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Wir entwickeln Werte - Unternehmen-Text

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<strong>Wir</strong> <strong>entwickeln</strong><br />

<strong>Werte</strong><br />

TAG I Magazin I Jahre<br />

125


Editorial<br />

die TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-<br />

Aktiengesellschaft (nachfolgend TAG genannt) feiert<br />

in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag – Anlass genug,<br />

um das <strong>Unternehmen</strong> umfassend darzustellen. Neben<br />

unseren Geschäftsfeldern und der <strong>Unternehmen</strong>sstrategie<br />

wollen wir dabei über die Stärken der TAG, ihrer<br />

Mitarbeiter und Immobilien berichten. Dabei geht es<br />

nicht nur um den historischen Abriss von den goldenen<br />

Eisenbahnzeiten am Tegernsee bis zum modernen<br />

Immobilienkonzern von heute. Es geht auch um Ideen,<br />

<strong>Werte</strong> und Projekte – und natürlich um die Menschen,<br />

die unser <strong>Unternehmen</strong> prägen: unsere Mitarbeiter.<br />

Welches sind die Erfolgsfaktoren eines Immobilien-<br />

Entwicklungsprojektes? Welche Herausforderungen<br />

stellen sich einem Projektplaner? Wie geht das <strong>Unternehmen</strong><br />

mit denkmalgeschützten Objekten um?<br />

Darüber hinaus schauen wir über unseren eigenen<br />

Tellerrand – wie werden wir im Jahr 2020 wohnen,<br />

wie sieht die moderne Bürowelt aus und wie werden<br />

sich die Städte in Zukunft <strong>entwickeln</strong>?<br />

Fragen über Fragen, die wir, soweit möglich, aus unserer<br />

Sicht beantworten.<br />

<strong>Wir</strong> wünschen viel Spaß bei der Lektüre.<br />

Andreas Ibel Erhard Flint


Editorial 1<br />

Dock 4: Die HafenCity in Hamburg ist eines der<br />

größten europäischen innerstädtischen Bauvorhaben. In<br />

allerbester City-Lage entstehen hochwertige Wohnungen<br />

für Menschen, die kurze Wege in einer der schönsten<br />

Städte der Welt bevorzugen.


2 Inhalt<br />

6<br />

<strong>Unternehmen</strong>sportrait<br />

Immobilien sind unser Geschäft.<br />

Die TAG stellt sich vor:<br />

Wohnen, Gewerbe, Service<br />

4 Grußwort von Dr. Lutz R. Ristow<br />

Aufsichtsratsvorsitzender der TAG<br />

5 Grußwort von Axel Gedaschko Senator<br />

für Stadtentwicklung und Umwelt in Hamburg<br />

6 „<strong>Wir</strong> <strong>entwickeln</strong> <strong>Werte</strong>“ Die TAG verwaltet<br />

und entwickelt Wohn- und Gewerbeimmobilien und bietet<br />

Dienstleistungen rund um die Immobilie an. In welchen<br />

Metropolen Deutschlands wir aktiv sind, erfahren Sie in<br />

unserem <strong>Unternehmen</strong>sportrait.<br />

10 Sozialverträglichkeit und Wertschöpfung<br />

Vorstandsvorsitzender Andreas Ibel im Gespräch über<br />

nachhaltige Wertsteigerung und die Anforderungen des<br />

Kapitalmarkts<br />

12<br />

125 Jahre TAG<br />

Vom Eisenbahnbetrieb am<br />

Tegernsee zum erfolgreichen<br />

Immobilienkonzern<br />

12 Chronik Die Wurzeln der TAG liegen in Süddeutschland<br />

am Tegernsee. Heute ist die TAG als Immobilienkonzern<br />

deutschlandweit aktiv. Eine Zeitreise<br />

16 Einsam wacht Wenn die Touristen weg sind, ist<br />

am Bahnhof Tegernsee tote Hose. Der Einzige, der dann<br />

noch bleibt, ist der Fahrdienstleiter. Beobachtungen von<br />

Pia Dangelmayer<br />

18 Eine Gesellschaft mit Geschichte<br />

Der Bau-Verein zu Hamburg blickt auf über 115 Jahre<br />

Wohnimmobiliengeschichte zurück. Eine Chronik in Bildern<br />

22 Vorstellung des Vorstands<br />

24 „Eine lebendige Stadt“ Der Hamburger Oberbaudirektor<br />

Prof. Jörn Walter im Interview über die „Wachsende<br />

Stadt“ und inhaltliche Ziele des Wohnungsbaus


26 36<br />

Markt und Strategie<br />

Welche Entwicklungen<br />

gibt es im Markt? Welche<br />

Strategien zahlen sich aus?<br />

27 Immobilienmarkt im Aufwind Experten<br />

prophezeien dem deutschen Immobilienmarkt eine positive<br />

Zukunft. Die Voraussetzungen sind gut.<br />

29 Das Phänomen Urbanisierung Immer mehr<br />

Menschen zieht es in die Städte. Die Stadt Hamburg begreift<br />

diese Entwicklung als Chance.<br />

30 Anlageklasse REIT Endlich gibt es REITs auch für<br />

Deutschland. Wo liegen die Chancen?<br />

31 „REITs sind eine Erfolgsstory.“ Henner<br />

Rüschmeier, Analyst bei SES Research GmbH, Hamburg,<br />

über die Erfolgsfaktoren des REITs und das Rendite-Risiko-<br />

Profil im Vergleich zu offenen Immobilienfonds<br />

32 „Stabile Cashflows und gute Renditen“<br />

Der Vorstand der TAG Gewerbeimmobilien-AG Johannes<br />

Zech im Interview über Renditeperspektiven des G-REIT<br />

und den geplanten REIT der TAG<br />

34 Buy, Build & Hold Um im Immobilienmarkt erfolgreich<br />

zu agieren, setzen wir mit unserer Strategie auf die<br />

langfristige Wertsteigerung unserer Portfolios.<br />

36 Asset Management Die TAG Asset Management<br />

GmbH übernimmt die gesamte Verwaltung und<br />

Entwicklung der Wohn- und Gewerbeimmobilien. Aber was<br />

heißt das genau?<br />

37 Immobilien als Investment Internationale<br />

Anleger haben den deutschen Immobilienmarkt entdeckt.<br />

München und Hamburg zählen erstmals zu den Top Ten der<br />

begehrtesten Immobilienstandorte in Europa.<br />

Die Welt der Immobilien<br />

Aktuelle Trends und<br />

Herausforderungen rund<br />

um die Immobilie<br />

39 Wie wird ein Projekt ein Erfolg? Wer<br />

Immobilien erfolgreich <strong>entwickeln</strong> will, muss viele Faktoren<br />

bedenken.<br />

43 Projekt Stuttgarter Südtor Im Großprojekt<br />

„Südtor“ entstehen in einem innerstädtischen Umfeld neben<br />

Mietwohnungen auch ein Bürogebäude und ein Hotel.<br />

44 Unsere Modellwohnungen Erst Möbel<br />

erwecken eine Wohnung zum Leben. Schauen Sie rein!<br />

46 Wie leben wir 2020? Türöffnen per Fingerabdruck<br />

und ein sich selbst füllender Kühlschrank. Utopie?<br />

Eines ist sicher: Energie sparen ist ein Thema mit Zukunft.<br />

48 Keine Angst vor Denkmalschutz Der<br />

Paradieshof in Hamburg stand kurz vor dem Abriss. Heute<br />

ist er eine markante Immobilie im Portfolio des Bau-Vereins.<br />

49 Unsere Mieter Wie zufrieden sind unsere Mieter?<br />

50 Lebensraum Büro Business-Club mit Coffee-<br />

Lounge statt Arbeitszelle mit Kaffeeecke. Das Büro der<br />

Zukunft ist eine neue Lebenswelt.<br />

53 Facility Management Sie hat immer ein offenes<br />

Ohr und meistert täglich den Spagat zwischen Mieter und<br />

Eigentümer: unsere Hausverwaltung.<br />

54 Vorstellung des Managements<br />

Impressum/Bildnachweis<br />

Inhalt 3


4 Grußwort Dr. Lutz R. Ristow<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

vor 105 Jahren eröffnete Ferdinand von Miller die Bahnstrecke von Gmund<br />

nach Tegernsee, nachdem die Gesellschaft 1882 zum Zwecke der Errichtung<br />

und des Betriebes gegründet worden war. Durch seine Bavaria auf<br />

der Münchener Theresienhöhe, die bis dahin größte von Menschenhand<br />

gegossene Statue, war Ferdinand von Miller zu Weltruhm gelangt und einer<br />

meiner Vorgänger im Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden, ebenso wie die<br />

Aufsichtratskollegen Gabriel Sedlmayr und Georg Krauss, die Bayern in aller<br />

Welt bekannt gemacht haben. Die Initialen »G.S.« schmücken noch heute die<br />

Flaschen von Spatenbräu; Lokomotiven von Krauss und später Krauss-Maffei<br />

haben die Welt erschlossen.<br />

Nun ist die gute alte Tegernseebahn selbst ein Exportartikel des Tegernseer<br />

Tals geworden. Als TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-AG ist sie<br />

eine bedeutende Immobilien-Aktiengesellschaft mit starkem Wachstum in<br />

Deutschland. Nicht nur der einzige Börsenwert im Landkreis, sondern auch<br />

bundesweit eine erfolgreiche Immobilien-Aktiengesellschaft mit Zugehörigkeit<br />

zum SDAX. Doch die Eisenbahn und die Gleisstrecke nach Tegernsee<br />

bleiben unsere Wurzel.<br />

Als Grundstücks- und Immobilienbesitzer im Tegernseer Tal investieren wir<br />

in Abstimmung mit den Verantwortlichen vor Ort und zeigen damit unsere<br />

Verbundenheit.<br />

Die Gesellschaft ist heute mit einer starken Eigenkapitalbasis ausgestattet<br />

und wird von engagierten Vorständen und Mitarbeitern geführt.<br />

Gute Voraussetzungen für die Zukunft.<br />

Dr. Lutz R. Ristow<br />

Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-AG


Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Metropolregionen sind die Motoren gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und<br />

kultureller Entwicklung in der globalisierten Welt. Dort sind die internationalen<br />

Verkehrsknotenpunkte, dort findet der Wissensaustausch zwischen Hochschulen<br />

und Industrie statt. So entstehen Innovationen, <strong>Wir</strong>tschaftswachstum<br />

und qualifizierte Arbeitsplätze und damit die Voraussetzungen für steigende<br />

Einwohnerzahlen, wie sie Hamburg seit Jahren als sichtbarer Erfolg des Konzepts<br />

der „Wachsenden Stadt“ aufweist.<br />

Hervorragende Standortbedingungen sind gerade für Immobilienunternehmen<br />

besonders wichtig, denn diese Investitionen sind für viele Jahre in den Städten<br />

und Regionen gebunden. Die TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-<br />

Aktiengesellschaft setzt auf die Wachstumsregionen in Deutschland mit ihren<br />

langfristig positiven Perspektiven für den Immobilienmarkt. Über ihre Beteiligungen<br />

ist die TAG sowohl auf dem Wohnungsmarkt als auch auf dem Markt für<br />

Gewerbeimmobilien aktiv, insbesondere in Hamburg mit der Zentrale der TAG<br />

und als Hauptaktionär des Bau-Vereins zu Hamburg. Die eigene Wohnung ist<br />

als Raum um Leben ein wichtiger Bezugspunkt für die Menschen. Vermietung,<br />

Verwaltung, Bestandsentwicklung und Neubau von Wohnungen – durch seine<br />

vielfältigen Aktivitäten ist der Bau-Verein eines der führenden <strong>Unternehmen</strong><br />

im Hamburger Wohnimmobilienmarkt. Die langfristig ausgerichtete Strategie<br />

zur Entwicklung des Wohnungsbestandes machen den Bau-Verein und seine<br />

Muttergesellschaft TAG zu verlässlichen Partnern für Mieter und Käufer.<br />

Die Wurzeln der TAG gehen zurück auf die Eisenbahngesellschaft des Tegernseer<br />

Tals. Seit der Gründung hat sich die Gesellschaft zu einem SDAX-notierten<br />

Immobilienkonzern entwickelt, der in 2007 auf eine 125-jährige erfolgreiche<br />

Geschichte zurückblicken kann. Zu diesem großen Jubiläum gratuliere ich<br />

Vorstand und Mitarbeitern der TAG sehr herzlich und wünsche für den weiteren<br />

<strong>Unternehmen</strong>sweg alles Gute!<br />

Axel Gedaschko<br />

Grußwort Axel Gedaschko 5


6 <strong>Unternehmen</strong>sportrait<br />

Leben in urbanen Räumen. Das Gebäude Dock 4<br />

kombiniert Wohnungen und Büroflächen: Wohnen am<br />

Wasser und Arbeiten in der Hamburger Speicherstadt<br />

stellen ein einzigartiges Konzept dar.


<strong>Unternehmen</strong>sportrait<br />

„<strong>Wir</strong> <strong>entwickeln</strong> <strong>Werte</strong>“ heißt der Slogan<br />

der TAG. Und bringt das <strong>Unternehmen</strong>sziel<br />

auf den Punkt: Erfahrene Immobilienexperten<br />

arbeiten zusammen, um den<br />

Wert von Neubauten und Bestandsimmobilien<br />

aktiv nachhaltig zu steigern.<br />

Lebenswege sind selten vorhersehbar<br />

– mit <strong>Unternehmen</strong>sgeschichten verhält es<br />

sich manchmal genauso. Die TAG wurde<br />

1882 im bayerischen Tegernsee als Eisenbahngesellschaft<br />

gegründet – heute ist sie<br />

als Immobilien- und Beteiligungs-Aktiengesellschaft<br />

die Holding eines diversifizierten<br />

Immobilienkonzerns. Der Schienenpark hat<br />

nur noch untergeordnete Bedeutung. Das<br />

Hauptgeschäftsfeld der TAG sind Wohn- und<br />

Gewerbeimmobilien. Die TAG beschäftigt<br />

rund 160 Mitarbeiter an den Standorten<br />

Hamburg, Berlin, München, Leipzig und Tegernsee.<br />

Mit ihren Tätigkeiten deckt sie die<br />

gesamte Wertschöpfungskette im Immobilienbereich<br />

ab; Kerngeschäfte sind neben<br />

der Verwaltung eigener Bestände die Bestandsentwicklung,<br />

der Neubau, das Portfoliomanagement<br />

für Dritte sowie Dienstleistungen<br />

rund um die Immobilie.<br />

Der Fokus der TAG liegt ausschließlich auf<br />

Metropolregionen in Deutschland wie Hamburg,<br />

Berlin, München Leipzig, Köln und Düsseldorf.<br />

Sie zeichnen sich durch ein großes<br />

Wachstumspotenzial sowie langfristig positive<br />

Perspektiven im Vermietungsmarkt aus.<br />

Im Eigenbestand des <strong>Unternehmen</strong>s finden<br />

sich rund 6.000 Einheiten von Wohn- und<br />

Geschäftsimmobilien, rund 1.250 Einheiten<br />

sind im Bau und in der Planung. Die TAG ist<br />

aber nicht nur als Vermieter und Entwickler<br />

aktiv: Für Dritte verwaltet das <strong>Unternehmen</strong><br />

derzeit rund 7.200 Einheiten.<br />

Unter ihrem Dach vereint die TAG <strong>Unternehmen</strong>,<br />

die sich auf einzelne Bereiche speziali-<br />

siert haben und über langjährige Erfahrung in<br />

der Immobilienwirtschaft verfügen.<br />

Bau-Verein zu Hamburg AG<br />

Der ebenfalls börsennotierte Bau-Verein zu<br />

Hamburg AG ist zu 71 Prozent im Besitz<br />

der TAG. In seiner mehr als 115-jährigen<br />

Geschichte sammelte er umfassende Kompetenz<br />

im Bereich Wohnungsbau und -verwaltung.<br />

Seine Aktivitäten beschränken sich<br />

schon lange nicht mehr auf die Hansestadt<br />

im Norden. In Berlin, München und Leipzig<br />

ist der Bau-Verein zu Hamburg ebenfalls<br />

präsent. Zu seinen Aktivitäten zählen Neu-<br />

Standorte<br />

Hamburg<br />

Düsseldorf<br />

Köln Leipzig<br />

Mainz<br />

Stuttgart<br />

Firmensitz und Portfolio<br />

Niederlassung und Portfolio<br />

Portfolio<br />

Berlin<br />

München<br />

Tegernsee<br />

Geschäftsfelder<br />

<strong>Unternehmen</strong>sportrait 7<br />

Wohnen<br />

Die TAG verwaltet und entwickelt insgesamt<br />

6.000 eigene Wohn- und Geschäftsimmobilien.<br />

Außerdem ist sie im Bereich Neubau aktiv: Derzeit<br />

befinden sich 1.450 Einheiten im Bau oder<br />

in der Planung.<br />

Gewerbe<br />

Basis des TAG-Gewerbeimmobilien-Portfolios<br />

sind Bestandsobjekte in Metropolregionen wie<br />

München und Hamburg sowie dem Rhein/Main-<br />

Gebiet. In 2006 und 2007 investierte das <strong>Unternehmen</strong><br />

intensiv in den Ausbau des Bestandes.<br />

Asset Management/Service<br />

Die TAG bietet umfassende Serviceleistungen<br />

rund um die Immobilie: Das <strong>Unternehmen</strong><br />

deckt von Hausverwaltung, Akquisition, Due<br />

Diligence, Projektentwicklung und -steuerung<br />

bis zur Baubetreuung, zu Controlling und Asset<br />

Management alles ab.


8 <strong>Unternehmen</strong>sportrait<br />

bauprojekte mit Volumina zwischen 20 und<br />

700 Einheiten. Darüber hinaus befasst sich<br />

das <strong>Unternehmen</strong> mit der renditeorientierten<br />

Entwicklung von Altbaubeständen, darunter<br />

ebenfalls Wohnanlagen mit mehreren hundert<br />

Wohneinheiten.<br />

„Von der Wertschöpfung durch aktive<br />

Bestandsentwicklung profitiert die TAG in<br />

vielfacher Weise.“<br />

Konzernstruktur<br />

TAG Asset Management GmbH<br />

Als Dienstleistungsunternehmen für die Entwicklung<br />

der Bestände agiert die TAG Asset<br />

Management GmbH. Sie ist zu 94 Prozent<br />

Eigentum der TAG. Die Aufgabe der Immobilienexperten<br />

in diesem <strong>Unternehmen</strong> ist das<br />

wertsteigerungsorientierte Management des<br />

TAG-Portfolios. Außerdem unterstützt das<br />

<strong>Unternehmen</strong> nationale und internationale<br />

Investoren bei ihren Bauvorhaben. Neben<br />

der Hausverwaltung umfasst die Tätigkeit<br />

alle immobilienrelevanten Leistungen von<br />

Akquisition, Due Diligence, Projektentwicklung<br />

und -steuerung bis zur Baubetreuung,<br />

zu Controlling und Asset Management.<br />

TAG Gewerbeimmobilien-AG<br />

Die Entscheidung zur Bündelung des Gewerbeportfolios<br />

in einer eigenen Gesellschaft<br />

traf das Management der TAG vor allem in<br />

Hinsicht auf die mittlerweile erfolgte Einführung<br />

des G-REITs, der steuerbegünstigten<br />

Immobilien-Anlagemöglichkeit. Mit der<br />

Gründung der TAG Gewerbe AG richtete<br />

sich das <strong>Unternehmen</strong> den Anforderungen<br />

des Gesetzes entsprechend aus, nachdem<br />

vorläufig lediglich Neubauten und Gewerbeimmobilien<br />

REIT-fähig sind. Vor diesem<br />

Hintergrund sowie wegen der positiven Entwicklung<br />

des Marktes für Gewerbeimmobilien<br />

TAG Immobilien- und Beteiligungs-Aktiengesellschaft<br />

1882 gegründet, ist die TAG die Holding eines traditionsreichen Immobilienkonzerns mit<br />

Niederlassungen in Hamburg, Berlin, Leipzig sowie München: Heute ist sie im SDAX notiert.<br />

90 %<br />

TAG Gewerbeimmobilien-AG<br />

In diesem Jahr bündelt<br />

die TAG das Gewerbeportfolio<br />

in einer eigenen<br />

Gesellschaft, um alle<br />

Vorteile des eingeführten<br />

G-REITs voll ausschöpfen<br />

zu können.<br />

10 %<br />

71 %<br />

Bau-Verein zu<br />

Hamburg AG<br />

Der im Prime Standard<br />

notierte Bau-Verein<br />

verfügt über 115 Jahre<br />

Erfahrung im Bereich<br />

Wohnimmobilien.<br />

94 %<br />

TAG Asset<br />

Management GmbH<br />

Die Tochter bietet das<br />

gesamte Servicespektrum<br />

an und entwickelt<br />

mit langjähriger Erfahrung<br />

und Expertise<br />

unser Portfolio.<br />

investierte das <strong>Unternehmen</strong> in den Jahren<br />

2006 und 2007 umfassend in den Ausbau<br />

des Gewerbeimmobilienbestandes.<br />

Neben der langjährigen Immobilienkompetenz<br />

ist die Marktkenntnis ein weiterer Erfolgsfaktor<br />

der TAG. Nur wer sich mit den<br />

regionalen Marktgegebenheiten auskennt,<br />

kann Chancen nutzen und Risiken abwägen,<br />

so lautet eine Überzeugung des TAG-<br />

Managements. Folgerichtig unterhält das<br />

<strong>Unternehmen</strong> Niederlassungen in Hamburg,<br />

Berlin, Leipzig und München. Hier arbeiten<br />

Immobilienspezialisten mit profunden Kenntnissen<br />

des lokalen Marktgeschehens. Das<br />

sichert Wettbewerbsvorteile, etwa wenn<br />

es um die Akquisition von neuen Objekten<br />

geht.<br />

„Regionale Präsenz<br />

ist uns wichtig.“<br />

Die TAG behauptet sich als Aktiengesellschaft<br />

erfolgreich an der Börse. Zum<br />

18. Dezember 2006 wurde sie in den<br />

deutschen SDAX aufgenommen, in dem<br />

50 kleinere deutsche Aktiengesellschaften<br />

enthalten sind. Nach mehreren Kapitalerhöhungen<br />

belief sich das Grundkapital des<br />

<strong>Unternehmen</strong>s im Dezember 2006 auf rund<br />

32,6 Millionen Euro.<br />

Aus Erfahrung klug<br />

Seine Kompetenzen zeigte das Management-Team<br />

der TAG bereits bei der RSE. Der<br />

Werdegang der TAG ist ungewöhnlich, aber<br />

nicht einzigartig. Aus der RSE, der 1898 in<br />

Hamburg gegründeten Rinteln-Stadthagener<br />

Eisenbahn-Aktiengesellschaft, wurde<br />

ebenfalls ein Immobilienunternehmen. Initiator<br />

dieser Entwicklung war der Hamburger<br />

Immobilien-Kaufmann Dr. Lutz R. Ristow,<br />

der 1994 die Mehrheit am börsennotierten<br />

Aktienmantel RSE erwarb. Als CEO machte<br />

er aus der RSE Grundbesitz und Beteiligungs-AG<br />

die erfolgreichste Immobilienaktie<br />

Deutschlands. Ab 1998 wurde Dr. Ristow im<br />

Vorstand unterstützt vom Juristen Andreas<br />

Ibel. Beide konnten sich auf den technischen<br />

Sachverstand von Bauingenieur Erhard Flint<br />

verlassen, der ab 1999 die technische Leitung<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s innehatte. Das Führungstrio<br />

sammelte wertvolle Erfahrungen,<br />

die es seit 2001 erfolgreich in den Bau-Verein<br />

und seit 2006 ebenso erfolgreich in die<br />

TAG einbringt. Dr. Lutz Ristow war von 2004<br />

bis Ende 2006 Vorstandsvorsitzender der<br />

TAG und ist heute Vorsitzender des Aufsichtsrates.<br />

Seit Januar 2006 sind Andreas<br />

Ibel und Erhard Flint Vorstandsmitglieder der<br />

TAG, Andreas Ibel übernahm Anfang 2007<br />

den Vorstandsvorsitz des <strong>Unternehmen</strong>s.


