30.12.2012 Aufrufe

„Weltklassik am Klavier!“ nun auch im „Tibus“ - DKV-Residenz am ...

„Weltklassik am Klavier!“ nun auch im „Tibus“ - DKV-Residenz am ...

„Weltklassik am Klavier!“ nun auch im „Tibus“ - DKV-Residenz am ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Residenz</strong>-Rundschau<br />

97. Ausgabe<br />

Juli/August 2009<br />

Münster


Inhaltsverzeichnis<br />

Über den Tag hinaus................................................................................................... 01<br />

Betrachtung zum Titelbild ......................................................................................... 01<br />

Wir sind der Natur auf der Spur .................................................................................03<br />

Aber bitte mit Sahne! .................................................................................................05<br />

Veränderung in der <strong>Residenz</strong>beratung .......................................................................06<br />

Die Geschichte der DDR war ihre eigene! ...................................................................06<br />

Frühling in Dresden ................................................................................................... 11<br />

Wie kommt man von Essen nach Münster? ................................................................ 14<br />

<strong>„Weltklassik</strong> <strong>am</strong> <strong>Klavier</strong>!<strong>“</strong> <strong>nun</strong> <strong>auch</strong> <strong>im</strong> „Tibus<strong>“</strong> ........................................................... 16<br />

Ben<strong>im</strong>m ist Glücksache .............................................................................................. 17<br />

Mein Engagement für Attac ....................................................................................... 18<br />

Was ist Bärenfang? .................................................................................................... 19<br />

Wie geht‘s uns heute? .................................................................................................20<br />

Buchtipp ..................................................................................................................... 21<br />

Rätsel ......................................................................................................................... 21<br />

Rätselauflösung .......................................................................................................... 21<br />

Nachrufe ....................................................................................................................22<br />

Personalien ................................................................................................................24<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>DKV</strong>-<strong>Residenz</strong> <strong>am</strong> Tibusplatz gGmbH<br />

Tibusplatz 1-7 · 48143 Münster<br />

Telefon 02 51 / 48 35 - 0<br />

Druck: Druckerei Stelljes, Münster<br />

Mitglied <strong>im</strong> Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverband<br />

Titelbild: Juwelier J. C. Osthues, Prinzipalmarkt in Münster (anno 1906)<br />

Redaktion: Prof. Dr. Viola Gräfin von Bethusy-Huc, Ursula Heil,<br />

Gerda Lerch, Anne Matenaar (v. i. S. d. P.), Ingeborg Nowak,<br />

Anneliese Rhode, Gisela Seidenfus, Josef Spitz,<br />

Käte Weichert, Dr. Margarete Wempe,<br />

Mieke Wulff-Ullner, Ulrike Wünnemann


Über den Tag hinaus …<br />

Betrachtung zum Titelbild<br />

Münsteraner FaMilie<strong>nun</strong>ternehMen der geschäFtswelt<br />

In jeder Ausgabe unserer <strong>Residenz</strong>-Rundschau<br />

wollten wir dieses Jahr über ein altes,<br />

f<strong>am</strong>iliengeführtes Geschäft in Münster<br />

berichten. Da hatten wir noch keine Ah<strong>nun</strong>g,<br />

dass wir in unserer Stadt das älteste<br />

deutsche Goldschmied- und<br />

Juweliergeschäft haben, gegründet<br />

1756 und in diesem<br />

Jahr <strong>auch</strong> unter dem N<strong>am</strong>en<br />

Hermann Heinrich Osthues in<br />

das Gildebuch der Goldschmiede<br />

zu Münster eingetragen.<br />

Über die Jahrhunderte hinweg<br />

ging das Geschäft vom Vater<br />

auf den Sohn über - heute ist<br />

Nico Osthues der Inhaber. Der<br />

erste Wohnsitz der F<strong>am</strong>ilie war<br />

Ein grünes Blatt<br />

Ein Blatt aus sommerlichen Tagen,<br />

Ich nahm es so <strong>im</strong> Wandern mit,<br />

Auf dass es einst mir möge sagen,<br />

Wie laut die Nachtigall geschlagen,<br />

Wie grün der Wald, den ich durchschritt.<br />

Theodor Storm (1817-1888)<br />

Der Juwelier J.C. Osthues<br />

in der Jüdefelderstraße, danach wurde oft<br />

innerhalb der Altstadt umgezogen, bis Johann<br />

Franz Osthues 1884 in der Ludgeristraße<br />

ein Haus mit „fünf Fensterachsen<strong>“</strong><br />

kaufte, das er für seine Bedürfnisse umbauen<br />

ließ. Zeitweilig arbeiteten<br />

36 Gold- und Silberschmiede<br />

in seiner Werkstatt.<br />

Eine Fülle schönsten Silbergerätes<br />

entstand in der ersten<br />

Werkstatt von Hermann<br />

Heinrich Osthues, der <strong>auch</strong><br />

ein „Gesellenbuch<strong>“</strong> führte,<br />

eine Art Tagebuch über Lehrlinge<br />

und Gesellen, aber <strong>auch</strong><br />

über die Preise von Edelmetallen,<br />

Wechselkurse, Reisen<br />

1


von Augsburg bis Amsterd<strong>am</strong>. 1776 wurde<br />

er zum Hofgoldschmied ernannt. Um diese<br />

Zeit entstand kostbares Tafelsilber, das<br />

vom Adel und bei Hofe gebr<strong>auch</strong>t wurde.<br />

Auch für viele Kirchen in und um Münster<br />

entstanden Leuchter und Messgeräte, alles<br />

typische Beispiele des dekorativen und<br />

verspielten Rokoko.<br />

Der 7-jährige Krieg setzte Münster sehr zu<br />

und <strong>auch</strong> die Säkularisation beraubte die<br />

Kirche vieler Schätze. Erst 1815 nach dem<br />

Einzug der Preußen kehrten wieder normale<br />

Zeiten ein. Es gab wieder Aufträge für die<br />

Kirche und das wohlhabende Bürgertum in<br />

klassizistischen und biedermeierlichen Formen.<br />

Schmuck hatte bis dahin für die Firma<br />

J.C. Osthues keine große Rolle gespielt. Der<br />

prunkliebende Hof von Napoleon beeinflusste<br />

die Mode ganz allgemein und ließ<br />

Adel und Reiche geradezu in Perlen und<br />

Di<strong>am</strong>anten schwelgen. Nahezu der ges<strong>am</strong>te<br />

Adel des Münsterlandes kaufte Preziosen<br />

bei J.C.Osthues. Ende des 19.Jhdts arbeitete<br />

die Werkstatt soviel Geräte für die katholische<br />

Kirche in ganz Deutschland, dass<br />

sich Joseph Osthues „päpstlicher Hofgoldschmied<strong>“</strong><br />

nennen durfte.<br />

2<br />

Der Nachfolger Bernhard war vierfacher<br />

Meister des Goldschmiedens, Silberschmiedens,<br />

Treibens und Emaillierens.<br />

Der erste Weltkrieg und die schwere Zeit<br />

danach waren eine Zäsur in der Schmuckherstellung.<br />

Halbedelsteine <strong>im</strong> Stil des Art<br />

deco waren besonders beliebt, bis sich <strong>im</strong><br />

Dritten Reich die Tendenzen wieder änderten.<br />

„Zeitloses Handwerksgut<strong>“</strong> wurde<br />

auf der Weltausstellung<br />

1936 gelobt,<br />

aber <strong>auch</strong><br />

große Juwelen<br />

wie Brillantbänder<br />

und Colliers<br />

wurden wieder<br />

getragen.<br />

1947 übernahm<br />

Klaus Osthues<br />

das Geschäft und baute 1952 das völlig zerstörte<br />

Geschäft wieder auf. Es wurde wohl<br />

Silbergerät für das Rathaus hergestellt,<br />

aber der Schwerpunkt lag jetzt auf der<br />

Anfertigung von individuellem Schmuck,<br />

der die Persönlichkeit der Trägerin unterstreicht.<br />

Neben zurückhaltenden Stücken<br />

darf es <strong>auch</strong> einmal ein opulentes,<br />

großes, mit Edelsteinen besetztes<br />

Einzelstück sein, eben<br />

„Haute Joaillerie<strong>“</strong>.<br />

Ein guter Schmuckentwerfer<br />

muss <strong>auch</strong> über die Modetrends<br />

der kommenden Saison Bescheid<br />

wissen. Jedes Jahr <strong>im</strong> März ist in<br />

Basel die große Schmuckmesse<br />

für Fachleute. Herr Nico Osthues<br />

zeigte mir einige wunderschöne<br />

Steine.<br />

Dann ging es in den 3.Stock zur<br />

Werkstatt – oh, diese Treppen


in alten Giebelhäusern! Im Zuge des Neubaus<br />

der Münster-Arkaden war J.C. Osthues<br />

zum Prinzipalmarkt gezogen. Dort<br />

oben traf ich einen richtigen Handwerksbetrieb<br />

an. Die Meisterin, seit 21 Jahren in<br />

der Firma, zeigte mir die Goldschmelze,<br />

die Poliermaschine und alles Werkzeug<br />

für die Grundtechniken, nämlich Biegen,<br />

Feilen, Sägen und Schmieden, was man<br />

seit jeher br<strong>auch</strong>t. Die Anfertigung einzelner,<br />

individueller Schmuckstücke hat<br />

dem Geschäft <strong>auch</strong> internationale Auszeich<strong>nun</strong>gen<br />

