Wir entwickeln Werte - Unternehmen-Text
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<strong>Wir</strong> <strong>entwickeln</strong><br />
<strong>Werte</strong><br />
TAG I Magazin I Jahre<br />
125
Editorial<br />
die TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-<br />
Aktiengesellschaft (nachfolgend TAG genannt) feiert<br />
in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag – Anlass genug,<br />
um das <strong>Unternehmen</strong> umfassend darzustellen. Neben<br />
unseren Geschäftsfeldern und der <strong>Unternehmen</strong>sstrategie<br />
wollen wir dabei über die Stärken der TAG, ihrer<br />
Mitarbeiter und Immobilien berichten. Dabei geht es<br />
nicht nur um den historischen Abriss von den goldenen<br />
Eisenbahnzeiten am Tegernsee bis zum modernen<br />
Immobilienkonzern von heute. Es geht auch um Ideen,<br />
<strong>Werte</strong> und Projekte – und natürlich um die Menschen,<br />
die unser <strong>Unternehmen</strong> prägen: unsere Mitarbeiter.<br />
Welches sind die Erfolgsfaktoren eines Immobilien-<br />
Entwicklungsprojektes? Welche Herausforderungen<br />
stellen sich einem Projektplaner? Wie geht das <strong>Unternehmen</strong><br />
mit denkmalgeschützten Objekten um?<br />
Darüber hinaus schauen wir über unseren eigenen<br />
Tellerrand – wie werden wir im Jahr 2020 wohnen,<br />
wie sieht die moderne Bürowelt aus und wie werden<br />
sich die Städte in Zukunft <strong>entwickeln</strong>?<br />
Fragen über Fragen, die wir, soweit möglich, aus unserer<br />
Sicht beantworten.<br />
<strong>Wir</strong> wünschen viel Spaß bei der Lektüre.<br />
Andreas Ibel Erhard Flint
Editorial 1<br />
Dock 4: Die HafenCity in Hamburg ist eines der<br />
größten europäischen innerstädtischen Bauvorhaben. In<br />
allerbester City-Lage entstehen hochwertige Wohnungen<br />
für Menschen, die kurze Wege in einer der schönsten<br />
Städte der Welt bevorzugen.
2 Inhalt<br />
6<br />
<strong>Unternehmen</strong>sportrait<br />
Immobilien sind unser Geschäft.<br />
Die TAG stellt sich vor:<br />
Wohnen, Gewerbe, Service<br />
4 Grußwort von Dr. Lutz R. Ristow<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der TAG<br />
5 Grußwort von Axel Gedaschko Senator<br />
für Stadtentwicklung und Umwelt in Hamburg<br />
6 „<strong>Wir</strong> <strong>entwickeln</strong> <strong>Werte</strong>“ Die TAG verwaltet<br />
und entwickelt Wohn- und Gewerbeimmobilien und bietet<br />
Dienstleistungen rund um die Immobilie an. In welchen<br />
Metropolen Deutschlands wir aktiv sind, erfahren Sie in<br />
unserem <strong>Unternehmen</strong>sportrait.<br />
10 Sozialverträglichkeit und Wertschöpfung<br />
Vorstandsvorsitzender Andreas Ibel im Gespräch über<br />
nachhaltige Wertsteigerung und die Anforderungen des<br />
Kapitalmarkts<br />
12<br />
125 Jahre TAG<br />
Vom Eisenbahnbetrieb am<br />
Tegernsee zum erfolgreichen<br />
Immobilienkonzern<br />
12 Chronik Die Wurzeln der TAG liegen in Süddeutschland<br />
am Tegernsee. Heute ist die TAG als Immobilienkonzern<br />
deutschlandweit aktiv. Eine Zeitreise<br />
16 Einsam wacht Wenn die Touristen weg sind, ist<br />
am Bahnhof Tegernsee tote Hose. Der Einzige, der dann<br />
noch bleibt, ist der Fahrdienstleiter. Beobachtungen von<br />
Pia Dangelmayer<br />
18 Eine Gesellschaft mit Geschichte<br />
Der Bau-Verein zu Hamburg blickt auf über 115 Jahre<br />
Wohnimmobiliengeschichte zurück. Eine Chronik in Bildern<br />
22 Vorstellung des Vorstands<br />
24 „Eine lebendige Stadt“ Der Hamburger Oberbaudirektor<br />
Prof. Jörn Walter im Interview über die „Wachsende<br />
Stadt“ und inhaltliche Ziele des Wohnungsbaus
26 36<br />
Markt und Strategie<br />
Welche Entwicklungen<br />
gibt es im Markt? Welche<br />
Strategien zahlen sich aus?<br />
27 Immobilienmarkt im Aufwind Experten<br />
prophezeien dem deutschen Immobilienmarkt eine positive<br />
Zukunft. Die Voraussetzungen sind gut.<br />
29 Das Phänomen Urbanisierung Immer mehr<br />
Menschen zieht es in die Städte. Die Stadt Hamburg begreift<br />
diese Entwicklung als Chance.<br />
30 Anlageklasse REIT Endlich gibt es REITs auch für<br />
Deutschland. Wo liegen die Chancen?<br />
31 „REITs sind eine Erfolgsstory.“ Henner<br />
Rüschmeier, Analyst bei SES Research GmbH, Hamburg,<br />
über die Erfolgsfaktoren des REITs und das Rendite-Risiko-<br />
Profil im Vergleich zu offenen Immobilienfonds<br />
32 „Stabile Cashflows und gute Renditen“<br />
Der Vorstand der TAG Gewerbeimmobilien-AG Johannes<br />
Zech im Interview über Renditeperspektiven des G-REIT<br />
und den geplanten REIT der TAG<br />
34 Buy, Build & Hold Um im Immobilienmarkt erfolgreich<br />
zu agieren, setzen wir mit unserer Strategie auf die<br />
langfristige Wertsteigerung unserer Portfolios.<br />
36 Asset Management Die TAG Asset Management<br />
GmbH übernimmt die gesamte Verwaltung und<br />
Entwicklung der Wohn- und Gewerbeimmobilien. Aber was<br />
heißt das genau?<br />
37 Immobilien als Investment Internationale<br />
Anleger haben den deutschen Immobilienmarkt entdeckt.<br />
München und Hamburg zählen erstmals zu den Top Ten der<br />
begehrtesten Immobilienstandorte in Europa.<br />
Die Welt der Immobilien<br />
Aktuelle Trends und<br />
Herausforderungen rund<br />
um die Immobilie<br />
39 Wie wird ein Projekt ein Erfolg? Wer<br />
Immobilien erfolgreich <strong>entwickeln</strong> will, muss viele Faktoren<br />
bedenken.<br />
43 Projekt Stuttgarter Südtor Im Großprojekt<br />
„Südtor“ entstehen in einem innerstädtischen Umfeld neben<br />
Mietwohnungen auch ein Bürogebäude und ein Hotel.<br />
44 Unsere Modellwohnungen Erst Möbel<br />
erwecken eine Wohnung zum Leben. Schauen Sie rein!<br />
46 Wie leben wir 2020? Türöffnen per Fingerabdruck<br />
und ein sich selbst füllender Kühlschrank. Utopie?<br />
Eines ist sicher: Energie sparen ist ein Thema mit Zukunft.<br />
48 Keine Angst vor Denkmalschutz Der<br />
Paradieshof in Hamburg stand kurz vor dem Abriss. Heute<br />
ist er eine markante Immobilie im Portfolio des Bau-Vereins.<br />
49 Unsere Mieter Wie zufrieden sind unsere Mieter?<br />
50 Lebensraum Büro Business-Club mit Coffee-<br />
Lounge statt Arbeitszelle mit Kaffeeecke. Das Büro der<br />
Zukunft ist eine neue Lebenswelt.<br />
53 Facility Management Sie hat immer ein offenes<br />
Ohr und meistert täglich den Spagat zwischen Mieter und<br />
Eigentümer: unsere Hausverwaltung.<br />
54 Vorstellung des Managements<br />
Impressum/Bildnachweis<br />
Inhalt 3
4 Grußwort Dr. Lutz R. Ristow<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
vor 105 Jahren eröffnete Ferdinand von Miller die Bahnstrecke von Gmund<br />
nach Tegernsee, nachdem die Gesellschaft 1882 zum Zwecke der Errichtung<br />
und des Betriebes gegründet worden war. Durch seine Bavaria auf<br />
der Münchener Theresienhöhe, die bis dahin größte von Menschenhand<br />
gegossene Statue, war Ferdinand von Miller zu Weltruhm gelangt und einer<br />
meiner Vorgänger im Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden, ebenso wie die<br />
Aufsichtratskollegen Gabriel Sedlmayr und Georg Krauss, die Bayern in aller<br />
Welt bekannt gemacht haben. Die Initialen »G.S.« schmücken noch heute die<br />
Flaschen von Spatenbräu; Lokomotiven von Krauss und später Krauss-Maffei<br />
haben die Welt erschlossen.<br />
Nun ist die gute alte Tegernseebahn selbst ein Exportartikel des Tegernseer<br />
Tals geworden. Als TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-AG ist sie<br />
eine bedeutende Immobilien-Aktiengesellschaft mit starkem Wachstum in<br />
Deutschland. Nicht nur der einzige Börsenwert im Landkreis, sondern auch<br />
bundesweit eine erfolgreiche Immobilien-Aktiengesellschaft mit Zugehörigkeit<br />
zum SDAX. Doch die Eisenbahn und die Gleisstrecke nach Tegernsee<br />
bleiben unsere Wurzel.<br />
Als Grundstücks- und Immobilienbesitzer im Tegernseer Tal investieren wir<br />
in Abstimmung mit den Verantwortlichen vor Ort und zeigen damit unsere<br />
Verbundenheit.<br />
Die Gesellschaft ist heute mit einer starken Eigenkapitalbasis ausgestattet<br />
und wird von engagierten Vorständen und Mitarbeitern geführt.<br />
Gute Voraussetzungen für die Zukunft.<br />
Dr. Lutz R. Ristow<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-AG
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Metropolregionen sind die Motoren gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und<br />
kultureller Entwicklung in der globalisierten Welt. Dort sind die internationalen<br />
Verkehrsknotenpunkte, dort findet der Wissensaustausch zwischen Hochschulen<br />
und Industrie statt. So entstehen Innovationen, <strong>Wir</strong>tschaftswachstum<br />
und qualifizierte Arbeitsplätze und damit die Voraussetzungen für steigende<br />
Einwohnerzahlen, wie sie Hamburg seit Jahren als sichtbarer Erfolg des Konzepts<br />
der „Wachsenden Stadt“ aufweist.<br />
Hervorragende Standortbedingungen sind gerade für Immobilienunternehmen<br />
besonders wichtig, denn diese Investitionen sind für viele Jahre in den Städten<br />
und Regionen gebunden. Die TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-<br />
Aktiengesellschaft setzt auf die Wachstumsregionen in Deutschland mit ihren<br />
langfristig positiven Perspektiven für den Immobilienmarkt. Über ihre Beteiligungen<br />
ist die TAG sowohl auf dem Wohnungsmarkt als auch auf dem Markt für<br />
Gewerbeimmobilien aktiv, insbesondere in Hamburg mit der Zentrale der TAG<br />
und als Hauptaktionär des Bau-Vereins zu Hamburg. Die eigene Wohnung ist<br />
als Raum um Leben ein wichtiger Bezugspunkt für die Menschen. Vermietung,<br />
Verwaltung, Bestandsentwicklung und Neubau von Wohnungen – durch seine<br />
vielfältigen Aktivitäten ist der Bau-Verein eines der führenden <strong>Unternehmen</strong><br />
im Hamburger Wohnimmobilienmarkt. Die langfristig ausgerichtete Strategie<br />
zur Entwicklung des Wohnungsbestandes machen den Bau-Verein und seine<br />
Muttergesellschaft TAG zu verlässlichen Partnern für Mieter und Käufer.<br />
Die Wurzeln der TAG gehen zurück auf die Eisenbahngesellschaft des Tegernseer<br />
Tals. Seit der Gründung hat sich die Gesellschaft zu einem SDAX-notierten<br />
Immobilienkonzern entwickelt, der in 2007 auf eine 125-jährige erfolgreiche<br />
Geschichte zurückblicken kann. Zu diesem großen Jubiläum gratuliere ich<br />
Vorstand und Mitarbeitern der TAG sehr herzlich und wünsche für den weiteren<br />
<strong>Unternehmen</strong>sweg alles Gute!<br />
Axel Gedaschko<br />
Grußwort Axel Gedaschko 5
6 <strong>Unternehmen</strong>sportrait<br />
Leben in urbanen Räumen. Das Gebäude Dock 4<br />
kombiniert Wohnungen und Büroflächen: Wohnen am<br />
Wasser und Arbeiten in der Hamburger Speicherstadt<br />
stellen ein einzigartiges Konzept dar.