Die „Schwalbenburg“ wurde 1927/28 in<br />

konventioneller Bauweise als „Hamburger Burg“<br />

errichtet. Die aus Backstein bestehende Schmuckfassade<br />

mit den neuen weißen Sprossenfenstern<br />

gibt heute dem Gebäude den unverwechselbaren<br />

eigenen Stil.<br />

<strong>Unternehmen</strong>sportrait 9


10 Interview mit Andreas Ibel<br />

Interview mit Andreas Ibel, Vorstandsvorsitzender der TAG<br />

„Nachhaltige Wertsteigerung<br />

ist ein Faktor für langfristigen<br />

Erfolg.“<br />

Herr Ibel, zeitgemäßes Bauen ist einer der Erfolgsfaktoren für<br />

Ihr <strong>Unternehmen</strong>. Wie wichtig ist vor diesem Hintergrund das<br />

Firmenjubiläum?<br />

Für jede Firma ist die Besinnung auf die eigenen Wurzeln wichtig.<br />

Sie prägen die eigene Identität und die Wahrnehmung durch<br />

andere. Die TAG hat eine solide Basis: Der Bau-Verein zu Hamburg<br />

Aktien-Gesellschaft, ein zentraler Bestandteil des Konzerns,<br />

verfügt über mehr als 115 Jahre Kompetenz in Wohnimmobilien.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> wurde gegründet, um in Zeiten der Choleraepidemie<br />

in Hamburg sozialverträglichen Wohnraum zu schaffen.<br />

Zeitgemäßes Bauen bedeutet für uns bis heute, das Leben in urbanen<br />

Räumen zu gestalten und dabei Sozialverträglichkeit und<br />

Wertschöpfung miteinander zu verbinden.<br />

„Unser historischer Hintergrund<br />

trägt sicherlich dazu bei, dass<br />

wir eher langfristig denken.“<br />

Innerhalb der TAG ist die Bauhistorie durch den Wandel vom<br />

Bahnbetreiber zum Immobilienunternehmen deutlich kürzer.<br />

Trotzdem haben wir nicht zuletzt über unsere Liegenschaften<br />

am Tegernsee immer noch Verbindung zu unseren bayerischen<br />

Wurzeln. Auch das ist für uns ein Stück Identität.<br />

Hat die <strong>Unternehmen</strong>sgeschichte auch Einfluss auf die <strong>Werte</strong><br />

Ihres <strong>Unternehmen</strong>s?<br />

Unser historischer Hintergrund trägt sicherlich dazu bei, dass wir<br />

eher langfristig denken. Das <strong>Unternehmen</strong> ist nicht nur auf Gewinnrealisierung,<br />

sondern auch auf nachhaltige Wertsteigerung<br />

ausgerichtet. Eine andere Maßgabe ist, dass Investitionen auch<br />

immer im Einklang mit den Bedürfnissen des Nutzers erfolgen<br />

müssen. Wenn wir Wohnraum für Familien schaffen, machen wir<br />

uns gleichzeitig Gedanken um die Infrastruktur. Das kann man als<br />

ethischen Wert verstehen, ist aber letztlich auch wirtschaftlich eine<br />

Notwendigkeit. In den meisten Fällen sind marktverträgliche Produkte<br />

gleichzeitig sozialverträglich. Denn der Markt wird von den<br />

Bedürfnissen unserer Kunden bestimmt.<br />

Steht ihr regionales Engagement im gleichen Kontext?<br />

Natürlich, davon profitieren alle Seiten. Nehmen Sie das Beispiel<br />

der Kirche St. Katharinen in Hamburg: <strong>Wir</strong> unterstützen die<br />

Initiative, den Kirchplatz attraktiver zu machen – das wiederum wertet<br />

das Umfeld unseres eigenen Gebäudes in der direkten Nachbarschaft<br />

auf. Ohne die sozialverträgliche Komponente zwischen<br />

Mitarbeiter und <strong>Unternehmen</strong> sowie zwischen <strong>Unternehmen</strong> und<br />

Gesellschaft wird jedes Handeln erschwert. Dieses Bewusstsein<br />

ist ein wichtiger Faktor für langfristigen Erfolg.<br />

Was macht das <strong>Unternehmen</strong> TAG<br />

heute einzigartig?<br />

Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern <strong>entwickeln</strong> wir unsere<br />

Bestände aktiv, um die Potenziale unserer Objekte bestmöglich<br />

zu nutzen. Als Immobilienunternehmen sind wir klar aufgestellt:<br />

Die neue Struktur des TAG-Konzerns setzt sich aus jeweils einer<br />

Gesellschaft in den Geschäftsfeldern Gewerbeimmobilien,<br />

Wohnimmobilien und Immobilien-Asset-Management zusammen.<br />

Unser Fokus liegt auf den urbanen deutschen Wachstumsmärkten.<br />

Die Objekte, die wir akquirieren, haben erhebliche Wertsteigerungspotenziale.<br />

Die TAG zeichnet sich durch ihre langjährige Marktkenntnis und<br />

ihre auf langfristige Wertsteigerung ausgerichtete Strategie aus. Mit<br />

der Kombination von Bestandsentwicklung und Bestandshaltung<br />

sowie einer breiten Palette an Servicedienstleistungen decken wir<br />

heute die gesamte Wertschöpfungskette im Bereich Immobilien<br />

ab. Die Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung unserer<br />

Strategie sind qualifizierte Mitarbeiter, langjährige Erfahrung in<br />

der Immobilienbranche, gewachsene Strukturen und regionale<br />

Präsenz – auch diese Eigenschaften unterscheiden uns von vielen<br />

Konkurrenten.


Die TAG hat mittlerweile einige tausend Wohn- und Gewerbeeinheiten<br />

realisiert. Welche Projekte haben besonders große<br />

Bedeutung?<br />

Alle, bei denen es gelingt, so zu bauen oder zu sanieren, dass sie<br />

vom Markt angenommen werden – und das ist glücklicherweise<br />

fast immer der Fall. Aus einer leeren Wiese wird innerhalb von wenigen<br />

Jahren ein lebendiges Quartier – das ist immer wieder eine<br />

tolle Erfahrung und am Anfang auch für uns als Profis immer wieder<br />

spannend. Besonders herausragend sind sicherlich Projekte<br />

wie das Dock 4 in der Hamburger HafenCity mit seiner zukunftsweisenden<br />

Teilung zwischen Wohnen und Gewerbe. Und natürlich<br />

das Objekt Steckelhörn, ein Gebäude aus den 60er Jahren. <strong>Wir</strong><br />

bauen unseren Standort in Hamburg zu einem modernen Bürogebäude<br />

und damit zu einem ansprechenden Arbeitsplatz für<br />

unsere Mitarbeiter um und schaffen darüber hinaus durch die Aufstockung<br />

von vier Geschossen neue, zeitgemäße Büroflächen. In<br />

München-Puchheim haben wir aus einem alten Logistikstandort<br />

ein hochmodernes Logistik- und Bürozentrum entwickelt, ebenfalls<br />

ein sehr gutes Beispiel für eine erfolgreiche Sanierung.<br />

„Ein großes Thema für die<br />

Zukunft ist die demografische<br />

Entwicklung.“<br />

Bauprojekte sind langfristiger Natur, die Börse ist äußerst<br />

ungeduldig. Gibt es Konflikte für ein börsennotiertes Immobilienunternehmen<br />

mit langfristiger Ausrichtung?<br />

Die Anforderungen des Kapitalmarktes mit den langfristigen<br />

Bau- und Bestandsentwicklungsprojekten in Einklang zu bringen,<br />

erfordert oft eine realistische Abwägung der Interessen beider<br />

Bereiche. Die Aufgabe des Managements ist es daher, dem Kapitalmarkt<br />

eine hochkomplexe und differenzierte Tätigkeit von der<br />

Verwaltung über Ankauf, Umbau, Bauabnahme bis hin zur Vermietung<br />

oder zum Verkauf erfolgreich zu vermitteln, und zwar in den<br />

Worten des Kapitalmarktes und nicht in denen des Baumeisters.<br />

Interview mit Andreas Ibel 11<br />

Das ist sicherlich nicht die einzige Herausforderung<br />

für die TAG?<br />

Ein weiteres großes Thema für die Zukunft wird die demografische<br />

Entwicklung in Deutschland sein. Die TAG ist unter anderem<br />

durch die Fokussierung auf Ballungsgebiete gut darauf eingestellt.<br />

Darüber hinaus wird sich der Kreis der Marktteilnehmer wandeln.<br />

„Für ausländische<br />

Investoren werden wir aktiver<br />

Gesprächspartner sein.“<br />

Für ausländische Investoren, die ihre deutschen Bestände veräußern<br />

wollen, werden wir aktiver Gesprächspartner im Hinblick auf<br />

Joint Ventures oder Übernahmen sein. Eine weitere wichtige Aufgabe<br />

ist für uns die Bindung qualifizierter Mitarbeiter an das <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Schon heute bilden wir in großem Umfang selbst aus.<br />

Insbesondere im Bereich Asset Management, zu dem das Servicegeschäft<br />

für Dritte, die Prüfung von Objekten sowie die Projektentwicklung<br />

gehören, zählen wir auf erfahrene Mitarbeiter.<br />

Wo steht die TAG in zehn Jahren?<br />

In zehn Jahren sind wir ein nach wie vor börsennotiertes <strong>Unternehmen</strong>,<br />

das durch Investitionen in die Bestände über mindestens<br />

das zehnfache Immobilienvolumen von heute verfügt. Die Standorte<br />

in Hamburg, Berlin, München und Leipzig sind durch einen<br />

weiteren Standort im Rheinland ergänzt. Unsere aktuelle Strategie<br />

dagegen wird die gleiche bleiben: Unter der Maßgabe „Buy, Build<br />

& Hold“ mit Fokus auf den deutschen Markt werden wir uns,<br />

auch in schwierigen Zeiten, optimal am Markt positionieren.


12 125 Jahre TAG<br />

125 Jahre TAG<br />

TAG – das Kürzel steht nicht nur für<br />

einen modernen Immobilienkonzern,<br />

sondern auch für ein Stück deutscher<br />

Eisenbahngeschichte. Eine bewegte<br />

Historie von den Wurzeln in Bayern zu<br />

Immobiliengeschäften in den Metropolen<br />

Deutschlands.<br />

1882 Gründung der Eisenbahn Aktiengesellschaft<br />

Schaftlach-Gmund-Tegernsee. König<br />

Ludwig II. beurkundet die Konzession.<br />

1883 Im August startet der Eisenbahnverkehr<br />

auf der Strecke Schaftlach–Gmund.<br />

1902 Der Bahnbetrieb ist erfolgreich, die<br />

Strecke wird im Mai bis Tegernsee verlängert.<br />

1912 Der Sitz der Gesellschaft zieht um<br />

nach Tegernsee.<br />

1942 Aus der „Eisenbahn Aktiengesellschaft<br />

Schaftlach-Gmund-Tegernsee“ wird die „Tegernsee-Bahn<br />

Aktiengesellschaft“ (TAG).<br />

1945 Der Bahnbetrieb wird vorübergehend<br />

eingestellt und 1946 wieder aufgenommen.<br />

1948 Mit der Gründung einer TochtergesellTochtergesellschaft<br />

„Kraftverkehr Tegernsee GmbH“ (KVT)<br />

erfolgt die Trennung des Omnibusbetriebs<br />

von der AG.<br />

1970 Die TAG-Aktie wird in den Freiverkehr<br />

der Bayerischen Börse einbezogen.<br />

1979 Die KVT kauft den Omnibusbetriebshof<br />

in Tegernsee.<br />

1983 Die Konzession für die Tegernsee-<br />

Bahn erhält die neu gegründete Tochtergesellschaft<br />

„Tegernsee-Bahn Betriebs GmbH“<br />

(TBG). Die Konzession läuft bis 1993.<br />

1984 Die Regionalverkehr Oberbayern<br />

GmbH (RVO) übernimmt Rechte und Fahrzeuge<br />

für den Omnibusverkehr und mietet<br />

den Omnibusbetriebshof.


1991 Die TBG-Verkaufsstellen Bahnhof Tegernsee<br />

und Gmund verkaufen als Agenturen<br />

auch die Tickets der Deutschen Bahn.<br />

1994 Die Konzession für die Tegernsee-Bahn<br />

wird bis zum Jahr 2010 verlängert, darüber<br />

hinaus besteht eine neue Konzession für die<br />

Nutzung von Schienenwegen des Bundes.<br />

1996 Im Zuge der Bahnreform und der Regionalisierung<br />

des öffentlichen Personennahverkehrs<br />

schreibt der Freistaat Bayern<br />

das Projekt „Oberlandbahn“, das die Strecke<br />

der TBG von Schaftlach nach Tegernsee<br />

einschließt, zur Neustrukturierung des<br />

Schienen-Personen-Nahverkehrs (SPNV) im<br />

Bayerischen Oberland aus.<br />

1998 Der neue Betreiber, die Bayerische<br />

Oberlandbahn GmbH mit Sitz in Frankfurt,<br />

mietet die Infrastruktur der TAG, 12,4<br />

Kilometer modernisierte Gleisstrecke von<br />

Schaftlach nach Tegernsee, für den Betrieb<br />

der „Oberlandbahn“.<br />

10. September 1998 Aufgrund des Beschlusses<br />

der Hauptversammlung der<br />

Tegernsee -Bahn Aktiengesellschaft lautet<br />

der Firmenname künftig: TAG Tegernseebahn<br />

Immobilien- und Beteiligungs-Aktiengesellschaft.<br />

1999 Die Tegernsee-Bahn Betriebs GmbH<br />

verkauft den gesamten Schienenfuhrpark<br />

und wird Infrastrukturunternehmen.<br />

26. Juli 1999 Die im Freiverkehr an den<br />

Börsen München und Berlin gehandelten<br />

Aktien werden von der historischen Prozentnotiz<br />

auf die übliche Form der Stücknotiz<br />

umgestellt.<br />

2000 Die Verantwortlichen von TAG sowie<br />

Großaktionäre der JUS AG, Berlin, unterzeichnen<br />

einen Letter of Intent mit dem Ziel,<br />

die JUS AG in zwei Schritten (zum 1. Januar<br />

2001 und 31. Dezember 2003) zu erwerben.<br />

125 Jahre TAG 13


14 125 Jahre TAG<br />

24. November 2000 Die TAG-Aktie wird<br />

erstmals im amtlichen Handel an den Börsen<br />

in Frankfurt/Main und München notiert.<br />

Daneben wird das Papier weiterhin im Freiverkehr<br />

an den Börsen in Berlin, Stuttgart,<br />

Düsseldorf und Hamburg sowie im Xetra<br />

gehandelt. Ausgegeben werden 900.000<br />

Papiere zum Nennwert von je einem Euro.<br />

Dezember 2000 Die TAG erwirbt ihre erste<br />

Immobilie in Leipzig. Das Boarding-House im<br />

Waldstraßenviertel besteht aus Apartments<br />

mit ein und zwei Zimmern und wird unter<br />

anderem von den Firmen Siemens und Porsche<br />

genutzt.<br />

20. Februar 2001 Das <strong>Unternehmen</strong> fi rmiert<br />

als „TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-Aktiengesellschaft“.<br />

Januar 2002 Die Beteiligung der TAG am<br />

Bau-Verein zu Hamburg AG erhöht sich auf<br />

87,9 Prozent.<br />

Februar 2002 Die Beteiligung der TAG an<br />

der JUS AG erhöht sich auf 94 Prozent.<br />

Juni 2002 Die TAG beteiligt sich mit 66,7<br />

Prozent an der Münchner AGP AG zur Entwicklung<br />

der Immobilien im Tegernseer Tal.<br />

Die TAG erhöht ihre Anteile im Februar 2006<br />

auf 94 Prozent.<br />

November 2002 Die TAG gründet mit der<br />

Landesbank Sachsen die REAL Immobilien<br />

GmbH, Geschäftsfeld ist die Revitalisierung<br />

von Gewerbeimmobilien. Im Zuge der strategischen<br />

Neuausrichtung der Landesbank<br />

veräußert die TAG ihre Anteile im Herbst<br />

2006.<br />

Mai 2004 Dr. Lutz R. Ristow, der als CEO<br />

mit der RSE Grundbesitz und Beteiligungs-<br />

AG eine der erfolgreichsten Immobilienaktien<br />

Deutschlands geführt hatte, wird Vorstandsvorsitzender<br />

der TAG. Dr. Ristow ist außerdem<br />

Aktionär der TAG und Aufsichtsratsvorsitzender<br />

des Bau-Vereins zu Hamburg AG.


Januar 2006 Herr Andreas Ibel und Herr<br />

Erhard Flint werden zum 1. Januar 2006 zum<br />

Vorstand der TAG berufen. Sie bekleiden das<br />

Amt in Personalunion mit dem Bau-Verein zu<br />

Hamburg AG.<br />

August 2006 Zur Stärkung des Freefl oats<br />

reduziert die TAG ihre Beteiligung am Bau-<br />

Verein zu Hamburg AG auf 71 Prozent.<br />

Dezember 2006 Die TAG wird in den SDAX<br />

aufgenommen.<br />

27. Dezember 2006 Die JUS AG fi rmiert<br />

neu als TAG Asset Management GmbH. Das<br />

<strong>Unternehmen</strong> ist für die TAG-Gruppe und für<br />

Dritte als Immobiliendienstleister tätig.<br />

Januar 2007 Dr. Lutz R. Ristow wechselt<br />

als Vorsitzender in den Aufsichtsrat des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Neuer Vorstandsvorsitzender<br />

wird Andreas Ibel.<br />

Tegernseebahn heute<br />

125 Jahre TAG 15<br />

Als älteste deutsche private Eisenbahngesellschaft ist die TAG<br />

nicht nur Verkehrshistorikern ein Begriff. Die Bahn auf der<br />

12,4 Kilometer langen Gleisstrecke zwischen den Bahnhöfen<br />

Tegernsee und Schaftlach hatte über 100 Jahre lang eine große<br />

Bedeutung in der Region. Schließlich war sie ein gut genutztes<br />

Verkehrsmittel, das das Schienennetz der Bundesbahn mit<br />

dem Fremdenverkehrs- und Erholungsgebiet des Tegernseer<br />

Tals und seinen rund 25.000 Einwohnern verband. Die heutige<br />

Oberlandbahn sichert den Pendlern und Urlaubern die gute<br />

und schnelle Verbindung von und nach München. Betrieben<br />

wird die aus der ehemaligen Tegernseebahn AG ausgegliederte<br />

Eisenbahninfrastruktur von der TAG-Tochter Tegernseebahn-<br />

Betriebsgesellschaft mbH (TBG). Und das wird zunächst auch<br />

so bleiben: Der Schienenweg ist über einen Nutzungsvertrag<br />

bis zum Jahr 2013 an die Bayerische Oberlandbahn GmbH<br />

vermietet. Die Vergütung berechnet sich aus einem fi xen Fahrwegeentgelt<br />

entsprechend dem Verkehrsaufkommen nach<br />

dem Winter- und Sommerfahrplan.<br />

Als der Betrieb im Jahr 1998 nach einer Ausschreibung von<br />

der Bayerischen Oberlandbahn übernommen wurde, musste<br />

sich die Tegernsee-Bahn von ihren Fahrzeugen, aber auch<br />

von den meisten ihrer Mitarbeiter trennen. Heute sorgen noch<br />

elf Angestellte der TBG für die Wartung der Gleise. Aufgabe<br />

des Personals ist neben technischen und Verwaltungsarbeiten<br />

auch die Bedienung des elektronischen Stellwerks, das die<br />

Züge koordiniert. Die verkehren stündlich in jede Richtung.<br />

Zwischendurch werden Fahrkarten verkauft.<br />

Manchmal wird es am Bahnhof Tegernsee nostalgisch: Dann<br />

dampft eine historische Lokomotive auf den 12,4 Schienen-<br />

Kilometern der ehemaligen Tegernsee-Bahn vorbei. Für einen<br />

kurzen Moment ist es fast so wie früher ...