gebracht.<br />

Getreu dem Motto „ Nicht für Gold zu erkaufen,<br />

nur durch Tüchtigkeit zu verdienen<br />

ist Aufstieg und Stellung und Rang<strong>“</strong><br />

(von Corfey) kann man getrost in die Zukunft<br />

blicken.<br />

Wir sind der Natur auf der Spur<br />

Gisela Seidenfus<br />

die landschaFtsbilder in der iV. etage unseres hauses<br />

Alle Bilder kommen aus dem grünen Bereich<br />

des Stadtgebietes. Natur pur – soweit<br />

das Auge reicht. Kein Mensch – oder<br />

doch? Ich entdecke in drei Leuchtpaneelen<br />

Menschen, Fußgänger und Radfahrer.<br />

Wo gibt es in Münster keine Radfahrer?!<br />

Sie sind abgestiegen.<br />

Wir beginnen unseren Rundgang wie <strong>im</strong>mer<br />

und kommen aus den Aufzügen A und<br />

B und gehen links in Richtung Haus 2. Auf<br />

fast allen Bildern sehen wir ausführlich<br />

den Botanischen Garten mit seinem mit<br />

Seerosen bedecktem Teich.<br />

Geht man aus den Aufzügen rechts, werfen<br />

wir einen Blick in den Schlossgarten<br />

mit seinen alten Bäumen und einer langgezogenen<br />

Eiben- oder Ligusterhecke, die<br />

den Botanischen Garten vom Schlossgarten<br />

trennt. Weiter geht´s an der Leuchtpaneele<br />

vorbei mit den pausierenden<br />

Radfahrern nach Haus 5. Auf diesem Weg<br />

überrascht uns ein Relikt aus der Skulpturenausstellung<br />

von 1987. Ein steinernes Schiff<br />

mit Gras bewachsen und zwei mittlerweile<br />

hochgeschossenen Bäumen steht mitten in<br />

der Aa, bevor diese weiter in den Aasee fließt.<br />

Der Künstler Ludger Gerdes wollte mit dieser<br />

Skulptur symbolisch die Wasserburgen des<br />

Münsterlandes darstellen.<br />

Es gibt auf diesem Flur noch ein Bild von<br />

einem dieser sogenannten Kunstwerke.<br />

Wir bewegen uns hier fast auf einer kleinen<br />

bescheidenen Kunstmeile. Eine von<br />

3


den drei Billardkugeln auf den Aaseeterrassen<br />

von dem Amerikaner Claes Oldenburg<br />

ist in der nächsten Leuchtpaneele<br />

abgebildet. Claes Oldenburg ist der letzte<br />

Vertreter der Pop-Art nach dem Tod von<br />

Andy Warhol und Roy Lichtenstein. Er<br />

wurde <strong>im</strong> vergangenen Jahr 80 Jahre alt.<br />

Die spektakulären Billardkugeln, es sind<br />

Halbbetonkugeln aus der Skulpturenausstellung<br />

des Jahres 1977, erregten in der<br />

Stadt seinerzeit viel Aufsehen und sorgten<br />

für Gesprächsstoff. Leider waren sie oft<br />

die Zielscheibe von vermeintlichen Graffitikünstlern<br />

mit deren Sprühdose. Man hat<br />

ihr Riesenspielzeug schon in den schl<strong>im</strong>msten<br />

Farben gesehen. In den letzten Jahren<br />

ist es ruhiger um sie geworden.<br />

Auf unserem Rundgang sehen wir viele<br />

Bäume allein stehend als Solitär oder <strong>auch</strong><br />

Baumalleen, es sind meistens Laubbäume<br />

– weniger Nadelhölzer. Eine allein stehende<br />

hochgewachsene alte Kiefer steht fast<br />

wie ein Naturdenkmal.<br />

In einem Leuchtpaneel in Haus 4 können<br />

wir überdeutlich die Struktur einer Baumkrone<br />

erkennen. Zwischendurch werfen<br />

wir einen Blick in den Südpark mit seinen<br />

4<br />

gepflegten Spazierwegen. Bäume sind unsere<br />

Freunde, sie liefern einen nicht zu unterschätzenden<br />

Beitrag für unser Wetter,<br />

das Kl<strong>im</strong>a, die Sauberkeit und die Qualität<br />

unserer Atemluft. Ein dichtes Blätterdach<br />

ist <strong>auch</strong> ein natürlicher Lärmschutz.<br />

Wie wir wissen, schwinden ständig mehr<br />

Wälder auf unserer Erde. Gott sei Dank<br />

redet der Waldschadensbericht von 2008<br />

nicht mehr vom Waldsterben sondern von<br />

Waldschäden. Sorgenkind Nummer eins<br />

ist in Nordrhein-Westfalen <strong>im</strong>mer noch<br />

die Eiche.<br />

Das beliebteste Erholungsgebiet in der<br />

Stadt ist den Münsteranern der Aasee mit<br />

seinen verschiedenen Freizeitmöglichkeiten.<br />

Das konnte man in diesem Jahr wieder<br />

<strong>am</strong> 1. Mai mit seinem fabelhaften Wetter<br />

beobachten. Jung und Alt war unterwegs.<br />

Mit dem Ausbau des Aasees begann man<br />

Mitte der Zwanziger Jahre <strong>im</strong> Rahmen einer<br />

großen Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.<br />

Er ist heute 2 Kilometer lang und 400<br />

m breit. Die schönsten Bilder vom Aasee,<br />

der größten Pfütze der Stadt, sind bei<br />

uns in Haus 6 in der IV. Etage. Wenn sie<br />

aus dem Aufzug kommen, schwenken sie<br />

nicht gleich rechts in die Weinstube, sondern<br />

gehen geradeaus, das letzte Bild ist<br />

das Schönste.<br />

Und d<strong>am</strong>it ist die Berichterstattung über<br />

die Renovierung der Flure unseres Hauses<br />

beendet.<br />

Anneliese Rhode


Mit flotter Musik und kulinarischen Köstlichkeiten<br />

der Erdbeere haben wir nicht<br />

nur die Sonne, sondern <strong>auch</strong> Interessenten<br />

in unsere <strong>Residenz</strong> gelockt.<br />

An liebevoll von Christine Wietzorke und<br />

Brigitte Austermann, dem „Erdbeermotto<strong>“</strong><br />

folgend dekorierten Ständen, gab es<br />

verlockende Leckereien: Erdbeeren auf<br />

Biskuitboden, als Marmelade, <strong>im</strong> Prosecco,<br />

als Likör und natürlich <strong>auch</strong> als aromatische,<br />

pure Frucht mit Sahne. Musikalisch<br />

untermalt wurde das bunte Treiben<br />

von Mathias Böyer und Stefan<br />

Untiet. Und Herr Levo empfing<br />

die Gäste mit einer kleinen Geschmacksprobe<br />

und st<strong>im</strong>mte<br />

die Besucher auf den sommerlichen<br />

Nachmittag in unserem<br />

Hause ein.<br />

Das Erdbeerquiz stellte alle<br />

Besucher und <strong>auch</strong> unsere Bewohner<br />

vor große Aufgaben.<br />

Der attraktive Hauptpreis, ein<br />

Aber bitte mit Sahne!<br />

Ein sonniger Nachmittag für unsere Interessenten und Bewohner<br />

rund um die süße, rote Frucht der Erdbeere<br />

Wochenende für zwei<br />

Personen in der <strong>Residenz</strong><br />

mit Stadtführung<br />

und <strong>„Weltklassik</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>Klavier</strong><strong>“</strong>, regte natürlich<br />

zur Lösung der<br />

Fragen an.<br />

Interessierte Gäste sind<br />

unserer Einladung gefolgt<br />

und haben sich<br />

mit großer Aufmerks<strong>am</strong>keit<br />

den Führungen<br />

angeschlossen, um die Atmosphäre<br />

des Hauses zu schnuppern.<br />

Wir freuen uns schon auf unseren Interessentag<br />

<strong>im</strong> Herbst und sind gespannt, was<br />

uns erwartet?!<br />

Sabine Schneider, <strong>Residenz</strong>beratung<br />

5


6<br />

Veränderung<br />

in der <strong>Residenz</strong>beratung<br />

Zur Monatsmitte Juli<br />

verlässt unsere langjährige<strong>Residenz</strong>beraterin,<br />

Frau Heide Ludwig,<br />

aus persönlichen<br />

Gründen das Unternehmen.<br />

Frau Ludwig<br />

war mit Unterbrechung über 15 Jahre für<br />

das Vermietungsgeschäft <strong>am</strong> Tibusplatz<br />

verantwortlich. Bei Mitarbeitern, Bewohnern<br />

und Interessenten war Frau Ludwig<br />

stets als kompetente Ansprechpartnerin<br />

bekannt. Wir wünschen ihr auf diesem<br />

Weg alles Gute für ihre weitere berufliche<br />

Laufbahn.<br />

Ursprünglich als Verstärkung<br />

in der <strong>Residenz</strong>beratung<br />

geplant,<br />

ist seit Mitte März Frau<br />

Schneider in unserem<br />

Haus tätig. Nach dem<br />

Ausscheiden von Frau Ludwig liegt <strong>nun</strong>mehr<br />

die alleinige Verantwortung für das<br />

Vermietungsgeschäft in ihren Händen.<br />

Frau Ludwig hat Frau Schneider umfassend<br />

eingearbeitet, so dass ein hohes<br />

Mass an Kontinuität sichergestellt ist. Wir<br />

gehen davon aus, dass Frau Schneider die<br />

weitere Entwicklung unseres Hauses tatkräftig<br />

begleiten wird und bitten darum,<br />

ihr das dafür erforderliche Vertrauen und<br />

die Unterstützung zukommen zu lassen.<br />

Geschäftsleitung der <strong>DKV</strong>-<strong>Residenz</strong><br />

Die Geschichte der DDR war ihre eigene!<br />

Mitarbeiter der dKV-residenz aM tibusplatz erzählen - teil 2<br />

Wir wollen die Lebensgeschichte derjenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorstellen, die<br />

in der ehemaligen DDR aufgewachsen sind. Nachdem wir in der letzten Ausgabe unserer<br />

Rundschau über ihre Kindheits- und Jugenderinnerungen berichtet haben, erfahren Sie in<br />

dieser Ausgabe von ihrem d<strong>am</strong>aligen DDR-Alltag mit seiner Warenknappheit, seinen Reiseeinschränkungen<br />