<strong>Unternehmen</strong>sportrait<br />
„<strong>Wir</strong> <strong>entwickeln</strong> <strong>Werte</strong>“ heißt der Slogan<br />
der TAG. Und bringt das <strong>Unternehmen</strong>sziel<br />
auf den Punkt: Erfahrene Immobilienexperten<br />
arbeiten zusammen, um den<br />
Wert von Neubauten und Bestandsimmobilien<br />
aktiv nachhaltig zu steigern.<br />
Lebenswege sind selten vorhersehbar<br />
– mit <strong>Unternehmen</strong>sgeschichten verhält es<br />
sich manchmal genauso. Die TAG wurde<br />
1882 im bayerischen Tegernsee als Eisenbahngesellschaft<br />
gegründet – heute ist sie<br />
als Immobilien- und Beteiligungs-Aktiengesellschaft<br />
die Holding eines diversifizierten<br />
Immobilienkonzerns. Der Schienenpark hat<br />
nur noch untergeordnete Bedeutung. Das<br />
Hauptgeschäftsfeld der TAG sind Wohn- und<br />
Gewerbeimmobilien. Die TAG beschäftigt<br />
rund 160 Mitarbeiter an den Standorten<br />
Hamburg, Berlin, München, Leipzig und Tegernsee.<br />
Mit ihren Tätigkeiten deckt sie die<br />
gesamte Wertschöpfungskette im Immobilienbereich<br />
ab; Kerngeschäfte sind neben<br />
der Verwaltung eigener Bestände die Bestandsentwicklung,<br />
der Neubau, das Portfoliomanagement<br />
für Dritte sowie Dienstleistungen<br />
rund um die Immobilie.<br />
Der Fokus der TAG liegt ausschließlich auf<br />
Metropolregionen in Deutschland wie Hamburg,<br />
Berlin, München Leipzig, Köln und Düsseldorf.<br />
Sie zeichnen sich durch ein großes<br />
Wachstumspotenzial sowie langfristig positive<br />
Perspektiven im Vermietungsmarkt aus.<br />
Im Eigenbestand des <strong>Unternehmen</strong>s finden<br />
sich rund 6.000 Einheiten von Wohn- und<br />
Geschäftsimmobilien, rund 1.250 Einheiten<br />
sind im Bau und in der Planung. Die TAG ist<br />
aber nicht nur als Vermieter und Entwickler<br />
aktiv: Für Dritte verwaltet das <strong>Unternehmen</strong><br />
derzeit rund 7.200 Einheiten.<br />
Unter ihrem Dach vereint die TAG <strong>Unternehmen</strong>,<br />
die sich auf einzelne Bereiche speziali-<br />
siert haben und über langjährige Erfahrung in<br />
der Immobilienwirtschaft verfügen.<br />
Bau-Verein zu Hamburg AG<br />
Der ebenfalls börsennotierte Bau-Verein zu<br />
Hamburg AG ist zu 71 Prozent im Besitz<br />
der TAG. In seiner mehr als 115-jährigen<br />
Geschichte sammelte er umfassende Kompetenz<br />
im Bereich Wohnungsbau und -verwaltung.<br />
Seine Aktivitäten beschränken sich<br />
schon lange nicht mehr auf die Hansestadt<br />
im Norden. In Berlin, München und Leipzig<br />
ist der Bau-Verein zu Hamburg ebenfalls<br />
präsent. Zu seinen Aktivitäten zählen Neu-<br />
Standorte<br />
Hamburg<br />
Düsseldorf<br />
Köln Leipzig<br />
Mainz<br />
Stuttgart<br />
Firmensitz und Portfolio<br />
Niederlassung und Portfolio<br />
Portfolio<br />
Berlin<br />
München<br />
Tegernsee<br />
Geschäftsfelder<br />
<strong>Unternehmen</strong>sportrait 7<br />
Wohnen<br />
Die TAG verwaltet und entwickelt insgesamt<br />
6.000 eigene Wohn- und Geschäftsimmobilien.<br />
Außerdem ist sie im Bereich Neubau aktiv: Derzeit<br />
befinden sich 1.450 Einheiten im Bau oder<br />
in der Planung.<br />
Gewerbe<br />
Basis des TAG-Gewerbeimmobilien-Portfolios<br />
sind Bestandsobjekte in Metropolregionen wie<br />
München und Hamburg sowie dem Rhein/Main-<br />
Gebiet. In 2006 und 2007 investierte das <strong>Unternehmen</strong><br />
intensiv in den Ausbau des Bestandes.<br />
Asset Management/Service<br />
Die TAG bietet umfassende Serviceleistungen<br />
rund um die Immobilie: Das <strong>Unternehmen</strong><br />
deckt von Hausverwaltung, Akquisition, Due<br />
Diligence, Projektentwicklung und -steuerung<br />
bis zur Baubetreuung, zu Controlling und Asset<br />
Management alles ab.
8 <strong>Unternehmen</strong>sportrait<br />
bauprojekte mit Volumina zwischen 20 und<br />
700 Einheiten. Darüber hinaus befasst sich<br />
das <strong>Unternehmen</strong> mit der renditeorientierten<br />
Entwicklung von Altbaubeständen, darunter<br />
ebenfalls Wohnanlagen mit mehreren hundert<br />
Wohneinheiten.<br />
„Von der Wertschöpfung durch aktive<br />
Bestandsentwicklung profitiert die TAG in<br />
vielfacher Weise.“<br />
Konzernstruktur<br />
TAG Asset Management GmbH<br />
Als Dienstleistungsunternehmen für die Entwicklung<br />
der Bestände agiert die TAG Asset<br />
Management GmbH. Sie ist zu 94 Prozent<br />
Eigentum der TAG. Die Aufgabe der Immobilienexperten<br />
in diesem <strong>Unternehmen</strong> ist das<br />
wertsteigerungsorientierte Management des<br />
TAG-Portfolios. Außerdem unterstützt das<br />
<strong>Unternehmen</strong> nationale und internationale<br />
Investoren bei ihren Bauvorhaben. Neben<br />
der Hausverwaltung umfasst die Tätigkeit<br />
alle immobilienrelevanten Leistungen von<br />
Akquisition, Due Diligence, Projektentwicklung<br />
und -steuerung bis zur Baubetreuung,<br />
zu Controlling und Asset Management.<br />
TAG Gewerbeimmobilien-AG<br />
Die Entscheidung zur Bündelung des Gewerbeportfolios<br />
in einer eigenen Gesellschaft<br />
traf das Management der TAG vor allem in<br />
Hinsicht auf die mittlerweile erfolgte Einführung<br />
des G-REITs, der steuerbegünstigten<br />
Immobilien-Anlagemöglichkeit. Mit der<br />
Gründung der TAG Gewerbe AG richtete<br />
sich das <strong>Unternehmen</strong> den Anforderungen<br />
des Gesetzes entsprechend aus, nachdem<br />
vorläufig lediglich Neubauten und Gewerbeimmobilien<br />
REIT-fähig sind. Vor diesem<br />
Hintergrund sowie wegen der positiven Entwicklung<br />
des Marktes für Gewerbeimmobilien<br />
TAG Immobilien- und Beteiligungs-Aktiengesellschaft<br />
1882 gegründet, ist die TAG die Holding eines traditionsreichen Immobilienkonzerns mit<br />
Niederlassungen in Hamburg, Berlin, Leipzig sowie München: Heute ist sie im SDAX notiert.<br />
90 %<br />
TAG Gewerbeimmobilien-AG<br />
In diesem Jahr bündelt<br />
die TAG das Gewerbeportfolio<br />
in einer eigenen<br />
Gesellschaft, um alle<br />
Vorteile des eingeführten<br />
G-REITs voll ausschöpfen<br />
zu können.<br />
10 %<br />
71 %<br />
Bau-Verein zu<br />
Hamburg AG<br />
Der im Prime Standard<br />
notierte Bau-Verein<br />
verfügt über 115 Jahre<br />
Erfahrung im Bereich<br />
Wohnimmobilien.<br />
94 %<br />
TAG Asset<br />
Management GmbH<br />
Die Tochter bietet das<br />
gesamte Servicespektrum<br />
an und entwickelt<br />
mit langjähriger Erfahrung<br />
und Expertise<br />
unser Portfolio.<br />
investierte das <strong>Unternehmen</strong> in den Jahren<br />
2006 und 2007 umfassend in den Ausbau<br />
des Gewerbeimmobilienbestandes.<br />
Neben der langjährigen Immobilienkompetenz<br />
ist die Marktkenntnis ein weiterer Erfolgsfaktor<br />
der TAG. Nur wer sich mit den<br />
regionalen Marktgegebenheiten auskennt,<br />
kann Chancen nutzen und Risiken abwägen,<br />
so lautet eine Überzeugung des TAG-<br />
Managements. Folgerichtig unterhält das<br />
<strong>Unternehmen</strong> Niederlassungen in Hamburg,<br />
Berlin, Leipzig und München. Hier arbeiten<br />
Immobilienspezialisten mit profunden Kenntnissen<br />
des lokalen Marktgeschehens. Das<br />
sichert Wettbewerbsvorteile, etwa wenn<br />
es um die Akquisition von neuen Objekten<br />
geht.<br />
„Regionale Präsenz<br />
ist uns wichtig.“<br />
Die TAG behauptet sich als Aktiengesellschaft<br />
erfolgreich an der Börse. Zum<br />
18. Dezember 2006 wurde sie in den<br />
deutschen SDAX aufgenommen, in dem<br />
50 kleinere deutsche Aktiengesellschaften<br />
enthalten sind. Nach mehreren Kapitalerhöhungen<br />
belief sich das Grundkapital des<br />
<strong>Unternehmen</strong>s im Dezember 2006 auf rund<br />
32,6 Millionen Euro.<br />
Aus Erfahrung klug<br />
Seine Kompetenzen zeigte das Management-Team<br />
der TAG bereits bei der RSE. Der<br />
Werdegang der TAG ist ungewöhnlich, aber<br />
nicht einzigartig. Aus der RSE, der 1898 in<br />
Hamburg gegründeten Rinteln-Stadthagener<br />
Eisenbahn-Aktiengesellschaft, wurde<br />
ebenfalls ein Immobilienunternehmen. Initiator<br />
dieser Entwicklung war der Hamburger<br />
Immobilien-Kaufmann Dr. Lutz R. Ristow,<br />
der 1994 die Mehrheit am börsennotierten<br />
Aktienmantel RSE erwarb. Als CEO machte<br />
er aus der RSE Grundbesitz und Beteiligungs-AG<br />
die erfolgreichste Immobilienaktie<br />
Deutschlands. Ab 1998 wurde Dr. Ristow im<br />
Vorstand unterstützt vom Juristen Andreas<br />
Ibel. Beide konnten sich auf den technischen<br />
Sachverstand von Bauingenieur Erhard Flint<br />
verlassen, der ab 1999 die technische Leitung<br />
des <strong>Unternehmen</strong>s innehatte. Das Führungstrio<br />
sammelte wertvolle Erfahrungen,<br />
die es seit 2001 erfolgreich in den Bau-Verein<br />
und seit 2006 ebenso erfolgreich in die<br />
TAG einbringt. Dr. Lutz Ristow war von 2004<br />
bis Ende 2006 Vorstandsvorsitzender der<br />
TAG und ist heute Vorsitzender des Aufsichtsrates.<br />
Seit Januar 2006 sind Andreas<br />
Ibel und Erhard Flint Vorstandsmitglieder der<br />
TAG, Andreas Ibel übernahm Anfang 2007<br />
den Vorstandsvorsitz des <strong>Unternehmen</strong>s.
Die „Schwalbenburg“ wurde 1927/28 in<br />
konventioneller Bauweise als „Hamburger Burg“<br />
errichtet. Die aus Backstein bestehende Schmuckfassade<br />
mit den neuen weißen Sprossenfenstern<br />
gibt heute dem Gebäude den unverwechselbaren<br />
eigenen Stil.<br />
<strong>Unternehmen</strong>sportrait 9
10 Interview mit Andreas Ibel<br />
Interview mit Andreas Ibel, Vorstandsvorsitzender der TAG<br />
„Nachhaltige Wertsteigerung<br />
ist ein Faktor für langfristigen<br />
Erfolg.“<br />
Herr Ibel, zeitgemäßes Bauen ist einer der Erfolgsfaktoren für<br />
Ihr <strong>Unternehmen</strong>. Wie wichtig ist vor diesem Hintergrund das<br />
Firmenjubiläum?<br />
Für jede Firma ist die Besinnung auf die eigenen Wurzeln wichtig.<br />
Sie prägen die eigene Identität und die Wahrnehmung durch<br />
andere. Die TAG hat eine solide Basis: Der Bau-Verein zu Hamburg<br />
Aktien-Gesellschaft, ein zentraler Bestandteil des Konzerns,<br />
verfügt über mehr als 115 Jahre Kompetenz in Wohnimmobilien.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> wurde gegründet, um in Zeiten der Choleraepidemie<br />
in Hamburg sozialverträglichen Wohnraum zu schaffen.<br />
Zeitgemäßes Bauen bedeutet für uns bis heute, das Leben in urbanen<br />
Räumen zu gestalten und dabei Sozialverträglichkeit und<br />
Wertschöpfung miteinander zu verbinden.<br />
„Unser historischer Hintergrund<br />
trägt sicherlich dazu bei, dass<br />
wir eher langfristig denken.“<br />
Innerhalb der TAG ist die Bauhistorie durch den Wandel vom<br />
Bahnbetreiber zum Immobilienunternehmen deutlich kürzer.<br />
Trotzdem haben wir nicht zuletzt über unsere Liegenschaften<br />
am Tegernsee immer noch Verbindung zu unseren bayerischen<br />
Wurzeln. Auch das ist für uns ein Stück Identität.<br />
Hat die <strong>Unternehmen</strong>sgeschichte auch Einfluss auf die <strong>Werte</strong><br />
Ihres <strong>Unternehmen</strong>s?<br />
Unser historischer Hintergrund trägt sicherlich dazu bei, dass wir<br />
eher langfristig denken. Das <strong>Unternehmen</strong> ist nicht nur auf Gewinnrealisierung,<br />
sondern auch auf nachhaltige Wertsteigerung<br />
ausgerichtet. Eine andere Maßgabe ist, dass Investitionen auch<br />
immer im Einklang mit den Bedürfnissen des Nutzers erfolgen<br />
müssen. Wenn wir Wohnraum für Familien schaffen, machen wir<br />
uns gleichzeitig Gedanken um die Infrastruktur. Das kann man als<br />
ethischen Wert verstehen, ist aber letztlich auch wirtschaftlich eine<br />
Notwendigkeit. In den meisten Fällen sind marktverträgliche Produkte<br />
gleichzeitig sozialverträglich. Denn der Markt wird von den<br />
Bedürfnissen unserer Kunden bestimmt.<br />
Steht ihr regionales Engagement im gleichen Kontext?<br />
Natürlich, davon profitieren alle Seiten. Nehmen Sie das Beispiel<br />
der Kirche St. Katharinen in Hamburg: <strong>Wir</strong> unterstützen die<br />
Initiative, den Kirchplatz attraktiver zu machen – das wiederum wertet<br />
das Umfeld unseres eigenen Gebäudes in der direkten Nachbarschaft<br />
auf. Ohne die sozialverträgliche Komponente zwischen<br />
Mitarbeiter und <strong>Unternehmen</strong> sowie zwischen <strong>Unternehmen</strong> und<br />
Gesellschaft wird jedes Handeln erschwert. Dieses Bewusstsein<br />
ist ein wichtiger Faktor für langfristigen Erfolg.<br />
Was macht das <strong>Unternehmen</strong> TAG<br />
heute einzigartig?<br />
Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern <strong>entwickeln</strong> wir unsere<br />
Bestände aktiv, um die Potenziale unserer Objekte bestmöglich<br />
zu nutzen. Als Immobilienunternehmen sind wir klar aufgestellt:<br />
Die neue Struktur des TAG-Konzerns setzt sich aus jeweils einer<br />
Gesellschaft in den Geschäftsfeldern Gewerbeimmobilien,<br />
Wohnimmobilien und Immobilien-Asset-Management zusammen.<br />
Unser Fokus liegt auf den urbanen deutschen Wachstumsmärkten.<br />
Die Objekte, die wir akquirieren, haben erhebliche Wertsteigerungspotenziale.<br />
Die TAG zeichnet sich durch ihre langjährige Marktkenntnis und<br />
ihre auf langfristige Wertsteigerung ausgerichtete Strategie aus. Mit<br />
der Kombination von Bestandsentwicklung und Bestandshaltung<br />
sowie einer breiten Palette an Servicedienstleistungen decken wir<br />
heute die gesamte Wertschöpfungskette im Bereich Immobilien<br />
ab. Die Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung unserer<br />
Strategie sind qualifizierte Mitarbeiter, langjährige Erfahrung in<br />
der Immobilienbranche, gewachsene Strukturen und regionale<br />
Präsenz – auch diese Eigenschaften unterscheiden uns von vielen<br />
Konkurrenten.
