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10 Abbas Dom Josef
auch selber die Möglichkeit, sich von ihm, dem Guten, beschenken zu lassen, um so
selber an seiner Güte teilzunehmen.
Gottes Herrlichkeit zeigt sich nur dem Gläubigen
Das Schlussevangelium endet mit dem Vers: Wir haben seine Herrlichkeit gesehen …
(Joh 1,14). Dieses Wort könnte auch von Maria und Josef oder auch von den Hirten
stammen. Hier ist es aber der Rückblick des Evangelisten, der aussagt, wie er die Begegnung
mit Jesus erlebt hat. Diesen Satz sollten eigentlich alle Christen mit innerer
Überzeugung und Ergriffenheit sagen: Wir haben seine Herrlichkeit gesehen, ja wenn
wir an Gott glauben, heißt das auch immer wieder, seine Herrlichkeit mitten in der
Welt sehen. Wer an Gott glaubt, der sieht. Fragen wir uns, ob wir Sehende sind, die
Gott und sein verborgenes Gnadenwirken sehen, oder sind wir nicht doch blind geblieben,
weil uns so vieles andere in dieser Welt, ja der Glanz dieser Welt eben immer
wieder blendet. Lassen wir uns vom Geheimnis dieses Tages die Augen öffnen, damit
wir richtig sehen können, um als Sehende leben zu können, als Menschen, die nicht
nur sich selber sehen, nur sich kennen und nur an sich denken. Ein Zeichen dafür,
daß wir hören und sehen gelernt haben, ist, daß wir Gott als wahren Eigentümer auch
unseres Eigentums anerkennen. So können wir selber das, was wir von Gott empfangen
haben, weitergeben: Seine Wahrheit, seine Güte, sein Licht und seine Schönheit, damit
sein Reich zu uns kommen kann: Adveniat regnum tuum. Amen.