und seiner Einstellung zur Kirche.<br />

Von Mangelware, Bückware und<br />

Westpaketen<br />

Das Warenangebot der DDR war teilweise<br />

sehr begrenzt. Durch die Planwirtschaft<br />

waren etliche Güter in nicht ausreichender<br />

Menge vorhanden. Zum Angebot in<br />

den Obst- und Gemüseläden der Republik<br />

gehörten meist nur Kohl, Möhren, Kartoffeln<br />

oder Äpfel. Bohnen, Erdbeeren oder<br />

Kirschen waren oft nur erhältlich, wenn


die Besitzer eines Gartens ihre Produkte<br />

gegen ein kleines Entgelt in den Läden<br />

ablieferten. An Südfrüchte wie Apfelsinen<br />

und Bananen war nur selten zu denken.<br />

„Wenn sich in einer Kaufhalle (so hießen<br />

die Supermärkte bei uns) oder vor<br />

dem Obst- und Gemüseladen eine lange<br />

Menschenschlange bildete, stellten wir<br />

uns meist auf Verdacht an und fragten,<br />

was es denn zu kaufen gäbe. Man wusste<br />

nie, was es gab. Im Konsum, in den HO´s<br />

(Handelsorganisationen) und in den<br />

Kaufhallen erwarben wir die Nahrungsmittel<br />

des täglichen Bedarfs, die meist<br />

aus einhe<strong>im</strong>ischen Produktionen st<strong>am</strong>mten<br />

und sehr preiswert waren, da sie subventioniert<br />

wurden. In den Delikatläden<br />

wurden hochwertige Waren angeboten,<br />

die zum Teil aus dem westlichen Ausland<br />

eingeführt wurden, z.B. Ananas in Dosen.<br />

Diese waren sehr teuer und selten ausreichend<br />

vorhanden<strong>“</strong> erklärt Sven Heidrich.<br />

„Der Mangel best<strong>im</strong>mte unseren Alltag.<br />

Es gab <strong>im</strong>mer wieder Engpässe in der Versorgung,<br />

weil die sozialistische Produktion<br />

nicht nachk<strong>am</strong>, da alles nach Plan produziert<br />

wurde und die Verteilung nicht<br />

klappte. Wochenlanges Warten war normal.<br />

Wenn wir irgendwo eine so genannte<br />

„Mangelware<strong>“</strong> entdeckten, alarmierten<br />

wir Verwandte, Freunde und Nachbarn<br />

und <strong>im</strong> Nu entstand eine Schlange vor dem<br />

Geschäft. Weil es an so viel fehlte, waren<br />

Beziehungen wichtig. Alle wussten, wir<br />

waren aufeinander angewiesen. Und wir<br />

halfen einander. Da wir gute Beziehungen<br />

aus der Nachbarschaft hatten, die <strong>im</strong> Einzelhandel<br />

d.h. in Handels-genossenschaften<br />

gearbeitet haben und uns Lebensmittel<br />

mitgebracht oder zurückgelegt haben,<br />

hatten wir <strong>im</strong>mer genug zu essen.<strong>“</strong><br />

Der Vater von Anja Krüskemper war Pförtner<br />

in einer großen Fabrik: „ Durch meinen<br />

Papa bek<strong>am</strong>en wir häufig begehrte Ware,<br />

nach dem Motto: „ Eine Hand wäscht die<br />

andere!<strong>“</strong> Er drückte öfter´s mal ein Auge<br />

zu, wenn Kollegen an der Pforte etwas vorbeischleusten.<br />

Daraufhin bek<strong>am</strong> er dann<br />

schon mal Tipps, wo es Langspielplatten<br />

oder Bücher zu holen gab. Ware wie diese,<br />

7


die sozusagen „unter dem Ladentisch<strong>“</strong> angeboten<br />

wurde, nannte man „Bückware<strong>“</strong>,<br />

da wir uns, symbolisch gesehen, bücken<br />

mussten, um sie entgegen zu nehmen.<br />

Gute Beziehungen zum Verkaufspersonal<br />

waren absolut entscheidend für einen etwas<br />

gehobeneren Lebensstandard. Gute<br />

Verdienste dagegen waren nicht wirklich<br />

ausschlaggebend, da es ja nur spärlich<br />

Waren zu kaufen gab. Wer ein Haus bauen<br />

wollte, konnte eigentlich nur durch Beziehungen<br />

ausreichend Zement und Steine<br />

bekommen. Da wurden Dachrinnen<br />

gegen Strümpfe getauscht, Obst gegen<br />

Zeitungen aus der BRD. Egal wie alt etc..<br />

Es wurde viel gebastelt, selbst gebaut und<br />

<strong>im</strong>provisiert. Zeitgemäße Einrichtungsgegenstände<br />

sowie Fernseher, Autos, modische<br />

Kleidung in der richtigen Größe,<br />

Jeans und Schuhe waren praktisch <strong>im</strong>mer<br />

Mangelware. Papiertaschentücher gab es<br />

gar nicht.<br />

Wir bek<strong>am</strong>en die begehrte Westware regelmäßig<br />

von der Verwandtschaft aus<br />

der BRD in den beliebten „Westpaketen<strong>“</strong><br />

geschickt. Meist waren das Kaffee, Schokolade,<br />

Kakaopulver, Gummibärchen,<br />

Strumpfhosen und andere Kleidungsstücke,<br />

aber <strong>auch</strong> Filzstifte, Barbies und<br />

einmal gab es <strong>auch</strong> ein Poster von der<br />

Popgruppe „Modern<br />

Talking<strong>“</strong>. Einen Winter,<br />

das weiß ich<br />

noch, da gab es bei<br />

uns keine Winterschuhe<br />

zu kaufen.<br />

Also haben wir unsere<br />

Füße mit genauer<br />

Größe aufgemalt,<br />

die Zeich<strong>nun</strong>g zu<br />

Verwandten in den<br />

Westen geschickt<br />

und einige Zeit spä-<br />

8<br />

ter <strong>im</strong> Westpaket die begehrten bzw. dringend<br />

benötigten Schuhe erhalten. Die<br />

meisten Päckchen k<strong>am</strong>en an, aber manchmal<br />

fehlte Ware. Einmal wurden <strong>am</strong> Zoll<br />

Handarbeitshefte, die in einem für uns<br />

best<strong>im</strong>mten Westpaket waren, entfernt,<br />

weil der Zöllner diese wohl selber wollte.<br />

Das durfte man nicht rekl<strong>am</strong>ieren, sonst<br />

hätte es große Probleme gegeben und<br />

man wäre womöglich ins Gefängnis gekommen.<br />

Denn, wenn man den Zoll angegriffen<br />

hätte, hätte man das ganze System<br />

angegriffen.<br />

Vom Einfluss der Kirche<br />

„Ich war eines der wenigen Mädchen in<br />

meiner Klasse, das in der Kirche aktiv<br />

war<strong>“</strong>, so Stephanie<br />

Schmidt von miCura<br />

Pflegedienste.<br />

„Meine Eltern waren<br />

streng religiös<br />

und haben mich<br />

entsprechend erzogen.<br />

Die Kirche aber<br />

durfte in der DDR<br />

offiziell keine Rolle<br />

spielen. Der Staat<br />

führte 1955 die<br />

Jugendweihe ein,<br />

die anstelle eines religiösen ein weltliches<br />

und sozialistisches Gelöbnis beinhaltete.<br />

Die SED wollte eine Feier, die Jugendliche<br />

auf den SED-Staat verpflichtete und wollte<br />

allein best<strong>im</strong>men, welche Stellung die<br />

Kirche <strong>im</strong> Sozialismus hatte. Ich bin ganz<br />

bewusst nicht zur Jugendweihe gegangen,<br />

weil ich aufgrund meiner christlichen Erziehung<br />

die sozialistische Ideologie nicht<br />

vertreten konnte und wollte; diese Missachtung<br />

der Menschenrechte, diese Un-


gleichbehandlung und Verfälschung der<br />

christlichen Werte.<br />

Die christliche<br />

Religion wurde<br />

durch kommunistische<br />

Ideologie ersetzt.<br />

H<strong>im</strong>melfahrt,<br />

Fronleichn<strong>am</strong>,<br />

Ostermontag<br />

wurden<br />

abgeschafft.<br />

Und außerdem<br />

wurde<br />

kirchliches<br />

Engagement<br />

nicht gern<br />

gesehen. So k<strong>am</strong> es, dass viele Menschen<br />

<strong>im</strong> Osten atheistisch waren; von 36 Schülern<br />

in unserer Klasse waren vier katholisch<br />

und der überwiegende Teil war nicht<br />

gläubig.<br />

Weil ich gute Noten hatte, wollte ich das<br />

Abitur machen, durfte das aber nicht, da<br />

ich kirchlich so engagiert war. Meine Eltern<br />

haben sogar an Walter Ulbricht einen<br />

Brief geschrieben, um für mich die angestrebte<br />

schulische Laufbahn zu erkämpfen.<br />

Antwort: Ich müsste erst meine innere<br />

Einstellung zum sozialistischen Staat<br />

ändern. Da ich das nicht tat und weiterhin<br />

regelmäßig Gottesdienste und Kirchenchor<br />

besuchte und Mitglied der katholischen<br />

Jugend war, bek<strong>am</strong> ich nicht die<br />

Erlaubnis, die Schule weiter zu besuchen<br />

und wurde deswegen sogar überwacht.<br />

Auch später wurde mir noch der zweite<br />

Bildungsweg verwehrt. Während meiner<br />

Tätigkeit als Krankenpflegerin wurde ich<br />

z.B. <strong>im</strong>mer in Spätdienste eingeteilt. So<br />

wurde mir die Möglichkeit genommen<br />

abends eine Schule zu besuchen. Das war<br />

Absicht. Da bin ich Krankenschwester geblieben,<br />

obwohl ich so gerne Medizin studiert<br />

hätte und <strong>auch</strong> alle Voraussetzungen<br />

dafür hatte.<strong>“</strong><br />

Von Reiseeinschränkungen und<br />

Westkontakten<br />

Die Menschen in der DDR durften ihr Land<br />

nicht Richtung Westen verlassen. Bereits<br />

seit 1946 war die innerdeutsche Grenze<br />

bewacht, um illegalen Personen- und<br />

Warenverkehr zu verhindern. Die Alliierten<br />

führten einen Interzonenpass ein, den<br />

man benötigte, um in eine andere Besatzungszone<br />

zu gelangen. Diese Pässe mussten<br />

beantragt werden und wurden nur für<br />

dringende f<strong>am</strong>iliäre oder geschäftliche Angelegenheiten<br />

ausgestellt. Durch die vollständige<br />

Abriegelung der Grenze mit dem<br />

Mauerbau wurden F<strong>am</strong>ilien und Freunde<br />

getrennt und man konnte nur noch unter<br />

großer Gefahr flüchten. Ab 1964 konnten<br />

Rentner der DDR eine Reiseerlaubnis beantragen,<br />

um Verwandte <strong>im</strong> Westteil zu<br />

besuchen. Eine Besuchserlaubnis erteilte<br />

man <strong>auch</strong> wegen dringender F<strong>am</strong>ilienangelegenheiten,<br />

wie Todesfällen, Hochzeiten<br />

und runder Geburtstage. Ansonsten<br />

wurden F<strong>am</strong>ilienzus<strong>am</strong>menführungen<br />

verhindert.<br />

Anja Krüskemper erzählt: „Mein Vater hat<br />

seine Arbeit zu DDR-Zeiten verloren, weil<br />

er unerlaubte Westkontakte hatte. Deshalb<br />

wurde er vom Strafgefangenenaufseher<br />

zum Pförtner degradiert. Wenn er in<br />

die BRD reisen wollte um Verwandte zu<br />

besuchen, dann wurden vorher seine Arbeitskollegen<br />

und Nachbarn befragt, wie<br />

seine Ehe und sein soziales Umfeld wären.<br />

So wurde vom Staat geprüft, wie hoch das<br />

Risiko einer Flucht war. Wenn man sich<br />

also mit Nachbarn nicht gut verstanden<br />

9


hatte, dann bestand die Gefahr, dass sie<br />

Schlechtes über einen gesagt haben und<br />

man erhielt daraufhin keine Ausreiseerlaubnis.<strong>“</strong><br />

Auch Stephanie Schmidt hatte einen Teil<br />

ihrer F<strong>am</strong>ilie in der BRD. Durch den Krieg<br />

waren ihre Großeltern in den Westen gekommen.<br />

„Meine Mutter sollte <strong>auch</strong> mit,<br />

wollte aber ihren Verlobten <strong>im</strong> Osten<br />

nicht verlassen. So ist meine F<strong>am</strong>ilie auseinander<br />

gerissen worden. Ich habe meinen<br />

Großvater leider nie kennen gelernt.<br />

Als er gestorben ist, wollte meine Mutter<br />

natürlich zu seiner Beerdigung. Sie hat<br />

aber keine Erlaubnis erhalten - warum<br />

<strong>auch</strong> <strong>im</strong>mer. Daraufhin ist sie zur Polizei<br />