Die TAG hat mittlerweile einige tausend Wohn- und Gewerbeeinheiten<br />
realisiert. Welche Projekte haben besonders große<br />
Bedeutung?<br />
Alle, bei denen es gelingt, so zu bauen oder zu sanieren, dass sie<br />
vom Markt angenommen werden – und das ist glücklicherweise<br />
fast immer der Fall. Aus einer leeren Wiese wird innerhalb von wenigen<br />
Jahren ein lebendiges Quartier – das ist immer wieder eine<br />
tolle Erfahrung und am Anfang auch für uns als Profis immer wieder<br />
spannend. Besonders herausragend sind sicherlich Projekte<br />
wie das Dock 4 in der Hamburger HafenCity mit seiner zukunftsweisenden<br />
Teilung zwischen Wohnen und Gewerbe. Und natürlich<br />
das Objekt Steckelhörn, ein Gebäude aus den 60er Jahren. <strong>Wir</strong><br />
bauen unseren Standort in Hamburg zu einem modernen Bürogebäude<br />
und damit zu einem ansprechenden Arbeitsplatz für<br />
unsere Mitarbeiter um und schaffen darüber hinaus durch die Aufstockung<br />
von vier Geschossen neue, zeitgemäße Büroflächen. In<br />
München-Puchheim haben wir aus einem alten Logistikstandort<br />
ein hochmodernes Logistik- und Bürozentrum entwickelt, ebenfalls<br />
ein sehr gutes Beispiel für eine erfolgreiche Sanierung.<br />
„Ein großes Thema für die<br />
Zukunft ist die demografische<br />
Entwicklung.“<br />
Bauprojekte sind langfristiger Natur, die Börse ist äußerst<br />
ungeduldig. Gibt es Konflikte für ein börsennotiertes Immobilienunternehmen<br />
mit langfristiger Ausrichtung?<br />
Die Anforderungen des Kapitalmarktes mit den langfristigen<br />
Bau- und Bestandsentwicklungsprojekten in Einklang zu bringen,<br />
erfordert oft eine realistische Abwägung der Interessen beider<br />
Bereiche. Die Aufgabe des Managements ist es daher, dem Kapitalmarkt<br />
eine hochkomplexe und differenzierte Tätigkeit von der<br />
Verwaltung über Ankauf, Umbau, Bauabnahme bis hin zur Vermietung<br />
oder zum Verkauf erfolgreich zu vermitteln, und zwar in den<br />
Worten des Kapitalmarktes und nicht in denen des Baumeisters.<br />
Interview mit Andreas Ibel 11<br />
Das ist sicherlich nicht die einzige Herausforderung<br />
für die TAG?<br />
Ein weiteres großes Thema für die Zukunft wird die demografische<br />
Entwicklung in Deutschland sein. Die TAG ist unter anderem<br />
durch die Fokussierung auf Ballungsgebiete gut darauf eingestellt.<br />
Darüber hinaus wird sich der Kreis der Marktteilnehmer wandeln.<br />
„Für ausländische<br />
Investoren werden wir aktiver<br />
Gesprächspartner sein.“<br />
Für ausländische Investoren, die ihre deutschen Bestände veräußern<br />
wollen, werden wir aktiver Gesprächspartner im Hinblick auf<br />
Joint Ventures oder Übernahmen sein. Eine weitere wichtige Aufgabe<br />
ist für uns die Bindung qualifizierter Mitarbeiter an das <strong>Unternehmen</strong>.<br />
Schon heute bilden wir in großem Umfang selbst aus.<br />
Insbesondere im Bereich Asset Management, zu dem das Servicegeschäft<br />
für Dritte, die Prüfung von Objekten sowie die Projektentwicklung<br />
gehören, zählen wir auf erfahrene Mitarbeiter.<br />
Wo steht die TAG in zehn Jahren?<br />
In zehn Jahren sind wir ein nach wie vor börsennotiertes <strong>Unternehmen</strong>,<br />
das durch Investitionen in die Bestände über mindestens<br />
das zehnfache Immobilienvolumen von heute verfügt. Die Standorte<br />
in Hamburg, Berlin, München und Leipzig sind durch einen<br />
weiteren Standort im Rheinland ergänzt. Unsere aktuelle Strategie<br />
dagegen wird die gleiche bleiben: Unter der Maßgabe „Buy, Build<br />
& Hold“ mit Fokus auf den deutschen Markt werden wir uns,<br />
auch in schwierigen Zeiten, optimal am Markt positionieren.
12 125 Jahre TAG<br />
125 Jahre TAG<br />
TAG – das Kürzel steht nicht nur für<br />
einen modernen Immobilienkonzern,<br />
sondern auch für ein Stück deutscher<br />
Eisenbahngeschichte. Eine bewegte<br />
Historie von den Wurzeln in Bayern zu<br />
Immobiliengeschäften in den Metropolen<br />
Deutschlands.<br />
1882 Gründung der Eisenbahn Aktiengesellschaft<br />
Schaftlach-Gmund-Tegernsee. König<br />
Ludwig II. beurkundet die Konzession.<br />
1883 Im August startet der Eisenbahnverkehr<br />
auf der Strecke Schaftlach–Gmund.<br />
1902 Der Bahnbetrieb ist erfolgreich, die<br />
Strecke wird im Mai bis Tegernsee verlängert.<br />
1912 Der Sitz der Gesellschaft zieht um<br />
nach Tegernsee.<br />
1942 Aus der „Eisenbahn Aktiengesellschaft<br />
Schaftlach-Gmund-Tegernsee“ wird die „Tegernsee-Bahn<br />
Aktiengesellschaft“ (TAG).<br />
1945 Der Bahnbetrieb wird vorübergehend<br />
eingestellt und 1946 wieder aufgenommen.<br />
1948 Mit der Gründung einer TochtergesellTochtergesellschaft<br />
„Kraftverkehr Tegernsee GmbH“ (KVT)<br />
erfolgt die Trennung des Omnibusbetriebs<br />
von der AG.<br />
1970 Die TAG-Aktie wird in den Freiverkehr<br />
der Bayerischen Börse einbezogen.<br />
1979 Die KVT kauft den Omnibusbetriebshof<br />
in Tegernsee.<br />
1983 Die Konzession für die Tegernsee-<br />
Bahn erhält die neu gegründete Tochtergesellschaft<br />
„Tegernsee-Bahn Betriebs GmbH“<br />
(TBG). Die Konzession läuft bis 1993.<br />
1984 Die Regionalverkehr Oberbayern<br />
GmbH (RVO) übernimmt Rechte und Fahrzeuge<br />
für den Omnibusverkehr und mietet<br />
den Omnibusbetriebshof.
1991 Die TBG-Verkaufsstellen Bahnhof Tegernsee<br />
und Gmund verkaufen als Agenturen<br />
auch die Tickets der Deutschen Bahn.<br />
1994 Die Konzession für die Tegernsee-Bahn<br />
wird bis zum Jahr 2010 verlängert, darüber<br />
hinaus besteht eine neue Konzession für die<br />
Nutzung von Schienenwegen des Bundes.<br />
1996 Im Zuge der Bahnreform und der Regionalisierung<br />
des öffentlichen Personennahverkehrs<br />
schreibt der Freistaat Bayern<br />
das Projekt „Oberlandbahn“, das die Strecke<br />
der TBG von Schaftlach nach Tegernsee<br />
einschließt, zur Neustrukturierung des<br />
Schienen-Personen-Nahverkehrs (SPNV) im<br />
Bayerischen Oberland aus.<br />
1998 Der neue Betreiber, die Bayerische<br />
Oberlandbahn GmbH mit Sitz in Frankfurt,<br />
mietet die Infrastruktur der TAG, 12,4<br />
Kilometer modernisierte Gleisstrecke von<br />
Schaftlach nach Tegernsee, für den Betrieb<br />
der „Oberlandbahn“.<br />
10. September 1998 Aufgrund des Beschlusses<br />
der Hauptversammlung der<br />
Tegernsee -Bahn Aktiengesellschaft lautet<br />
der Firmenname künftig: TAG Tegernseebahn<br />
Immobilien- und Beteiligungs-Aktiengesellschaft.<br />
1999 Die Tegernsee-Bahn Betriebs GmbH<br />
verkauft den gesamten Schienenfuhrpark<br />
und wird Infrastrukturunternehmen.<br />
26. Juli 1999 Die im Freiverkehr an den<br />
Börsen München und Berlin gehandelten<br />
Aktien werden von der historischen Prozentnotiz<br />
auf die übliche Form der Stücknotiz<br />
umgestellt.<br />
2000 Die Verantwortlichen von TAG sowie<br />
Großaktionäre der JUS AG, Berlin, unterzeichnen<br />
einen Letter of Intent mit dem Ziel,<br />
die JUS AG in zwei Schritten (zum 1. Januar<br />
2001 und 31. Dezember 2003) zu erwerben.<br />
125 Jahre TAG 13
14 125 Jahre TAG<br />
24. November 2000 Die TAG-Aktie wird<br />
erstmals im amtlichen Handel an den Börsen<br />
in Frankfurt/Main und München notiert.<br />
Daneben wird das Papier weiterhin im Freiverkehr<br />
an den Börsen in Berlin, Stuttgart,<br />
Düsseldorf und Hamburg sowie im Xetra<br />
gehandelt. Ausgegeben werden 900.000<br />
Papiere zum Nennwert von je einem Euro.<br />
Dezember 2000 Die TAG erwirbt ihre erste<br />
Immobilie in Leipzig. Das Boarding-House im<br />
Waldstraßenviertel besteht aus Apartments<br />
mit ein und zwei Zimmern und wird unter<br />
anderem von den Firmen Siemens und Porsche<br />
genutzt.<br />
20. Februar 2001 Das <strong>Unternehmen</strong> fi rmiert<br />
als „TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-Aktiengesellschaft“.<br />
Januar 2002 Die Beteiligung der TAG am<br />
Bau-Verein zu Hamburg AG erhöht sich auf<br />
87,9 Prozent.<br />
Februar 2002 Die Beteiligung der TAG an<br />
der JUS AG erhöht sich auf 94 Prozent.<br />
Juni 2002 Die TAG beteiligt sich mit 66,7<br />
Prozent an der Münchner AGP AG zur Entwicklung<br />
der Immobilien im Tegernseer Tal.<br />
Die TAG erhöht ihre Anteile im Februar 2006<br />
auf 94 Prozent.<br />
November 2002 Die TAG gründet mit der<br />
Landesbank Sachsen die REAL Immobilien<br />
GmbH, Geschäftsfeld ist die Revitalisierung<br />
von Gewerbeimmobilien. Im Zuge der strategischen<br />
Neuausrichtung der Landesbank<br />
veräußert die TAG ihre Anteile im Herbst<br />
2006.<br />
Mai 2004 Dr. Lutz R. Ristow, der als CEO<br />
mit der RSE Grundbesitz und Beteiligungs-<br />
AG eine der erfolgreichsten Immobilienaktien<br />
Deutschlands geführt hatte, wird Vorstandsvorsitzender<br />
der TAG. Dr. Ristow ist außerdem<br />
Aktionär der TAG und Aufsichtsratsvorsitzender<br />
des Bau-Vereins zu Hamburg AG.
Januar 2006 Herr Andreas Ibel und Herr<br />
Erhard Flint werden zum 1. Januar 2006 zum<br />
Vorstand der TAG berufen. Sie bekleiden das<br />
Amt in Personalunion mit dem Bau-Verein zu<br />
Hamburg AG.<br />
August 2006 Zur Stärkung des Freefl oats<br />
reduziert die TAG ihre Beteiligung am Bau-<br />
Verein zu Hamburg AG auf 71 Prozent.<br />
Dezember 2006 Die TAG wird in den SDAX<br />
aufgenommen.<br />
27. Dezember 2006 Die JUS AG fi rmiert<br />
neu als TAG Asset Management GmbH. Das<br />
<strong>Unternehmen</strong> ist für die TAG-Gruppe und für<br />
Dritte als Immobiliendienstleister tätig.<br />
Januar 2007 Dr. Lutz R. Ristow wechselt<br />
als Vorsitzender in den Aufsichtsrat des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />
Neuer Vorstandsvorsitzender<br />
wird Andreas Ibel.<br />
Tegernseebahn heute<br />
125 Jahre TAG 15<br />
Als älteste deutsche private Eisenbahngesellschaft ist die TAG<br />
nicht nur Verkehrshistorikern ein Begriff. Die Bahn auf der<br />
12,4 Kilometer langen Gleisstrecke zwischen den Bahnhöfen<br />
Tegernsee und Schaftlach hatte über 100 Jahre lang eine große<br />
Bedeutung in der Region. Schließlich war sie ein gut genutztes<br />
Verkehrsmittel, das das Schienennetz der Bundesbahn mit<br />
dem Fremdenverkehrs- und Erholungsgebiet des Tegernseer<br />
Tals und seinen rund 25.000 Einwohnern verband. Die heutige<br />
Oberlandbahn sichert den Pendlern und Urlaubern die gute<br />
und schnelle Verbindung von und nach München. Betrieben<br />
wird die aus der ehemaligen Tegernseebahn AG ausgegliederte<br />
Eisenbahninfrastruktur von der TAG-Tochter Tegernseebahn-<br />
Betriebsgesellschaft mbH (TBG). Und das wird zunächst auch<br />
so bleiben: Der Schienenweg ist über einen Nutzungsvertrag<br />
bis zum Jahr 2013 an die Bayerische Oberlandbahn GmbH<br />
vermietet. Die Vergütung berechnet sich aus einem fi xen Fahrwegeentgelt<br />
entsprechend dem Verkehrsaufkommen nach<br />
dem Winter- und Sommerfahrplan.<br />
Als der Betrieb im Jahr 1998 nach einer Ausschreibung von<br />
der Bayerischen Oberlandbahn übernommen wurde, musste<br />
sich die Tegernsee-Bahn von ihren Fahrzeugen, aber auch<br />
von den meisten ihrer Mitarbeiter trennen. Heute sorgen noch<br />
elf Angestellte der TBG für die Wartung der Gleise. Aufgabe<br />
des Personals ist neben technischen und Verwaltungsarbeiten<br />
auch die Bedienung des elektronischen Stellwerks, das die<br />
Züge koordiniert. Die verkehren stündlich in jede Richtung.<br />
Zwischendurch werden Fahrkarten verkauft.<br />
Manchmal wird es am Bahnhof Tegernsee nostalgisch: Dann<br />
dampft eine historische Lokomotive auf den 12,4 Schienen-<br />
Kilometern der ehemaligen Tegernsee-Bahn vorbei. Für einen<br />
kurzen Moment ist es fast so wie früher ...