16 125 Jahre TAG<br />

Einsam wacht Wenn die Touristen weg sind, ist am Bahnhof<br />

Tegernsee tote Hose. Der Einzige, der dann noch bleibt, ist<br />

der Fahrdienstleiter.<br />

„Nächster Halt Tegernsee, Endstation, Ausstieg links.“ Das gelbe<br />

Fachwerkgebäude liegt direkt am Ankunftsgleis. Durch eine kleine<br />

Absperrung geht es in die Wartehalle. Die dunkelbraunen Holzbänke<br />

sind leer, kein Mensch ist zu sehen. Nur im Kiosk sind zwei<br />

Reisende, sie kaufen eine Flasche Wasser. „Ding, dong, dong“. Die<br />

Türen des Zuges am Bahngleis schließen sich mit einem Dreiklang,<br />

der an den eines Aufzuges erinnert. Dann ist es ruhig.<br />

„Jetzt ist tote Hose, der Stress geht erst wieder los, wenn der nächste<br />

Zug fährt. Dann muss es plötzlich schnell gehen.“ Wolfgang Immerz<br />

läuft in der Schaltstelle auf und ab. Er ist immerzu unterwegs,<br />

er sitzt nicht gerne. Auch nicht, wenn nichts los ist, „da wird man<br />

nur träge“. Der 48-Jährige ist Fahrdienstleiter bei der Tegernseebahn.<br />

Ein Fahrdienstleiter ist ein Beamter, der innerhalb bestimmter<br />

Streckenabschnitte die Zugfolge in eigener Verantwortung regelt. So<br />

steht es im Duden. Über Fahrdienstleiter an kleinen Endbahnhöfen<br />

steht nichts drin.<br />

Immerz hat pro Stunde nur zwei Züge zu regeln: Die Bahn kommt<br />

um 17 vor in Tegernsee an. Und um 27 nach fährt sie wieder ab.<br />

Dazwischen ist Ruhe auf den Gleisen – und am Schalter. Heute hat<br />

Immerz Spätschicht, 15 Uhr bis 0:45 Uhr. Früh arbeiten ist ihm lieber,<br />

nachmittags kommen immer weniger Fahrgäste.<br />

„Ich bin hier quasi das Mädchen für alles, von der Fahrkarte bis<br />

zur Weiche“, sagt Immerz und lacht verschmitzt. Er ist 1,80 Meter<br />

groß, die braunen Haare sind gescheitelt, er trägt Dienstkleidung:<br />

hellblaues Hemd mit dunkelblauem Pullunder. Immerz holt Informationsbroschüren<br />

zum Wochenendticket aus einem Karton und sortiert<br />

sie in einen Schrank in der hintersten Ecke. Er pfeift leise vor sich<br />

hin. So leise, dass es scheint, als wolle er die Ruhe des Bahnhofs<br />

nicht stören. Früher haben in Tegernsee sechs Eisenbahner gearbeitet.<br />

Es gab noch Güter- und Gepäcktransporte, da war richtig viel<br />

los. Heute arbeiten fünf Fahrdienstleiter hier, alle auf dem gleichen<br />

Posten, im Schichtbetrieb. Immer allein.<br />

Gegenüber vom Schalter, in der großen, weißen Wartehalle, steht<br />

eine dunkle Eckbank mit einem schweren Holztisch. Ein alter Mann<br />

mit weißem Haar und großer Brille hat sich dort hingesetzt. Sein<br />

Gehstock lehnt am Tisch, er blättert in der Bild-Zeitung. Karl ist 77.<br />

Jede Woche kommt er einmal von München nach Tegernsee. „Ich<br />

bin nicht so gut zu Fuß, also mache ich einen Ausflug mit der Bahn.“<br />

Er beißt in eine Banane: Brotzeit in Tegernsee. Außer Karl sitzt nie<br />

jemand in der Wartehalle. Die Reisenden kommen immer erst, kurz<br />

bevor der Zug abfährt.<br />

Immerz kennt Karl vom Sehen. Der alte Mann sitzt öfter in der Wartehalle,<br />

während er die 44 Minuten auf die Rückfahrt wartet. „Ding,


dong, dong.“ Karl ist zurück in den Zug gestiegen. Der Dreiklang<br />

erklingt immer, kurz bevor die Türen schließen, als Warnung. Es ist<br />

das einzige eindringliche Geräusch in der Stille des Bahnhofs. Kurz<br />

vor der Abfahrt, wenn die Reisenden nach und nach in den Zug<br />

steigen, wiederholt er sich im Minutentakt: Zusteigen, Dreiklang,<br />

Türenschließen. Es ist fast ein wenig nervig.<br />

„Grüß Gott, wie komme ich denn von hier nach Magdeburg?“ Immerz<br />

drückt sein Ohr an die kleine ovale Luke im Schalterfenster. „Nach<br />

Magdeburg?“ Er dreht sich zum Computer und tippt die Verbindung<br />

in die Felder ein. „Um wie viel Uhr?“ – „Um zehn rum.“ Die rothaarige<br />

ältere Dame wartet, das Gesicht dicht an der Luke. Der Computer<br />

rechnet lautlos, Immerz bückt sich, holt ein Verbindungsblatt aus<br />

einer Schublade und legt es in den Papiereinzug des Druckers.<br />

Nachmittags sind die meisten Gespräche nur Beratung. Achtzig<br />

Prozent des Umsatzes werden im Frühdienst gemacht.<br />

Der Schalter in Tegernsee hat trotzdem länger geöffnet als jedes<br />

moderne Reisezentrum. Auf einem weißen Zettel an der Glasscheibe<br />

stehen die Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 5:10 Uhr –22:20 Uhr, Sa., So.<br />

und Feiertag 6:15 – 22:20. Einen Automaten gibt es nicht.<br />

Zum Glück. Immerz braucht die Kunden, „ohne Kunden, da geht<br />

man ja ein!“. Als Fahrdienstleiter ist er eigentlich für die Signal- und<br />

Weichenstellung zuständig. Bis 1998 musste er dafür noch die großen<br />

schweren Hebel direkt am Bahngleis betätigen. Allerdings fuhren<br />

damals auch noch weniger Züge. Heute ist das Stellwerk elektronisch.<br />

Sechs Mausklicks in der Stunde reichen für die Signale. Noch<br />

mal vier, um die richtige Weiche einzustellen. Fahrdienstleiter ohne<br />

Kundenkontakt, findet Immerz, das sind richtig arme Teufel.<br />

Nach 19 Uhr wird der Kundenkontakt auch in Tegernsee selten.<br />

Wenn zwei Reisende pro Stunde kommen, ist das viel. Immerz läuft<br />

hinter dem Schalter auf und ab. Er ruft in Schaftlach an und meldet<br />

einen kommenden Zug. Schaftlach, das ist drei Bahnhöfe weiter.<br />

Dort sitzt der nächste Fahrdienstleiter. Auf seinem Bahnhof gibt es<br />

nur einen Automaten.<br />

Es ist Februar, Vorsaison, noch kommen die Touristen nur am Wochenende,<br />

wenn das Wetter schön ist. Dann ist der Bahnhof eine<br />

Goldgrube: „Von mir aus könnte jeden Tag Sonntag sein!“, sagt die<br />

Kiosk-Inhaberin Zeynep Erdal und strahlt dabei wie ein erfolgreicher<br />

Bankmanager. Wolfgang Immerz hat nichts gegen die Ruhe des<br />

Abends. „Schnaps ist Schnaps und Dienst ist Dienst“, sagt Immerz.<br />

Er weiß, dass um diese Uhrzeit nichts los ist. Es gibt keine<br />

Überraschungen. Auch wenn die Zeit dann schneller verginge, wie<br />

im Frühdienst.<br />

Seit 125 Jahren gibt es die Tegernseebahn, seit 34 Jahren arbeitet<br />

er dort, seit zehn Jahren ist er jetzt in Tegernsee. In einen größeren<br />

Bahnhof wollte er nie, „auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen!“.<br />

Der Job macht ihm Spaß. In Tegernsee ist er sein eigener Chef.<br />

Immerz beugt sich kurz über den Computer: Rot auf schwarz wird<br />

der fahrende Zug angezeigt, leere Strecken sind gelb. Der Zug steht<br />

an der richtigen Stelle, links unten im Bahnhof Tegernsee. Keine<br />

Störung. Alles okay.<br />

Immerz hat sich nun doch hingesetzt. Er schält eine Mandarine.<br />

Zeynep Erdal hat im Kiosk gegenüber schon die Rollläden heruntergelassen;<br />

es ist eben nicht Sonntag heute. Im Fahrdienstleiterraum<br />

summen nur noch die Computer monoton vor sich hin. „Das hier<br />

ist nicht mal die Ruhe vor dem Sturm“, sagt Immerz und schmunzelt.<br />

Am Bahnsteig steht nur eine einzige Frau. Es ist dunkel um<br />

den Bahnhof herum, alles schläft. Einsam wacht Immerz über die<br />

Strecke. Er sehnt sich doch ein wenig nach null Uhr fünfundvierzig.<br />

Noch dreieinhalb Stunden.<br />

125 Jahre TAG 17<br />

Wie Tegernsee zum Zug kam<br />

Der Bürgermeister des Tegernseer<br />

Tals bat Ende des 19. Jahrhunderts<br />

den Prinzen Carl um<br />

seine Zustimmung zum Bau<br />

einer Eisenbahn. Der Prinz von<br />

Bayern, Schlossherr zu Tegernsee,<br />

Onkel des Märchenkönigs<br />

Ludwig II. und Romantiker aus<br />

tiefstem Herzen, sagte Nein. Er<br />

verabscheute das Getöse des<br />

heraufziehenden technischen<br />

Zeitalters.<br />

Aber die Sehnsucht der Menschen<br />

nach einem Bahnanschluss<br />

blieb. Nach einem Sturz<br />

vom Pferd starb der Prinz.<br />

Wenige Tage nach seinem Tod<br />

trat der berühmte Erzgießer<br />

Ferdinand von Miller, Vater<br />

der Münchner „Bavaria“, auf<br />

den Plan. Seine „Eisenbahn-<br />

Aktiengesellschaft Schaftlach-<br />

Gmund“, die spätere Tegernsee-Bahn<br />

Aktiengesellschaft,<br />

schaffte den Durchbruch – so<br />

kam schließlich Tegernsee<br />

1882 zum Zug.


18 125 Jahre TAG<br />

Altes und neues Zeitalter<br />

– Ochsen und Dampflok<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

– nach erfolgreicher Inbetriebnahme<br />

der Bahnstrecke zwischen<br />

Schaftlach, Gmund und<br />

Tegernsee – ereignete sich am<br />

Kaltenbrunner Bahnübergang<br />

ein Unfall, der in der Verkehrsordnung<br />

noch nicht vorgesehen<br />

war: zwei Ostiner Ochsen gegen<br />

die Tegernseer Dampflok!<br />

Der Tagelöhner Hindelang hatte<br />

mit seinem sechs Meter langen<br />

Tafelwagen – bespannt mit zwei<br />

Ochsen, beladen mit Sägemehl<br />

– noch vor dem herannahenden<br />

Personenzug die Gleise<br />

überqueren wollen. Der Zug,<br />

ohne Luftdruckbremse und auf<br />

abschüssiger Trasse, erfasst<br />

das Gefährt. Die Ochsen landen<br />

im Graben und der Wagen<br />

wird zertrümmert. Hindelang<br />

muss sich vor dem Landgericht<br />

München verantworten und<br />

wird mit einer Geldstrafe von<br />

30 Mark belegt. Seine Verteidigung<br />

lautet: „I hab gmoant,<br />

i kimm no nüber!“<br />

Unsere Immobilie in der Rambachstraße in<br />

Hamburg in den 40er Jahren und heute<br />

Eine Gesellschaft mit<br />

Geschichte Die Bau-Verein<br />

zu Hamburg AG verfügt über<br />

mehr als 115 Jahre Wohnimmobilienkompetenz.<br />

1892 Nach dem großen Brand 1842 steht<br />

Hamburg im Zeichen der Industrialisierung.<br />

Die menschenunwürdigen Wohnverhältnisse<br />

müssen verändert werden. Die Idee genossenschaftlicher<br />

Selbsthilfe entsteht und wird von<br />

wohlhabenden Bürgern unterstützt. Die Cholera,<br />

die Hamburg 1892 heimsucht, gibt den<br />

letzten Anstoß zur Gründung des Hamburger<br />

Bau- und Sparvereins als eingetragene Genossenschaft<br />

mit beschränkter Haftung.<br />

1893 Der Bau-Verein zu Hamburg feiert<br />

Richtfest beim ersten Bauprojekt in der Friedensstraße<br />

31/33 in Hamburg-Eilbek.<br />

1903 Die Genossenschaft wird liquidiert,<br />

der Bau-Verein wird Aktiengesellschaft. Am<br />

19. Dezember 1903 erfolgt der Eintrag in<br />

das Handelsregister. Das <strong>Unternehmen</strong> wird<br />

gemeinnützig.<br />

1935/36 Der Bau-Verein engagiert sich bei<br />

der Sanierung des ehemaligen Gängeviertels.<br />

Hier leben in engen, lichtlosen Hauszeilen<br />

rund um den Großneumarkt 120.000<br />

Menschen. Es entstehen mehr als 150 Wohnungen,<br />

die zu 0,90 Mark pro Quadratmeter<br />

vermietet werden.


Sorgfältig angelegte Innenhöfe mit Grün-<br />

und Spielflächen kennzeichnen schon früh die<br />

Immobilien des Bau-Vereins.<br />

1943 Der Bau-Verein hat bis jetzt 3.667<br />

Wohnungen und 76 Läden in Hamburg<br />

erstellt. Bei den Luftangriffen wird etwa die<br />

Hälfte davon zerstört.<br />

1967 Der Wiederaufbau ist abgeschlossen.<br />

Ein Schwerpunkt der Neubauprojekte des<br />

Bau-Vereins liegt auf Wohnungen für kinderreiche<br />

Familien und alte Menschen.<br />

1979 Auch aufgrund des mangelnden Baugeländes<br />

geht der Bau-Verein zum Kauf von<br />

Wohnanlagen über.<br />

1990 Der Bau-Verein wird durch die Wünsche<br />

AG übernommen. Die Gemeinnützigkeit<br />

wird aufgehoben.<br />

1992 Anlässlich des 100-jährigen Bestehens<br />

der Firma saniert der Bau-Verein den Paradieshof,<br />

das älteste erhaltene Barockgebäude<br />

Hamburgs. Fortan ziert das Gebäude mit<br />

dem Doppelgiebel das Firmenlogo.<br />

1998 Der Bau-Verein AG geht an die Börse,<br />

das ermöglicht neue Perspektiven.<br />

1999 Durch die Neustrukturierung des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

wird die Trennung vom Wünsche-<br />

Konzern vollzogen.<br />

2001 Großaktionäre verkaufen einen Großteil<br />

der Aktien an die TAG, sie hält nun 44,4 Prozent.<br />

Andreas Ibel wird im Juni und Erhard<br />

Flint im Oktober zum Vorstand ernannt.<br />

Januar 2002 Die Beteiligung der TAG am<br />

der Bau-Verein zu Hamburg AG erhöht sich<br />

durch ein Umtauschangebot auf 87,9 Prozent.<br />

3. Februar 2006 Die Aktie des Bau-Vereins<br />

zu Hamburg AG wird zum Börsensegment<br />

„Prime Standard“ zugelassen.<br />

August 2006 Zur Stärkung des Freefloats<br />

reduziert die TAG ihre Beteiligung am Bau-<br />

Verein zu Hamburg AG auf 71 Prozent.<br />

125 Jahre TAG 19


20 125 Jahre TAG<br />

Eine Chronik in<br />

Bildern Die HamburgerWohnlandschaft<br />

ist stetig im<br />

Wandel. Der Bau-<br />

Verein begleitet die<br />

„Wachsende Stadt“<br />

schon viele Jahre.


125 Jahre TAG 21


22 Vorstellung des Vorstands<br />

Andreas Ibel<br />

Vorstandsvorsitzender, St. Katharinen, Hamburg<br />

St. Katharinen hat für mich eine ganz besondere Bedeutung.<br />

Im 2. Weltkrieg fast völlig zerstört, wurde die Kirche von 1950<br />

bis 1955 weitgehend originalgetreu wieder aufgebaut. Der Turm<br />

gilt als einer der schönsten Kirchtürme Norddeutschlands und<br />

verleiht Hamburgs Silhouette einen besonderen Akzent. Die<br />

Hauptkirche begleitet von Beginn an das entstehende Quartier<br />

HafenCity als sein geistliches Zentrum und fördert das Zusammenleben<br />

in der neuen Nachbarschaft. Sie lädt die Menschen,<br />

die hier planen, wohnen und arbeiten, in ihre Räume ein, bringt<br />

sie miteinander ins Gespräch und trägt so zur sozialen Stadtteilentwicklung<br />

bei.


Erhard Flint<br />

Vorstand, Dock 4, HafenCity, Hamburg<br />

Die HafenCity schreibt die Identität Hamburgs als maritime<br />

Stadt fort und interpretiert dieses Quartier gleichzeitig völlig<br />

neu. Arbeitsorte und Wohnraum werden ausgewogen errichtet.<br />

Auf diese Weise entsteht eine spannende Mischung aus<br />

Kultur und Freizeit, Einzelhandel und Gastronomie, modernem<br />

innenstädtischen Wohnen und Arbeiten. Dieses Konzept ist in<br />

dieser Form einzigartig und zukunftsweisend. Mit dem Dock 4<br />

gestaltet die TAG das Projekt HafenCity aktiv mit.<br />

Vorstellung des Vorstands 23


24 Interview mit Prof. Jörn Walter<br />

Interview mit Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor in Hamburg<br />

„<strong>Wir</strong> wollen eine lebendige<br />

Stadt mit attraktiven Standortangeboten<br />

sein.“


Viele Metropolregionen, wie etwa Wien, Barcelona oder<br />

Kopenhagen wollen ihre Attraktivität für die Einwohner und<br />

insbesondere für die <strong>Wir</strong>tschaft steigern. Was ist das Besondere<br />

an der „Wachsenden Stadt“ Hamburg?<br />

Es ist die Verbindung von quantitativen und qualitativen Wachstumszielen.<br />

<strong>Wir</strong> wollen ebenso eine lebendige Stadt mit attraktiven<br />

Standortangeboten an die <strong>Wir</strong>tschaft sein wie eine familienfreundliche,<br />

sozial gerechte und nachhaltige Stadt. <strong>Wir</strong> richten<br />

unsere Flächenpolitik auf die Innenentwicklung aus, ganz besonders<br />

auf Konversionsflächen und die einzigartigen Wasserrandlagen,<br />

über die Hamburg verfügt.<br />

„Es ist wichtig, den Wohnungsbau<br />

mit inhaltlichen Zielen zu<br />

verbinden, z. B. sozialverträg-<br />

Hamburg verfolgt eine Stadtentwicklungsstrategie mit vielen<br />

kleineren Vorhaben mit differenzierten Wohnformen. Ziel ist<br />

es auch, vor allem mittlere Einkommensgruppen in der Stadt<br />

zu halten. Welche Aspekte sind dabei in Hinsicht auf die Kooperation<br />

mit der privaten Bauwirtschaft besonders wichtig<br />

(Stichwort Wohnungsoffensive)?<br />

Von besonderer Wichtigkeit ist, dass die Stadt ausreichend Flächen<br />

bereithält und die Wohnungswirtschaft sich dann auch verpflichtet,<br />

diese zu bebauen. Weiter, dass wir den Wohnungsbau<br />

mit inhaltlichen Zielen verbinden, z. B. sozialverträglichen Mieten<br />

und Verkaufspreisen, großen Wohnungen für Familien, Energie<br />

sparenden Bauweisen. Eine ausreichende Wohnraumversorgung<br />

kann nur mit der Privatwirtschaft sichergestellt werden, weshalb<br />

wir auf eine enge Kooperation angewiesen sind.<br />

Interview mit Prof. Jörn Walter 25<br />

Die Interessen von <strong>Wir</strong>tschaft und Stadtentwicklern sind<br />

nicht immer deckungsgleich. Welche Konflikte entstehen<br />

und wie können sie entschärft werden?<br />

Es kann Konflikte zu den geplanten Baudichten, zu denkmalpflegerischen<br />

Fragen, zur Art des Wohnungsangebotes und zur Qualität<br />

der Architektur geben. Gelöst werden können solche Themen<br />

über Verhandlungen im gegenseitigen Respekt der jeweiligen Interessenlagen,<br />

über Fördermittel oder aber gemeinsame Gutachter-<br />

und Wettbewerbsverfahren.<br />

Die „Wachsende Stadt“ und der Bau-Verein zu Hamburg –<br />

ist das eine Allianz mit Perspektive?<br />

Der Bau-Verein ist an vielen Stellen in Neubauprojekten engagiert<br />

und hat damit einen wichtigen Beitrag zum Wohnungsbau<br />

in Hamburg geleistet. Er hat sich großer und neuer Vorhaben<br />

angenommen, so dass er für Hamburg ein wichtiger Partner mit<br />

Perspektiven für die Zukunft bleiben wird.<br />

lichen Mieten.“ „Der Bau-Verein wird für<br />

Hamburg ein wichtiger Partner<br />

für die Zukunft bleiben.“<br />

Ihre Wünsche zum 125. Geburtstag der TAG für die Zukunft?<br />

Ich wünsche der TAG eine wirtschaftlich und gestalterisch engagierte,<br />

mutige und sichere Hand für die Zukunft.<br />

Prof. Jörn Walter Der gebürtige Bremer<br />

studierte Raumplanung in Dortmund.<br />

Nach einem Referendariat in<br />

Düsseldorf war er von 1985 bis 1991<br />

Leiter des Amtes für Stadtentwicklung<br />

und Umwelt in Maintal, von 1991 bis<br />

1999 Leiter des Stadtplanungsamtes<br />

in Dresden. Ende 1998 wurde der<br />

Stadtplaner zum Oberbaudirektor<br />

Hamburgs gewählt und ist damit<br />

unter anderem maßgeblich an der<br />

Planung der HafenCity beteiligt. Er ist<br />

seit 2001 außerdem Ehrenprofessor<br />

der Hochschule für bildende Künste<br />

Hamburg.