gegangen, um irgendwie doch noch eine<br />

Ausreisegenehmigung zu bekommen. Erst<br />

wurde sie hingehalten und dann wurde<br />

ihre Ausreisegenehmigung an einen Spionageauftrag<br />

gekoppelt. Sie dürfe nur zur<br />

Beerdigung, wenn sie einen best<strong>im</strong>mten<br />

Auftrag erfüllen würde. Dies hat mei-<br />

10<br />

ne Mutter abgelehnt und somit<br />

durfte sie nicht an der Beerdigung<br />

ihres Vaters teilnehmen.<br />

Auch meine Oma hatte ein<br />

schreckliches Erlebnis. Bei einer<br />

Reise in die DDR hatte sie Geld<br />

für uns in ihrem BH versteckt. Bei<br />

der Grenzkontrolle wurde das<br />

von einem DDR-Be<strong>am</strong>ten aufgedeckt,<br />

da dieser aus unerklärlichen<br />

Gründen veranlasst hatte,<br />

sie müsse sich <strong>im</strong> Grenzhäuschen<br />

entkleiden. Da stand diese<br />

alte Frau, zu Tode erschrocken,<br />

völlig nackt in einem Zollraum<br />

an der innerdeutschen Grenze…<br />

Dieser Vorfall hat meine Oma so<br />

sehr verstört und traumatisiert,<br />

dass sie nie wieder zu uns in die<br />

DDR reisen konnte und somit<br />

<strong>auch</strong> ihre Tochter erst nach dem Mauerfall<br />

wieder hat sehen können.<br />

Dies sind Dinge, die mich <strong>auch</strong> heute<br />

noch nach so vielen Jahren sehr beschäftigen.<br />

Das „Sich nicht sehen dürfen<strong>“</strong>, das<br />

hat mich <strong>im</strong>mer sehr viel mehr belastet,<br />

als die eingeschränkte Lebensmittelsituation.<strong>“</strong><br />

Ulrike Wünnemann<br />

Der Bruder von Gudrun Dopslaf, Mitarbeiterin<br />

<strong>im</strong> Service, war Funktionär bei<br />

der „Stasi<strong>“</strong> und beeinflusste ihren Alltag<br />

enorm. Auch Petra Fleiter aus dem Service<br />

stand unter strenger Beobachtung. In<br />

der nächsten <strong>Residenz</strong>-Rundschau erfahren<br />

Sie mehr von persönlichen Erlebnissen<br />

mit der Staatssicherheit.


Frühling in Dresden<br />

eine reise Mit der „dKV-residenz aM tibusplatz<strong>“</strong><br />

in die sächsische hauptstadt<br />

Nicht nur die Dresden-Neulinge, <strong>auch</strong> die<br />

erfahrenen Dresden-Kenner unter den 18<br />

Teilnehmern waren begeistert von der<br />

hervorragend organisierten und dann<br />

rundum gelungenen 5-Tage-Fahrt:<br />

- Das Wetter hätte nicht besser sein können.<br />

- Die zentrale 5*****- Unterkunft und<br />

die <strong>im</strong>mer in der Nähe der Besuchsziele<br />

gelegenen Gaststätten sparten Zeit und<br />

schonten Kräfte.<br />

- Und schließlich ließ das Progr<strong>am</strong>m<br />

kaum Wünsche übrig.<br />

Frau Wünnemann, der verantwortlichen<br />

<strong>DKV</strong>-Begleiterin und Organisatorin, ein<br />

dickes Lob!<br />

Aber <strong>auch</strong> die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