16 125 Jahre TAG<br />
Einsam wacht Wenn die Touristen weg sind, ist am Bahnhof<br />
Tegernsee tote Hose. Der Einzige, der dann noch bleibt, ist<br />
der Fahrdienstleiter.<br />
„Nächster Halt Tegernsee, Endstation, Ausstieg links.“ Das gelbe<br />
Fachwerkgebäude liegt direkt am Ankunftsgleis. Durch eine kleine<br />
Absperrung geht es in die Wartehalle. Die dunkelbraunen Holzbänke<br />
sind leer, kein Mensch ist zu sehen. Nur im Kiosk sind zwei<br />
Reisende, sie kaufen eine Flasche Wasser. „Ding, dong, dong“. Die<br />
Türen des Zuges am Bahngleis schließen sich mit einem Dreiklang,<br />
der an den eines Aufzuges erinnert. Dann ist es ruhig.<br />
„Jetzt ist tote Hose, der Stress geht erst wieder los, wenn der nächste<br />
Zug fährt. Dann muss es plötzlich schnell gehen.“ Wolfgang Immerz<br />
läuft in der Schaltstelle auf und ab. Er ist immerzu unterwegs,<br />
er sitzt nicht gerne. Auch nicht, wenn nichts los ist, „da wird man<br />
nur träge“. Der 48-Jährige ist Fahrdienstleiter bei der Tegernseebahn.<br />
Ein Fahrdienstleiter ist ein Beamter, der innerhalb bestimmter<br />
Streckenabschnitte die Zugfolge in eigener Verantwortung regelt. So<br />
steht es im Duden. Über Fahrdienstleiter an kleinen Endbahnhöfen<br />
steht nichts drin.<br />
Immerz hat pro Stunde nur zwei Züge zu regeln: Die Bahn kommt<br />
um 17 vor in Tegernsee an. Und um 27 nach fährt sie wieder ab.<br />
Dazwischen ist Ruhe auf den Gleisen – und am Schalter. Heute hat<br />
Immerz Spätschicht, 15 Uhr bis 0:45 Uhr. Früh arbeiten ist ihm lieber,<br />
nachmittags kommen immer weniger Fahrgäste.<br />
„Ich bin hier quasi das Mädchen für alles, von der Fahrkarte bis<br />
zur Weiche“, sagt Immerz und lacht verschmitzt. Er ist 1,80 Meter<br />
groß, die braunen Haare sind gescheitelt, er trägt Dienstkleidung:<br />
hellblaues Hemd mit dunkelblauem Pullunder. Immerz holt Informationsbroschüren<br />
zum Wochenendticket aus einem Karton und sortiert<br />
sie in einen Schrank in der hintersten Ecke. Er pfeift leise vor sich<br />
hin. So leise, dass es scheint, als wolle er die Ruhe des Bahnhofs<br />
nicht stören. Früher haben in Tegernsee sechs Eisenbahner gearbeitet.<br />
Es gab noch Güter- und Gepäcktransporte, da war richtig viel<br />
los. Heute arbeiten fünf Fahrdienstleiter hier, alle auf dem gleichen<br />
Posten, im Schichtbetrieb. Immer allein.<br />
Gegenüber vom Schalter, in der großen, weißen Wartehalle, steht<br />
eine dunkle Eckbank mit einem schweren Holztisch. Ein alter Mann<br />
mit weißem Haar und großer Brille hat sich dort hingesetzt. Sein<br />
Gehstock lehnt am Tisch, er blättert in der Bild-Zeitung. Karl ist 77.<br />
Jede Woche kommt er einmal von München nach Tegernsee. „Ich<br />
bin nicht so gut zu Fuß, also mache ich einen Ausflug mit der Bahn.“<br />
Er beißt in eine Banane: Brotzeit in Tegernsee. Außer Karl sitzt nie<br />
jemand in der Wartehalle. Die Reisenden kommen immer erst, kurz<br />
bevor der Zug abfährt.<br />
Immerz kennt Karl vom Sehen. Der alte Mann sitzt öfter in der Wartehalle,<br />
während er die 44 Minuten auf die Rückfahrt wartet. „Ding,
dong, dong.“ Karl ist zurück in den Zug gestiegen. Der Dreiklang<br />
erklingt immer, kurz bevor die Türen schließen, als Warnung. Es ist<br />
das einzige eindringliche Geräusch in der Stille des Bahnhofs. Kurz<br />
vor der Abfahrt, wenn die Reisenden nach und nach in den Zug<br />
steigen, wiederholt er sich im Minutentakt: Zusteigen, Dreiklang,<br />
Türenschließen. Es ist fast ein wenig nervig.<br />
„Grüß Gott, wie komme ich denn von hier nach Magdeburg?“ Immerz<br />
drückt sein Ohr an die kleine ovale Luke im Schalterfenster. „Nach<br />
Magdeburg?“ Er dreht sich zum Computer und tippt die Verbindung<br />
in die Felder ein. „Um wie viel Uhr?“ – „Um zehn rum.“ Die rothaarige<br />
ältere Dame wartet, das Gesicht dicht an der Luke. Der Computer<br />
rechnet lautlos, Immerz bückt sich, holt ein Verbindungsblatt aus<br />
einer Schublade und legt es in den Papiereinzug des Druckers.<br />
Nachmittags sind die meisten Gespräche nur Beratung. Achtzig<br />
Prozent des Umsatzes werden im Frühdienst gemacht.<br />
Der Schalter in Tegernsee hat trotzdem länger geöffnet als jedes<br />
moderne Reisezentrum. Auf einem weißen Zettel an der Glasscheibe<br />
stehen die Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 5:10 Uhr –22:20 Uhr, Sa., So.<br />
und Feiertag 6:15 – 22:20. Einen Automaten gibt es nicht.<br />
Zum Glück. Immerz braucht die Kunden, „ohne Kunden, da geht<br />
man ja ein!“. Als Fahrdienstleiter ist er eigentlich für die Signal- und<br />
Weichenstellung zuständig. Bis 1998 musste er dafür noch die großen<br />
schweren Hebel direkt am Bahngleis betätigen. Allerdings fuhren<br />
damals auch noch weniger Züge. Heute ist das Stellwerk elektronisch.<br />
Sechs Mausklicks in der Stunde reichen für die Signale. Noch<br />
mal vier, um die richtige Weiche einzustellen. Fahrdienstleiter ohne<br />
Kundenkontakt, findet Immerz, das sind richtig arme Teufel.<br />
Nach 19 Uhr wird der Kundenkontakt auch in Tegernsee selten.<br />
Wenn zwei Reisende pro Stunde kommen, ist das viel. Immerz läuft<br />
hinter dem Schalter auf und ab. Er ruft in Schaftlach an und meldet<br />
einen kommenden Zug. Schaftlach, das ist drei Bahnhöfe weiter.<br />
Dort sitzt der nächste Fahrdienstleiter. Auf seinem Bahnhof gibt es<br />
nur einen Automaten.<br />
Es ist Februar, Vorsaison, noch kommen die Touristen nur am Wochenende,<br />
wenn das Wetter schön ist. Dann ist der Bahnhof eine<br />
Goldgrube: „Von mir aus könnte jeden Tag Sonntag sein!“, sagt die<br />
Kiosk-Inhaberin Zeynep Erdal und strahlt dabei wie ein erfolgreicher<br />
Bankmanager. Wolfgang Immerz hat nichts gegen die Ruhe des<br />
Abends. „Schnaps ist Schnaps und Dienst ist Dienst“, sagt Immerz.<br />
Er weiß, dass um diese Uhrzeit nichts los ist. Es gibt keine<br />
Überraschungen. Auch wenn die Zeit dann schneller verginge, wie<br />
im Frühdienst.<br />
Seit 125 Jahren gibt es die Tegernseebahn, seit 34 Jahren arbeitet<br />
er dort, seit zehn Jahren ist er jetzt in Tegernsee. In einen größeren<br />
Bahnhof wollte er nie, „auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen!“.<br />
Der Job macht ihm Spaß. In Tegernsee ist er sein eigener Chef.<br />
Immerz beugt sich kurz über den Computer: Rot auf schwarz wird<br />
der fahrende Zug angezeigt, leere Strecken sind gelb. Der Zug steht<br />
an der richtigen Stelle, links unten im Bahnhof Tegernsee. Keine<br />
Störung. Alles okay.<br />
Immerz hat sich nun doch hingesetzt. Er schält eine Mandarine.<br />
Zeynep Erdal hat im Kiosk gegenüber schon die Rollläden heruntergelassen;<br />
es ist eben nicht Sonntag heute. Im Fahrdienstleiterraum<br />
summen nur noch die Computer monoton vor sich hin. „Das hier<br />
ist nicht mal die Ruhe vor dem Sturm“, sagt Immerz und schmunzelt.<br />
Am Bahnsteig steht nur eine einzige Frau. Es ist dunkel um<br />
den Bahnhof herum, alles schläft. Einsam wacht Immerz über die<br />
Strecke. Er sehnt sich doch ein wenig nach null Uhr fünfundvierzig.<br />
Noch dreieinhalb Stunden.<br />
125 Jahre TAG 17<br />
Wie Tegernsee zum Zug kam<br />
Der Bürgermeister des Tegernseer<br />
Tals bat Ende des 19. Jahrhunderts<br />
den Prinzen Carl um<br />
seine Zustimmung zum Bau<br />
einer Eisenbahn. Der Prinz von<br />
Bayern, Schlossherr zu Tegernsee,<br />
Onkel des Märchenkönigs<br />
Ludwig II. und Romantiker aus<br />
tiefstem Herzen, sagte Nein. Er<br />
verabscheute das Getöse des<br />
heraufziehenden technischen<br />
Zeitalters.<br />
Aber die Sehnsucht der Menschen<br />
nach einem Bahnanschluss<br />
blieb. Nach einem Sturz<br />
vom Pferd starb der Prinz.<br />
Wenige Tage nach seinem Tod<br />
trat der berühmte Erzgießer<br />
Ferdinand von Miller, Vater<br />
der Münchner „Bavaria“, auf<br />
den Plan. Seine „Eisenbahn-<br />
Aktiengesellschaft Schaftlach-<br />
Gmund“, die spätere Tegernsee-Bahn<br />
Aktiengesellschaft,<br />
schaffte den Durchbruch – so<br />
kam schließlich Tegernsee<br />
1882 zum Zug.
18 125 Jahre TAG<br />
Altes und neues Zeitalter<br />
– Ochsen und Dampflok<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
– nach erfolgreicher Inbetriebnahme<br />
der Bahnstrecke zwischen<br />
Schaftlach, Gmund und<br />
Tegernsee – ereignete sich am<br />
Kaltenbrunner Bahnübergang<br />
ein Unfall, der in der Verkehrsordnung<br />
noch nicht vorgesehen<br />
war: zwei Ostiner Ochsen gegen<br />
die Tegernseer Dampflok!<br />
Der Tagelöhner Hindelang hatte<br />
mit seinem sechs Meter langen<br />
Tafelwagen – bespannt mit zwei<br />
Ochsen, beladen mit Sägemehl<br />
– noch vor dem herannahenden<br />
Personenzug die Gleise<br />
überqueren wollen. Der Zug,<br />
ohne Luftdruckbremse und auf<br />
abschüssiger Trasse, erfasst<br />
das Gefährt. Die Ochsen landen<br />
im Graben und der Wagen<br />
wird zertrümmert. Hindelang<br />
muss sich vor dem Landgericht<br />
München verantworten und<br />
wird mit einer Geldstrafe von<br />
30 Mark belegt. Seine Verteidigung<br />
lautet: „I hab gmoant,<br />
i kimm no nüber!“<br />
Unsere Immobilie in der Rambachstraße in<br />
Hamburg in den 40er Jahren und heute<br />
Eine Gesellschaft mit<br />
Geschichte Die Bau-Verein<br />
zu Hamburg AG verfügt über<br />
mehr als 115 Jahre Wohnimmobilienkompetenz.<br />
1892 Nach dem großen Brand 1842 steht<br />
Hamburg im Zeichen der Industrialisierung.<br />
Die menschenunwürdigen Wohnverhältnisse<br />
müssen verändert werden. Die Idee genossenschaftlicher<br />
Selbsthilfe entsteht und wird von<br />
wohlhabenden Bürgern unterstützt. Die Cholera,<br />
die Hamburg 1892 heimsucht, gibt den<br />
letzten Anstoß zur Gründung des Hamburger<br />
Bau- und Sparvereins als eingetragene Genossenschaft<br />
mit beschränkter Haftung.<br />
1893 Der Bau-Verein zu Hamburg feiert<br />
Richtfest beim ersten Bauprojekt in der Friedensstraße<br />
31/33 in Hamburg-Eilbek.<br />
1903 Die Genossenschaft wird liquidiert,<br />
der Bau-Verein wird Aktiengesellschaft. Am<br />
19. Dezember 1903 erfolgt der Eintrag in<br />
das Handelsregister. Das <strong>Unternehmen</strong> wird<br />
gemeinnützig.<br />
1935/36 Der Bau-Verein engagiert sich bei<br />
der Sanierung des ehemaligen Gängeviertels.<br />
Hier leben in engen, lichtlosen Hauszeilen<br />
rund um den Großneumarkt 120.000<br />
Menschen. Es entstehen mehr als 150 Wohnungen,<br />
die zu 0,90 Mark pro Quadratmeter<br />
vermietet werden.