26 Markt und Strategie<br />

Von Experten werden Milliardengeschäfte für den<br />

deutschen Immobilienmarkt erwartet. Die gute Prognose<br />

stützt sich auf die Tatsache, dass der deutsche Immobilienmarkt<br />

der größte der Welt ist. Der Immobilienmarkt<br />

in Deutschland besteht aus ca. 40 Millionen Wohnungen,<br />

Häusern, Büros und Fabriken.


Markt und Strategie<br />

Der deutsche Immobilienmarkt hat sich<br />

erholt. Die Perspektiven sind so gut<br />

wie die Voraussetzungen: ein großes<br />

Wachstumspotenzial, noch immer vergleichsweise<br />

günstige Preise sowie das<br />

anhaltend niedrige Zinsniveau.<br />

Tendenz steigend – das ist die Richtung,<br />

die Experten dem deutschen Immobilienmarkt<br />

prognostizieren. Der Immobilienindex<br />

des Analyseunternehmens BulwienGesa AG<br />

verzeichnete im Jahr 2006 einen leichten<br />

Anstieg der Mieten und Preise auf dem Immobilienmarkt<br />

von 0,8 Prozent. Gute Aussichten<br />

bestehen sowohl für den Gewerbe-<br />

als auch für den Wohnimmobilienmarkt.<br />

Großstädte attraktiver denn je<br />

Die Großstadt wird als Wohnsitz wieder zunehmend<br />

attraktiv, die Mieten steigen. Wer<br />

im vergangenen Jahr eine Mietwohnung neu<br />

bezogen hat, musste laut Wohn-Preisspiegel<br />

des Immobilienverbands Deutschland (IVD)<br />

2006/2007 durchschnittlich ein Prozent mehr<br />

Miete zahlen als 2005. Besonders begehrt<br />

waren Altbauten in mittleren und großen<br />

Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern.<br />

Während die Miete für Altbauwohnungen in<br />

guten Lagen bundesweit um 0,4 Prozent<br />

stieg, verteuerte sie sich in entsprechenden<br />

Großstadtlagen um 2,78 Prozent. Am tiefsten<br />

müssen Münchner Mieter in die Tasche<br />

greifen. Pro Quadratmeter werden für eine<br />

Dreizimmerwohnung mit 70 Quadratmetern<br />

und mittlerem Wohnwert 8,75 Euro fällig.<br />

Für steigende Preise in den Metropolen<br />

spricht die demografische Entwicklung.<br />

Die Bevölkerung insgesamt schrumpft, das<br />

Wachstum beschränkt sich auf die Metropolregionen.<br />

Gleichzeitig werden die Haushalte<br />

kleiner, aber zahlreicher. Der Bedarf<br />

für neue Wohnungen wächst und mit ihm<br />

die Wohnfläche pro Kopf. Derweil bleibt die<br />

Bautätigkeit in Deutschland geringer als die<br />

Nachfrage.<br />

Umfassendes Portfolio überzeugt<br />

Die TAG ist mit ihrem von der Tochter Bau-<br />

Verein zu Hamburg AG gehaltenen Portfolio<br />

an Wohnimmobilien in begehrten Lagen von<br />

Großstädten wie Hamburg, Berlin, München<br />

und Leipzig gut aufgestellt. Entwicklungspotenzial<br />

gibt es ausreichend: 60 Prozent<br />

Marktzyklus im Aufschwung<br />

London (West-End), Oslo<br />

London (Innenstadt)<br />

Moskau<br />

Madrid, Dublin<br />

Barcelona, Paris, Stockholm<br />

Hamburg*, München*, Luxemburg, Lyon<br />

Warschau<br />

Brüssel, Frankfurt, Kopenhagen<br />

Mietwachstum<br />

verlangsamt sich<br />

Mietwachstum<br />

beschleunigt<br />

sich<br />

Düsseldorf*, Helsinki, Edinburgh<br />

Rom, Wien<br />

Athen, Prag, Budapest, Amsterdam, Mailand<br />

Mieten<br />

fallen<br />

Markt und Strategie 27<br />

Mieten erreichen<br />

die Talsohle<br />

Lissabon<br />

Berlin*<br />

* Im Portfolio der TAG.<br />

Quelle: Kepler Equities


28 Markt und Strategie<br />

Neu im Portfolio Gewerbeimmobilien: die<br />

Siemens-Gebäude in Köln (unten) und Berlin<br />

(zweites von unten)<br />

Wohnobjekte in bester Lage: Wedel an der<br />

Au (oben) und die Schwalbenburg (zweites<br />

von oben), beide in Hamburg<br />

aller Wohngebäude in Deutschland sind älter<br />

als 30 Jahre; auch das macht die Bestandsentwicklung<br />

insbesondere in etablierten Lagen<br />

zu einem Wachstumsmarkt, von dem<br />

die TAG nachhaltig profitiert.<br />

Der Markt für Gewerbeimmobilien verzeichnete<br />

im Jahr 2006 neue Rekorde (siehe<br />

auch: Immobilien als Investment). Einen<br />

Grund dafür zeigt der Vergleich mit anderen<br />

europäischen Städten: Während in Metropolen<br />

wie Paris, London oder Madrid der<br />

Immobilienmarkt auf dem Höhepunkt des<br />

Zyklus angelangt ist oder ihn sogar schon<br />

überschritten hat, verzeichnen Statistiker in<br />

Deutschland eine vergleichsweise moderate<br />

Entwicklung.<br />

Index Immobilienmarkt –<br />

die zehn teuersten Städte<br />

(Bundesdurchschnitt = 100)<br />

Rang Stadt Index<br />

1 München 218,6<br />

2 Stuttgart 180,6<br />

3 Frankfurt (Main) 163,4<br />

4 Hamburg 149,7<br />

5 Düsseldorf 136,8<br />

6 Heidelberg 133,9<br />

7 Wiesbaden 128,5<br />

8 Darmstadt 125,1<br />

9 Köln 119,3<br />

10 Freiburg (Breisgau) 116,8<br />

Quelle: BulwienGesa AG 2007<br />

Positive Mietentwicklung bei Gewerbe<br />

Positiv <strong>entwickeln</strong> sich auch die Preise und<br />

Mieten der Gewerbeimmobilien. Der Immobilienindex<br />

der BulwienGesa AG stieg<br />

erstmals im Jahr 2006 wieder, und zwar<br />

um 1,6 Prozent. Besonders hoch war das<br />

Wachstum bei den Einzelhandelsmieten in<br />

begehrten Lagen, sie legten um 4,3 Prozent<br />

zu. München ist einer der teuersten Standorte<br />

mit einer Spitzenmiete von 29,50 Euro<br />

pro Quadratmeter. Es folgen Hamburg mit<br />

23,50 Euro, Düsseldorf mit 21,50 Euro, Berlin<br />

mit 20,50 Euro und Köln mit 20,45 Euro<br />

pro Quadratmeter.<br />

Die positive Entwicklung des Gewerbeimmobilienmarktes<br />

veranlasste das Management<br />

der TAG erstmals seit Jahren wieder zu<br />

Investitionen in dieses Immobiliensegment.<br />

Neben größeren Akquisitionen in München<br />

und im Rheinland erwarb das <strong>Unternehmen</strong><br />

ein großes Portfolio von sechs Gewerbeimmobilien<br />

in Berlin, München, Köln, Fürth<br />

und Mannheim von der Siemens Real Estate<br />

GmbH & Co. OHG. Damit hat sich das<br />

Asset-Volumen der TAG Gewerbeimmobilien<br />

AG auf rund 400 Millionen Euro nahezu<br />

verdoppelt.<br />

Die Analysten der BulwienGesa AG erwarten<br />

vor dem Hintergrund der guten Entwicklung<br />

der allgemeinen <strong>Wir</strong>tschaft in Deutschland<br />

eine fortgesetzte Erholung des deutschen<br />

Immobilienmarktes. Sowohl für den Markt<br />

der Wohnimmobilien als auch für den gewerblichen<br />

Markt prognostizieren die Experten<br />

weiter steigende Preise, vor allem in den<br />

begehrten Lagen der großen Metropolen.


Vor 35 Jahren wohnten sieben von zehn<br />

Menschen auf dem Land – das hat sich rapide<br />

geändert. Mehr als 3,3 Milliarden Menschen<br />

werden nach Berechnungen der<br />

Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW)<br />

und des Bevölkerungsfonds der Vereinten<br />

Nationen UNFPA im Jahr 2008 in den Städten<br />

leben. Das ist ein historischer Rekord.<br />

Nach Prognosen der UNO wird der weltweite<br />

Anteil der städtischen Bevölkerung bis<br />

2030 auf über 60 Prozent steigen. Schon<br />

heute existieren über 130 Städte mit mehr<br />

als drei Millionen Einwohnern. In den Entwicklungsländern<br />

bedeutet das rasante<br />

Wachstum der Städte große Herausforderungen.<br />

Aber die Entwicklung birgt auch<br />

Chancen. Denn auch in der globalisierten<br />

Welt seien die Städte am besten geeignet,<br />

„Arbeitsplätze zu schaffen und Einkommen<br />

für mehr Individuen zu erzeugen“, so der<br />

aktuelle Weltbevölkerungsbericht. Außerdem<br />

böten sie „ihrer ganzen Bevölkerung einen<br />

Zugang zu Infrastruktur und Dienstleistungen<br />

auf Basis relativ günstiger Kosten“. Seit Anbruch<br />

der Industrialisierung habe noch kein<br />

Land echtes <strong>Wir</strong>tschaftswachstum ohne den<br />

Ausbau seiner Städte erzielt.<br />

Wohnen in der City<br />

Dock 4<br />

Verkauf/im Bau<br />

Ausschreibung/Anhandgabereife<br />

In Deutschland leben bereits 88 Prozent der<br />

Bevölkerung in Städten und Ballungszentren,<br />

die allerdings auch große ländliche Gebiete<br />

Flächenvorbereitung<br />

Anhandgabe/Architektenwettbewerb<br />

Das Phänomen Urbanisierung In<br />

Deutschland liegt der Trend der Landflucht<br />

sogar über dem weltweiten<br />

Durchschnitt. Hamburg begreift die<br />

Entwicklung mit dem Programm „Wachsende<br />

Stadt“ als Chance.<br />

umfassen. Der Trend setzt sich fort, das<br />

Wohnen kehrt zurück in die Stadt; Experten<br />

sprechen von einer „Reurbanisierung“.<br />

Eines der schlagenden Argumente für die<br />

Rückkehr in städtische Räume ist die Zeitersparnis<br />

durch vermiedenen Verkehr. Ein<br />

anderes ist die Lebendigkeit der Städte, in<br />

denen Wohnen, Arbeit, Kultur und Erholung<br />

miteinander verschränkt sind und Perspektiven<br />

für die unterschiedlichsten Lebenssituationen<br />

bieten.<br />

Hamburg – die „Wachsende Stadt“<br />

Ein Beispiel dafür, wie Großstädte diese Entwicklung<br />

aktiv steuern und für sich nutzen<br />

können, ist das Projekt „Wachsende Stadt“<br />

in Hamburg. Ziel ist es, dass sich Hamburg<br />

in der Liga der internationalen Metropolen<br />

behauptet. Die Planer streben ein überdurchschnittliches<br />

<strong>Wir</strong>tschafts- und Beschäftigungswachstum,<br />

eine steigende Einwohnerzahl<br />

sowie die steigende Lebensqualität<br />

und Zukunftsfähigkeit der Stadt an.<br />

Ein zentraler Baustein ist die HafenCity, das<br />

derzeit größte Stadtentwicklungsprojekt Europas.<br />

Mittlerweile gilt es als Beispielprojekt<br />

für die Entwicklung europäischer Innenstädte.<br />

Kernstück ist die Erweiterung der<br />

Hamburger Innenstadt um gut 40 Prozent.<br />

Mitten in der Stadt, in fußläufiger Entfernung<br />

zum Rathaus, wächst eine fein aus-<br />

Markt und Strategie 29<br />

Modell: M. Korol<br />

Quelle: HafenCity Hamburg GmbH<br />

tarierte Mischung aus Wohnen, Arbeiten,<br />

Freizeit, Einzelhandel und Kultur auf einem<br />

ehemaligen Hafengelände. In dem neuen<br />

Quartier entsteht auf 155 Hektar Raum für<br />

etwa 12.000 Einwohner. Geplant sind 5.000<br />

Wohnungen und 40.000 Arbeitsplätze. Mit<br />

dabei bei dem Startschuss im Jahr 2005:<br />

TAG-Tochter Bau-Verein zu Hamburg realisierte<br />

mit dem Dock 4 ein Wohn- und Geschäftshaus<br />

mit 18 Wohneinheiten sowie<br />

2.500 Quadratmeter Gewerbefläche.<br />

Einzigartig unter den Stadtentwicklungsprojekten<br />

sind unter anderem die zahlreichen<br />

Bezüge von Land- und Wasserflächen. Die<br />

HafenCity wird nicht wie andere Waterfront-<br />

Projekte eingedeicht und damit vom Wasser<br />

abgeschnitten. Stattdessen wird das<br />

gesamte Gebiet auf 7,50 Meter über Normalnull<br />

angehoben und erhält dadurch eine<br />

neue, charakteristische Topografie, die den<br />

Zugang zum Wasser und die hafentypischen<br />

Milieuqualitäten erhält.<br />

Bei einer Bevölkerung in der Kernstadt von<br />

gut 1,7 Millionen und etwa 4,2 Millionen<br />

Einwohnern in der Metropolregion geht von<br />

der HafenCity eine Impulswirkung für die<br />

gesamte Stadt aus, die Hamburg im Wettbewerb<br />

europäischer Metropolen stärkt.