dürfen sich auf die Schulter klopfen.<br />

Die „Chemie in der Gruppe<strong>“</strong> -wie man<br />

so schön sagt- st<strong>im</strong>mte. Vielleicht war<br />

dafür hilfreich, dass<br />

man Dresden nicht direkt<br />

erreichen kann,<br />

sondern nur mit Umsteigen<br />

in H<strong>am</strong>m und<br />

Berlin, mit Aussteigen<br />

und Einsteigen in die<br />

Züge, was die Gruppe<br />

<strong>im</strong>mer wieder „aufmischte<strong>“</strong>,<br />

was bisweilen<br />

Hilfe erforderte,<br />

die dann aber <strong>auch</strong><br />

gern und von allen<br />

gegeben und angenommen<br />

wurde.<br />

Nach der 7stündigen Zugfahrt und der<br />

kurzen Rekreation in den Hotelz<strong>im</strong>mern<br />

traf man sich entspannt und erwartungsfroh<br />

zu Füßen des Königs Salomo gleich<br />

gegenüber dem Hotel <strong>im</strong> „Freiberger<br />

Schankhaus<strong>“</strong> zum gemeins<strong>am</strong>en Abendessen<br />

und anschließend bei einem kurzen<br />

Sektempfang mit Ausgabe der „Tageslosung<br />

für den kommenden Tag<strong>“</strong> in der Hotelbar.<br />

Dieser begann – wie <strong>auch</strong> die folgenden-<br />

mit einem reichhaltigen Frühstück -„optional<strong>“</strong><br />

ab 6.3o Uhr- <strong>im</strong> Dachgeschoß des<br />

QF-Hotels (Quartier an der Frauenkirche).<br />

Der Panor<strong>am</strong>ablick aus dem „Oberstübchen<strong>“</strong><br />

des Hotels auf die Kuppel der Frauenkirche,<br />

auf den blauen H<strong>im</strong>mel und die<br />

Dächer und Türme der Stadt st<strong>im</strong>mte ein<br />

und machte neugierig auf das Progr<strong>am</strong>m,<br />

- und das war täglich prall gefüllt!<br />

Der Montag begann gleich mit einem fast<br />

11


dreistündigen (!) Rundgang durch die<br />

historische Altstadt. Gottlob hatte die uns<br />

führende kundige Dresdenerin neben ihren<br />

historischen Kenntnissen <strong>auch</strong> das für<br />

unsere Gruppe nötige Wissen über schattige<br />

Plätze und Sitzmöglichkeiten, so dass<br />

niemand entkräftet aufgeben musste. Wir<br />

starteten <strong>am</strong> Luther-Denkmal, das den<br />

Feuersturm vom Februar 1945 relativ unbeschadet<br />

überstanden hat, und bewunderten<br />

die aus Ruinen wieder neu erstandene<br />

Frauenkirche. Weiter führte uns die<br />

D<strong>am</strong>e, die die Schreckensjahre des Krieges<br />

noch als Kind erlebt hatte, vorbei <strong>am</strong> Gottfried<br />

-Semper- Denkmal auf die Brühlsche<br />

Terrasse, den „Balkon Europas<strong>“</strong>, mit dem<br />

Blick über die Elbe, auf die rechtselbische<br />

Seite mit Staatskanzlei und Neustädter<br />

Turm sowie auf Hofkirche, Semperoper,<br />

Augustusbrücke und <strong>Residenz</strong>schloss.<br />

Nach einem Halt vor dem „Fürstenzug<strong>“</strong>,<br />

dem Bildfries mit den 25 000 Meissener<br />

Kacheln an der Nordwand des<br />

Schlosses über die Herrscher des<br />

Hauses Wettin, ging es zum Zwinger,<br />

dem „Meisterwerk des höfischen Barocks<strong>“</strong>.<br />

Das Mittagessen <strong>im</strong> „Restaurant Brunetti<strong>“</strong><br />

und die Mittagsruhe bis 15 Uhr<br />

sorgten für neue Energien, so dass<br />

wir <strong>am</strong> Nachmittag das „Historische<br />

Grüne Gewölbe<strong>“</strong> mit den Juwelen<br />

12<br />

Augusts des Starken und seines<br />

Sohnes besichtigen konnten. Aber<br />

es war noch nicht genug für den<br />

ersten Tag. Nach dem Abendessen<br />

<strong>im</strong> „Italienischen Dörfchen<strong>“</strong> ging<br />

es hinüber in die Semper-Oper zur<br />

großartigen Vorstellung von Puccinis<br />

„La Bohème<strong>“</strong><br />

Am Dienstag fuhren wir bei herrlichem<br />

Sommerwetter mit dem<br />

Schaufeld<strong>am</strong>pfer die Elbe aufwärts zur<br />

ehemaligen Sommerresidenz der sächsischen<br />

Regenten, zum Schloß Pillnitz, -<br />

vorbei an den Elbschlössern , an den sächsischen<br />

Weinbergen , an der Loschwitzer<br />

Brücke („Blaues Wunder<strong>“</strong>) und an der<br />

alten Schifferkirche „Maria <strong>am</strong> Wasser<strong>“</strong>.<br />

Leider waren die 35000 Blüten der mehr<br />

als 200jährigen, 10 Meter hohen K<strong>am</strong>elie<br />

verblüht, aber das wunderschöne Exemplar<br />

mit seinem beweglichen Glashaus beeindruckte<br />

uns ebenso wie die vielen anderen<br />

dendrologischen Seltenheiten.<br />

Nach der Rückkehr gegen 17 Uhr folgte<br />

dann nach kurzer Erholungspause und<br />

einem stilvollen Abendessen <strong>im</strong> historischen<br />

„Gewandhaus-Hotel<strong>“</strong> eine zweistündige<br />

Stadtrundfahrt bis 23 Uhr (!))<br />

mit einem waschechten Sachsen, der vom<br />

Steuer seines Oldt<strong>im</strong>er-Busses (Marke Ei-


genbau) ohne „Ossi-Komplexe<strong>“</strong> frech und<br />

frei den „Wessis<strong>“</strong> DDR- und Wende- und<br />

Nachwendegeschichten erzählte und das<br />

erleuchtete Dresden bei Nacht erklärte.<br />

Der Mittwoch bot weitere „Sternstunden<strong>“</strong>.<br />

Zunächst führte uns eine Kunsthistorikerin<br />

durch die <strong>im</strong> Zwinger gelegene<br />

Gemäldegalerie „Alte Meister<strong>“</strong>. Es war<br />

beeindruckend, wie die Expertin anhand<br />

ausgewählter Beispiele einfühls<strong>am</strong> Werke<br />

und Künstler vorstellte. Der Nachmittag<br />

stand zur freien Verfügung, und manche<br />

nutzten die Gelegenheit, bislang nur aus<br />

der Ferne gesehene Objekte wie die Hofkirche<br />

oder die Kreuzkirche oder den Altmarkt<br />

<strong>nun</strong> aus der Nähe in Augenschein<br />

zu nehmen.<br />

Und dann folgte <strong>am</strong> Abend - nach dem<br />

Essen <strong>im</strong> „Kurfürstenhotel<strong>“</strong> gleich<br />

neben der Frauenkirche- das Eröff<strong>nun</strong>gskonzert<br />

der Dresdener Musikfestspiele<br />

in der Frauenkirche mit<br />

der Star-Sopranistin Dawn Upshaw<br />

und dem <strong>am</strong>erikanische Orchester<br />

„The Knights<strong>“</strong> mit dem Dirigenten<br />

Eric Jacobsen und Werken von Bach,<br />

Schubert, Gershwin, Beethoven u.a.<br />

Leider waren keine Aufzüge verfügbar,<br />

um auf die Empore zu kommen;<br />

aber der Musikgenuss ließ die Mühen<br />

des Treppensteigens vergessen.<br />

Und dann gab es <strong>am</strong> Abend in der Hotelbar<br />

bei dem abschließenden Beis<strong>am</strong>mensein<br />

<strong>auch</strong> noch die Möglichkeit, der Reiseleiterin<br />

Wünnemann unseren Dank auszusprechen.<br />

Sie hatte die Frühjahrsfahrt der<br />

Tibus-<strong>Residenz</strong> schon seit dem November<br />

des vorigen Jahres bestens vorbereitet<br />

und begleitet. Bei der Rückfahrt, die<br />

wiederum ein 8-Stunden-Progr<strong>am</strong>m war,<br />

gab es nur zufriedene Gesichter, muntere<br />

Gespräche und bisweilen <strong>auch</strong> einmal ein<br />

„Nickerchen<strong>“</strong>.<br />

Alles in allem: „Dresden <strong>im</strong> Frühling<strong>“</strong> war<br />

eine schöne, erlebnisreiche Fahrt, die bei<br />

allen, die daran teilnehmen durften, <strong>auch</strong><br />

bei den „Nicht-Bewohnern<strong>“</strong>, wie ich es<br />

bin, in bester Erinnerung bleiben wird.<br />

Rudolf Stratmann<br />

13


Einer meiner Söhne wohnt mit seiner<br />

F<strong>am</strong>ilie seit über 30 Jahren in der schönen<br />

Stadt Münster. Bei unseren häufigen<br />

Besuchen konnten wir in der ersten Zeit<br />

mit dem Auto nach dort fahren, was für<br />

meine Frau und mich bequem zu schaffen<br />

war. Seit einiger Zeit fuhr ich aber<br />

mit dem „Schöner Tag Ticket NRW Single<strong>“</strong>,<br />

zunächst mit der U 17 bis Essen HBF,<br />

weiter mit der RE 2 bis Münster HBF und<br />

mit den Bussen der Linie 15 oder 16 bis<br />

zur Kreuzschanze. Von dort sind es 300<br />

Meter bis zur Woh<strong>nun</strong>g meines Sohnes.<br />

Am Abend ging es zurück ins traute He<strong>im</strong><br />

nach Essen.<br />

Was aber veranlasst einen Menschen,<br />

seine Woh<strong>nun</strong>g in einem der schönsten<br />

Stadtteile Essens, der „Margarethenhöhe<strong>“</strong><br />

aufzugeben? Diese unter Denkmalschutz<br />

stehende Gartenvorstadt, die seit über 100<br />

Jahren besteht, (schöne und preiswerte<br />

Woh<strong>nun</strong>gen mit schönen Gärten und Anlagen<br />

bietet) und deren Entstehung in der<br />

letzten Ausgabe der <strong>Residenz</strong> Rundschau<br />

genauer beschrieben wurde. Sicher hat<br />

der eine oder andere vor einiger Zeit den<br />

Film über die F<strong>am</strong>ilie Krupp gesehen oder<br />

diese schöne Siedlung besichtigt. Es wäre<br />

daher fast zwangsläufig, einen Tagesausflug<br />

dorthin zu organisieren.<br />

14<br />

Wie kommt man von<br />

Essen nach Münster?<br />

Die schöne Woh<strong>nun</strong>g dort aufzugeben,<br />

ist ein schwerer Entschluss. 52 Jahre hat<br />

man dort gelebt, die Kinder sind dort aufgewachsen<br />

und erinnern sich noch gerne<br />

an diese Zeiten.<br />

Was ist der Grund für diesen Woh<strong>nun</strong>gswechsel?<br />

Ist es Krankheit, Eins<strong>am</strong>keit,<br />

Verlust von Verwandten und Bekannten?<br />

In erster Linie ist es der enge Kontakt innerhalb<br />

der F<strong>am</strong>ilie, die zu jeder Zeit <strong>im</strong><br />

Mittelpunkt stehen sollte. Das empfindet<br />

man besonders stark, wenn der geliebte<br />

Ehepartner nach 56 glücklichen Ehejahren<br />

diese Welt verlassen hat. Es br<strong>auch</strong>t<br />

seine Zeit, über diesen Verlust hinweg zu<br />

kommen. Nicht die körperliche Tren<strong>nun</strong>g,<br />

die innere Verbundenheit ist es, die in vielen<br />

stillen Stunden Erinnerungen wach<br />

werden lässt. Ob es die vielen schönen<br />

gemeins<strong>am</strong>en Reisen, Feiern <strong>im</strong> F<strong>am</strong>ilienkreis<br />

oder andere Erlebnisse waren, es<br />

kommen Tage, die die vergangenen Zeiten<br />

<strong>im</strong>mer wieder hervorrufen. Wenn Krankheiten<br />

dazu kommen, wird es <strong>im</strong>mer mehr<br />

bewusst, dass die F<strong>am</strong>ilie fehlt, die manches<br />

Problem leichter lösen kann.<br />

In dieser Situation befand ich mich etwa<br />

vor einem Jahr, als ich mir eine Erkrankung<br />

zugezogen<br />

hatte, die mir<br />

große Schwierigkeitenbereitete.<br />

Neben einem<br />

normalen Haushalt<br />

in einer großen<br />

Woh<strong>nun</strong>g,<br />

den ich mit Hil-


fe einer Zugehfrau recht gut bewältigen<br />

konnte, fielen mir die üblichen Pflichten<br />

eines Hausmannes wie Einkaufen, Essen<br />

kochen, große und kleine Wäsche, Bügeln<br />

usw. <strong>im</strong>mer schwerer. Das beschloss ich<br />

zu ändern.<br />

Schon vor einigen Jahren hatten meine<br />

Frau und ich überlegt, den Lebensabend<br />

in der Nähe der Kinder zu verbringen.<br />

Bei einem Besuch in Münster wurden wir<br />

durch eine Bekannte meines Sohnes über<br />

die <strong>DKV</strong>-<strong>Residenz</strong> <strong>am</strong> Tibusplatz informiert.<br />

Nach der Besichtigung einiger Woh<strong>nun</strong>gen<br />

waren wir von diesem Haus sehr<br />

angetan. Leider haben wir entsprechende<br />

Pläne eines Umzugs nicht verwirklichen<br />

können. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.<br />

Nach dem Tod meiner Frau <strong>im</strong> Jahre 2005<br />

habe ich mit dem Gedanken gespielt,<br />

nach Münster überzusiedeln, aber<br />

die Zeit war dafür noch nicht reif.<br />

Im Herbst des vergangenen Jahres<br />

verschlechterte sich mein Gesundheitszustand,<br />

so dass ich kaum<br />

noch in der Lage war, meinen täglichen<br />

Pflichten nachzukommen.<br />

Nun hieß es handeln. In vielen Tagen<br />

und Stunden – manchmal <strong>auch</strong><br />

des Nachts – habe ich hin- und her<br />

überlegt, wie diese Situation zu<br />

bewältigen ist. Bei einem solchen<br />

Schritt eines Umzugs nach Münster heißt<br />

es Abschied nehmen von vielen Gewohnheiten<br />

und Menschen: Von den beiden<br />

lebenden Schwestern (95 + 93 Jahre alt),<br />

von Schwägerinnen, Nichten und Neffen.<br />

Von den Sportk<strong>am</strong>eraden, mit denen man<br />

nach den Übungsstunden in trauter Runde<br />

zus<strong>am</strong>men saß und über Gott und die<br />

Welt redete. Von den Schw<strong>im</strong>merinnen<br />

und Schw<strong>im</strong>mern, mit denen man nach<br />

der Wassergymnastik schöne Stunden<br />

verlebte. Von den vielen Feiern <strong>im</strong> Kreise<br />

vieler netter Menschen. Alls wird mir <strong>im</strong>mer<br />

in dankbarer Erinnerung bleiben.<br />

Dann stand der Entschluss fest, mich um<br />

eine Woh<strong>nun</strong>g oder ein Appartement in<br />

der <strong>DKV</strong>-<strong>Residenz</strong> <strong>am</strong> Tibusplatz zu bemühen.<br />

Das klappte überraschend schnell,<br />

und ich hatte ein passendes Appartement<br />

gefunden. Der Umzug wurde vorbereitet,<br />

alle notwendigen Dinge eingehend besprochen<br />

und eingeleitet. Durch die Mithilfe<br />

meiner Söhne konnte der Umzug<br />

zügig durchgeführt werden, wobei <strong>auch</strong><br />

Schwiegertochter und Enkelkinder kräftig<br />

mithalfen. So bezog ich <strong>am</strong> 27.03.2009<br />

mein Appartement <strong>am</strong> Tibusplatz 6 und<br />

bin Mitbürger der schönen Stadt Münster<br />

geworden.<br />

Nun lebe ich schon einige Wochen in meinem<br />

neuen Domizil und wie meine ersten<br />

Wochen <strong>im</strong> „Tibus<strong>“</strong><br />

verlaufen sind, erfahren<br />

Sie in der nächsten<br />

Ausgabe der <strong>Residenz</strong><br />

Rundschau.<br />

Josef Spitz<br />

15


16<br />

<strong>„Weltklassik</strong> <strong>am</strong> <strong>Klavier</strong>!<strong>“</strong><br />

<strong>nun</strong> <strong>auch</strong> <strong>im</strong> „Tibus<strong>“</strong><br />

Als „Fackelträgerin der klassischen Musik<strong>“</strong><br />

ist sie einmal bezeichnet worden, als Frau,<br />

die mit originellen Ideen versucht Menschen,<br />

besonders <strong>auch</strong> Kinder, für klassische<br />

<strong>Klavier</strong>musik zu begeistern. Gemeint<br />

ist Kathrin Haarstick, die Organisatorin<br />

von <strong>„Weltklassik</strong> <strong>am</strong> <strong>Klavier</strong>!<strong>“</strong>. Nur drei<br />