Sorgfältig angelegte Innenhöfe mit Grün-<br />
und Spielflächen kennzeichnen schon früh die<br />
Immobilien des Bau-Vereins.<br />
1943 Der Bau-Verein hat bis jetzt 3.667<br />
Wohnungen und 76 Läden in Hamburg<br />
erstellt. Bei den Luftangriffen wird etwa die<br />
Hälfte davon zerstört.<br />
1967 Der Wiederaufbau ist abgeschlossen.<br />
Ein Schwerpunkt der Neubauprojekte des<br />
Bau-Vereins liegt auf Wohnungen für kinderreiche<br />
Familien und alte Menschen.<br />
1979 Auch aufgrund des mangelnden Baugeländes<br />
geht der Bau-Verein zum Kauf von<br />
Wohnanlagen über.<br />
1990 Der Bau-Verein wird durch die Wünsche<br />
AG übernommen. Die Gemeinnützigkeit<br />
wird aufgehoben.<br />
1992 Anlässlich des 100-jährigen Bestehens<br />
der Firma saniert der Bau-Verein den Paradieshof,<br />
das älteste erhaltene Barockgebäude<br />
Hamburgs. Fortan ziert das Gebäude mit<br />
dem Doppelgiebel das Firmenlogo.<br />
1998 Der Bau-Verein AG geht an die Börse,<br />
das ermöglicht neue Perspektiven.<br />
1999 Durch die Neustrukturierung des <strong>Unternehmen</strong>s<br />
wird die Trennung vom Wünsche-<br />
Konzern vollzogen.<br />
2001 Großaktionäre verkaufen einen Großteil<br />
der Aktien an die TAG, sie hält nun 44,4 Prozent.<br />
Andreas Ibel wird im Juni und Erhard<br />
Flint im Oktober zum Vorstand ernannt.<br />
Januar 2002 Die Beteiligung der TAG am<br />
der Bau-Verein zu Hamburg AG erhöht sich<br />
durch ein Umtauschangebot auf 87,9 Prozent.<br />
3. Februar 2006 Die Aktie des Bau-Vereins<br />
zu Hamburg AG wird zum Börsensegment<br />
„Prime Standard“ zugelassen.<br />
August 2006 Zur Stärkung des Freefloats<br />
reduziert die TAG ihre Beteiligung am Bau-<br />
Verein zu Hamburg AG auf 71 Prozent.<br />
125 Jahre TAG 19
20 125 Jahre TAG<br />
Eine Chronik in<br />
Bildern Die HamburgerWohnlandschaft<br />
ist stetig im<br />
Wandel. Der Bau-<br />
Verein begleitet die<br />
„Wachsende Stadt“<br />
schon viele Jahre.
125 Jahre TAG 21
22 Vorstellung des Vorstands<br />
Andreas Ibel<br />
Vorstandsvorsitzender, St. Katharinen, Hamburg<br />
St. Katharinen hat für mich eine ganz besondere Bedeutung.<br />
Im 2. Weltkrieg fast völlig zerstört, wurde die Kirche von 1950<br />
bis 1955 weitgehend originalgetreu wieder aufgebaut. Der Turm<br />
gilt als einer der schönsten Kirchtürme Norddeutschlands und<br />
verleiht Hamburgs Silhouette einen besonderen Akzent. Die<br />
Hauptkirche begleitet von Beginn an das entstehende Quartier<br />
HafenCity als sein geistliches Zentrum und fördert das Zusammenleben<br />
in der neuen Nachbarschaft. Sie lädt die Menschen,<br />
die hier planen, wohnen und arbeiten, in ihre Räume ein, bringt<br />
sie miteinander ins Gespräch und trägt so zur sozialen Stadtteilentwicklung<br />
bei.
Erhard Flint<br />
Vorstand, Dock 4, HafenCity, Hamburg<br />
Die HafenCity schreibt die Identität Hamburgs als maritime<br />
Stadt fort und interpretiert dieses Quartier gleichzeitig völlig<br />
neu. Arbeitsorte und Wohnraum werden ausgewogen errichtet.<br />
Auf diese Weise entsteht eine spannende Mischung aus<br />
Kultur und Freizeit, Einzelhandel und Gastronomie, modernem<br />
innenstädtischen Wohnen und Arbeiten. Dieses Konzept ist in<br />
dieser Form einzigartig und zukunftsweisend. Mit dem Dock 4<br />
gestaltet die TAG das Projekt HafenCity aktiv mit.<br />
Vorstellung des Vorstands 23
24 Interview mit Prof. Jörn Walter<br />
Interview mit Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor in Hamburg<br />
„<strong>Wir</strong> wollen eine lebendige<br />
Stadt mit attraktiven Standortangeboten<br />
sein.“
Viele Metropolregionen, wie etwa Wien, Barcelona oder<br />
Kopenhagen wollen ihre Attraktivität für die Einwohner und<br />
insbesondere für die <strong>Wir</strong>tschaft steigern. Was ist das Besondere<br />
an der „Wachsenden Stadt“ Hamburg?<br />
Es ist die Verbindung von quantitativen und qualitativen Wachstumszielen.<br />
<strong>Wir</strong> wollen ebenso eine lebendige Stadt mit attraktiven<br />
Standortangeboten an die <strong>Wir</strong>tschaft sein wie eine familienfreundliche,<br />
sozial gerechte und nachhaltige Stadt. <strong>Wir</strong> richten<br />
unsere Flächenpolitik auf die Innenentwicklung aus, ganz besonders<br />
auf Konversionsflächen und die einzigartigen Wasserrandlagen,<br />
über die Hamburg verfügt.<br />
„Es ist wichtig, den Wohnungsbau<br />
mit inhaltlichen Zielen zu<br />
verbinden, z. B. sozialverträg-<br />
Hamburg verfolgt eine Stadtentwicklungsstrategie mit vielen<br />
kleineren Vorhaben mit differenzierten Wohnformen. Ziel ist<br />
es auch, vor allem mittlere Einkommensgruppen in der Stadt<br />
zu halten. Welche Aspekte sind dabei in Hinsicht auf die Kooperation<br />
mit der privaten Bauwirtschaft besonders wichtig<br />
(Stichwort Wohnungsoffensive)?<br />
Von besonderer Wichtigkeit ist, dass die Stadt ausreichend Flächen<br />
bereithält und die Wohnungswirtschaft sich dann auch verpflichtet,<br />
diese zu bebauen. Weiter, dass wir den Wohnungsbau<br />
mit inhaltlichen Zielen verbinden, z. B. sozialverträglichen Mieten<br />
und Verkaufspreisen, großen Wohnungen für Familien, Energie<br />
sparenden Bauweisen. Eine ausreichende Wohnraumversorgung<br />
kann nur mit der Privatwirtschaft sichergestellt werden, weshalb<br />
wir auf eine enge Kooperation angewiesen sind.<br />
Interview mit Prof. Jörn Walter 25<br />
Die Interessen von <strong>Wir</strong>tschaft und Stadtentwicklern sind<br />
nicht immer deckungsgleich. Welche Konflikte entstehen<br />
und wie können sie entschärft werden?<br />
Es kann Konflikte zu den geplanten Baudichten, zu denkmalpflegerischen<br />
Fragen, zur Art des Wohnungsangebotes und zur Qualität<br />
der Architektur geben. Gelöst werden können solche Themen<br />
über Verhandlungen im gegenseitigen Respekt der jeweiligen Interessenlagen,<br />
über Fördermittel oder aber gemeinsame Gutachter-<br />
und Wettbewerbsverfahren.<br />
Die „Wachsende Stadt“ und der Bau-Verein zu Hamburg –<br />
ist das eine Allianz mit Perspektive?<br />
Der Bau-Verein ist an vielen Stellen in Neubauprojekten engagiert<br />
und hat damit einen wichtigen Beitrag zum Wohnungsbau<br />
in Hamburg geleistet. Er hat sich großer und neuer Vorhaben<br />
angenommen, so dass er für Hamburg ein wichtiger Partner mit<br />
Perspektiven für die Zukunft bleiben wird.<br />
lichen Mieten.“ „Der Bau-Verein wird für<br />
Hamburg ein wichtiger Partner<br />
für die Zukunft bleiben.“<br />
Ihre Wünsche zum 125. Geburtstag der TAG für die Zukunft?<br />
Ich wünsche der TAG eine wirtschaftlich und gestalterisch engagierte,<br />
mutige und sichere Hand für die Zukunft.<br />
Prof. Jörn Walter Der gebürtige Bremer<br />
studierte Raumplanung in Dortmund.<br />
Nach einem Referendariat in<br />
Düsseldorf war er von 1985 bis 1991<br />
Leiter des Amtes für Stadtentwicklung<br />
und Umwelt in Maintal, von 1991 bis<br />
1999 Leiter des Stadtplanungsamtes<br />
in Dresden. Ende 1998 wurde der<br />
Stadtplaner zum Oberbaudirektor<br />
Hamburgs gewählt und ist damit<br />
unter anderem maßgeblich an der<br />
Planung der HafenCity beteiligt. Er ist<br />
seit 2001 außerdem Ehrenprofessor<br />
der Hochschule für bildende Künste<br />
Hamburg.
26 Markt und Strategie<br />
Von Experten werden Milliardengeschäfte für den<br />
deutschen Immobilienmarkt erwartet. Die gute Prognose<br />
stützt sich auf die Tatsache, dass der deutsche Immobilienmarkt<br />
der größte der Welt ist. Der Immobilienmarkt<br />
in Deutschland besteht aus ca. 40 Millionen Wohnungen,<br />
Häusern, Büros und Fabriken.
Markt und Strategie<br />
Der deutsche Immobilienmarkt hat sich<br />
erholt. Die Perspektiven sind so gut<br />
wie die Voraussetzungen: ein großes<br />
Wachstumspotenzial, noch immer vergleichsweise<br />
günstige Preise sowie das<br />
anhaltend niedrige Zinsniveau.<br />
Tendenz steigend – das ist die Richtung,<br />
die Experten dem deutschen Immobilienmarkt<br />
prognostizieren. Der Immobilienindex<br />
des Analyseunternehmens BulwienGesa AG<br />
verzeichnete im Jahr 2006 einen leichten<br />
Anstieg der Mieten und Preise auf dem Immobilienmarkt<br />
von 0,8 Prozent. Gute Aussichten<br />
bestehen sowohl für den Gewerbe-<br />
als auch für den Wohnimmobilienmarkt.<br />
Großstädte attraktiver denn je<br />
Die Großstadt wird als Wohnsitz wieder zunehmend<br />
attraktiv, die Mieten steigen. Wer<br />
im vergangenen Jahr eine Mietwohnung neu<br />
bezogen hat, musste laut Wohn-Preisspiegel<br />
des Immobilienverbands Deutschland (IVD)<br />
2006/2007 durchschnittlich ein Prozent mehr<br />
Miete zahlen als 2005. Besonders begehrt<br />
waren Altbauten in mittleren und großen<br />
Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern.<br />
Während die Miete für Altbauwohnungen in<br />
guten Lagen bundesweit um 0,4 Prozent<br />
stieg, verteuerte sie sich in entsprechenden<br />
Großstadtlagen um 2,78 Prozent. Am tiefsten<br />
müssen Münchner Mieter in die Tasche<br />
greifen. Pro Quadratmeter werden für eine<br />
Dreizimmerwohnung mit 70 Quadratmetern<br />
und mittlerem Wohnwert 8,75 Euro fällig.<br />
Für steigende Preise in den Metropolen<br />
spricht die demografische Entwicklung.<br />
Die Bevölkerung insgesamt schrumpft, das<br />
Wachstum beschränkt sich auf die Metropolregionen.<br />
Gleichzeitig werden die Haushalte<br />
kleiner, aber zahlreicher. Der Bedarf<br />
für neue Wohnungen wächst und mit ihm<br />
die Wohnfläche pro Kopf. Derweil bleibt die<br />
Bautätigkeit in Deutschland geringer als die<br />
Nachfrage.<br />
Umfassendes Portfolio überzeugt<br />
Die TAG ist mit ihrem von der Tochter Bau-<br />
Verein zu Hamburg AG gehaltenen Portfolio<br />
an Wohnimmobilien in begehrten Lagen von<br />
Großstädten wie Hamburg, Berlin, München<br />
und Leipzig gut aufgestellt. Entwicklungspotenzial<br />
gibt es ausreichend: 60 Prozent<br />
Marktzyklus im Aufschwung<br />
London (West-End), Oslo<br />
London (Innenstadt)<br />
Moskau<br />
Madrid, Dublin<br />
Barcelona, Paris, Stockholm<br />
Hamburg*, München*, Luxemburg, Lyon<br />
Warschau<br />
Brüssel, Frankfurt, Kopenhagen<br />
Mietwachstum<br />
verlangsamt sich<br />
Mietwachstum<br />
beschleunigt<br />
sich<br />
Düsseldorf*, Helsinki, Edinburgh<br />
Rom, Wien<br />
Athen, Prag, Budapest, Amsterdam, Mailand<br />
Mieten<br />
fallen<br />
Markt und Strategie 27<br />
Mieten erreichen<br />
die Talsohle<br />
Lissabon<br />
Berlin*<br />
* Im Portfolio der TAG.<br />
Quelle: Kepler Equities
28 Markt und Strategie<br />
Neu im Portfolio Gewerbeimmobilien: die<br />
Siemens-Gebäude in Köln (unten) und Berlin<br />
(zweites von unten)<br />
Wohnobjekte in bester Lage: Wedel an der<br />
Au (oben) und die Schwalbenburg (zweites<br />
von oben), beide in Hamburg<br />
aller Wohngebäude in Deutschland sind älter<br />
als 30 Jahre; auch das macht die Bestandsentwicklung<br />
insbesondere in etablierten Lagen<br />
zu einem Wachstumsmarkt, von dem<br />
die TAG nachhaltig profitiert.<br />
Der Markt für Gewerbeimmobilien verzeichnete<br />
im Jahr 2006 neue Rekorde (siehe<br />
auch: Immobilien als Investment). Einen<br />
Grund dafür zeigt der Vergleich mit anderen<br />
europäischen Städten: Während in Metropolen<br />
wie Paris, London oder Madrid der<br />
Immobilienmarkt auf dem Höhepunkt des<br />
Zyklus angelangt ist oder ihn sogar schon<br />
überschritten hat, verzeichnen Statistiker in<br />
Deutschland eine vergleichsweise moderate<br />
Entwicklung.<br />
Index Immobilienmarkt –<br />
die zehn teuersten Städte<br />
(Bundesdurchschnitt = 100)<br />
Rang Stadt Index<br />
1 München 218,6<br />
2 Stuttgart 180,6<br />
3 Frankfurt (Main) 163,4<br />
4 Hamburg 149,7<br />
5 Düsseldorf 136,8<br />
6 Heidelberg 133,9<br />
7 Wiesbaden 128,5<br />
8 Darmstadt 125,1<br />
9 Köln 119,3<br />
10 Freiburg (Breisgau) 116,8<br />
Quelle: BulwienGesa AG 2007<br />
Positive Mietentwicklung bei Gewerbe<br />
Positiv <strong>entwickeln</strong> sich auch die Preise und<br />
Mieten der Gewerbeimmobilien. Der Immobilienindex<br />
der BulwienGesa AG stieg<br />
erstmals im Jahr 2006 wieder, und zwar<br />
um 1,6 Prozent. Besonders hoch war das<br />
Wachstum bei den Einzelhandelsmieten in<br />
begehrten Lagen, sie legten um 4,3 Prozent<br />
zu. München ist einer der teuersten Standorte<br />
mit einer Spitzenmiete von 29,50 Euro<br />
pro Quadratmeter. Es folgen Hamburg mit<br />
23,50 Euro, Düsseldorf mit 21,50 Euro, Berlin<br />
mit 20,50 Euro und Köln mit 20,45 Euro<br />
pro Quadratmeter.<br />
Die positive Entwicklung des Gewerbeimmobilienmarktes<br />
veranlasste das Management<br />
der TAG erstmals seit Jahren wieder zu<br />
Investitionen in dieses Immobiliensegment.<br />
Neben größeren Akquisitionen in München<br />
und im Rheinland erwarb das <strong>Unternehmen</strong><br />
ein großes Portfolio von sechs Gewerbeimmobilien<br />
in Berlin, München, Köln, Fürth<br />
und Mannheim von der Siemens Real Estate<br />
GmbH & Co. OHG. Damit hat sich das<br />
Asset-Volumen der TAG Gewerbeimmobilien<br />
AG auf rund 400 Millionen Euro nahezu<br />
verdoppelt.<br />
Die Analysten der BulwienGesa AG erwarten<br />
vor dem Hintergrund der guten Entwicklung<br />
der allgemeinen <strong>Wir</strong>tschaft in Deutschland<br />
eine fortgesetzte Erholung des deutschen<br />
Immobilienmarktes. Sowohl für den Markt<br />
der Wohnimmobilien als auch für den gewerblichen<br />
Markt prognostizieren die Experten<br />
weiter steigende Preise, vor allem in den<br />
begehrten Lagen der großen Metropolen.