30 Markt und Strategie<br />

Anlageklasse REIT<br />

Endlich gibt es auch in Deutschland<br />

REITs. Sie bergen diverse Chancen für<br />

den Immobilienmarkt, für Anleger und<br />

den <strong>Wir</strong>tschaftsstandort Deutschland.<br />

Die TAG Gewerbeimmobilien-AG, ein<br />

Tochterunternehmen der TAG, ist ein<br />

aussichtsreicher REIT-Kandidat.<br />

Seit dem 1. Juni 2007 ist es amtlich:<br />

Auch in Deutschland werden Real Investment<br />

Trusts (REITs) die Palette der indirekten<br />

Immobilieninvestments ergänzen. Das<br />

Gesetz tritt rückwirkend zum 1. Januar<br />

2007 in Kraft.<br />

Attraktiv für Anleger<br />

Bei REITs handelt es sich börsennotierte<br />

Kapitalgesellschaften. Ihre Hauptgeschäftsfelder<br />

sind der Kauf, die Entwicklung,<br />

das Management sowie der Verkauf von<br />

Immobilien oder Immobilienbeteiligungen.<br />

Die Gesellschaften haben einen rechtlichen<br />

Sonderstatus und zahlen selbst<br />

keine Körperschaftssteuern. Das macht<br />

sie attraktiv für Anleger: Der Großteil der<br />

Gewinne, die der Kapitalertragssteuer<br />

unterliegen und als Einkünfte aus dem Kapitalvermögen<br />

mit dem individuellen Steuersatz<br />

zu versteuern sind, wird an die Anleger<br />

ausgeschüttet. Letztlich ist der Kauf einer<br />

REIT-Aktie eine direkte Beteiligung an einem<br />

gemanagten Immobilienportfolio.<br />

Bereits zu Beginn der 60er Jahre wurden<br />

in den USA die weltweit ersten REITs<br />

gegründet. Mittlerweile sind knapp 200 solcher<br />

Immobiliengesellschaften mit einer<br />

Marktkapitalisierung von über 250 Milliarden<br />

US-Dollar an den US-Börsen gelistet.<br />

Das Modell wurde erfolgreich in 18 anderen<br />

Ländern übernommen, darunter die Niederlande,<br />

Australien, Japan, Italien und Großbritannien.<br />

Impulse für den Immobilienmarkt<br />

Finanzexperten gehen davon aus, dass die<br />

Einführung der REITs in Deutschland Impulse<br />

für den nationalen Immobilienmarkt<br />

bringen wird. Neben positiven gesamtwirtschaftlichen<br />

Effekten sollte die Einführung<br />

auch zu einer Erhöhung der Liquidität der<br />

Immobilienmärkte führen. Insbesondere<br />

für renditeorientierte Investoren und institutionelle<br />

Anleger erscheint die Einführung<br />

von REITs zur Erweiterung des Anlagespektrums<br />

im Immobilienbereich attraktiv.<br />

Insofern sind REITs als chancenorientierte<br />

Form und zusätzliches Element der Immobilienanlage<br />

eine interessante, sinnvolle und<br />

im internationalen Vergleich durchaus notwendige<br />

Ergänzung.<br />

Darüber hinaus haben <strong>Unternehmen</strong> die<br />

Möglichkeit, ihre Bilanzen zu optimieren und<br />

sich den Kerngeschäften zu widmen. Für<br />

den Investor bestehen neue, attraktive Anlagemöglichkeiten.<br />

REITs wurden erstmals<br />

in den 1960er Jahren in den USA eingeführt<br />

und bezeichnen in der Regel börsennotierte<br />

Immobilien-Aktiengesellschaften, deren Geschäftszweck<br />

der Bau, Erwerb und das Management<br />

von Immobilien sind. REIT-Kons-<br />

truktionen existieren ebenfalls in Australien,<br />

Japan sowie innerhalb Europas in Belgien<br />

und Frankreich, den Niederlanden und<br />

seit 2007 auch in Großbritannien. Vorteile<br />

dieses indirekten Immobilieninvestments<br />

sind die Befreiung von Körperschafts- und<br />

Gewerbesteuern sowie die durch die Börsennotierung<br />

bedingte hohe Transparenz.<br />

Obwohl das grundlegende Geschäftsfeld<br />

sowohl bei offenen Immobilienfonds<br />

als auch bei REITs übereinstimmend die<br />

Anlage in Immobilienobjekten ist, ergeben<br />

sich bspw. gravierende Unterschiede in der<br />

Bewertung. Während sich der Preis eines<br />

offenen Immobilienfonds aus dem Nettoinventarwert<br />

ergibt, bestimmt sich der Kurs<br />

eines REITs durch Angebot und Nachfrage<br />

an einer Börse und kann somit sowohl<br />

nach oben als auch nach unten von dem<br />

eigentlichen inneren Wert des Immobilienportfolios<br />

abweichen. REITs ergänzen somit<br />

das Spektrum der indirekten Immobilienanlagen,<br />

sind aber auch aus Renditegründen<br />

interessant:<br />

Ausländische REITs haben in den vergangenen<br />

Jahren mit überdurchschnittlichen<br />

Renditen überzeugt. Von 1975 bis 2005 lag<br />

die durchschnittliche jährliche Rendite von<br />

Equity-REITs in den USA bei über 13 Prozent.<br />

Der „Dow Jones Industrials“, der die<br />

<strong>Werte</strong>ntwicklung der Aktien von 30 führen-


den amerikanischen Industrieunternehmen<br />

abbildet, legte im selben Zeitraum um<br />

knapp 9 Prozent jährlich zu.<br />

Bestens aufgestellt<br />

Die TAG hat bereits im vergangenen Jahr<br />

die Konzernstruktur auf die Einführung<br />

der G-REITs ausgerichtet. REIT-fähig<br />

sind in Deutschland Gewerbeimmobilien<br />

und Wohnimmobilienneubauten (Fertigstellung<br />

nach dem 31. Dezember 2006),<br />

vorläufig aber keine Bestandswohnimmobilien.<br />

Deshalb gründete die TAG die<br />

TAG Gewerbeimmobilien-AG, in der das<br />

Gewerbeportfolio gebündelt ist. Für den<br />

Fall, dass auch Bestandswohnimmobilien<br />

für den G-REIT zugelassen werden, ist die<br />

TAG mit dem börsennotierten Bau-Verein<br />

zu Hamburg AG ebenfalls als potenzieller<br />

REIT-Kandidat gerüstet.<br />

„REITs sind<br />

eine weltweite<br />

Erfolgsstory.“<br />

Was verbirgt sich hinter REITs und<br />

was macht sie so interessant?<br />

Mit der Einführung der REITs wird in<br />

Deutschland eine neue Assetklasse<br />

etabliert. Real Estate Investment Trusts<br />

(REITs) sind steuerbegünstigte Kapitalgesellschaften,<br />

die ihre Einnahmen<br />

primär aus Immobilien erzielen. Mit der<br />

Verbreitung in über 20 Ländern sind<br />

REITs eine weltweite Erfolgsstory, die auf<br />

folgenden Faktoren basiert:<br />

Stabilität: Da REITs den Großteil ihrer<br />

Einnahmen aus langfristig vereinbarten<br />

Mieterträgen erzielen, weisen die Cashflows<br />

eine hohe Planbarkeit auf, was<br />

durch die hohe Ausschüttungsquote zu<br />

stabilen Dividenden führt.<br />

Diversifizierung: Erfahrungsgemäß korreliert<br />

die <strong>Werte</strong>ntwicklung von Aktien<br />

und Immobilien nur geringfügig miteinander.<br />

Mit REITs können die Portfolios<br />

besser diversifiziert werden.<br />

Transparenz und Liquidität: REITs sind<br />

in Deutschland von der Körperschafts-<br />

und Gewerbesteuer befreit. Sie müssen<br />

mindestens 90 Prozent der erzielten Gewinne<br />

an ihre Anteilseigner ausschütten.<br />

Da die Besteuerung auf Aktionärsebene<br />

stattfindet, liegt eine hohe Steuertransparenz<br />

vor. Zudem weisen REITs als<br />

börsennotierte <strong>Unternehmen</strong> eine hohe<br />

Transparenz auf. Die REIT-Aktien können<br />

jederzeit zum Marktpreis über die<br />

Börse veräußert werden.<br />

Wie schätzen Sie den Markt für<br />

REITs ein?<br />

<strong>Wir</strong> gehen insbesondere aufgrund der<br />

steuerlichen Vorteile des REITs von einer<br />

erfolgreichen Einführung in Deutschland<br />

aus. Bei einem Gewerbeimmobilienbestand<br />

in Deutschland von rund 1,3 Billionen<br />

Euro wird das Investitionspotenzial<br />

auf etwa 900 Milliarden Euro geschätzt.<br />

<strong>Wir</strong> gehen davon aus, dass die Marktkapitalisierung<br />

von German REITs (G-REITs)<br />

in fünf Jahren fünf bis zehn Prozent des<br />

Investitionspotenzials, also 45 bis 90 Milliarden<br />

Euro, betragen könnte.<br />

Die 30 DAX-<strong>Unternehmen</strong> halten insgesamt<br />

ein Immobilienvermögen von<br />

rund 170 Milliarden Euro. Die weltweite<br />

Marktkapitalisierung von REITs beträgt<br />

derzeit über 550 Milliarden Euro.<br />

Mittel- bis langfristig halten wir auch die<br />

Einbeziehung von Wohnimmobilien in<br />

die REIT-Gesetzgebung für nicht unwahrscheinlich.<br />

Welches Rendite-Risiko-Profil haben<br />

REITs im Vergleich zu offenen Immobilienfonds?<br />

Ein wesentlicher Vorteil des REITs ist<br />

insbesondere in der Börsennotierung zu<br />

sehen. Die Investition in einen REIT ist<br />

durch die Handelbarkeit deutlich liquider<br />

als die in einen Immobilienfonds und die<br />

Preisbildung erfolgt wesentlich transparenter.<br />

Markt und Strategie 31<br />

Unsere Gewerbeimmobilie in der Planckstraße, Hamburg, ist für<br />

Werbeagenturen ein begehrter Standort.<br />

Henner Rüschmeier,<br />

SES Research GmbH,<br />

Hamburg<br />

REITs weisen zudem im Vergleich zu<br />

offenen Immobilienfonds ein deutlich<br />

höheres Renditepotenzial auf. Bei offenen<br />

Immobilienfonds lag die durchschnittliche<br />

Rendite in den letzten<br />

15 Jahren bei vier bis fünf Prozent pro<br />

Jahr. US-REITs warfen in diesem Zeitraum<br />

eine jährliche Rendite von 14 Prozent<br />

ab. Von 1975 bis 2005 waren es<br />

bei börsennotierten US-REITs 13 Prozent<br />

pro Jahr. Für den G-REIT halten<br />

wir eine jährliche Rendite von sieben bis<br />

zehn Prozent für realistisch. Die höhere<br />

Renditeerwartung im Vergleich zu offenen<br />

Immobilienfonds geht natürlich<br />

mit einem höheren Risiko einher. Bei<br />

US-REITs lag die jährliche Schwankungsbreite<br />

in den letzten 15 Jahren im Durchschnitt<br />

bei 13 Prozent. Bei offenen Immobilienfonds<br />

lag die Schwankungsbreite<br />

bei rund 1,5 Prozent.


32 Markt und Strategie<br />

Johannes Zech<br />

Vorstand der TAG Gewerbeimmobilien-AG,<br />

Berlin<br />

„<strong>Wir</strong> erwarten stabile Cashflows, gute<br />

Renditen und sehen Potenzial für weitere<br />

Wertsteigerungen.“<br />

Herr Zech, die Einführung von REITs<br />

in Deutschland wurde lange diskutiert<br />

und gelobt, als sie endlich in ein<br />

Gesetz gegossen wurde. Jetzt ist es<br />

vergleichsweise still geworden. Wurde<br />

der G-REIT im Vorfeld überschätzt?<br />

Die Bedeutung des G-REITs selbst wurde<br />

nicht überschätzt. Hier und dort gab es<br />

zu hohe Erwartungen bezüglich des REITfähigen<br />

Immobilienvermögens und vor<br />

allem bezüglich der Möglichkeiten, dieses<br />

kurzfristig in einen REIT einzubringen.<br />

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

stehen nunmehr fest und es gilt nun den<br />

G-REIT in die Praxis umzusetzen. <strong>Wir</strong><br />

sind bereits als Vor-REIT registriert und<br />

haben nun bis 2008 Zeit, den REIT-Status<br />

zu erlangen. <strong>Wir</strong> haben allerdings nicht<br />

vor, diese Frist auszuschöpfen.<br />

Welche Perspektive bietet der G-REIT<br />

für die TAG?<br />

Die bisherige Holdingstruktur der TAG<br />

wird weiter ergänzt. Durch die Beteiligung<br />

der TAG am G-REIT wird die Attraktivität<br />

der TAG-Aktie erhöht, da der<br />

REIT eindeutige Vorteile gegenüber anderen<br />

Anlageformen bietet: zum einen<br />

die Verlagerung der Besteuerung von<br />

der <strong>Unternehmen</strong>sebene auf die Ebene<br />

der Anleger, zum anderen durch die<br />

Möglichkeit der steuerlich begünstigten<br />

Einbringung von Immobilien in den REIT.<br />

Durch die Exit Tax hat die REIT-Gesellschaft<br />

einen Vorteil in der Akquisition<br />

gegenüber Gesellschaften ohne REIT-<br />

Status. Von diesen Vorteilen profitieren<br />

durch ihre indirekte Beteiligung am<br />

TAG-REIT letztlich auch die Aktionäre<br />

der TAG.<br />

Das Vertrauen der deutschen Anleger<br />

in Immobilienfonds wurde in den vergangenen<br />

Jahren oft erschüttert. Hilft<br />

der REIT, es wiederherzustellen?<br />

Der REIT wird dem institutionellen wie<br />

dem individuellen Anleger helfen, wieder<br />

vertrauensvoll in Immobilien zu investieren.<br />

Keine andere Assetklasse im Bereich<br />

der indirekten Immobilienanlage ist transparenter<br />

und liquider handelbar. Diese<br />

Transparenz in der Zusammensetzung<br />

des REITs sowie die vom Gesetzgeber<br />

definierten Parameter fördern das Vertrauen.<br />

Die Möglichkeit Anteile schnell zu<br />

kaufen und zu verkaufen sowie die hohe<br />

Ausschüttungsrate von 90 Prozent des<br />

ausschüttungsfähigen Gewinns erhöhen<br />

nochmals die Attraktivität der REITs.<br />

Welches sind die Zielgruppen für<br />

einen TAG-G-REIT?<br />

Mit dem TAG-G-REIT werden wir institutionellen<br />

und individuellen Anlegern, die<br />

Wert auf eine berechenbare Anlagestrategie<br />

und eine mittel- bis langfristige <strong>Werte</strong>ntwicklung<br />

ihrer Immobilienanlage legen,<br />

eine in Deutschland neuartige Investitionsmöglichkeit<br />

bieten. Dieses Angebot zielt<br />

sowohl auf die Investoren der TAG wie<br />

auch auf neue Investorenkreise, die wir<br />

hierdurch zu erschließen suchen.<br />

Wie lautet Ihre Prognose für die Entwicklung<br />

des TAG-G-REITs?<br />

Der TAG-G-REIT hat ein übersichtliches<br />

und attraktives Portfolio, bestehend aus<br />

Büroimmobilien, die sich vorwiegend in<br />

den Ballungszentren Deutschlands befinden.<br />

Der G-REIT besitzt für die nächsten<br />

Jahre gute und nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

die uns positiv stimmen.<br />

<strong>Wir</strong> erwarten stabile Cashflows,<br />

gute Renditen und sehen Potenzial für<br />

weitere Wertsteigerungen.


Exit Tax –<br />

Wettbewerbsvorteile<br />

nutzen<br />

Die Exit Tax beruht zunächst auf der<br />

Überlegung des Gesetzgebers, das in<br />

Immobilienvermögen gebundene Kapital<br />

deutscher <strong>Unternehmen</strong> zu reduzieren,<br />

damit diese es in ihrem jeweiligen Kerngeschäft<br />

einsetzen können. Die Immobilie<br />

und das Asset Management werden an<br />

Spezialisten in den REITs ausgelagert.<br />

Hierzu hat der Gesetzgeber eine steuerliche<br />

Vergünstigung für den Verkauf<br />

von Immobilien initiiert, die so genannte<br />

Exit Tax. Nach Nr. 70 § 3 EStG wird eine<br />

bis zum 31. Dezember 2009 befristete<br />

Begünstigung bei der Besteuerung des<br />

Veräußerungsgewinns von 50 Prozent<br />

gewährt. Um von diesem Vorteil zu profitieren,<br />

muss der Veräußerer seine Immobilien<br />

allerdings an einen REIT bzw. einen<br />

Vor-REIT verkaufen.<br />

Markt und Strategie 33<br />

Durch diese Regelung wird insbesondere<br />

das Sale-and-lease-back-Geschäft forciert.<br />

Neben den bekannten Vorteilen dieser<br />

Modelle kann sich nun ein erheblicher<br />

steuerlicher Vorteil für den Veräußerer ergeben,<br />

von dem indirekt natürlich auch der<br />

REIT als Erwerber profitiert, da er in der<br />

Lage ist, auf Basis einer vergleichbaren<br />

Kalkulation einen höheren Kaufpreis zu<br />

zahlen. Der TAG ist es als einem der ersten<br />

deutschen Vor-REITs gelungen, diesen<br />

Wettbewerbsvorteil bei der Akquisition des<br />

Siemens-Portfolios zu nutzen.


34 Markt und Strategie<br />

Unsere Wertschöpfungskette<br />

Die „Buy, Build & Hold“-Strategie Die<br />

Strategie der TAG verfolgt ein Ziel: die<br />

langfristige Wertsteigerung des Portfolios.<br />

Darauf ist die gesamte Wertschöpfungskette<br />

des Konzerns und seiner Tochterunternehmen<br />

konsequent ausgerichtet.<br />

So funktioniert die Wertsteigerung bei<br />

Immobilien in der Praxis: Ausschlaggebend<br />

für den Kauf von Objekten („Buy“) sind neben<br />

dem Ergebnis sorgfältiger Due Diligence<br />

die „drei L“: nämlich Lage, Lage und nochmals<br />

Lage. Optimale Ankaufobjekte sind<br />

kleine und mittlere Portfolios in den deutschen<br />

Metropolen. Ein weiteres wichtiges<br />

Kriterium ist das Entwicklungspotenzial<br />

(„Build“) des Objekts: Durch Sanierung und<br />

Modernisierung, aber auch durch Schaffung<br />

neuer Wohnflächen werden die Immobilien<br />

aufgewertet. Dachausbau, der Anbau von<br />

Balkonen sowie der Neubau von Einheiten<br />

auf dem gekauften Gelände sind dabei die<br />

Optionen. Nach der Entwicklung geht das<br />

Objekt in die langfristige Bestandshaltung<br />

(„Hold“) über. Fortan ist es die Aufgabe, das<br />

vorhandene Mietsteigerungspotenzial zu<br />

nutzen und die Betriebskosten zu optimieren.<br />

Wachsende Bedeutung für die Strategie der<br />

TAG hat der Bereich Service. Die TAG Asset<br />

Management GmbH, ein Tochterunternehmen<br />

der TAG, übernimmt dabei Immobiliendienstleistungen<br />

für die eigene Gruppe,<br />

aber auch für Investoren aus dem In- und<br />

Ausland. Zu den Leistungen gehören Haus-<br />

Buy Build Hold Service<br />

Deutsche Metropolen mit<br />

langfristiger Wachstumsperspektive<br />

Gute Wohnlagen<br />

Attraktive Mietrenditen mit<br />

hohen Cashflows<br />

Fokus auf kleine bis mittlere<br />

Immobilienportfolios<br />

Detaillierte Due Diligence durch<br />

kompetente Mitarbeiter<br />

Modernisierung und Instandsetzung<br />

Schaffung zusätzlicher Flächen<br />

durch Ausbau und Aufstockung<br />

An- und Neubau<br />

Verbesserung des Umfelds<br />

Aktive Wertschöpfung durch<br />

Bestandsentwicklungsmaßnahmen<br />

Langfristige Bestandshaltung<br />

Mietsteigerungspotenzial nutzen<br />

Optimierung der Betriebskosten<br />

In Berlin-Tempelhof wurde im Dezember<br />

2006 mit der „Bärenparksiedlung“ ein denkmalgeschütztes<br />

Wohnensemble erworben. Die<br />

attraktiven Wohnhäuser aus dem vergangenen<br />

Jahrhundert bieten ein viel versprechendes<br />

Wertschöpfungspotenzial.<br />

Immobiliendienstleistungen<br />

für die Gruppe und für Dritte<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Hausverwaltung<br />

Due Diligence<br />

Projektsteuerung<br />

Baubetreuung<br />

Controlling<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Asset Management<br />

IT


Eine unserer Wohnimmobilien in der<br />

Mühlenstraße in Berlin während und nach der<br />

Bestandsentwicklung<br />

verwaltung, Due Diligence, Projektsteuerung,<br />

Baubetreuung, Controlling, Finanzbuchhaltung,<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Akquisitionen.<br />

Dieser Bereich hat innerhalb des Immobilienkonzerns<br />

einen großen Stellenwert, da die<br />

Serviceleistungen regelmäßige Einnahmen<br />

ohne die in der Immobilienwirtschaft sonst<br />

übliche große Kapitalbindung ermöglichen.<br />

Langfristige Perspektive<br />

Gegenüber der kurzfristigen Gewinnmaximierung<br />

hat die „Buy, Build & Hold“-Strategie<br />

einen deutlichen Vorteil: Sie ermöglicht die<br />

optimale Anpassung der Einkaufspolitik an<br />

die zyklischen Veränderungen des Marktes.<br />

Die verschiedenen Töchter der Holding<br />

Die Entwicklung der Bärenparksiedlung in Berlin<br />

Der Bau-Verein zu Hamburg erwarb das denkmalgeschützte<br />

Wohnensemble mit 885 Wohnungen im Dezember 2006. Nicht<br />

nur die Lage in unmittelbarer Nähe diverser <strong>Unternehmen</strong> und<br />

damit Arbeitgeber der potenziellen Mieter macht die Anlage aus<br />

den 30er Jahren attraktiv. Bemerkenswert ist auch die innere<br />

Parkanlage, die als Gartendenkmal heute besonderen Schutz<br />

genießt. Die Anlage aus den 30er Jahren mit drei- und viergeschossigen<br />

Satteldachhäusern und 48.000 Quadratmetern<br />

Wohnfläche bietet großes Wertsteigerungspotenzial. Dachgeschosse<br />

können auf insgesamt 9.000 Quadratmetern ausgebaut<br />

werden. Bis 2015 ist die umfassende Modernisierung, Sanierung<br />

und Entwicklung der Anlage vorgesehen.<br />

Dabei werden zunächst einzelne Wohnungen instand gesetzt<br />

und modernisiert, um die vorhandenen Leerstände abzubauen.<br />

Danach steht die Vollmodernisierung einzelner Häuser auf dem<br />

Programm. Mit dem Ziel, neue Mieterschichten wie etwa Familien<br />

sowie Singles und Paare mit höherem Einkommen anzuziehen,<br />

wird auch durch die Zusammenlegung der Wohnungen bedarfsgerechter<br />

Wohnraum geschaffen. Das dritte Vorhaben besteht in<br />

decken mit ihren Geschäftsbereichen die<br />

gesamte Wertschöpfungskette im Bereich<br />

Immobilien von Bestandshaltung über Bestandsentwicklung<br />

zu umfassenden Serviceangeboten<br />

für Investoren ab, was für<br />

zusätzliche Unabhängigkeit von Schwankungen<br />

im Immobilienmarkt sorgt. Die zentrale<br />

Maßnahme zur strategischen Ausrichtung<br />

entsprechend „Buy, Build & Hold“ ist<br />

der Aufbau eines langfristig ausgerichteten<br />

Bestandsportfolios mit stabilem Cashflow<br />

und hohen Renditen. Im Jahr 2006 führte die<br />

TAG umfassende Kapitalmaßnahmen durch<br />

– sie wurden für umfangreiche Investitionen<br />

in den Wohn- und Gewerbebestand des<br />

Konzerns genutzt.<br />

Buy, Build & Hold in der Praxis<br />

Markt und Strategie 35<br />

dem Ausbau der Dachfläche. Auf 9.000 Quadratmetern entstehen<br />

hier hochwertige Wohnungen von 80 bis 90 Quadratmetern<br />

mit Gauben und Dachterrassen. Moderne Küchen und Bäder,<br />

sanierte Treppenhäuser und erneuerte Fassaden steigern den<br />

Wohnwert der gesamten Anlage, eine neue Heizungsanlage<br />

inklusive der Warmwasserversorgung und ein Elektronetz bieten<br />

zeitgemäßen technischen Standard.<br />

Meilensteine bis 2010<br />

Im ersten Bauabschnitt bis zum Jahr 2010 werden zunächst 200<br />

Wohnungen instand gesetzt und rund 20 Häuser modernisiert<br />

mit dem entsprechenden Ausbau der Dachgeschosse.<br />

Das Projekt Bärenparksiedlung macht die Arbeitsteilung innerhalb<br />

des TAG-Konzerns deutlich: Der Bau-Verein zu Hamburg<br />

AG erwarb das Objekt, entwickelt wird es von den Immobilienspezialisten<br />

der TAG Asset Management GmbH. Herr Tobias<br />

Behr vertritt die Asset Management GmbH als kompetenter<br />

Immobilienspezialist in der Niederlassung Berlin, die technische<br />

Projektsteuerung liegt bei Herrn André Kirsten von der B.u.P<br />

Projektmanagement GmbH in Leipzig.


36 Markt und Strategie<br />

Tobias Behr, Asset Manager, Berlin<br />

Architekt Dipl.-Ing. Lutz Schilbach,<br />

Projektmanager, Leipzig<br />

Das Asset Management der TAG ist<br />

das wertorientierte Management von<br />

eigenen und fremden Liegenschaften<br />

und Portfolios. Die TAG Asset Management<br />

GmbH deckt den gesamten<br />

Immobiliendienstleistungsprozess ab.<br />

Die Aktivitäten im Bereich Dienstleistungen<br />

bündelt die TAG in ihrer Tochter TAG<br />

Asset Management GmbH. Das <strong>Unternehmen</strong><br />

deckt alle immobilienrelevanten Leistungen<br />

von Akquisition, Due Diligence,<br />

Projektentwicklung und -steuerung bis zur<br />

Baubetreuung, zu Controlling, Öffentlich-<br />

„Unsere Präsenz vor Ort und<br />

lokale Marktkenntnis zeichnen<br />

uns aus.“ Tobias Behr<br />

keitsarbeit und Asset Management ab. Sie<br />

beschäftigt erfahrenes Fachpersonal und<br />

nutzt ihr umfassendes und langjähriges<br />

Know-how im Bereich Bestandsentwicklung<br />

sowie die regionale Präsenz an den Märkten<br />

mit Wachstumstrend. Vor diesem Hintergrund<br />

ist es gelungen, den Bereich Service<br />

deutlich auszubauen.<br />

Die TAG Asset Management GmbH unterstützt<br />

nationale und internationale Investoren<br />

in ihren Bauvorhaben, wie beispielsweise den<br />

internationalen Investor Conwert Immobilien<br />

Invest AG, Wien. Das Joint Venture sieht das<br />

Portfoliomanagement, die Entwicklung und<br />

Verwaltung der Immobilienbestände, das<br />

Controlling und die Finanzbuchhaltung in<br />

Deutschland durch die TAG Asset Management<br />

GmbH vor.<br />

Mit dem Ausbau des umfassenden Dienstleistungsangebots<br />

rund um die Immobilie<br />

vergrößert die TAG die nicht kapitalgebundenen<br />

Ertragsmöglichkeiten mit sicherem<br />

Planungshorizont. Gemeinsam mit dem<br />

Engagement in den Bereichen Wohn- und<br />

Gewerbeimmobilien deckt das <strong>Unternehmen</strong><br />

damit die gesamte Wertschöpfungskette bei<br />

Immobilien ab.<br />

„Expertise und Vielseitigkeit<br />

zählen zu<br />

unseren Stärken.“<br />

Lutz Schilbach<br />

Die Dienstleistungen der TAG Asset<br />

Management GmbH werden auch innerhalb<br />

der Konzerngruppe genutzt, vor allem bei<br />

der Akquisition, aber auch in den Bereichen<br />

Öffentlichkeitsarbeit, IT und Controlling.