Dinge benötigt sie, um Konzertbesucher<br />

zu verzaubern: einen beeindruckenden<br />

Raum, ein <strong>Klavier</strong> und einen künftigen<br />

Weltpianisten.<br />

Und genau das hat sie gefunden. Im Veranstaltungssaal<br />

<strong>am</strong> Tibusplatz, auf hauseigenem<br />

Flügel, präsentierten die Pianistinnen<br />

Laura Pauna und Cara Hesse <strong>am</strong><br />

Pfingstwochenende in Münster ein Konzerterlebnis<br />

der Extraklasse. Ihr atemberaubendes<br />

Talent, die ungeheure Geschwindigkeit,<br />

mit der ihre Finger über<br />

die Tasten schwebten, die angebliche<br />

Leichtigkeit – all das hielt die Zuhörer<br />

von Beginn an in Bann. Chr. Schulte <strong>im</strong><br />

Walde, Kulturredakteur der „Westfälischen<br />

Nachrichten<strong>“</strong> formulierte es so:<br />

„Wer da jetzt <strong>im</strong> Tibusstift <strong>am</strong> Tibusplatz<br />

nicht die Ohren vom ersten Takt an spitzte<br />

....<strong>“</strong> Für dieses eineinhalbstündige Konzert<br />

probten die Pianistinnen zehn Stunden<br />

<strong>am</strong> Tag, sieben Tage die Woche, drei<br />

Monate lang - natürlich basierend auf einer<br />

langjährigen Ausbildung.<br />

Haarstick arbeitet eng mit<br />

der Hochschule für Musik<br />

in Hannover zus<strong>am</strong>men,<br />

die zu den besten <strong>Klavier</strong>-<br />

Hochschulen der Welt gehört.<br />

Von dort kommen<br />

sie, die herausragenden<br />

Pianisten, die gleich für 16<br />

Konzerte quer durch Deutschland gebucht<br />

werden, denn <strong>„Weltklassik</strong> <strong>am</strong> <strong>Klavier</strong>!<strong>“</strong> ist<br />

inzwischen an genau so vielen Standorten<br />

vertreten. Von Rysum aus organisiert Haarstick<br />

diese Konzerte deutschlandweit, so<br />

<strong>auch</strong> seit Mai die in Münster <strong>im</strong> „Tibus<strong>“</strong>.<br />

Und d<strong>am</strong>it sie nicht <strong>im</strong>mer persönlich bei<br />

jedem Konzert vor Ort dabei sein muss, hat<br />

sie für Münster Annette Passlick-Wabner<br />

gewinnen können, sozusagen als Patin vor<br />

Ort.<br />

Kathrin Haarstick engagiert sich mit Herzblut<br />

dafür, dass nicht etwas verloren geht,<br />

was allerhöchste Qualität hat – die klassische<br />

Musik. Und wir in Münster dürfen<br />

davon profitieren.<br />

Ulrike Wünnemann<br />

Gäste sind herzlich willkommen.<br />

Der Eintritt beträgt 15,- Euro.<br />

Reservierungen unter<br />

Telefon 0175 16 16 779, für Bewohner des<br />

Hauses <strong>auch</strong> an der Rezeption.<br />

<strong>„Weltklassik</strong> <strong>am</strong> <strong>Klavier</strong>!<strong>“</strong> findet regelmäßig<br />

jeden letzten Sonntag <strong>im</strong> Monat um<br />

17:00 Uhr in der <strong>DKV</strong>-<strong>Residenz</strong> <strong>am</strong> Tibusplatz<br />

statt.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.weltklassik.de


Seit ein paar Jahren werden in<br />

verschiedenen Städten Kurse<br />

für gute gesellschaftliche Umgangsformen<br />

bei Restaurantbesuchen<br />

und d<strong>am</strong>it verbundenen<br />

Tischsitten angeboten. Selbst<br />

Kinder werden dort schon in<br />

Tischmanieren geschult – natürlich<br />

gegen Bezahlung – weil<br />

scheinbar viele Eltern nicht<br />

in der Lage sind, ihrem Nachwuchs<br />

zu Hause die Grundregeln<br />

appetitlichen Essens kostenlos<br />

beizubringen.<br />

Nun weiß man natürlich, dass<br />

die Essgewohnheiten in verschiedenen<br />

Ländern unterschiedlich<br />

sind. Aber als neulich<br />

<strong>im</strong> Fernsehen der Vertreter<br />

eines solchen Ben<strong>im</strong>mkurses verkündete,<br />

dass man z. B. in Brasilien während des<br />

Essens bei Tisch nicht die Nase putzen<br />

darf, geriet ich ins Grübeln. Jeden Mittag,<br />

wenn ich die warme Suppe löffeln möchte,<br />

beginnt meine Nase automatisch zu<br />

laufen. Natürlich hängt das mit meinem<br />

biblischen Alter zus<strong>am</strong>men, also zücke ich<br />

mein Tempotuch, benutze es möglichst<br />

diskret vom Tisch abgewandt, leise und<br />

nicht etwa trompetend. Wie verhält man<br />

sich notfalls in Brasilien?<br />

Auch in Japan ist schnäuzen verpönt. Bei<br />

einer beruflich bedingten Teezeremonie<br />

trippelte sogleich die Geisha herbei und<br />

hielt meinem Mann einen Fächer vor´s<br />

Gesicht, als er sein Taschentuch zückte.<br />

Sollte man es vielleicht mit pneumati-<br />

Ben<strong>im</strong>m ist Glücksache<br />

scher Methode, d. h. „hochziehen<strong>“</strong><br />

versuchen, die Nase in<br />

den Griff zu kriegen?<br />

Be<strong>im</strong> Essen in Japan – selbstverständlich<br />

mit Stäbchen –<br />

sollte man selbige nicht <strong>im</strong> Reis<br />

stecken lassen, weil das nur bei<br />

Begräbnissen üblich ist.<br />

In Österreich darf man die Knödel<br />

nicht zerschneiden, sondern<br />

sollte sie nur sanft zerreißen,<br />

da man sonst der Köchin<br />

ins Herz schneidet, lehrte mich<br />

meine österreichische Schwiegermutter<br />

vor über 70 Jahren.<br />

Bei uns wird es wiederum<br />

nicht gerne gesehen, wenn die<br />

Kartoffel auf dem Teller vorab<br />

radikal mit dem Messer zerschnibbelt<br />

wird und man sollte das Messer nicht in<br />

„Bleistifthaltung<strong>“</strong> benutzen.<br />

Ganz anders verhält sich der Durchschnitts<strong>am</strong>erikaner<br />

be<strong>im</strong> Essen. Mit Messer und<br />

Gabel zerschneidet er das blutige Steak<br />

in mundgerechte kleine Happen, legt das<br />

Messer beiseite, spießt die Häppchen mit<br />

der Gabel auf und führt sie so zum Mund,<br />

während die freie Hand locker auf dem<br />

Schenkel liegt. Vermutlich würden wir Europäer<br />

heutzutage <strong>auch</strong> noch einigen rustikalen<br />

Sitten frönen, die ihren Ursprung<br />

<strong>im</strong> bäuerlichen Milieu hatten. Seit dem<br />

18. Jahrhundert setzten sich allmählich<br />

als Vorbild die höfischen Umgangsformen<br />

durch und verbreiteten sich.<br />

Gerda Lerch<br />

17


18<br />

Mein Engagement für Attac<br />

Es gibt ein globalisierungskritisches<br />

Netzwerk „Attac<strong>“</strong> mit<br />

Sitz u. a. in Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

und Offenbach <strong>am</strong> Main, wo<br />

ich herkomme. Im hiesigen Telefonbuch<br />

konnte ich es nicht<br />

finden. Ich bin seit vielen Jahren<br />

Mitglied bei Attac.<br />

Attac übt laut und öffentlich Kritik z. B.<br />

<strong>am</strong> Weltwasserforum, das in Istanbul tagte<br />

und eine Lobbyveranstaltung der Wasser-<br />

und Energiewirtschaft ist, die von den<br />

Interessen der großen Konzerne best<strong>im</strong>mt<br />

wird. Kritiker wurden ausgeschlossen, die<br />

Polizei ging gewalttätig gegen friedliche<br />

Demonstranten vor. So steht zu befürchten,<br />

dass die Wasserkonzerne und die türkische<br />

Regierung das Weltwasserforum<br />

dazu nutzen, die Privatisierung türkischer<br />

Gewässer in großem Stil einzuleiten um z.<br />

B. die Nutzungsrechte <strong>am</strong> Euphrat und Tigris<br />

zu verkaufen, während die Demonstranten<br />

das Motto vertraten: „Wasser ist<br />

Menschenrecht und keine Ware<strong>“</strong>, wie ein<br />

Attac-Mitglied von dort berichtet. Attac<br />

kritisiert die Privatisierung von Wasser<br />

weltweit.<br />

Ebenso heftig kritisiert Attac die Patentierung<br />

von Saatgut und Monsanto, den<br />

Konzern, der das betreibt. Die Kleinbauern<br />

in den armen Ländern würden infolge<br />

davon total verarmen, wie zum Teil jetzt<br />

schon infolge der Agrarsubventionen in<br />

den USA und <strong>auch</strong> in Deutschland.<br />

Ein ganz düsteres Kapitel, wogegen Attac<br />

kämpft, ist die Umwelt- und Kl<strong>im</strong>akrise,<br />

die wir reichen Länder produzieren durch<br />

unsere Autoabgase, Kohlekraftwerke,<br />

Umweltzerstörung. Deutschland steht auf<br />

Platz 6 der Weltrangliste der Hauptverur-<br />

sacher der Kl<strong>im</strong>akrise. Die Hauptleidtragenden<br />

sind die armen Länder, die z. B.<br />

von Wassermangel bedroht sind infolge<br />

der Erderwärmung, die wir produzieren.<br />

Attac wendet sich vehement gegen den<br />

Wachstumswahn, der nur zerstörerisch<br />

wirkt. Es ließe sich noch vieles nennen,<br />

wogegen Attac aufsteht: Liberalisierung<br />

der Wirtschaft ohne genügende politische<br />

Kontrolle, Spekulationskrisen.<br />

Attac fordert eine demokratische Ökonomie,<br />

die <strong>am</strong> Wohl aller orientiert ist, die<br />

Mensch und Umwelt ins Zentrum stellt<br />

und nicht den Profit. Märkte und Kapital<br />

müssen demokratisch reguliert, begrenzt<br />

und kontrolliert werden. Die öffentlichen<br />

Güter müssen für alle zugänglich sein,<br />

ihre Kosten müssen solidarisch auf alle<br />

Schultern verteilt werden. Beschäftigte<br />

haben über wirtschaftliche Entscheidungen<br />

mitzureden. Das Wissen um die beste<br />

Lösung kommt nicht von sogenannten<br />

Wirtschaftsweisen, sondern aus dem demokratischen<br />

Ringen um Argumente und<br />

Alternativen sowie aus unserer Lebenspraxis.<br />

Das sind Forderungen von Attac, wofür<br />

wir jedes Jahr auf dem Ostermarsch von<br />

Offenbach nach Frankfurt auf den Römer<br />

gelaufen sind. Wenn ich könnte, ich würde<br />

heute noch mitlaufen.<br />

Wir haben einen reichhaltigen und schönen<br />

Veranstaltungskalender. Und doch<br />

vermisse ich solche Themen auf dem Progr<strong>am</strong>m,<br />

die ja <strong>auch</strong> uns Alte angehen, besonders<br />

<strong>im</strong> Hinblick auf die Zukunft unserer<br />

Kinder und Enkel.<br />

Ursula Heil<br />

www.attac-netzwerk.de/muenst


Was ist Bärenfang?<br />

„Wenn <strong>auch</strong> die Jahre enteilen, bleibt die Erinnerung doch …<strong>“</strong><br />