Vor 35 Jahren wohnten sieben von zehn<br />
Menschen auf dem Land – das hat sich rapide<br />
geändert. Mehr als 3,3 Milliarden Menschen<br />
werden nach Berechnungen der<br />
Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW)<br />
und des Bevölkerungsfonds der Vereinten<br />
Nationen UNFPA im Jahr 2008 in den Städten<br />
leben. Das ist ein historischer Rekord.<br />
Nach Prognosen der UNO wird der weltweite<br />
Anteil der städtischen Bevölkerung bis<br />
2030 auf über 60 Prozent steigen. Schon<br />
heute existieren über 130 Städte mit mehr<br />
als drei Millionen Einwohnern. In den Entwicklungsländern<br />
bedeutet das rasante<br />
Wachstum der Städte große Herausforderungen.<br />
Aber die Entwicklung birgt auch<br />
Chancen. Denn auch in der globalisierten<br />
Welt seien die Städte am besten geeignet,<br />
„Arbeitsplätze zu schaffen und Einkommen<br />
für mehr Individuen zu erzeugen“, so der<br />
aktuelle Weltbevölkerungsbericht. Außerdem<br />
böten sie „ihrer ganzen Bevölkerung einen<br />
Zugang zu Infrastruktur und Dienstleistungen<br />
auf Basis relativ günstiger Kosten“. Seit Anbruch<br />
der Industrialisierung habe noch kein<br />
Land echtes <strong>Wir</strong>tschaftswachstum ohne den<br />
Ausbau seiner Städte erzielt.<br />
Wohnen in der City<br />
Dock 4<br />
Verkauf/im Bau<br />
Ausschreibung/Anhandgabereife<br />
In Deutschland leben bereits 88 Prozent der<br />
Bevölkerung in Städten und Ballungszentren,<br />
die allerdings auch große ländliche Gebiete<br />
Flächenvorbereitung<br />
Anhandgabe/Architektenwettbewerb<br />
Das Phänomen Urbanisierung In<br />
Deutschland liegt der Trend der Landflucht<br />
sogar über dem weltweiten<br />
Durchschnitt. Hamburg begreift die<br />
Entwicklung mit dem Programm „Wachsende<br />
Stadt“ als Chance.<br />
umfassen. Der Trend setzt sich fort, das<br />
Wohnen kehrt zurück in die Stadt; Experten<br />
sprechen von einer „Reurbanisierung“.<br />
Eines der schlagenden Argumente für die<br />
Rückkehr in städtische Räume ist die Zeitersparnis<br />
durch vermiedenen Verkehr. Ein<br />
anderes ist die Lebendigkeit der Städte, in<br />
denen Wohnen, Arbeit, Kultur und Erholung<br />
miteinander verschränkt sind und Perspektiven<br />
für die unterschiedlichsten Lebenssituationen<br />
bieten.<br />
Hamburg – die „Wachsende Stadt“<br />
Ein Beispiel dafür, wie Großstädte diese Entwicklung<br />
aktiv steuern und für sich nutzen<br />
können, ist das Projekt „Wachsende Stadt“<br />
in Hamburg. Ziel ist es, dass sich Hamburg<br />
in der Liga der internationalen Metropolen<br />
behauptet. Die Planer streben ein überdurchschnittliches<br />
<strong>Wir</strong>tschafts- und Beschäftigungswachstum,<br />
eine steigende Einwohnerzahl<br />
sowie die steigende Lebensqualität<br />
und Zukunftsfähigkeit der Stadt an.<br />
Ein zentraler Baustein ist die HafenCity, das<br />
derzeit größte Stadtentwicklungsprojekt Europas.<br />
Mittlerweile gilt es als Beispielprojekt<br />
für die Entwicklung europäischer Innenstädte.<br />
Kernstück ist die Erweiterung der<br />
Hamburger Innenstadt um gut 40 Prozent.<br />
Mitten in der Stadt, in fußläufiger Entfernung<br />
zum Rathaus, wächst eine fein aus-<br />
Markt und Strategie 29<br />
Modell: M. Korol<br />
Quelle: HafenCity Hamburg GmbH<br />
tarierte Mischung aus Wohnen, Arbeiten,<br />
Freizeit, Einzelhandel und Kultur auf einem<br />
ehemaligen Hafengelände. In dem neuen<br />
Quartier entsteht auf 155 Hektar Raum für<br />
etwa 12.000 Einwohner. Geplant sind 5.000<br />
Wohnungen und 40.000 Arbeitsplätze. Mit<br />
dabei bei dem Startschuss im Jahr 2005:<br />
TAG-Tochter Bau-Verein zu Hamburg realisierte<br />
mit dem Dock 4 ein Wohn- und Geschäftshaus<br />
mit 18 Wohneinheiten sowie<br />
2.500 Quadratmeter Gewerbefläche.<br />
Einzigartig unter den Stadtentwicklungsprojekten<br />
sind unter anderem die zahlreichen<br />
Bezüge von Land- und Wasserflächen. Die<br />
HafenCity wird nicht wie andere Waterfront-<br />
Projekte eingedeicht und damit vom Wasser<br />
abgeschnitten. Stattdessen wird das<br />
gesamte Gebiet auf 7,50 Meter über Normalnull<br />
angehoben und erhält dadurch eine<br />
neue, charakteristische Topografie, die den<br />
Zugang zum Wasser und die hafentypischen<br />
Milieuqualitäten erhält.<br />
Bei einer Bevölkerung in der Kernstadt von<br />
gut 1,7 Millionen und etwa 4,2 Millionen<br />
Einwohnern in der Metropolregion geht von<br />
der HafenCity eine Impulswirkung für die<br />
gesamte Stadt aus, die Hamburg im Wettbewerb<br />
europäischer Metropolen stärkt.
30 Markt und Strategie<br />
Anlageklasse REIT<br />
Endlich gibt es auch in Deutschland<br />
REITs. Sie bergen diverse Chancen für<br />
den Immobilienmarkt, für Anleger und<br />
den <strong>Wir</strong>tschaftsstandort Deutschland.<br />
Die TAG Gewerbeimmobilien-AG, ein<br />
Tochterunternehmen der TAG, ist ein<br />
aussichtsreicher REIT-Kandidat.<br />
Seit dem 1. Juni 2007 ist es amtlich:<br />
Auch in Deutschland werden Real Investment<br />
Trusts (REITs) die Palette der indirekten<br />
Immobilieninvestments ergänzen. Das<br />
Gesetz tritt rückwirkend zum 1. Januar<br />
2007 in Kraft.<br />
Attraktiv für Anleger<br />
Bei REITs handelt es sich börsennotierte<br />
Kapitalgesellschaften. Ihre Hauptgeschäftsfelder<br />
sind der Kauf, die Entwicklung,<br />
das Management sowie der Verkauf von<br />
Immobilien oder Immobilienbeteiligungen.<br />
Die Gesellschaften haben einen rechtlichen<br />
Sonderstatus und zahlen selbst<br />
keine Körperschaftssteuern. Das macht<br />
sie attraktiv für Anleger: Der Großteil der<br />
Gewinne, die der Kapitalertragssteuer<br />
unterliegen und als Einkünfte aus dem Kapitalvermögen<br />
mit dem individuellen Steuersatz<br />
zu versteuern sind, wird an die Anleger<br />
ausgeschüttet. Letztlich ist der Kauf einer<br />
REIT-Aktie eine direkte Beteiligung an einem<br />
gemanagten Immobilienportfolio.<br />
Bereits zu Beginn der 60er Jahre wurden<br />
in den USA die weltweit ersten REITs<br />
gegründet. Mittlerweile sind knapp 200 solcher<br />
Immobiliengesellschaften mit einer<br />
Marktkapitalisierung von über 250 Milliarden<br />
US-Dollar an den US-Börsen gelistet.<br />
Das Modell wurde erfolgreich in 18 anderen<br />
Ländern übernommen, darunter die Niederlande,<br />
Australien, Japan, Italien und Großbritannien.<br />
Impulse für den Immobilienmarkt<br />
Finanzexperten gehen davon aus, dass die<br />
Einführung der REITs in Deutschland Impulse<br />
für den nationalen Immobilienmarkt<br />
bringen wird. Neben positiven gesamtwirtschaftlichen<br />
Effekten sollte die Einführung<br />
auch zu einer Erhöhung der Liquidität der<br />
Immobilienmärkte führen. Insbesondere<br />
für renditeorientierte Investoren und institutionelle<br />
Anleger erscheint die Einführung<br />
von REITs zur Erweiterung des Anlagespektrums<br />
im Immobilienbereich attraktiv.<br />
Insofern sind REITs als chancenorientierte<br />
Form und zusätzliches Element der Immobilienanlage<br />
eine interessante, sinnvolle und<br />
im internationalen Vergleich durchaus notwendige<br />
Ergänzung.<br />
Darüber hinaus haben <strong>Unternehmen</strong> die<br />
Möglichkeit, ihre Bilanzen zu optimieren und<br />
sich den Kerngeschäften zu widmen. Für<br />
den Investor bestehen neue, attraktive Anlagemöglichkeiten.<br />
REITs wurden erstmals<br />
in den 1960er Jahren in den USA eingeführt<br />
und bezeichnen in der Regel börsennotierte<br />
Immobilien-Aktiengesellschaften, deren Geschäftszweck<br />
der Bau, Erwerb und das Management<br />
von Immobilien sind. REIT-Kons-<br />
truktionen existieren ebenfalls in Australien,<br />
Japan sowie innerhalb Europas in Belgien<br />
und Frankreich, den Niederlanden und<br />
seit 2007 auch in Großbritannien. Vorteile<br />
dieses indirekten Immobilieninvestments<br />
sind die Befreiung von Körperschafts- und<br />
Gewerbesteuern sowie die durch die Börsennotierung<br />
bedingte hohe Transparenz.<br />
Obwohl das grundlegende Geschäftsfeld<br />
sowohl bei offenen Immobilienfonds<br />
als auch bei REITs übereinstimmend die<br />
Anlage in Immobilienobjekten ist, ergeben<br />
sich bspw. gravierende Unterschiede in der<br />
Bewertung. Während sich der Preis eines<br />
offenen Immobilienfonds aus dem Nettoinventarwert<br />
ergibt, bestimmt sich der Kurs<br />
eines REITs durch Angebot und Nachfrage<br />
an einer Börse und kann somit sowohl<br />
nach oben als auch nach unten von dem<br />
eigentlichen inneren Wert des Immobilienportfolios<br />
abweichen. REITs ergänzen somit<br />
das Spektrum der indirekten Immobilienanlagen,<br />
sind aber auch aus Renditegründen<br />
interessant:<br />
Ausländische REITs haben in den vergangenen<br />
Jahren mit überdurchschnittlichen<br />
Renditen überzeugt. Von 1975 bis 2005 lag<br />
die durchschnittliche jährliche Rendite von<br />
Equity-REITs in den USA bei über 13 Prozent.<br />
Der „Dow Jones Industrials“, der die<br />
<strong>Werte</strong>ntwicklung der Aktien von 30 führen-
den amerikanischen Industrieunternehmen<br />
abbildet, legte im selben Zeitraum um<br />
knapp 9 Prozent jährlich zu.<br />
Bestens aufgestellt<br />
Die TAG hat bereits im vergangenen Jahr<br />
die Konzernstruktur auf die Einführung<br />
der G-REITs ausgerichtet. REIT-fähig<br />
sind in Deutschland Gewerbeimmobilien<br />
und Wohnimmobilienneubauten (Fertigstellung<br />
nach dem 31. Dezember 2006),<br />
vorläufig aber keine Bestandswohnimmobilien.<br />
Deshalb gründete die TAG die<br />
TAG Gewerbeimmobilien-AG, in der das<br />
Gewerbeportfolio gebündelt ist. Für den<br />
Fall, dass auch Bestandswohnimmobilien<br />
für den G-REIT zugelassen werden, ist die<br />
TAG mit dem börsennotierten Bau-Verein<br />
zu Hamburg AG ebenfalls als potenzieller<br />
REIT-Kandidat gerüstet.<br />
„REITs sind<br />
eine weltweite<br />
Erfolgsstory.“<br />
Was verbirgt sich hinter REITs und<br />
was macht sie so interessant?<br />
Mit der Einführung der REITs wird in<br />
Deutschland eine neue Assetklasse<br />
etabliert. Real Estate Investment Trusts<br />
(REITs) sind steuerbegünstigte Kapitalgesellschaften,<br />
die ihre Einnahmen<br />
primär aus Immobilien erzielen. Mit der<br />
Verbreitung in über 20 Ländern sind<br />
REITs eine weltweite Erfolgsstory, die auf<br />
folgenden Faktoren basiert:<br />
Stabilität: Da REITs den Großteil ihrer<br />
Einnahmen aus langfristig vereinbarten<br />
Mieterträgen erzielen, weisen die Cashflows<br />
eine hohe Planbarkeit auf, was<br />
durch die hohe Ausschüttungsquote zu<br />
stabilen Dividenden führt.<br />
Diversifizierung: Erfahrungsgemäß korreliert<br />
die <strong>Werte</strong>ntwicklung von Aktien<br />
und Immobilien nur geringfügig miteinander.<br />
Mit REITs können die Portfolios<br />
besser diversifiziert werden.<br />
Transparenz und Liquidität: REITs sind<br />
in Deutschland von der Körperschafts-<br />
und Gewerbesteuer befreit. Sie müssen<br />
mindestens 90 Prozent der erzielten Gewinne<br />
an ihre Anteilseigner ausschütten.<br />
Da die Besteuerung auf Aktionärsebene<br />
stattfindet, liegt eine hohe Steuertransparenz<br />
vor. Zudem weisen REITs als<br />
börsennotierte <strong>Unternehmen</strong> eine hohe<br />
Transparenz auf. Die REIT-Aktien können<br />
jederzeit zum Marktpreis über die<br />
Börse veräußert werden.<br />
Wie schätzen Sie den Markt für<br />
REITs ein?<br />
<strong>Wir</strong> gehen insbesondere aufgrund der<br />
steuerlichen Vorteile des REITs von einer<br />
erfolgreichen Einführung in Deutschland<br />
aus. Bei einem Gewerbeimmobilienbestand<br />
in Deutschland von rund 1,3 Billionen<br />
Euro wird das Investitionspotenzial<br />
auf etwa 900 Milliarden Euro geschätzt.<br />
<strong>Wir</strong> gehen davon aus, dass die Marktkapitalisierung<br />
von German REITs (G-REITs)<br />
in fünf Jahren fünf bis zehn Prozent des<br />
Investitionspotenzials, also 45 bis 90 Milliarden<br />
Euro, betragen könnte.<br />
Die 30 DAX-<strong>Unternehmen</strong> halten insgesamt<br />
ein Immobilienvermögen von<br />
rund 170 Milliarden Euro. Die weltweite<br />
Marktkapitalisierung von REITs beträgt<br />
derzeit über 550 Milliarden Euro.<br />
Mittel- bis langfristig halten wir auch die<br />
Einbeziehung von Wohnimmobilien in<br />
die REIT-Gesetzgebung für nicht unwahrscheinlich.<br />
Welches Rendite-Risiko-Profil haben<br />
REITs im Vergleich zu offenen Immobilienfonds?<br />
Ein wesentlicher Vorteil des REITs ist<br />
insbesondere in der Börsennotierung zu<br />
sehen. Die Investition in einen REIT ist<br />
durch die Handelbarkeit deutlich liquider<br />
als die in einen Immobilienfonds und die<br />
Preisbildung erfolgt wesentlich transparenter.<br />
Markt und Strategie 31<br />
Unsere Gewerbeimmobilie in der Planckstraße, Hamburg, ist für<br />
Werbeagenturen ein begehrter Standort.<br />
Henner Rüschmeier,<br />
SES Research GmbH,<br />
Hamburg<br />
REITs weisen zudem im Vergleich zu<br />
offenen Immobilienfonds ein deutlich<br />
höheres Renditepotenzial auf. Bei offenen<br />
Immobilienfonds lag die durchschnittliche<br />
Rendite in den letzten<br />
15 Jahren bei vier bis fünf Prozent pro<br />
Jahr. US-REITs warfen in diesem Zeitraum<br />
eine jährliche Rendite von 14 Prozent<br />
ab. Von 1975 bis 2005 waren es<br />
bei börsennotierten US-REITs 13 Prozent<br />
pro Jahr. Für den G-REIT halten<br />
wir eine jährliche Rendite von sieben bis<br />
zehn Prozent für realistisch. Die höhere<br />
Renditeerwartung im Vergleich zu offenen<br />
Immobilienfonds geht natürlich<br />
mit einem höheren Risiko einher. Bei<br />
US-REITs lag die jährliche Schwankungsbreite<br />
in den letzten 15 Jahren im Durchschnitt<br />
bei 13 Prozent. Bei offenen Immobilienfonds<br />
lag die Schwankungsbreite<br />
bei rund 1,5 Prozent.