Immobilien als Investment<br />

Internationale Anleger haben den deutschen Immobilienmarkt<br />

entdeckt. Im Jahr 2006 waren deutsche Gewerbeimmobilien<br />

so gefragt wie nie zuvor. Das Investitionsvolumen<br />

in Deutschland betrug nach Berechnungen des Beratungsunternehmens<br />

Jones Lang LaSalle 49,5 Milliarden Euro,<br />

141 Prozent mehr als 2005. Gleichzeitig stieg der vom<br />

Bankhaus Ellwanger & Geiger berechnete Aktienindex für<br />

deutsche Immobiliengesellschaften Dimax um 46,3 Prozent.<br />

Zum Vergleich: Der DAX legte im gleichen Zeitraum 20 Prozent<br />

zu. Begehrt waren die deutschen Papiere vor allem<br />

bei Anlegern aus den USA und Großbritannien. München<br />

und Hamburg errangen nach den Ergebnissen der Marktanalyse<br />

Emerging Trends in Real Estate Europe 2007 der<br />

Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers erstmals<br />

Plätze unter den Top Ten der begehrtesten Immobilienstandorte<br />

Europas. Der Trend schwächte sich Ende des<br />

ersten Quartals 2007 leicht ab – dennoch konnte bis zum<br />

Juni 2007 ein deutlich über dem des Vorjahrs gelegenes<br />

Niveau gehalten werden.<br />

Immobilien- und Anlageexperten sind sich darüber einig,<br />

dass es sich bei dem Boom von deutschen „Betonpapieren“<br />

nicht um ein kurzfristiges Strohfeuer handelt. Das globale<br />

Wachstum sowie die anhaltend starke Konjunktur in<br />

Deutschland sind günstige Rahmenbedingungen. Zurück-<br />

Unser Asset Management<br />

Angebot von Immobilienbeständen<br />

Bewertung und Analyse durch die<br />

TAG Asset Management GmbH<br />

Kauf von Immobilienbeständen<br />

Wertschöpfung<br />

Modernisierung und Instandsetzung<br />

Ausbau und Aufstockung<br />

Anbau und Neubau<br />

Bau von Tiefgaragen<br />

Verbesserung des Umfelds<br />

Veräußerung an Mieter, Selbstnutzer<br />

und Kapitalanleger<br />

Zusätzlicher Mietbestand mit<br />

höherem Immobilienwert<br />

Kaufmännische und technische<br />

Verwaltung des eigenen Bestandes<br />

Bewertung der Immobilie durch<br />

externe Gutachter<br />

gehende Leerstände, Mieten im Aufwärtstrend sowie steigende<br />

Preise sind gute Argumente, um weiter ausländische<br />

Investoren in den deutschen Immobilienmarkt zu locken,<br />

zumal Immobilienaktien wegen ihrer konstanten <strong>Werte</strong>ntwicklung<br />

als solides Investment für jedes Portfolio gelten.<br />

Die rückwirkend zum 1. Januar 2007 eingeführten REITs<br />

dürften den deutschen Immobilienmarkt in den Augen der<br />

Anleger aus dem In- und Ausland noch attraktiver machen.<br />

Deutsche REITs stellen für institutionelle Investoren aus dem<br />

Ausland, wie zum Beispiel große Versicherungen und Pensionsfonds,<br />

eine zusätzliche Attraktion dar. Deren Investitionen<br />

wiederum erhöhen das Kapitalangebot und die Liquidität<br />

auf dem deutschen Immobilienmarkt, der nach Volumen in<br />

Europa mit Abstand die Nummer eins ist.<br />

Experten rechnen mit bis zu 30 zusätzlichen Börsengängen<br />

in Deutschland in den ersten drei Jahren nach Einführung<br />

der REITs. Da dadurch ein vollkommen neues Kapitalmarktsegment<br />

entsteht, ergeben sich auch für verwandte<br />

Branchen und Berufe wie Analysten, Asset Manager oder<br />

Immobiliengutachter neue Wachstumschancen.<br />

Experten beziffern das Marktpotenzial von REITs in Deutschland<br />

bis zum Jahr 2010 auf 50 bis 75 Milliarden Euro.<br />

Von der Wertschöpfung durch aktive<br />

Bestandsentwicklung profitiert die TAG<br />

in vielfacher Weise.<br />

Veräußerungserlöse/<br />

Hohe Rendite<br />

Mieterlöse/Langfristig<br />

sichere Einnahmen<br />

Markt und Strategie 37


38 Die Welt der Immobilien<br />

Offene Fläche, viel Licht und innovative<br />

Raumkonzepte sind Markenzeichen moderner<br />

Raumgestaltung.


Die Welt<br />

der Immobilien<br />

Vom Projekt zum Erfolg? Die gute<br />

Lage des Grundstücks ist eine Voraussetzung<br />

für ein erfolgreiches Immobilienprojekt,<br />

die gute Mischung von Grundrissen<br />

und Zielgruppen eine andere.<br />

Ein brachliegendes Eisenbahngelände<br />

wird zu einem belebten Quartier. Aus einer<br />

Wohnanlage mit Sanierungsstau, deren beste<br />

Jahre schon längst hinter ihr liegen, wird<br />

wieder ein attraktiver Standort, der neue<br />

Mieter und Eigentümer anzieht. Meistens<br />

braucht es zu Beginn eines solchen Projektes<br />

schon großes Imaginationsvermögen,<br />

um sich vorzustellen, wie sich ein Objekt<br />

innerhalb weniger Jahre <strong>entwickeln</strong> kann.<br />

Das geht erfahrenen Immobilienentwicklern<br />

selten anders als den Laien, die oftmals<br />

staunend das rege Treiben auf einer Großbaustelle<br />

beobachten.<br />

Die TAG realisiert Bauprojekte in Größen zwischen<br />

24 (wie beispielsweise in Börnsen am<br />

östlichen Stadtrand Hamburgs) und mehr als<br />

750 Einheiten, wie sie beim Neubauprojekt<br />

„Alte Wöhr“ am Stadtpark in Hamburg geplant<br />

sind. Die TAG projektiert reine Wohnprojekte,<br />

baut und entwickelt aber auch<br />

Gewerbeimmobilien oder Mischformen von<br />

beiden. Ein aktuelles Beispiel dafür ist das<br />

Großprojekt im Süden Stuttgarts. Hier entstehen<br />

neben 100 Mietwohnungen ein repräsentatives<br />

Bürogebäude sowie ein Hotel<br />

mit 150 bis 180 Zimmern.<br />

Lage, Lage, Lage<br />

„Das wichtigste und erste Kriterium für das<br />

Gelingen eines Projektes sind die drei L:<br />

Lage, Lage, Lage“, erklärt der Bauingenieur<br />

Erhard Flint, Vorstand der TAG und damit für<br />

die Wohnimmobilien im Konzern zuständig.<br />

Der Grund dafür leuchtet ein: „Die Kosten<br />

für Planung, Genehmigungen und Bau sind<br />

im Wesentlichen an jedem Ort gleich. Lediglich<br />

der Preis des Grundstückes ist je<br />

nach Lage eine variable Größe.“ Wer den<br />

Erwerb von günstigen Standorten in vergleichsweise<br />

schlechten Lagen vorzieht,<br />

ist möglicherweise nicht in der Lage, die<br />

Baukosten so zu senken, dass die fertigen<br />

Die Welt der Immobilien 39<br />

Die wichtigsten Maßnahmen bei der<br />

Entwicklung von Bestandsimmobilien<br />

Nachverdichtung, beispielsweise durch Bebauung freier Flächen<br />

Ausbau von Dachgeschossen und Aufstockungsmaßnahmen schaffen<br />

hochwertigen Wohnraum<br />

Balkonanbau erhöht den Wohnwert und generiert zusätzlich vermietbare Flächen<br />

Neue, größere und damit zeitgemäße Grundrisse durch Zusammenlegung<br />

kleinerer Einheiten<br />

Sanierung der Gemeinschaftsflächen<br />

Neue Bäder und Bodenbeläge für modernes, zeitgemäßes Wohnen<br />

Aufwertung des gesamten Wohnumfeldes durch Infrastrukturmaßnahmen


40 Die Welt der Immobilien<br />

Unsere Wohnanlage in Berlin-Zehlendorf,<br />

vor und nach unserer Sanierungsmaßnahme<br />

Due Diligence Drum prüfe ... Wie groß ist ein Objekt?<br />

Welche baurechtlichen Rahmenbedingungen existieren?<br />

Gibt es Entwicklungspotenzial? Wie ist es um die Infrastruktur<br />

bestellt? Ist Mietsteigerungspotenzial vorhanden?<br />

Das sind einige der wichtigen Fragen, die es im Rahmen der<br />

Due Diligence, das heißt der Prüfung eines Akquise-Objektes<br />

mit „gebotener Sorgfalt“, zu beantworten gilt. „Grundsätzlich hat<br />

jeder Altbau Potenzial“, sagt Erhard Flint. Doch erst, wenn das<br />

Baurecht Anbauten oder Aufstockungen zulässt, handelt es sich<br />

um ein interessantes Objekt. Manchmal zeigen sich die Behörden<br />

auch kompromissbereit. Im Falle der denkmalgeschützten<br />

Bärenparksiedlung in Berlin wurden erst nach entsprechenden<br />

Verhandlungen Dachgauben und -terrassen genehmigt. Optimal<br />

für die Bestandsentwicklung ist die Bündelung mehrerer Objekte,<br />

denn sie bieten vielfältige Optionen: von der einfachen Renovierung<br />

über die Zusammenlegung mehrerer Einheiten bis zur<br />

Aufstockung und Nachverdichtung, um auf dem gleichen Boden<br />

mehr Wohnfläche zu schaffen. Wichtig ist auch die Anbindung,<br />

zum Beispiel Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Kindergärten oder<br />

Sportvereine. Fehlt es an der Nahversorgung, lässt sich unter<br />

Umständen Abhilfe schaffen, etwa indem auf dem eigenen Grundstück<br />

ein Markt eröffnet wird.<br />

Für die technischen Aspekte im Rahmen der Due Diligence ist<br />

Dietmar Busse, Prokurist bei der TAG Asset Management GmbH,<br />

mit seinem Team zuständig. Wie alt ist das Objekt? Welche Risiken<br />

in Form von Altlasten, beispielsweise mit Asbest verkleidete<br />

Leitungen, gibt es? Welche Chancen stehen dem gegenüber?<br />

Die Beurteilung von Alter, Größe und Zustand führt zur Bewertung<br />

eines Objekts. Jüngster Coup von Busse und seinen Kollegen:<br />

Das Siemens-Gewerbeportfolio im Wert von 180 Millionen Euro<br />

mit Liegenschaften in Berlin, München, Köln, Fürth sowie Mannheim.<br />

Für die Due Diligence braucht es viel mehr als technischen und<br />

kaufmännischen Sachverstand. „Die besondere Herausforderung<br />

ist es, an die wirklich interessanten Informationen zu kommen“,<br />

erzählt Busse. „Das erfährt man nur in informellen Gesprächen<br />

von Techniker zu Techniker, zum Beispiel mit dem Hausmeister.<br />

Eine Hälfte der Arbeit betrifft Zahlen und Bilanzen, die andere<br />

Hälfte besteht aus menschlichem Einfühlungsvermögen und<br />

Fingerspitzengefühl.“


Objekte nachgefragt werden. Während sich<br />

in schlechten Lagen jede Planung der Maßgabe<br />

„möglichst günstig“ unterordnen muss,<br />

ist bei begehrteren Objekten eine größere<br />

Vielfalt an Ausstattungen möglich, „und das<br />

wiederum verringert das Vertriebsrisiko“, so<br />

Flint. Dabei macht es keinen Unterschied,<br />

ob Mietwohnungen geplant sind oder die<br />

Einheiten verkauft werden sollen. „Mieter<br />

sind fast so anspruchsvoll wie Eigentümer“,<br />

so Flint.<br />

Eine Frage des Teamworks<br />

Eine große Bedeutung hat auch die gute<br />

Zusammenarbeit mit den Behörden und<br />

Politikern. „<strong>Wir</strong> müssen Überzeugungsarbeit<br />

leisten. Das ist nicht immer leicht, weil für die<br />

Entscheider wirtschaftliche Argumente oft<br />

nicht erste Priorität haben“, so Flint. In den<br />

meisten Fällen allerdings gäbe es eine gute<br />

Kooperation mit den Stadtplanungs- und<br />

Genehmigungsämtern. „Die weisen auf ihre<br />

Belange hin, zeigen sich aber auch durchaus<br />

kompromissbereit und sind dabei behilflich,<br />

Wege zu finden“, so die Erfahrung des Bauingenieurs.<br />

Für den Bauingenieur und Projektentwickler<br />

beim Bau-Verein zu Hamburg AG, Tobias<br />

Heeschen, ist es immer wieder eine besondere<br />

Herausforderung, „in einem bestimmten<br />

wirtschaftlichen Rahmen ein Projekt zu <strong>entwickeln</strong>,<br />

das wirklich in die Landschaft passt<br />

und nicht den eigenen Geschmack, sondern<br />

den der Zielgruppe trifft“. Er vermeidet Einheitsplanungen<br />

nach „Schema x“. Auch das<br />

ist ein Grund, weshalb er mit unterschiedlichen<br />

Architekturbüros zusammenarbeitet.<br />

Der Mix macht’s<br />

Ziel ist es immer, für die gute Mischung zu<br />

sorgen: Ein Mix von Wohnungen mit unterschiedlichen<br />

Grundrissen spricht im Idealfall<br />

möglichst zahlreiche Zielgruppen an.<br />

Einfache Geschosswohnungen, größere<br />

Maisonettewohnungen oder hochwertige<br />

Dachwohnungen mit Terrassen locken unterschiedliche<br />

Käufer oder Mieter. Doch nicht<br />

nur in Hinblick auf die Vertriebsoptimierung<br />

ist es wichtig, dass die Mischung stimmt.<br />

„Dadurch wird ein Quartier lebendig“, ergänzt<br />

Flint, der dabei nicht nur die Neubauprojekte,<br />

sondern auch die Bestandsentwicklungen im<br />

Auge hat. „<strong>Wir</strong> brauchen möglichst verschiedene<br />

Alters- und Einkommensstrukturen. Im<br />

besten Falle ist auch die Nutzung gemischt,<br />

so dass Gewerbeflächen neben Wohneinheiten<br />

bestehen. Wenn das gelingt, lässt<br />

auch die positive gewerbliche Entwicklung<br />

nicht auf sich warten.“ Und das wiederum<br />

belebt das Straßenbild, so dass wieder neue<br />

Interessenten angezogen werden.<br />

Bei dem innovativen Neubauprojekt Alte Wöhr am Stadtpark in<br />

Hamburg entstehen auf dem Gesamtareal (gelb markiert) 750 Wohneinheiten<br />

und ca. 14.000 Quadratmeter Gewerbeflächen. Der Bau-Verein<br />

hat Anfang 2007 vier Areale erworben (rot markiert). Dort entstehen<br />

315 Wohneinheiten.<br />

Die Welt der Immobilien 41<br />

Besser im Team<br />

Für jedes Bauvorhaben wird ein eigenes<br />

Planungsteam geschaffen. Das besteht<br />

aus Vermesser, Baugrundgutachter,<br />

Architekt, Statiker sowie Haustechnikplaner.<br />

Unter Umständen werden noch<br />

Sondergutachten, wie etwa für Brandschutz,<br />

fällig. Dafür gibt es Extra-Fachleute.<br />

Bei dem Projekt HafenCity waren<br />

Lärmschutz-Experten mit an Bord – wegen<br />

des Lärms, den die Hafenarbeiter<br />

verursachten. Beim Projekt Alte Wöhr in<br />

Hamburg geht es im ersten Abschnitt<br />

um 164 Wohnungen. Das Team dafür<br />

besteht aus 14 Mitarbeitern, die Leitung<br />

erfolgt durch Projektentwickler<br />

der TAG.


42 Die Welt der Immobilien<br />

Traumprojekt HafenCity<br />

Tobias Heeschen<br />

Projektentwickler bei der Bau-Verein zu Hamburg AG<br />

Gibt es für Projektentwickler so etwas wie ein Traumprojekt?<br />

Das gibt es schon. Für mich war das sicherlich die Hafen-<br />

City. Dort haben wir mit dem Dock 4 ein Wohn- und Geschäftshaus<br />

mit 18 Einheiten und 2.500 Quadratmetern<br />

Gewerbe gebaut.<br />

Das ist für Ihre Verhältnisse nicht sehr groß!<br />

Nicht groß, dafür aber sehr besonders. Immerhin waren wir<br />

mit dabei, als der Startschuss für die HafenCity als Stadtentwicklungsprojekt<br />