Ich blickte in den Abend hinaus, hörte <strong>im</strong><br />

Radio die Sendung: „Strauss bunter Melodien<strong>“</strong><br />

und dachte an unseren d<strong>am</strong>aligen<br />

„Dämmerschoppen<strong>“</strong>. Es war ein kleiner<br />

Freundeskreis, der da regelmäßig zus<strong>am</strong>men<br />

k<strong>am</strong> und es wurde über Gott und die<br />

Welt diskutiert.<br />

Bei einem dieser „Schoppen<strong>“</strong> wurde der<br />

„Bärenfang<strong>“</strong> aus der Taufe gehoben:<br />

Es war in Telgte in einem Haus in den Klatenbergen.<br />

Draußen tobte ein Sturm und<br />

rüttelte an Fenster und Tannen. Nein, ein<br />

wonniger Mai-Abend war es nicht; wir<br />

rückten enger zus<strong>am</strong>men. Da holte einer<br />

– vielversprechend lächelnd – eine kleine<br />

Flasche aus der Tiefe seiner Tasche und<br />

versprach d<strong>am</strong>it innere Wärme. Es war<br />

ein honiggelber Schnaps, er brannte in<br />

Gaumen und Magen, aber tat gut.<br />

Wie wohl die Herstellung dieses feurigen,<br />

aber angenehmen Trunkes sei? Ich<br />

erinnerte mich dunkel.Gerne gedachte<br />

ich meines Großvaters, der Förster war.<br />

Stets war es ein besonderes Ereignis,<br />

wenn er, aus seinen masurischen Wäldern<br />

kommend, uns besuchte. Er erzählte<br />

so anschaulich Begebenheiten, dass man<br />

meinte alles miterlebt zu haben. So <strong>auch</strong><br />

ein uraltes Rezept vom „Bärenfang<strong>“</strong>, einem<br />

Freund <strong>auch</strong> von der grünen Farbe!<br />

Der Schnaps wurde aus Bienenhonig und<br />

hochprozentigem Sprit, gelegentlich <strong>auch</strong><br />

unter Beifügung sorgs<strong>am</strong> verhe<strong>im</strong>lichter<br />

Kräuter, länger als ein Jahr „bearbeitet<strong>“</strong>.<br />

Er vergrub <strong>im</strong> Spät-Herbst das angesetzte<br />

Gebräu in hölzerne „Gebinde<strong>“</strong> metertief<br />

in der Erde und ließ es bis zum Frühling<br />

dort ausreifen. So wurde er „richtig<strong>“</strong>. Sein<br />

klares Bernsteingelb war ein Genuss und<br />

sein Gehalt, ca. 40 % , beschwingte den<br />

Geist. Großvaters bekannter Forstmann<br />

schenkte seinen Gästen den „Bärenfang<strong>“</strong><br />

nur aus einer alten Holzkruke ein. Er war<br />

gerne Gast bei ihm. Großvater war der<br />

Mei<strong>nun</strong>g, dass dieser Honig-Schnaps so<br />

eine Art Nationalgetränk Ostpreußens<br />

sei. Dabei soll der bernsteingelbe „Bärenfang<strong>“</strong><br />

eigentlich gar nichts mit Bären zu<br />

tun haben. Der letzte Braunbär Ostpreußens<br />

soll seines Wissens ca. 1815 erlegt<br />

worden sein.<br />

Auch heute ist der Bärenfang zu erhalten,<br />

er heißt allerdings „Bärenjäger<strong>“</strong> – und<br />

auf dem Etikett ist der traditionelle Bär<br />

zu sehen mit der Inschrift: „Ostpreußens<br />

Bärenfang aus Wodka und Honig<strong>“</strong> – „Honiglikör<strong>“</strong><br />