32 Markt und Strategie<br />
Johannes Zech<br />
Vorstand der TAG Gewerbeimmobilien-AG,<br />
Berlin<br />
„<strong>Wir</strong> erwarten stabile Cashflows, gute<br />
Renditen und sehen Potenzial für weitere<br />
Wertsteigerungen.“<br />
Herr Zech, die Einführung von REITs<br />
in Deutschland wurde lange diskutiert<br />
und gelobt, als sie endlich in ein<br />
Gesetz gegossen wurde. Jetzt ist es<br />
vergleichsweise still geworden. Wurde<br />
der G-REIT im Vorfeld überschätzt?<br />
Die Bedeutung des G-REITs selbst wurde<br />
nicht überschätzt. Hier und dort gab es<br />
zu hohe Erwartungen bezüglich des REITfähigen<br />
Immobilienvermögens und vor<br />
allem bezüglich der Möglichkeiten, dieses<br />
kurzfristig in einen REIT einzubringen.<br />
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
stehen nunmehr fest und es gilt nun den<br />
G-REIT in die Praxis umzusetzen. <strong>Wir</strong><br />
sind bereits als Vor-REIT registriert und<br />
haben nun bis 2008 Zeit, den REIT-Status<br />
zu erlangen. <strong>Wir</strong> haben allerdings nicht<br />
vor, diese Frist auszuschöpfen.<br />
Welche Perspektive bietet der G-REIT<br />
für die TAG?<br />
Die bisherige Holdingstruktur der TAG<br />
wird weiter ergänzt. Durch die Beteiligung<br />
der TAG am G-REIT wird die Attraktivität<br />
der TAG-Aktie erhöht, da der<br />
REIT eindeutige Vorteile gegenüber anderen<br />
Anlageformen bietet: zum einen<br />
die Verlagerung der Besteuerung von<br />
der <strong>Unternehmen</strong>sebene auf die Ebene<br />
der Anleger, zum anderen durch die<br />
Möglichkeit der steuerlich begünstigten<br />
Einbringung von Immobilien in den REIT.<br />
Durch die Exit Tax hat die REIT-Gesellschaft<br />
einen Vorteil in der Akquisition<br />
gegenüber Gesellschaften ohne REIT-<br />
Status. Von diesen Vorteilen profitieren<br />
durch ihre indirekte Beteiligung am<br />
TAG-REIT letztlich auch die Aktionäre<br />
der TAG.<br />
Das Vertrauen der deutschen Anleger<br />
in Immobilienfonds wurde in den vergangenen<br />
Jahren oft erschüttert. Hilft<br />
der REIT, es wiederherzustellen?<br />
Der REIT wird dem institutionellen wie<br />
dem individuellen Anleger helfen, wieder<br />
vertrauensvoll in Immobilien zu investieren.<br />
Keine andere Assetklasse im Bereich<br />
der indirekten Immobilienanlage ist transparenter<br />
und liquider handelbar. Diese<br />
Transparenz in der Zusammensetzung<br />
des REITs sowie die vom Gesetzgeber<br />
definierten Parameter fördern das Vertrauen.<br />
Die Möglichkeit Anteile schnell zu<br />
kaufen und zu verkaufen sowie die hohe<br />
Ausschüttungsrate von 90 Prozent des<br />
ausschüttungsfähigen Gewinns erhöhen<br />
nochmals die Attraktivität der REITs.<br />
Welches sind die Zielgruppen für<br />
einen TAG-G-REIT?<br />
Mit dem TAG-G-REIT werden wir institutionellen<br />
und individuellen Anlegern, die<br />
Wert auf eine berechenbare Anlagestrategie<br />
und eine mittel- bis langfristige <strong>Werte</strong>ntwicklung<br />
ihrer Immobilienanlage legen,<br />
eine in Deutschland neuartige Investitionsmöglichkeit<br />
bieten. Dieses Angebot zielt<br />
sowohl auf die Investoren der TAG wie<br />
auch auf neue Investorenkreise, die wir<br />
hierdurch zu erschließen suchen.<br />
Wie lautet Ihre Prognose für die Entwicklung<br />
des TAG-G-REITs?<br />
Der TAG-G-REIT hat ein übersichtliches<br />
und attraktives Portfolio, bestehend aus<br />
Büroimmobilien, die sich vorwiegend in<br />
den Ballungszentren Deutschlands befinden.<br />
Der G-REIT besitzt für die nächsten<br />
Jahre gute und nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten,<br />
die uns positiv stimmen.<br />
<strong>Wir</strong> erwarten stabile Cashflows,<br />
gute Renditen und sehen Potenzial für<br />
weitere Wertsteigerungen.
Exit Tax –<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
nutzen<br />
Die Exit Tax beruht zunächst auf der<br />
Überlegung des Gesetzgebers, das in<br />
Immobilienvermögen gebundene Kapital<br />
deutscher <strong>Unternehmen</strong> zu reduzieren,<br />
damit diese es in ihrem jeweiligen Kerngeschäft<br />
einsetzen können. Die Immobilie<br />
und das Asset Management werden an<br />
Spezialisten in den REITs ausgelagert.<br />
Hierzu hat der Gesetzgeber eine steuerliche<br />
Vergünstigung für den Verkauf<br />
von Immobilien initiiert, die so genannte<br />
Exit Tax. Nach Nr. 70 § 3 EStG wird eine<br />
bis zum 31. Dezember 2009 befristete<br />
Begünstigung bei der Besteuerung des<br />
Veräußerungsgewinns von 50 Prozent<br />
gewährt. Um von diesem Vorteil zu profitieren,<br />
muss der Veräußerer seine Immobilien<br />
allerdings an einen REIT bzw. einen<br />
Vor-REIT verkaufen.<br />
Markt und Strategie 33<br />
Durch diese Regelung wird insbesondere<br />
das Sale-and-lease-back-Geschäft forciert.<br />
Neben den bekannten Vorteilen dieser<br />
Modelle kann sich nun ein erheblicher<br />
steuerlicher Vorteil für den Veräußerer ergeben,<br />
von dem indirekt natürlich auch der<br />
REIT als Erwerber profitiert, da er in der<br />
Lage ist, auf Basis einer vergleichbaren<br />
Kalkulation einen höheren Kaufpreis zu<br />
zahlen. Der TAG ist es als einem der ersten<br />
deutschen Vor-REITs gelungen, diesen<br />
Wettbewerbsvorteil bei der Akquisition des<br />
Siemens-Portfolios zu nutzen.