mit weltweiter Dimension am Sandtorkai<br />

begann. Schon die Planungsphase war spannend. Da<br />

ging es etwa darum, wie man z. B. ein Grundstück in der<br />

Freihandelszone bildet. Und dann die Lage: die historische<br />

Speicherstadt im Rücken, direkt am Wasser, dabei ragen<br />

die Gebäude über das Sandtorbecken hinaus. Da entsteht<br />

ein komplett neuer Stadtteil in unmittelbarer Innenstadtnähe.<br />

Das ist schon faszinierend.<br />

Also lieber klein und fein als groß und imposant?<br />

Nein, so kann man das nicht sagen. Das Projekt Alte Wöhr<br />

am Stadtpark in Hamburg mit mehr als 750 Wohneinheiten<br />

und 14.000 Quadratmetern Gewerbefläche ist auch ein<br />

Traumprojekt für mich.<br />

Was würden Sie noch gerne planen?<br />

Die Wohnungen bei der in Hamburg entstehenden Elbphilharmonie,<br />

da würde ich gerne mitmachen.<br />

Dock 4<br />

Das Prinzip der guten Mischung ist erfolgreich,<br />

das zeigen die Erfahrungen des <strong>Unternehmen</strong>s,<br />

beispielsweise in Zehlendorf. In dem<br />

Berliner Stadtteil wurden zwei Wohnanlagen<br />

mit je rund 640 Einheiten entwickelt. Der Bau-<br />

Verein erwarb das Ensemble und ließ Fassaden,<br />

Dächer, Fenster und Türen erneuern.<br />

Durch Aufstockung von Dachgeschossen<br />

und Anbauten wurde die Fläche um fast 50<br />

Prozent vergrößert. Attraktive Dachgeschosswohnungen<br />

und durch Zusammenlegung<br />

mehrerer Einheiten vergrößerte Wohnungen<br />

zogen eine neue Klientel an, die heute in<br />

Nachbarschaft zu den alten Mietern wohnt.<br />

Insgesamt profitierte die gesamte Anlage, sie<br />

ist heute eine nachgefragte Wohngegend.<br />

Durch Entwicklungsmaßnahmen nachhaltig<br />

aufgewertet wurde auch die Lenbach-<br />

Siedlung in Ottobrunn bei München. Bereits<br />

1996 erwarb der Bau-Verein zu Hamburg die<br />

Anlage, die sich in einem sozial schwachen<br />

Umfeld befand. Nach einer zehnjährigen Entwicklung<br />

des Projekts ist Ottobrunn heute<br />

eine bevorzugte Wohnlage.<br />

Verantwortung übernehmen<br />

Wohnraum zu <strong>entwickeln</strong> bedeutet für Erhard<br />

Flint auch, Verantwortung gegenüber dem<br />

Bestand zu übernehmen. „Mit dem Kauf ist<br />

es nicht getan, wir müssen uns aktiv um die<br />

Substanz kümmern. Allerdings ist das auch<br />

in unserem eigenen Interesse: Nur wenn wir<br />

aktiv werden, bekommen wir die Mieter, die<br />

bereit sind, einen höheren Preis zu zahlen.<br />

Und die helfen wiederum mit, dass das Umfeld<br />

attraktiv bleibt. Das ist ein Kreislauf, den<br />

wir einmal anstoßen müssen.“


So soll das Stuttgarter „Südtor“ nach der<br />

Fertigstellung im Winter 2009/2010 aussehen.<br />

Quartier Stuttgarter „Südtor“ Es entstehen<br />

in einem vitalen städtischen Umfeld<br />

neben 85 Mietwohnungen moderne,<br />

flexible Büroflächen, großflächige<br />

Einzelhandelsflächen und ein Hotel mit<br />

ca. 180 Zimmern.<br />

Das Großprojekt „Südtor“ ist mit einem<br />

Investitionsvolumen von rund 65 Mio. Euro<br />

ein von der TAG projektiertes innerstädtisches<br />

Quartier mit vielfältigen Nutzungen.<br />

Das Objekt<br />

Das Projekt in der Innenstadt am „Südtor“<br />

wird alle Nutzungen so miteinander verbinden,<br />

dass daraus ein lebendiges Miteinander<br />

entsteht. Der Erfolg des Konzeptes der TAG<br />

beruht auf einer optimalen Abstimmung der<br />

Nutzungen untereinander und einer flexiblen,<br />

aber dabei auch nutzerspezifischen, bedarfsgerechten<br />

Planung aller Gebäudeteile.<br />

Das auf einer Grundstücksfläche von insgesamt<br />

6.750 Quadratmetern geplante Bauvorhaben<br />

wird über etwa 5.000 Quadratmeter<br />

Bürofläche und 2.900 Quadratmeter Einzelhandelsflächen<br />

verfügen sowie ein Hotel<br />

der Kategorie 3–4 Sterne beherbergen. Die<br />

ca. 85 freifinanzierten, gehobenen Mietwohnungen<br />

entstehen auf einer Wohnfläche von<br />

6.900 Quadratmetern.<br />

Das Stuttgarter Südtor wird unterschiedlichen<br />

Bevölkerungsgruppen – Familien,<br />

Singles, Paaren und Senioren – urbanes<br />

Wohnen im Zentrum Stuttgarts bieten. Entsprechend<br />

angepasst sind die angebotenen<br />

Wohnungen: Sie zeichnen sich durch<br />

individuelle Grundrisse mit Dachterrasse,<br />

großzügigen Balkonen oder Privatgärten,<br />

einer Rarität in der Innenstadt, aus.<br />

Diese Wohneinheiten werden dem Trend<br />

gerecht, dass zunehmend wieder junge Familien<br />

in der Stadt wohnen wollen. Die Dachgeschosswohnungen<br />

sind mit drei bis fünf<br />

Zimmern auf einer Ebene angelegt. Große<br />

Dachterrassen mit 20 bis 30 Quadratmetern<br />

machen diese Wohnungen, welche auch als<br />

großzügige Loftwohnungen ausgestattet<br />

werden können, besonders attraktiv. Das<br />

Konzept sieht darüber hinaus in den übrigen<br />

Geschossen barrierefreie Wohnungen<br />

mit zwei bis drei Zimmern für Singles und<br />

Paare vor. Durch die bewusste Anordnung<br />

der Baukörper wird ein großzügiger und<br />

ansprechender Innenhof entstehen, der im<br />

Zentrum der Anlage einen grünen Ort der<br />

Ruhe schafft. Die geplanten Einzelhandelsflächen<br />

im Quartier werden den Mietern,<br />

Mitarbeitern der Büros und Hotelgästen ermöglichen,<br />

Produkte des täglichen Bedarfs<br />

direkt im Quartier einzukaufen. Der Baubeginn<br />

des Quartiers ist für das Frühjahr 2008<br />

vorgesehen. Fertig gestellt werden soll die<br />

Anlage im Winter 2009/2010.<br />

Die Lage<br />

Das erste und wichtigste Kriterium für den<br />

Erfolg eines Projekts ist die Lage: Das Quartier<br />

im Stuttgarter Süden zeichnet sich besonders<br />

durch seine zentrale innerstädtische<br />

Lage und die räumliche Nähe zu den beliebten<br />

Wohnquartieren Heusteigviertel und<br />

Lehenviertel aus.<br />

Am nahe gelegenen Marienplatz und an der<br />

Böblinger Straße – und damit in unmittelbarer<br />

Nähe zur Anlage – befinden sich zahlreiche<br />

weitere Einkaufsmöglichkeiten. Die Haupteinkaufsstraße<br />

Stuttgarts, die Königstraße,<br />

und damit das Zentrum Stuttgarts ist zu Fuß<br />

in etwa 10 Gehminuten zu erreichen. Die U1<br />

und die U14 sowie die Zahnradbahn nach<br />

Degerloch haben ihren Haltepunkt am Marienplatz.<br />

Von dort erreicht man in ca. 3 Minuten<br />

das Stadtzentrum. Die neue Messe<br />

und der Flughafen sind in 12 Kilometern<br />

oder ca. 15 Fahrminuten erreichbar. In ca.<br />

10 Kilometern ist man vom Südtor aus am<br />

Autobahnkreuz Stuttgart und damit am Autobahnkreuz<br />

der A 8 (Stuttgart–München)<br />

und der A 81 (Singen–Würzburg).<br />

Die Potenziale<br />

Die Welt der Immobilien 43<br />

Zur Sicherung der langfristigen Werthaltigkeit<br />

des Objekts ist das Konzept für die Gebäude<br />

möglichst flexibel und zeitlos, gleichzeitig aber<br />

auch wertbeständig ausgerichtet. Die Verwendung<br />

qualitativ hochwertiger und nachhaltiger<br />

Baustoffe vermeidet die kostspielige Wartung<br />

und Instandsetzung der Materialien.<br />

Das Objekt „Südtor“ eignet sich durch seine<br />

hervorragende Lage und das Mischkonzept<br />

aus Hotel, Wohn- und Büroimmobilien ideal<br />

als kompaktes und lebendiges Stadtquartier.<br />

Diese Merkmale sowie die begrenzten<br />

Baulandreserven im Stuttgarter Innenstadtbereich<br />

garantieren ein langfristiges Wertsteigerungspotenzial<br />

des Objekts in einer<br />

prosperierenden Stadt.<br />

Die von der TAG in Auftrag gegebenen<br />

Marktstudien über die Positionierung und<br />

Erfolgsaussichten des geplanten Hotels<br />

lassen auch für die Zukunft Wertsteigerungschancen<br />

erwarten. Neben den steigenden<br />

Übernachtungszahlen (von 2.500<br />

Tausend Übernachtungen pro Jahr auf ca.<br />

3.000 Tausend Übernachtungen pro Jahr)<br />

wird insbesondere die besondere Lage unseres<br />

Standortes als Potenzial angesehen.<br />

Auch die fußläufige Nähe zu den Versicherungen<br />

mit ihren ca. 20.000 Arbeitsplätzen<br />

sowie die Nähe zur Messe, welche trotz der<br />

Innenstadtlage gegeben ist, überzeugen.


44 Die Welt der Immobilien<br />

Wohnst du<br />

noch ...? Erst mit<br />

Möbelstücken wird<br />

eine Wohnung zum<br />

Leben erweckt.<br />

Unsere Modellwohnungen<br />

geben<br />

einen Eindruck, wie<br />

das neue Zuhause<br />

aussehen kann.<br />

Unser Wohnprojekt<br />

Quartier 208 in der<br />

Behrenstraße, Berlin,<br />

verbindet alle Vorteile<br />

einer zentralen Lage<br />

mit modernem Wohnkomfort.


Hochwertige Materialien und sinnvolle Raumaufteilung<br />

kennzeichnen unsere Wohnungen in der<br />

der Auguste-Viktoria-Straße, Berlin.<br />

Die Welt der Immobilien 45


46 Die Welt der Immobilien<br />

Unsere Immobilie in der Planckstraße,<br />

Hamburg, erfüllt die Anforderungen an moderne<br />

Büroflächen.<br />

Kochen, arbeiten, duschen, schlafen auf<br />

gut sechs Quadratmetern: der Wohnwürfel.<br />

Studentenbude der Zukunft?<br />

Wie leben wir 2020? Wie leben wir<br />

morgen? Kommunikationstechnologien,<br />

demografische und ökologische Entwicklungen<br />

verändern die Wohnwelten<br />

der Menschen.<br />

Die Bevölkerung in Deutschland nimmt<br />

ab – und trotzdem steigt die Zahl der Haushalte<br />

noch um etwa drei Prozent an, das<br />

bedeutet einen Zuwachs von über einer Million<br />

Wohneinheiten im Jahr 2020. Singles<br />

und Paare ohne Kinder setzen sich durch:<br />

Der Anteil der kleinen Haushalte steigt auf<br />

über 75 Prozent, Haushalte mit drei und vier<br />

Personen werden zunehmend zur Seltenheit.<br />

Das berechnete das Bundesamt für Bauwesen<br />

und Raumordnung in der aktuellen<br />

Raumordnungs- und Wohnungsprognose.<br />

Entsprechend werden hierzulande bis 2020<br />

noch 3,4 Millionen Neubauwohnungen benötigt,<br />

pro Jahr im Schnitt knapp 226.000<br />

Wohnungen. Der Raum für den Einzelnen<br />

wird dabei immer größer: Einer Prognose<br />

des Statistischen Bundesamtes zufolge wird<br />

die Wohnfläche pro Kopf im Jahr 2020 bei<br />

54 Quadratmetern liegen. In der ersten Hälfte<br />

der Neunziger betrug sie noch 40 Quadratmeter.<br />

Das entspricht einem Anstieg von<br />

35 Prozent.<br />

Wunderwelt Technologie<br />

Unser heutiger Lebensstil wird sich auch<br />

durch Mikroelektronik und Internet weiter<br />

verändern. Neue Technologien stellen vielfältige<br />

Kommunikationsdienste bereit, elektronisches<br />

Hausmanagement über ein einziges<br />

Gerät wird zur Selbstverständlichkeit werden.<br />

Türöffnen per Fingerabdruck statt mit<br />

dem Schlüssel, eine Waschmaschine, die<br />

per Handy den Schleudergang ankündigt,<br />

und der Kühlschrank, der sich per Internet-<br />

bestellung beim nächsten Supermarkt selbst<br />

darum kümmert, dass er stets schön gefüllt<br />

ist. Wer in modernen Bürobauten arbeitet,<br />

bekommt schon heute einen kleinen Vorgeschmack:<br />

Hier reguliert moderne Gebäudetechnik<br />

den Energieverbrauch, dosiert Licht<br />

und Lüftung, übernimmt den Brandschutz,<br />

kontrolliert den Hauseingang und steuert die<br />

Alarmanlage.<br />

Mehr Effizienz<br />

Umfassende Veränderungen stehen uns<br />

auch in Sachen Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit<br />

ins Haus. Ein Vorbild sind<br />

die so genannten Passivhäuser, die bereits<br />

heute zahlreich in Schweden, Österreich,<br />

Frankreich und der Schweiz gebaut werden.<br />

Eine perfekte Wärmedämmung, passive<br />

Sonnenenergienutzung und Lüftung<br />

mit Wärmerückgewinnung sind die Vorzüge<br />

der Häuser, die ganz ohne herkömmlichen<br />

Heizkessel auskommen und auch bei winterlicher<br />

Kälte innen noch angenehme Temperaturen<br />

verbreiten. Zunehmend durchsetzen<br />

werden sich Alternativen für die mit fossilen<br />

Brennstoffen betriebenen Gas- und Ölheizkessel,<br />

wie moderne Holzheizungen und<br />

Wärmepumpen. Geringe Heizkosten und<br />

niedriger Schadstoffausstoß entlasten nicht<br />

nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.<br />

Schon heute gehören in Neubauten<br />

teilweise automatische Lüftungsanlagen<br />

zum Standard. Sie ersetzen das Lüften per<br />

Hand, sorgen für gute Raumluftqualität und<br />

können durch Wärmerückgewinnung viel<br />

Heizluftenergie sparen.


Zukunftsmotto „Energie sparen“<br />

Allein in den vergangenen drei Jahren haben<br />

nach Berechnungen der LBS 30 Prozent der<br />

Eigenheimbesitzer ihre Heizungs- und Warmwasseranlage<br />

an moderne Standards angepasst,<br />

rund zwanzig Prozent Fenster erneuert<br />

oder das Dach gedämmt. Bei den geplanten<br />

Energiesparmaßnahmen liegt die Solaranlage<br />

mit elf Prozent bereits auf Platz zwei.<br />

Experten gehen davon aus, dass im Jahr<br />

2020 Neubauten standardmäßig mit Sonnenkollektoren<br />

und Solarzellen ausgestattet<br />

sein werden. Im holländischen Amersfoort ist<br />

das bereits Realität: Der Stadtteil Nieuwland<br />

ist mit rund 5.000 Einwohnern die weltweit<br />

größte Solarsiedlung. Sonnenenergie kann<br />

übrigens auch zur Raumheizung verwendet<br />

werden. Die in Österreich entwickelte solare<br />

Fassadendämmung besteht aus Zellulosewaben<br />

hinter Glas. Bereits normales Tageslicht<br />

begünstigt die Entstehung einer warmen<br />

Temperaturzone im Winter.<br />

Energie sparende Innovationen betreffen<br />

auch einzelne Bauteile, wie etwa die Fenster.<br />

Moderne Wärmedämm- und Schallschutzfenster<br />

halten nicht nur Kälte und übermäßige<br />

Hitze, sondern auch Straßenlärm<br />

draußen. Spezielle Schutzplatten und Abschirmputze<br />

bieten Schutz vor elektromagnetischer<br />

Strahlung, die sie zu 99 Prozent<br />

refl ektieren.<br />

EG<br />

Diele/Flur 6,0 m 2<br />

Gäste-WC 2,3 m 2<br />

Küche 8,4 m 2<br />

Esszimmer 34,2 m 2<br />

Freisitz 0,6 m 2<br />

Energie standards<br />

OG<br />

Flur 5,2 m 2<br />

Kind 1 11,3 m 2<br />

Kind 2 12,0 m 2<br />

Schlafen 16,5 m 2<br />

Bad 7,7 m 2<br />

Modernes Bauen ist auch immer Energie<br />

sparendes Bauen. Dabei genügt es nicht,<br />

die Energiesparverordnung einzuhalten,<br />

gefragt sind bei Neubauten mindestens<br />

die Standards KfW 60 oder KfW 40 (siehe<br />

Kasten) und damit die Unterschreitung<br />

der geltenden Aufl agen aus dem Jahr<br />

2002. Die Energie sparende Bauweise<br />

und ein optimierter Energieverbrauch<br />

sind auch für modernisierte Altbauten<br />

unerlässlich. Moderne Heizungsanlagen<br />

sind ein Muss, zunehmend werden auch<br />

beim Altbau moderne Lüftungstechnologien<br />

eingesetzt.<br />

Die Welt der Immobilien 47<br />

Beispielhafter Grundriss des Reihenhaus typs 1, Dalbek-Hof aus unserem Portfolio<br />

DG<br />

Studio 31,5 m 2<br />

Dachterrasse 2,7 m 2<br />

Modern und zeitlos Energiestandards<br />

und Raumbedarf haben<br />

sich gewandelt.<br />

Aber nicht nur der Energiestandard, auch<br />

die Grundrisse haben sich mit der Zeit<br />

verändert. Zimmer, die kleiner sind als<br />

zehn Quadratmeter, werden heute selten<br />

gebaut, und wenn, dann gelten sie<br />

als halbes Zimmer. Selbst Kinderzimmer<br />

werden heute mit einer Fläche von etwa<br />

elf Quadratmetern geplant, ein Elternschlafzimmer<br />

verfügt in der Regel über<br />

16 Quadratmeter. Die Zeiten der „guten<br />

Stube“ sind endgültig vorbei, vor allem<br />

bei Familien setzt sich das Konzept des<br />

„offenen Wohnens“ mit großen Räumen,<br />

die von allen Familienmitgliedern genutzt<br />

werden, durch. Herausforderung der Planer<br />

ist es, sich diesen Trends zu stellen<br />

und dennoch zeitlos zu bauen.<br />

KfW 40 Der Jahres-Primärenergiebedarf für Warmwasser und Heizung liegt bei<br />

weniger als 40 kWh pro Quadratmeter im Jahr. Der Flächenbezugswert ist die<br />

Gebäudenutzfl äche. Bei KfW-40-Häusern muss der so genannte spezifi sche Transmissionswärmeverlust<br />

immer mindestens 45 Prozent unter dem in der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) angegebenen Höchstwert liegen.<br />

KfW 60 Der Jahres-Primärenergiebedarf für Warmwasser und Heizung liegt bei weniger<br />

als 60 kWh pro Quadratmeter im Jahr. Der spezifi sche Transmissionswärme verlust<br />

muss künftig – unabhängig von der Wahl der Heizungsanlage – immer mindestens<br />

30 Prozent unter dem in der Energieeinsparverordnung (EnEV) angegebenen Höchstwert<br />

liegen.


48 Die Welt der Immobilien<br />

Rettungsaktion Paradieshof Das älteste Barockmietshaus<br />

Hamburgs prägt den Bau-Verein zu Hamburg – schließlich<br />

ist der markante Doppelgiebel des Paradieshofs am Alten<br />

Steinweg Bestandteil des <strong>Unternehmen</strong>slogos.<br />

Fast wäre das historische Baudenkmal den Abrissbirnen zum<br />

Opfer gefallen, zuletzt hatte im Jahr 1984 die SAGA als Verwalterin<br />

der städtischen Immobilie den Abbruchantrag gestellt. So<br />

weit kam es glücklicherweise nicht – 1989 engagierte sich der<br />

Bau-Verein als erhaltungswilliger Investor. Es brauchte noch den<br />

Einsatz von Konservatoren und Studenten der Kunstgeschichte,<br />

die sich auch vor einer kurzfristigen Besetzung des Gebäudes<br />

nicht scheuten, um das Bauwerk endgültig zu retten. Rund fünf<br />

Millionen Mark investierte der Bau-Verein zu Hamburg 1992,<br />

anlässlich des 100-jährigen Bestehen der Firma, in das 1762<br />

errichtete Backsteingebäude. Es entstanden acht Wohnungen,<br />

zwei Büros, zwei Läden und ein Bierkeller.<br />

Keine Angst vor Denkmalschutz<br />

Häufig schrecken Investoren vor dem Kauf von Gebäuden zurück,<br />

die unter Denkmalschutz stehen. Grund sind die damit verbundenen<br />

behördlichen Auflagen. Nicht so die TAG. Die Bärenparksiedlung<br />

in Berlin zum Beispiel steht nicht nur unter Denkmalschutz,<br />

sondern wurde darüber hinaus auch zum Gartendenkmal erklärt.<br />

Auch die beiden Wohnanlagen in Zehlendorf genießen Ensembleschutz.<br />

Dieser soll sicherstellen, dass historisch gewachsene<br />

Ortsteile und Platzgestaltungen in ihrer ursprünglichen Struktur<br />

und Gruppierung erhalten bleiben. In Zusammenarbeit mit den<br />

örtlichen Behörden gelingt es oftmals, Lösungen zu finden, die<br />

den Ansprüchen aller Parteien gerecht werden.


„Das alte Barockhaus in der Hamburger<br />

Neustadt ist praktisch das Wahrzeichen<br />

des Bau-Vereins. Hier – im so genannten<br />

Paradieshof – hat seit 1992 die Paradies-<br />

Optik ihren Sitz. Unser Stadtteil hat sich<br />

zu einem angesagten Viertel mit Ateliers,<br />

jungen Designern und vielen Restaurants<br />

entwickelt. Wenn das Wetter schön ist,<br />

sitzen bei uns alle draußen im Innenhof.<br />

Dank der großen Wiese und den Bäumen<br />

hat man fast das Gefühl in der Natur zu<br />

sein, dabei ist die Hamburger Innenstadt<br />

direkt um die Ecke.“<br />

Günther Harries, seit 1992 Mieter des<br />

Bau-Vereins, Alter Steinweg, Hamburg<br />

Unsere Mieter Wie zufrieden<br />

sind unsere Mieter?<br />

<strong>Wir</strong> haben nachgefragt.<br />

„<strong>Wir</strong> sind gerade aus dem Schanzenviertel nach Ottensen<br />

gezogen. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich mit diesem<br />

Umzug nicht gleichzeitig auch meinen Vermieter wechseln<br />

musste. Denn ich fühle mich durch den Bau-Verein sehr gut<br />

betreut. Irgendwie gelingt es den Mitarbeitern immer, die<br />

richtige Mischung an Mietern zu fi nden. Meine kleine Tochter<br />

und ich fühlen uns auch in unserer neuen Wohnung wieder<br />

sehr wohl: Die Gegend ist ruhig, vor dem Haus gibt es einen<br />

Spielplatz und die Kita ist nah.“<br />

Alexandra Hachmeister, seit 2003 Mieterin des Bau-Vereins,<br />

Holstentwiete, Hamburg<br />

Die Welt der Immobilien 49<br />

„<strong>Wir</strong> „<strong>Wir</strong> wohnen bereits seit Ende Ende der 70er Jahre Jahre in der der Schwalben burg. Was<br />

ich hier besonders schätze, ist die die zentrale und trotzdem so ruhige Lage: Ich<br />

bin in 12 Minuten in der Hamburger Innenstadt, in 10 Minuten an meinem<br />

Arbeits platz und in nur wenigen Minuten im Stadtpark. Außerdem haben<br />

sich sich über die vielen Jahre hinweg in unserem Haus sehr gute nachbarschaftliche<br />

Beziehungen entwickelt. Der eine gießt gießt die Blumen, der andere<br />

hütet hütet die Katze und alle achten auf die älteren Leute unter unter uns.“<br />

Karin Karin Meininger, Meininger, seit 1982 Mieterin des Bau-Vereins, Schwalbenburg, Hamburg


50 Die Welt der Immobilien<br />

Das Pegasus Business Center in Unterschleißheim bei München<br />

ist eine optimale Kombination aus Individualität und <strong>Wir</strong>tschaftlichkeit.<br />