– nach dem Originalrezept der<br />

Alten Königsberger Bärenfangfabrik TEU-<br />

CKE U. KOENIG Steinhagen/<br />

Westfalen – 35 % zu kaufen hier<br />

in Münster bei der alt eingesessenen<br />

Weinhandlung, <strong>im</strong> F<strong>am</strong>ilienbetrieb<br />

Hassenk<strong>am</strong>p an der<br />

Ludgeri-Kirche.<br />

Wir waren erleichtert, denn der<br />

Gedanke an die mühevolle Herstellung<br />

des honiggelben Trankes<br />

war uns natürlich zu umständlich.<br />

Und be<strong>im</strong> fröhlichen Anstoßen<br />

des Bärenjägers dachten wir<br />

oft an das uralte Originalrezept<br />

des masurischen Forstmannes.<br />

Käte Weichert<br />

19


Es ist keineswegs leicht, einen „Ärztereport<strong>“</strong><br />

aus Sicht eines Patienten zu schreiben,<br />

<strong>auch</strong> wenn er sich nur mit Krankenhausärzten<br />

in Münster beschäftigt. Aus<br />

dieser Sicht sind alle Krankenhäuser nichts<br />

anderes als ein „notwendiges Übel<strong>“</strong>, aber<br />

eben notwendig.<br />

Man begegnet dort den „Göttern in Weiß<strong>“</strong><br />

mit ihren „Unterlingen<strong>“</strong>, den Assistenten.<br />

Und das sind ziemlich viele! Die Länge des<br />

„Personal-Schwanzes<strong>“</strong> zeigt deutlich die<br />

herausragende Stellung des Chefs. Aber<br />

der „Durchschnittspatient<strong>“</strong> verstummt<br />

spontan, angesichts der Masse von so vielen<br />

so bedeutend dreinschauenden Menschen.<br />

Die Visite erinnert an eine medizinische<br />

Vorlesung, da nicht mit sondern über den<br />

Patienten gesprochen wird und die dabei<br />

verwendete Sprache für einen Nichtmediziner<br />

kaum zu verstehen ist. Auch meine<br />

lange Hochschulausbildung auf sozialwissenschaftlichem<br />

Gebiet hilft da<br />

kaum. Das Latein der Medizinmänner<br />

ist in vielen Fällen Küchenlatein<br />

und besonders die jungen Assistenzärzte<br />

versuchen d<strong>am</strong>it bei uns Patienten<br />

zu punkten. Das gehört meiner<br />

Mei<strong>nun</strong>g nach zu den kollektiven Unarten<br />

und es wäre Sache der Chefs,<br />

diese zu unterbinden.<br />

Traut sich der Patient aber doch einmal<br />

nachzufragen – es geht schließlich<br />

um seinen Körper – kann es passieren,<br />

dass er gar keine oder aber<br />

eine nichtsagende Antwort bekommt;<br />

nach dem Motto „das verstehen Sie<br />

20<br />

„Wie geht´s<br />

uns heute?<strong>“</strong><br />

sowieso nicht!….<strong>“</strong> Meiner Mei<strong>nun</strong>g nach<br />

liegt es nicht zuletzt daran, dass die Auswahl<br />

der Medizinstudenten bis vor relativ<br />

kurzer Zeit nur nach den schulischen<br />

Leistungen, nicht aber nach dem menschlichen<br />

Potential erfolgte. Dieses Kriterium<br />

muss in Zukunft einen größeren Stellenwert<br />

bekommen.<br />

Zum Glück gibt es in fast allen Häusern<br />

gut qualifiziertes Pflegepersonal, das für<br />

ein letztlich angenehmes Kl<strong>im</strong>a auf den<br />

Stationen sorgt und trotz arbeitsmäßiger<br />

Überlastung die Zeit für ein mitfühlendes<br />

Wort findet.<br />

Prof. Dr. Viola Gräfin von Bethusy-Huc


Buchtipp<br />

„Das etruskische Lächeln<strong>“</strong><br />

Roman von Jose Luis S<strong>am</strong>pedro<br />

Aus dem Spanischen<br />

übersetzt von Veronika Schmidt,<br />

Verlag Herder/Spektrum,<br />

ISBN: 3-451-04022-0,<br />

Preis 19,80 €<br />

Dieser <strong>im</strong> kalabrischen Süden Italiens<br />

spielende Roman ist eine Geschichte<br />

„wunderbarer Menschlichkeit<strong>“</strong> (Ernesto<br />

Sabato). Er handelt von der temper<strong>am</strong>entvollen,<br />

zärtlichen, heiteren Beziehung des<br />

urwüchsigen, alten, vitalen Bauern – der<br />

zeitlebens ein dickköpfiger, eigenwilliger<br />

Sturkopf war, ein ehemaliger Partisan<br />

und Frauenfeind – zu seinem kleinen Enkel<br />

Bruno.<br />

Diese wachsende Liebe zueinander lässt<br />

in dem schwer krebskranken alten Mann<br />

<strong>am</strong> Ende seines Lebens ganz neue Seiten<br />

entdecken, liebevolle, glückliche Gefühle,<br />

die man bis dahin bei ihm nicht kannte.<br />

Generationenkonflikte zwischen Vater<br />

und Sohn, zwischen dem industriellen<br />

Norden und dem traditionellen Süden,<br />

zwischen dem beinahe heiteren Umgang<br />

mit Krankheit und Sterben, werden in<br />

warmherzigem Erzählstil geschildert und<br />

in beglückender Weise gelöst.<br />

Ein wunderbares Buch. Veronika Schmidt<br />

übersetzte es aus dem Spanischen. Dabei<br />

gelang es ihr, dass dem Leser „Das etruskische<br />

Lächeln<strong>“</strong> spürbar zu Herzen geht.<br />

Freuen Sie sich auf das Lesen dieses Romans.<br />

Ingeborg Nowak<br />

Rätsel<br />

welche Farbe hat Mein hut?<br />

A B C D<br />

Vier Banker sind wegen Unfähigkeit bis<br />

zum Hals in Sand eingegraben. Sie tragen<br />

alle Hüte auf dem Kopf und können sich<br />

nicht umdrehen. Zwischen A und B befindet<br />

sich eine undurchsichtige Mauer, über<br />

die man nicht schauen kann. Sie bleiben<br />

bis in alle Ewigkeit eingegraben, es sei<br />

denn, einer von ihnen kann sagen, welche<br />

Farbe der Hut auf seinem Kopf hat. Sie haben<br />

nur einen Versuch. Sie wissen, dass es<br />

zwei schwarze Hüte und zwei weisse gibt.<br />

Welcher Banker gibt auf Anhieb die richtige<br />

Antwort und warum?<br />

eingereicht von Dirk Laukemper<br />

Auflösung des<br />

Rätsels<br />

AUS DER 96. AUSGABE UNSERER<br />

RESIDENZ-RUNDSCHAU<br />

Der Begriff Triskaidekaphobie ist <strong>im</strong> Allgemeinen<br />

die abergläubische Furcht vor<br />

der Zahl dreizehn. Bei starker Ausprägung<br />

spricht man von einer Phobie.<br />

Die Gewinnerin ist Dr. Beate Mitschka<br />

Sie erhält einen Gutschein für zwei Personen<br />

für eine Vorstellung <strong>im</strong> Boulevardtheater<br />

Münster.<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

von der Redaktion!<br />

21


22<br />

Nachrufe<br />

herr hans becK<br />

geboren <strong>am</strong> 14.11. 1930<br />

gestorben <strong>am</strong> 24. april 2009<br />

Herr Beck lebte neun Jahre lang recht zurückgezogen<br />

bei uns in der <strong>Residenz</strong>. Am<br />

liebsten verbrachte er die Zeit mit seiner<br />

Ehefrau, die uneingeschränkt für ihn da<br />

war und ihn rührend umsorgte. Gemeins<strong>am</strong><br />

haben die beiden unzählige Ausflüge<br />

unternommen, die Herr Beck fotografisch<br />

festgehalten hat. So sind über die Jahre unzählige<br />

liebevoll gestaltete Alben entstanden<br />

- <strong>auch</strong> für Kinder und Enkelkinder.<br />

Ich denke gerne an unsere vielen gemeins<strong>am</strong>en<br />

Gespräche zurück, die <strong>im</strong>mer sehr<br />

ehrlich waren.<br />

Brigitte Austermann<br />

herr Karl thinius<br />

geboren <strong>am</strong> 3. november 1909<br />

gestorben <strong>am</strong> 6. Mai 2009<br />

Herr Thinius war ein Bewohner unserer<br />

<strong>Residenz</strong>, der eigentlich <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Hause<br />

unterwegs war und bei unzähligen Angeboten<br />

wie Konzerten oder Ausflügen, dem<br />

Singkreis oder dem Aquarellkurs half. In<br />

den ersten 12 Jahren war Herr Thinus <strong>im</strong>mer<br />

darauf bedacht, sich für die Gemeinschaft<br />

der Bewohnerinnen und Bewohner<br />

einzusetzen. Dieses tat er mit großem<br />

Engagement und preußischer Disziplin.<br />

Er k<strong>am</strong> nicht eher zur Ruhe, bis er seine<br />

selbst auferlegten Aufgaben erfüllt hatte.<br />

Fremde Hilfe anzunehmen fiel Herrn Thinius<br />

schwer. Es bedurfte viel Zeit, bis er<br />

bereit war, die Unterstützungsangebote<br />

seiner F<strong>am</strong>ilie und die der Mitarbeiter anzunehmen.<br />

Bis zu seinem Tod lebte Herr Thinius <strong>im</strong><br />

Haus Victus. An seinem 99. Geburtstag <strong>im</strong><br />

letzten Herbst haben wir auf das neue Lebensjahr<br />

angestoßen.<br />

Frau Johanna gehrMann<br />

geboren <strong>am</strong> 17. september 1929<br />

gestorben <strong>am</strong> 19. Mai 2009<br />

Anne Matenaar<br />

Frau Gehrmann besuchte seit Mitte des<br />

Jahres 2003 beständig nachmittags unsere<br />

Tagesbetreuung. Dort begrüßte sie, sozusagen<br />

als Ritual, zu Beginn jeden Einzelnen<br />

persönlich. Dieses sorgte oft für<br />

viel Freude und positive St<strong>im</strong>mung. Durch<br />

ihre eigene und oft <strong>am</strong>üsante Art von Erlebnissen<br />

zu erzählen und über Themen<br />

zu berichten, hörten ihr alle gerne zu und<br />

es entstanden lebhafte Diskussionen, die<br />

oft einen Nachmittag prägten. Frau Gehrmann<br />

besaß in vielen Dingen eine Liebe<br />

zum Detail, an denen Sie sich sehr erfreuen<br />

konnte, und ließ die Gruppe gerne daran<br />

teilhaben.<br />

Ihr Wunsch, nicht lange leiden zu müssen,<br />

hat sich erfüllt. Wir werden sie in der<br />

Nachmittagsrunde sehr vermissen.<br />

Elisabeth Schöppner


Frau lotte KnappKötter<br />

geboren <strong>am</strong> 12. Mai 1911<br />

gestorben <strong>am</strong> 18. Mai 2009<br />

Fünfzehn Jahre lebte Frau Knappkötter<br />

bei uns in der <strong>Residenz</strong>. Sie zog mit ihrem<br />

Mann hierher und lebte in den letzten<br />

Jahren in unserem Pflegewohnbereich.<br />

Fast täglich bek<strong>am</strong> sie Besuch von ihrer<br />

F<strong>am</strong>ilie. Ihre beiden Töchter unternahmen<br />

häufig Spazierfahrten mit ihr. Leider<br />

war dieses in der letzten Zeit nicht mehr<br />

so möglich. Aber <strong>auch</strong> dann genossen sie<br />

die Gemeins<strong>am</strong>keit.<br />

Der enge F<strong>am</strong>ilienverbund war<br />

beeindruckend für mich.<br />

herr dr. JoachiM Kienitz<br />

geboren <strong>am</strong> 14. oktober 1923<br />

gestorben <strong>am</strong> 25. april 2009<br />

Ute Warschun<br />

Kurz nach dem Einzug von Herrn Dr. Kienitz<br />

<strong>im</strong> Herbst 2008 fuhren wir mit einer<br />

Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohnern<br />

für einige Tage nach Lüneburg. Herr<br />

Dr. Kienitz entschloss sich kurzfristig,<br />

an dieser Reise teilzunehmen. Während<br />

dieser Fahrt lernte ich ihn als einen sehr<br />

aufmerks<strong>am</strong>en, zurückhaltenden und äußerst<br />

höflichen Reisebegleiter kennen.<br />

Oft haben wir uns noch in der <strong>Residenz</strong><br />

getroffen, er war häufig mit seinem Sohn<br />

<strong>im</strong> Musik-Café anzutreffen. Wir sprachen<br />

meist über die alltäglichen Themen, die<br />

uns in bewegten. Manchmal aber erinnerten<br />

wir uns beide an die ereignisreichen<br />

Tage in Lüneburg.<br />

Anne Matenaar<br />

Frau ursula KiFFe<br />

geboren <strong>am</strong> 26.oktober 1918<br />

gestorben <strong>am</strong> 29.Mai 2009<br />

Ich habe Frau Kiffe als eine sehr nette und<br />

freundliche D<strong>am</strong>e kennen gelernt. Sie<br />

k<strong>am</strong> fast täglich zu uns ins Café. Wenn es<br />

die Zeit erlaubte, unterhielt ich mich gerne<br />

mit ihr.<br />

Als sie erfuhr, dass ich in Lüdinghausen<br />

wohne, erzählte sie mir von ihren Kindheitserinnerungen.<br />

Sie verbrachte nämlich<br />

dort einen Großteil ihrer Ferien. Ihre<br />

beiden Cousins sind auf dem Lüdinghausener<br />

Friedhof begraben und ich habe, um<br />

Frau Kiffe einen Gefallen zu tun, regelmäßig<br />

für ihre Verwandten eine Kerze dort<br />

angezündet. Das hat uns sehr verbunden.<br />

Ich vermisse Frau Kiffe.<br />

Laurentiu Mathews<br />

Frau helene langendörFer<br />

geboren <strong>am</strong> 3. Januar 1921<br />

gestorben <strong>am</strong> 5. Juni 2009<br />

Seit November 2000 lebte Frau Langendörfer<br />

bei uns <strong>im</strong> Haus. Häufig war sie mit<br />

ihrem Rollator unterwegs und hatte <strong>im</strong>mer<br />

Zeit für einen kurzen „Schnack<strong>“</strong>. Frau<br />

Langendörfer erzählte oftmals recht <strong>am</strong>üsant<br />

von ihrer F<strong>am</strong>ilie, die ihr Lebensmittelpunkt<br />

war. Ihre direkte und vor allem<br />

<strong>auch</strong> positive Art, trotz ihrer Erkrankung,<br />

habe ich <strong>im</strong>mer als „erfrischend<strong>“</strong> erlebt.<br />

Ich erinnere mich gerne an ihr herzhaftes<br />

Lachen.<br />

Petra Typel<br />

23


24<br />

wir gratulieren<br />

Allen Geburtstagskindern, die <strong>im</strong><br />

Mai/Juni 2009 Geburtstag hatten,<br />

gratulieren wir herzlich und wollen<br />

diejenigen n<strong>am</strong>entlich nennen, die<br />

eine 0 oder 5 an ihr Lebensjahr hängen<br />

können oder über 100 Jahre alt<br />

sind.<br />

65 Jahre<br />

Dr. Friedel Thiekötter<br />

70 Jahre<br />

Hikmet Uskaner<br />

75 Jahre<br />

Prof. Dr. Angela Frieseke<br />

Dr. Albrecht Bunnenberg<br />

80 Jahre<br />

Gabriele Gräfin von und zu<br />

Westerholt und Gysenberg<br />

Ursula Heil<br />

85 Jahre<br />

Hans-Helmut Rumpf<br />

Gisela Krüper<br />

90 Jahre<br />

Mathilde Culot<br />

95 Jahre<br />

Tinka Müller<br />

Personalien<br />

als neue Mitarbeiter<br />

begrüssen wir:<br />

Elzbieta Sloderbach<br />

Aushilfe Hauswirtschaft<br />

Sascha Grundei<br />

Mitarbeiter Pflegewohnbereich<br />

Thorsten Krallmann<br />

Aushilfe Sozial kulturelle<br />

Abteilung<br />

als neue bewohner<br />

begrüssen wir:<br />

Frau Elisabeth Becher Haus 5<br />

Frau Elisabeth Hiltjes Haus 2<br />

Frau Adelheid<br />

Hölscher Haus 3<br />

Dr. Werner und<br />

Elisabeth Könemann Haus 3<br />

Frau Elsbeth<br />

Waddington Haus 3


<strong>DKV</strong>-<strong>Residenz</strong> <strong>am</strong> Tibusplatz<br />

Tibusplatz 1-7<br />

48143 Münster<br />

Telefon 02 51 / 48 35 - 0<br />

info@dkv-residenz-<strong>am</strong>-tibusplatz.de<br />

www.dkv-residenz-<strong>am</strong>-tibusplatz.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!