Der Bürokomplex überzeugt durch perfekte Raumaufteilung, hohe<br />

Bauqualität und sorgfältig angelegte Grünbereiche.<br />

Kombibüro<br />

Das klassische Kombibüro verbindet<br />

die Vorteile eines Zellenbüros mit denen<br />

eines Großraumbüros. So wird der<br />

Grundriss in zwei Zonen aufgeteilt.<br />

Die üblicherweise an den Fassaden liegenden<br />

Einzelzellen sind dabei in ihrer<br />

Größe auf einen Einzelarbeitsplatz reduziert.<br />

Je nach Konzept variieren die Größen<br />

zwischen 5 und 8 Quadratmetern.<br />

Damit ist es dem Mitarbeiter möglich,<br />

konzentrierte Tätigkeiten, ähnlich wie in<br />

einem Einzelbüro, in dieser Zelle auszuüben.<br />

Alle Akten, Regale und gemeinschaftliche<br />

Arbeitsmittel wie Kopierer, Drucker<br />

etc. sind in einer Mittelzone angeordnet.<br />

Diese dient auch als interne Begegnungsfläche<br />

mit kleineren, internen<br />

Konferenzbereichen sowie für die<br />

Servicebereiche wie WC-Anlagen und<br />

Teeküchen.<br />

Durch die klare Zonierung der Grundrisse,<br />

insbesondere in den Bereichen<br />

der Gebäudeinstallation und damit die<br />

Grundbedürfnisse eines Büronutzers<br />

betreffend – Daten, Licht, Luft, Wärme,<br />

Kälte –, sind variable Raumaufteilungen<br />

schnell und problemlos zu realisieren.<br />

Problematisch sind in jüngster Zeit insbesondere<br />

die schlechte Belichtung der<br />

Innenzonen durch die tiefen Gebäudegrundrisse<br />

und die geringe Aufenthaltsqualität<br />

im „Bauch der Immobilie“.<br />

Lebensraum Büro Ade, Yucca-Palme,<br />

adios, grün-braune Teppichwelt, auf<br />

Nimmerwiedersehen, Kaffeeecke mit<br />

der glucksenden Kaffeemaschine. Willkommen,<br />

Business-Club mit Coffee-<br />

Lounge und Workstations. Das Büro der<br />

Zukunft ist eine neue Lebenswelt.<br />

Hochgerechnet 80.000 Stunden seines<br />

Lebens verbringt der Büromensch durchschnittlich<br />

an seinem Arbeitsplatz – das sind<br />

fast zehn komplette Lebensjahre. Die direkte<br />

Umgebung und das entsprechende Wohlbefinden<br />

des Mitarbeiters hat maßgeblich<br />

Einfluss auf seine Kreativität, Motivation,<br />

Leistung und Gesundheit. Doch das ist nur<br />

ein guter Grund, sich Gedanken über ein<br />

professionelles Bürokonzept zu machen. Ein<br />

anderer ist die Effizienz: Die Bürofläche ist<br />

nach dem Personal der größte Kostenblock<br />

in einem <strong>Unternehmen</strong>. Jeder Quadratmeter<br />

ist teuer – und dabei ist das durchschnittliche<br />

Büro gerade mal zu 19 Prozent ausgelastet.<br />

„New Work“ heißt das Schlagwort für Konzepte,<br />

die sich zukunftsweisend mit diesen<br />

und anderen Aspekten der Arbeitswelt befassen.<br />

Merkmale dieser neuen Arbeitskultur<br />

sind beispielsweise das Desk-Sharing, bei<br />

dem sich mehrere Mitarbeiter einen Arbeitsplatz<br />

teilen, oder auch „Free addressable<br />

Workstations“, bei dem die Arbeitsplätze<br />

je nach Verfügbarkeit zugewiesen werden.<br />

Wichtiger Bestandteil sind größere Gemeinschaftsflächen,<br />

sie sollen eine kommunikative<br />

Atmosphäre fördern. Der große<br />

Besprechungstisch mit den darum gruppierten<br />

Bürostühlen macht dabei bequemen<br />

Club-Sesseln und kleinen Beistelltischchen<br />

Platz.<br />

Das Forschungsinstitut Fraunhofer Gesellschaft<br />

entwickelte entsprechend den<br />

Erkenntnissen der Kreativitätsforschung<br />

ein zukunftsfähiges Büro. Im „OFFICE 21<br />

Interactive Creativity Landscape“ wurde<br />

eine uneinheitliche, in drei Zonen unterteilte<br />

Umgebung geschaffen. Die Aktionszone im<br />

Eingangsbereich bietet Strukturen für die<br />

informelle Kommunikation. Darauf folgt die<br />

Interaktionszone; sie ist möbliert mit einer<br />

Synthese aus herkömmlichem Schreibtisch<br />

und Computerarbeitsplatz. Diese Arbeitsstationen<br />

und ein versenkbarer Konferenztisch<br />

bieten für jede Arbeitssituation<br />

das gewünschte Umfeld. Eine Sitz-/Liege-<br />

Landschaft für Kreativmeetings soll für geistig<br />

stimulierende Atmosphäre sorgen. Die<br />

Rückzugszone schließlich ist ein kokonar-


tiger Raum, der durch individuell steuerbare<br />

Farb- und Lichtverhältnisse, digitale Projektionen,<br />

Sauerstoffdusche und spezielle Klimatechnik<br />

die unbewusste Lösungssuche<br />

unterstützen soll.<br />

Der Entwurf scheint visionär. Doch schon<br />

heute machen zahlreiche <strong>Unternehmen</strong> gute<br />

Erfahrungen mit vergleichbaren Konzepten,<br />

die auf unterschiedlichen Zonen basieren.<br />

Die Light-Version ist das bereits heute verbreitete<br />

Kombibüro: Jeder Mitarbeiter hat<br />

seinen eigenen kleinen Raum, daneben gibt<br />

es aber Bereiche, die gemeinschaftlich als<br />

Kommunikationsräume genutzt werden. Dabei,<br />

das betonen Büroplaner, braucht jede<br />

Firma ihre maßgeschneiderte Lösung.<br />

Unerlässlich ist es, die Mitarbeiter auf dem<br />

Weg von der „Old Work“ zur „New Work“<br />

mitzunehmen. Für das <strong>Unternehmen</strong> entsteht<br />

mit dem individuellen Büro gleichzeitig<br />

ein sichtbares Aushängeschild, das viel über<br />

das Wesen der Firma aussagt. Auf diese<br />

Weise merken auch Bewerber schnell, ob<br />

sie zum <strong>Unternehmen</strong> passen.<br />

Future Work<br />

Die Welt ist im Umbruch – das Büro auch.<br />

Von den historischen Nomaden lernen<br />

(nomad offices) bis zu den futuristischen<br />

Weltallbildern der Satellitenbüros. Überall<br />

greifen neuzeitliche Begriffe nach der Gunst<br />

der Mieter. Ob Business-Club, Hotelling,<br />

Desk-Sharing oder Free addressable<br />

Workstations: Alle haben nur das eine im<br />

Sinn – die elektronische Erreichbarkeit in<br />

der Welt der Netze sicherzustellen. Die<br />

Qualität eines Arbeitsplatzes bemisst sich<br />

dabei zum einen immer weniger über die<br />

Lage in einer Stadt, einem Ortsteil, einer<br />

Straße oder einem Geschoss, sondern<br />

immer mehr über seine Anbindung an die<br />

Datennetze der <strong>Unternehmen</strong>, der Kunden<br />

– des Marktes an sich.<br />

Die Welt der Immobilien 51<br />

Moderne Büroplanung Wenn Büroräume<br />

entworfen werden, gilt es,<br />

viele Ansprüche zu erfüllen.<br />

Moderne <strong>Unternehmen</strong> planen effizient. Effizient in ihrer Personalstruktur und zunehmend<br />

auch im zweitgrößten Fixkostenblock – den Büro- und Produktionsflächen.<br />

Während sich bei den Produktionsflächen die Nutzung der Immobilie – 24 Stunden<br />

am Tag und 365 Tage im Jahr – durch die hohen Investitionskosten der Produktionslinien<br />

bereits zwangsläufig durchgesetzt hat, stehen Büroimmobilien immer noch<br />

die meiste Zeit leer.<br />

Der Schichtbetrieb im Büro, die Belegung gleicher Flächen durch mehrere<br />

<strong>Unternehmen</strong>, all dies findet – noch – nicht statt. Gleichwohl setzen aktuelle, moderne<br />

Bürokonzepte an diesem Punkt an.<br />

Verwaiste, großzügig bemessene Konferenzräume stehen tagelang leer, müssen<br />

aber erstellt, beheizt und belüftet werden. Der Staub auf den festen Arbeitsplätzen<br />

der Außendienstmitarbeiter muss wöchentlich mehrmals beseitigt werden, ohne<br />

dass dieser Platz benutzt wurde. Durch die Konzentration auf das Wesentliche und<br />

die Schaffung neuer, flexibler Arbeitswelten lassen sich die Raumkosten erheblich<br />

reduzieren. Daneben bieten diese kompakten Arbeitswelten durch die offenen Bürostrukturen<br />

verbesserte Kommunikationsmöglichkeiten und kürzere Wege.<br />

Die am Arbeitsmarkt bereits eingeforderte Flexibilität, welche durch die Globalisierung<br />

weiter forciert wird, gewinnt nun auch Einfluss auf die lange Zeit von tradierten<br />

Vorstellungen geprägte Gestaltung der Lebenswelt Büro.<br />

Daneben fließen auch Softfacts zunehmend in die Planung ein. Von der <strong>Wir</strong>kung<br />

von Farben, lange Zeit vernachlässigt, über die Materialanmutung von Oberflächen<br />

bis zu zonierten und motivierend eingesetzten, unterschiedlichen Lichtstimmungen<br />

reichen die Planungsinstrumente moderner Architekten und Fachplaner.<br />

Diese Wandelung des klassischen Zellenbüros mit dem Charme einer Gefängniszelle<br />

hin zur Lebenswelt Büro, die ähnlich akzentuiert und aufmerksam geplant sein sollte<br />

wie unsere eigene Wohnung, ist nicht nur ein Trend. Sie spiegelt vielmehr die Anforderungen<br />

an unser heutiges Arbeitsumfeld wider. Ideen und Konzepte brauchen<br />

kreative Räume zur Entfaltung ihrer Potenziale. <strong>Wir</strong> sorgen dafür, dass die Ideen<br />

unserer Mieter sich entfalten können.<br />

Zum anderen aber auch immer mehr an<br />

den Faktoren, die für eine Lebens(um)welt<br />

Büro entscheidend sind: Kreativität und<br />

Flexibilität, Team und Gruppe, Konzentration<br />

und Entspannung, Image des<br />

<strong>Unternehmen</strong>s und Selbstdefinition des<br />

Mitarbeiters.<br />

Welches der Konzepte sich durchsetzt,<br />

wird regional sehr unterschiedlich sein. Der<br />

sich durch die elektronischen Medien und<br />

deren Vernetzung abzeichnende Effekt des<br />

Cocooning des Individuums kann durch<br />

diese aktuellen, modernen Bürokonzepte<br />

vermieden werden. Eine Aufgabe, der sich<br />

immer mehr <strong>Unternehmen</strong> stellen.


52 Die Welt der Immobilien<br />

„Gut gerüstet für alle Möglichkeiten.“<br />

Christian Ruhdorfer<br />

Niederlassungsleiter der TAG in München<br />

Herr Ruhdorfer, Büros werden zunehmend individuell geplant<br />

– die Spannbreite reicht von der herkömmlichen Zellenstruktur<br />

bis zum Business-Club. Wie stellen Sie sich als Bauträger<br />

darauf ein?<br />

Optimalerweise finden wir den Mieter, bevor die Entwicklungs-<br />

oder Baumaßnahme abgeschlossen ist, so dass wir seine Wün-<br />

sche bei der Gebäudekonzeption oder im individuellen Ausbau<br />

der Flächen berücksichtigen können. Wenn uns das nicht gelingt,<br />

schaffen wir bewusst einen möglichst nutzungsneutralen Raum.<br />

Da gibt es internationale und nationale Erfahrungswerte: Bestimmte<br />

Rastermaße lassen eine besonders hohe Variabilität in<br />

den Raumzuschnitten zu. <strong>Wir</strong> bauen unsere Gebäude bewusst<br />

möglichst zeitlos, denn die Trends der internationalen Architekturszene<br />

sind meist kurzlebiger als die Nutzungszeiträume unserer<br />

Immobilien.<br />

Wie modern muss denn die Ausstattung eines Büros sein?<br />

Da sind die Ansprüche in den vergangenen Jahren deutlich ge-<br />

stiegen. Gefragt sind hohe Flexibilität und Variabilität sowie<br />

beispielsweise intelligente Klimakonzepte. So vermeiden wir bei<br />

unseren Planungen die in der Vergangenheit beliebte Vollverglasung<br />

der Bürogebäude, da sich diese Gebäude im Sommer leicht<br />

aufheizen. Um eine möglichst große Behaglichkeit für die Mieter<br />

zu erzielen, setzen wir Teilklimaanlagen ein, die die Temperatur im<br />

Gebäudeinneren gegenüber der Außenluft um ca. 6 bis 7 Grad<br />

absenken. Daneben haben sich auch die Anforderungen an die<br />

Datennetze in den Mietflächen, aber auch an die Vernetzung des<br />

Gebäudes, ich nenne hier das Stichwort Bus-Systeme, vervielfacht.<br />

Das Vorhalten von Funktionen und Funktionalitäten für zukünftige<br />

Anforderungen nimmt immer mehr Raum bei der Projektentwicklung<br />

ein.<br />

Dabei ergänzen sich Ökologie und Ökonomie?<br />

Genau. Das moderne Büro ist natürlich nicht nur hinsichtlich des<br />

Wärme- und Schallschutzes auf dem neuesten Stand. Vielmehr<br />

ist es eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen, die ein erfolgreiches<br />

Gebäudekonzept ausmachen. So ist beispielsweise auch das Beleuchtungskonzept<br />

zunehmend Energie sparend ausgerichtet. Die<br />

herkömmliche Deckenbeleuchtung wird dabei durch eine Einzelplatzbeleuchtung<br />

ersetzt, die auch für die Menschen angenehmer<br />

ist. Moderne Büroleuchten sind Standleuchten als Deckenfluter<br />

mit einem Anteil von auf die Schreibtischfläche gerichtetem,<br />

direktem Licht, die darüber hinaus über einen Annährungssensor<br />

verfügen und die im Raum vorhandene Lichtstärke messen. Sie<br />

gehen automatisch an, wenn Menschen in der Nähe sind oder<br />

die Umgebung zu dunkel wird. Verlässt der Mitarbeiter den Raum,<br />

schalten sie sich auch selbst wieder ab.<br />

In der jüngsten Vergangenheit beobachten wir verstärkt den<br />

Trend, Gebäude auch einem Öko-Audit zu unterziehen. In<br />

unseren neueren Projekten haben wir diese Entwicklung bereits<br />

berücksichtigt.<br />

Was muss ein Büroplaner noch beachten?<br />

Einige Punkte sind so naheliegend – und trotzdem werden sie oft<br />

übersehen. Zwei Punkte als Beispiel: Die Adressenbildung eines<br />

Gebäudes muss zum Beispiel ganz eindeutig sein. Nichts ist<br />

schlimmer als herumirrende Besucher oder Kunden, die den Eingang<br />

zu einem Gebäude nicht finden. Wichtig ist auch die Stellplatzsituation.<br />

Parkplätze sind sowohl in der Erstellung als auch<br />

in der Miete teuer. Zwischenzeitlich gibt es aber auch hier bereits<br />

intelligente Nutzungssysteme, die den tatsächlichen Bedarf und<br />

die täglichen Nutzungsprofile genau berechnen können.


Facility Management Mietern, Eigentümern<br />

und Wohneigentümergemeinschaften<br />

bietet die Hausverwaltung der<br />

TAG umfassenden Service.<br />

Wer mit Häusern zu tun hat, muss auch<br />

mit den Menschen, die dort wohnen und<br />

arbeiten, umgehen. „<strong>Wir</strong> brauchen nicht nur<br />

kaufmännisches Know-how und technischen<br />

Sachverstand, sondern auch oft genug<br />

psychologisches Einfühlungsvermögen“,<br />

erklärt Karin Tarantino, Geschäftsführerin der<br />

Bau-Verein zu Hamburg Hausverwaltungsgesellschaft<br />

mbH. Rund 50 Mitarbeiter der<br />

TAG-Tochter kümmern sich um den Immobilienbestand<br />

des Konzerns in Hamburg, Leipzig,<br />

Berlin und München. Darüber hinaus<br />

verwalten sie auch Immobilien für die Kunden<br />

des Konzerns und für Wohnungseigentümergemeinschaften,<br />

meist in Mehrfamilienhäusern,<br />

die in Eigentum umgewandelt<br />

wurden. Insgesamt betreut die Hausverwaltung<br />

15.000 Wohneinheiten.<br />

Immer ein offenes Ohr<br />

Tarantino und ihre Kollegen rechnen Strom<br />

und Wasser ab, kümmern sich um die Gartenpflege<br />

und laufende Instandsetzungen,<br />

führen Mieterhöhungen durch und vermieten<br />

leer stehende Wohnungen. „Unsere Aufgabe<br />

ist es, Mieter wie Eigentümer zufrieden zu<br />

stellen“, so Tarantino. Und das ist manchmal<br />

gar nicht so einfach: Für die Mieter ist die<br />

Hausverwaltung die erste Adresse, wenn<br />

sie sich beeinträchtigt fühlen – ganz gleich,<br />

ob es um ein schmutziges Treppenhaus, um<br />

Baumaßnahmen oder einen lauten Nachbarn<br />

geht. Immer ein offenes Ohr und eine<br />

freundliche Antwort parat haben, lautet<br />

hier die Devise. Für den Eigentümer stehen<br />

dagegen die Zahlen eher im Vordergrund:<br />

Geringere Betriebskosten bei höherer Miete<br />

und möglichst wenig Leerstand sind ihm<br />

besonders wichtig. Da sind manchmal gute<br />

Argumente gefragt, um eine fällige Investition<br />

durchzusetzen.<br />

Leistungen, die Tarantino mit ihrem Team<br />

gerne erfüllt: „Unser Anspruch ist es, unseren<br />

unterschiedlichen Kunden und Partnern<br />

umfassenden Service nach Maß zu<br />

bieten. Dabei legen wir besonders viel Wert<br />

auf eine vertrauensvolle Beziehung.“<br />

Für die Zukunft ist viel geplant: Die Optimierung<br />

der Bestände in Hinsicht auf niedrigere<br />

Bewirtschaftungskosten sowie die Einführung<br />

einer leistungsstärkeren EDV-Software<br />

stehen auf der Agenda und die neuen Ankäufe<br />

der TAG bedeuten wieder jede Menge<br />

neue Aufgaben und Herausforderungen.<br />

Die Welt der Immobilien 53<br />

Herr Reimers betreut seit mehreren<br />

Jahren Immobilien der TAG.<br />

Hier ist er unterwegs im Innenhof<br />

der Schwalbenburg in Hamburg.


54 Vorstellung des Managements<br />

Kirsten Schleicher<br />

Generalbevollmächtigte, Dammtor-Bahnhof, Hamburg<br />

„Hamburg-Dammtor“ ist kein Bahnhof wie jeder andere. Das Jugendstilgebäude<br />

wurde mit viel Liebe zum Detail restauriert. Einerseits ist der<br />

Bahnhof eine Art Denkmal der Stadt Hamburg, andererseits aber sehr<br />

modern und zeitgemäß – kürzlich ist er sogar zum besten Großstadtbahnhof<br />

gekürt worden.<br />

Peter Losen<br />

Niederlassungsleiter Berlin, Auguste-Viktoria-Straße, Berlin<br />

Die Revitalisierung eines wunderschönen Altbaus ist immer wieder ein Erlebnis.<br />

Nach jahrelangem Schattendasein im Berliner Stadtbild erstrahlt nun die Auguste-<br />

Viktoria-Straße 62 im neuen/alten Glanz.


Dr. Harboe Vaagt<br />

Jurist, Speicherstadt, Hamburg<br />

Der größte Lagerhauskomplex der Welt verbindet für mich Industriearchitektur und Hafenromantik auf einmalige Weise. Die<br />

Speicherstadt prägt das Antlitz Hamburgs auf außergewöhnliche Art. Sie ist nicht nur aus historischer Sicht eines der spannendsten<br />

Stadtviertel Hamburgs. Auch wenn es für Besucher auf den ersten Blick so scheinen mag: Die Zeit ist hier nicht<br />

stehen geblieben. Das Viertel ist nach wie vor ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Stadt.<br />

Karin Tarantino<br />

Geschäftsführerin der Bau-Verein zu Hamburg<br />

Hausverwaltungsgesellschaft mbH, Planten un Blomen, Hamburg<br />

Hamburg ist die grünste Stadt Deutschlands, voll mit Alleen, Parks und<br />

Wäldern. Überall findet man grüne Oasen. Für mich ist das ein wichtiges<br />

Stück Lebensqualität. Planten un Blomen ist deshalb als eine der schönsten<br />

Parkanlagen im Herzen Hamburgs ein Paradebeispiel für intelligente<br />

Stadtplanung.<br />

Vorstellung des Managements 55


56 Vorstellung des Managements<br />

Christian Ruhdorfer<br />

U3<br />

Niederlassungsleiter München, Olympiastadion, München<br />

Mit dem Englischen Garten oder dem jährlichen Oktoberfest hat<br />

München zahlreiche traditionelle Aspekte, die nicht nur Münchner<br />

schätzen. Das Olympiastadion brachte die Welt nach München,<br />

es ist das gebaute Zeichen für eine moderne, weltoffene Stadt. Die<br />

Geburtsstunde des Mottos mit „Laptop und Lederhose“.<br />

Johannes Zech<br />

Vorstand der TAG Gewerbeimmobilien-AG, Siemens-Gebäude, Berlin<br />

Der Industrie-Baustil des Siemens-Gebäudes in Berlin spricht mich als<br />

Architekten besonders an. Darüber hinaus ist es Teil einer der wichtigsten<br />

Akquisitionen der TAG. Die Transaktion habe ich betreut – bei derart umfangreichen<br />

Projekten ist es nicht selten, dass man zu den Gebäuden eine<br />

Beziehung aufbaut.


Impressum<br />

Konzeption und Design<br />

Kirchhoff Consult AG, Hamburg<br />

Druck<br />

Peschke Druck, München<br />

Bildnachweis<br />

Getty images (7, unten)<br />

Markus Altmann (9, 10, 11, 22, 23, 24, 32, 36, 42, 54, 55, 56 unten)<br />

Krauss-Maffei Werksarchiv (12, rechts)<br />

Adalbert Boemmel & Sohn (13, links)<br />

Seehotel zur Post (13, rechts)<br />

Uwe Bacher (16)<br />

Bavaria Luftbild GmbH (34)<br />

Christoph Vohler Photographie (52, 54 oben)<br />

TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-AG (alle weiteren Aufnahmen)<br />

Veröffentlichung<br />

September 2007


TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-Aktiengesellschaft | Steckelhörn 9 | 20457 Hamburg | Telefon +49 40 380 32-300 | Telefax +49 40 380 32-390 | info@tag-ag.com | www.tag-ag.com

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