34 Markt und Strategie<br />
Unsere Wertschöpfungskette<br />
Die „Buy, Build & Hold“-Strategie Die<br />
Strategie der TAG verfolgt ein Ziel: die<br />
langfristige Wertsteigerung des Portfolios.<br />
Darauf ist die gesamte Wertschöpfungskette<br />
des Konzerns und seiner Tochterunternehmen<br />
konsequent ausgerichtet.<br />
So funktioniert die Wertsteigerung bei<br />
Immobilien in der Praxis: Ausschlaggebend<br />
für den Kauf von Objekten („Buy“) sind neben<br />
dem Ergebnis sorgfältiger Due Diligence<br />
die „drei L“: nämlich Lage, Lage und nochmals<br />
Lage. Optimale Ankaufobjekte sind<br />
kleine und mittlere Portfolios in den deutschen<br />
Metropolen. Ein weiteres wichtiges<br />
Kriterium ist das Entwicklungspotenzial<br />
(„Build“) des Objekts: Durch Sanierung und<br />
Modernisierung, aber auch durch Schaffung<br />
neuer Wohnflächen werden die Immobilien<br />
aufgewertet. Dachausbau, der Anbau von<br />
Balkonen sowie der Neubau von Einheiten<br />
auf dem gekauften Gelände sind dabei die<br />
Optionen. Nach der Entwicklung geht das<br />
Objekt in die langfristige Bestandshaltung<br />
(„Hold“) über. Fortan ist es die Aufgabe, das<br />
vorhandene Mietsteigerungspotenzial zu<br />
nutzen und die Betriebskosten zu optimieren.<br />
Wachsende Bedeutung für die Strategie der<br />
TAG hat der Bereich Service. Die TAG Asset<br />
Management GmbH, ein Tochterunternehmen<br />
der TAG, übernimmt dabei Immobiliendienstleistungen<br />
für die eigene Gruppe,<br />
aber auch für Investoren aus dem In- und<br />
Ausland. Zu den Leistungen gehören Haus-<br />
Buy Build Hold Service<br />
Deutsche Metropolen mit<br />
langfristiger Wachstumsperspektive<br />
Gute Wohnlagen<br />
Attraktive Mietrenditen mit<br />
hohen Cashflows<br />
Fokus auf kleine bis mittlere<br />
Immobilienportfolios<br />
Detaillierte Due Diligence durch<br />
kompetente Mitarbeiter<br />
Modernisierung und Instandsetzung<br />
Schaffung zusätzlicher Flächen<br />
durch Ausbau und Aufstockung<br />
An- und Neubau<br />
Verbesserung des Umfelds<br />
Aktive Wertschöpfung durch<br />
Bestandsentwicklungsmaßnahmen<br />
Langfristige Bestandshaltung<br />
Mietsteigerungspotenzial nutzen<br />
Optimierung der Betriebskosten<br />
In Berlin-Tempelhof wurde im Dezember<br />
2006 mit der „Bärenparksiedlung“ ein denkmalgeschütztes<br />
Wohnensemble erworben. Die<br />
attraktiven Wohnhäuser aus dem vergangenen<br />
Jahrhundert bieten ein viel versprechendes<br />
Wertschöpfungspotenzial.<br />
Immobiliendienstleistungen<br />
für die Gruppe und für Dritte<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Hausverwaltung<br />
Due Diligence<br />
Projektsteuerung<br />
Baubetreuung<br />
Controlling<br />
Finanzbuchhaltung<br />
Asset Management<br />
IT
Eine unserer Wohnimmobilien in der<br />
Mühlenstraße in Berlin während und nach der<br />
Bestandsentwicklung<br />
verwaltung, Due Diligence, Projektsteuerung,<br />
Baubetreuung, Controlling, Finanzbuchhaltung,<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Akquisitionen.<br />
Dieser Bereich hat innerhalb des Immobilienkonzerns<br />
einen großen Stellenwert, da die<br />
Serviceleistungen regelmäßige Einnahmen<br />
ohne die in der Immobilienwirtschaft sonst<br />
übliche große Kapitalbindung ermöglichen.<br />
Langfristige Perspektive<br />
Gegenüber der kurzfristigen Gewinnmaximierung<br />
hat die „Buy, Build & Hold“-Strategie<br />
einen deutlichen Vorteil: Sie ermöglicht die<br />
optimale Anpassung der Einkaufspolitik an<br />
die zyklischen Veränderungen des Marktes.<br />
Die verschiedenen Töchter der Holding<br />
Die Entwicklung der Bärenparksiedlung in Berlin<br />
Der Bau-Verein zu Hamburg erwarb das denkmalgeschützte<br />
Wohnensemble mit 885 Wohnungen im Dezember 2006. Nicht<br />
nur die Lage in unmittelbarer Nähe diverser <strong>Unternehmen</strong> und<br />
damit Arbeitgeber der potenziellen Mieter macht die Anlage aus<br />
den 30er Jahren attraktiv. Bemerkenswert ist auch die innere<br />
Parkanlage, die als Gartendenkmal heute besonderen Schutz<br />
genießt. Die Anlage aus den 30er Jahren mit drei- und viergeschossigen<br />
Satteldachhäusern und 48.000 Quadratmetern<br />
Wohnfläche bietet großes Wertsteigerungspotenzial. Dachgeschosse<br />
können auf insgesamt 9.000 Quadratmetern ausgebaut<br />
werden. Bis 2015 ist die umfassende Modernisierung, Sanierung<br />
und Entwicklung der Anlage vorgesehen.<br />
Dabei werden zunächst einzelne Wohnungen instand gesetzt<br />
und modernisiert, um die vorhandenen Leerstände abzubauen.<br />
Danach steht die Vollmodernisierung einzelner Häuser auf dem<br />
Programm. Mit dem Ziel, neue Mieterschichten wie etwa Familien<br />
sowie Singles und Paare mit höherem Einkommen anzuziehen,<br />
wird auch durch die Zusammenlegung der Wohnungen bedarfsgerechter<br />
Wohnraum geschaffen. Das dritte Vorhaben besteht in<br />
decken mit ihren Geschäftsbereichen die<br />
gesamte Wertschöpfungskette im Bereich<br />
Immobilien von Bestandshaltung über Bestandsentwicklung<br />
zu umfassenden Serviceangeboten<br />
für Investoren ab, was für<br />
zusätzliche Unabhängigkeit von Schwankungen<br />
im Immobilienmarkt sorgt. Die zentrale<br />
Maßnahme zur strategischen Ausrichtung<br />
entsprechend „Buy, Build & Hold“ ist<br />
der Aufbau eines langfristig ausgerichteten<br />
Bestandsportfolios mit stabilem Cashflow<br />
und hohen Renditen. Im Jahr 2006 führte die<br />
TAG umfassende Kapitalmaßnahmen durch<br />
– sie wurden für umfangreiche Investitionen<br />
in den Wohn- und Gewerbebestand des<br />
Konzerns genutzt.<br />
Buy, Build & Hold in der Praxis<br />
Markt und Strategie 35<br />
dem Ausbau der Dachfläche. Auf 9.000 Quadratmetern entstehen<br />
hier hochwertige Wohnungen von 80 bis 90 Quadratmetern<br />
mit Gauben und Dachterrassen. Moderne Küchen und Bäder,<br />
sanierte Treppenhäuser und erneuerte Fassaden steigern den<br />
Wohnwert der gesamten Anlage, eine neue Heizungsanlage<br />
inklusive der Warmwasserversorgung und ein Elektronetz bieten<br />
zeitgemäßen technischen Standard.<br />
Meilensteine bis 2010<br />
Im ersten Bauabschnitt bis zum Jahr 2010 werden zunächst 200<br />
Wohnungen instand gesetzt und rund 20 Häuser modernisiert<br />
mit dem entsprechenden Ausbau der Dachgeschosse.<br />
Das Projekt Bärenparksiedlung macht die Arbeitsteilung innerhalb<br />
des TAG-Konzerns deutlich: Der Bau-Verein zu Hamburg<br />
AG erwarb das Objekt, entwickelt wird es von den Immobilienspezialisten<br />
der TAG Asset Management GmbH. Herr Tobias<br />
Behr vertritt die Asset Management GmbH als kompetenter<br />
Immobilienspezialist in der Niederlassung Berlin, die technische<br />
Projektsteuerung liegt bei Herrn André Kirsten von der B.u.P<br />
Projektmanagement GmbH in Leipzig.
36 Markt und Strategie<br />
Tobias Behr, Asset Manager, Berlin<br />
Architekt Dipl.-Ing. Lutz Schilbach,<br />
Projektmanager, Leipzig<br />
Das Asset Management der TAG ist<br />
das wertorientierte Management von<br />
eigenen und fremden Liegenschaften<br />
und Portfolios. Die TAG Asset Management<br />
GmbH deckt den gesamten<br />
Immobiliendienstleistungsprozess ab.<br />
Die Aktivitäten im Bereich Dienstleistungen<br />
bündelt die TAG in ihrer Tochter TAG<br />
Asset Management GmbH. Das <strong>Unternehmen</strong><br />
deckt alle immobilienrelevanten Leistungen<br />
von Akquisition, Due Diligence,<br />
Projektentwicklung und -steuerung bis zur<br />
Baubetreuung, zu Controlling, Öffentlich-<br />
„Unsere Präsenz vor Ort und<br />
lokale Marktkenntnis zeichnen<br />
uns aus.“ Tobias Behr<br />
keitsarbeit und Asset Management ab. Sie<br />
beschäftigt erfahrenes Fachpersonal und<br />
nutzt ihr umfassendes und langjähriges<br />
Know-how im Bereich Bestandsentwicklung<br />
sowie die regionale Präsenz an den Märkten<br />
mit Wachstumstrend. Vor diesem Hintergrund<br />
ist es gelungen, den Bereich Service<br />
deutlich auszubauen.<br />
Die TAG Asset Management GmbH unterstützt<br />
nationale und internationale Investoren<br />
in ihren Bauvorhaben, wie beispielsweise den<br />
internationalen Investor Conwert Immobilien<br />
Invest AG, Wien. Das Joint Venture sieht das<br />
Portfoliomanagement, die Entwicklung und<br />
Verwaltung der Immobilienbestände, das<br />
Controlling und die Finanzbuchhaltung in<br />
Deutschland durch die TAG Asset Management<br />
GmbH vor.<br />
Mit dem Ausbau des umfassenden Dienstleistungsangebots<br />
rund um die Immobilie<br />
vergrößert die TAG die nicht kapitalgebundenen<br />
Ertragsmöglichkeiten mit sicherem<br />
Planungshorizont. Gemeinsam mit dem<br />
Engagement in den Bereichen Wohn- und<br />
Gewerbeimmobilien deckt das <strong>Unternehmen</strong><br />
damit die gesamte Wertschöpfungskette bei<br />
Immobilien ab.<br />
„Expertise und Vielseitigkeit<br />
zählen zu<br />
unseren Stärken.“<br />
Lutz Schilbach<br />
Die Dienstleistungen der TAG Asset<br />
Management GmbH werden auch innerhalb<br />
der Konzerngruppe genutzt, vor allem bei<br />
der Akquisition, aber auch in den Bereichen<br />
Öffentlichkeitsarbeit, IT und Controlling.
Immobilien als Investment<br />
Internationale Anleger haben den deutschen Immobilienmarkt<br />
entdeckt. Im Jahr 2006 waren deutsche Gewerbeimmobilien<br />
so gefragt wie nie zuvor. Das Investitionsvolumen<br />
in Deutschland betrug nach Berechnungen des Beratungsunternehmens<br />
Jones Lang LaSalle 49,5 Milliarden Euro,<br />
141 Prozent mehr als 2005. Gleichzeitig stieg der vom<br />
Bankhaus Ellwanger & Geiger berechnete Aktienindex für<br />
deutsche Immobiliengesellschaften Dimax um 46,3 Prozent.<br />
Zum Vergleich: Der DAX legte im gleichen Zeitraum 20 Prozent<br />
zu. Begehrt waren die deutschen Papiere vor allem<br />
bei Anlegern aus den USA und Großbritannien. München<br />
und Hamburg errangen nach den Ergebnissen der Marktanalyse<br />
Emerging Trends in Real Estate Europe 2007 der<br />
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers erstmals<br />
Plätze unter den Top Ten der begehrtesten Immobilienstandorte<br />
Europas. Der Trend schwächte sich Ende des<br />
ersten Quartals 2007 leicht ab – dennoch konnte bis zum<br />
Juni 2007 ein deutlich über dem des Vorjahrs gelegenes<br />
Niveau gehalten werden.<br />
Immobilien- und Anlageexperten sind sich darüber einig,<br />
dass es sich bei dem Boom von deutschen „Betonpapieren“<br />
nicht um ein kurzfristiges Strohfeuer handelt. Das globale<br />
Wachstum sowie die anhaltend starke Konjunktur in<br />
Deutschland sind günstige Rahmenbedingungen. Zurück-<br />
Unser Asset Management<br />
Angebot von Immobilienbeständen<br />
Bewertung und Analyse durch die<br />
TAG Asset Management GmbH<br />
Kauf von Immobilienbeständen<br />
Wertschöpfung<br />
Modernisierung und Instandsetzung<br />
Ausbau und Aufstockung<br />
Anbau und Neubau<br />
Bau von Tiefgaragen<br />
Verbesserung des Umfelds<br />
Veräußerung an Mieter, Selbstnutzer<br />
und Kapitalanleger<br />
Zusätzlicher Mietbestand mit<br />
höherem Immobilienwert<br />
Kaufmännische und technische<br />
Verwaltung des eigenen Bestandes<br />
Bewertung der Immobilie durch<br />
externe Gutachter<br />
gehende Leerstände, Mieten im Aufwärtstrend sowie steigende<br />
Preise sind gute Argumente, um weiter ausländische<br />
Investoren in den deutschen Immobilienmarkt zu locken,<br />
zumal Immobilienaktien wegen ihrer konstanten <strong>Werte</strong>ntwicklung<br />
als solides Investment für jedes Portfolio gelten.<br />
Die rückwirkend zum 1. Januar 2007 eingeführten REITs<br />
dürften den deutschen Immobilienmarkt in den Augen der<br />
Anleger aus dem In- und Ausland noch attraktiver machen.<br />
Deutsche REITs stellen für institutionelle Investoren aus dem<br />
Ausland, wie zum Beispiel große Versicherungen und Pensionsfonds,<br />
eine zusätzliche Attraktion dar. Deren Investitionen<br />
wiederum erhöhen das Kapitalangebot und die Liquidität<br />
auf dem deutschen Immobilienmarkt, der nach Volumen in<br />
Europa mit Abstand die Nummer eins ist.<br />
Experten rechnen mit bis zu 30 zusätzlichen Börsengängen<br />
in Deutschland in den ersten drei Jahren nach Einführung<br />
der REITs. Da dadurch ein vollkommen neues Kapitalmarktsegment<br />
entsteht, ergeben sich auch für verwandte<br />
Branchen und Berufe wie Analysten, Asset Manager oder<br />
Immobiliengutachter neue Wachstumschancen.<br />
Experten beziffern das Marktpotenzial von REITs in Deutschland<br />
bis zum Jahr 2010 auf 50 bis 75 Milliarden Euro.<br />
Von der Wertschöpfung durch aktive<br />
Bestandsentwicklung profitiert die TAG<br />
in vielfacher Weise.<br />
Veräußerungserlöse/<br />
Hohe Rendite<br />
Mieterlöse/Langfristig<br />
sichere Einnahmen<br />
Markt und Strategie 37
38 Die Welt der Immobilien<br />
Offene Fläche, viel Licht und innovative<br />
Raumkonzepte sind Markenzeichen moderner<br />
Raumgestaltung.
Die Welt<br />
der Immobilien<br />
Vom Projekt zum Erfolg? Die gute<br />
Lage des Grundstücks ist eine Voraussetzung<br />
für ein erfolgreiches Immobilienprojekt,<br />
die gute Mischung von Grundrissen<br />
und Zielgruppen eine andere.<br />
Ein brachliegendes Eisenbahngelände<br />
wird zu einem belebten Quartier. Aus einer<br />
Wohnanlage mit Sanierungsstau, deren beste<br />
Jahre schon längst hinter ihr liegen, wird<br />
wieder ein attraktiver Standort, der neue<br />
Mieter und Eigentümer anzieht. Meistens<br />
braucht es zu Beginn eines solchen Projektes<br />
schon großes Imaginationsvermögen,<br />
um sich vorzustellen, wie sich ein Objekt<br />
innerhalb weniger Jahre <strong>entwickeln</strong> kann.<br />
Das geht erfahrenen Immobilienentwicklern<br />
selten anders als den Laien, die oftmals<br />
staunend das rege Treiben auf einer Großbaustelle<br />
beobachten.<br />
Die TAG realisiert Bauprojekte in Größen zwischen<br />
24 (wie beispielsweise in Börnsen am<br />
östlichen Stadtrand Hamburgs) und mehr als<br />
750 Einheiten, wie sie beim Neubauprojekt<br />
„Alte Wöhr“ am Stadtpark in Hamburg geplant<br />
sind. Die TAG projektiert reine Wohnprojekte,<br />
baut und entwickelt aber auch<br />
Gewerbeimmobilien oder Mischformen von<br />
beiden. Ein aktuelles Beispiel dafür ist das<br />
Großprojekt im Süden Stuttgarts. Hier entstehen<br />
neben 100 Mietwohnungen ein repräsentatives<br />
Bürogebäude sowie ein Hotel<br />
mit 150 bis 180 Zimmern.<br />
Lage, Lage, Lage<br />
„Das wichtigste und erste Kriterium für das<br />
Gelingen eines Projektes sind die drei L:<br />
Lage, Lage, Lage“, erklärt der Bauingenieur<br />
Erhard Flint, Vorstand der TAG und damit für<br />
die Wohnimmobilien im Konzern zuständig.<br />
Der Grund dafür leuchtet ein: „Die Kosten<br />
für Planung, Genehmigungen und Bau sind<br />
im Wesentlichen an jedem Ort gleich. Lediglich<br />
der Preis des Grundstückes ist je<br />
nach Lage eine variable Größe.“ Wer den<br />
Erwerb von günstigen Standorten in vergleichsweise<br />
schlechten Lagen vorzieht,<br />
ist möglicherweise nicht in der Lage, die<br />
Baukosten so zu senken, dass die fertigen<br />
Die Welt der Immobilien 39<br />
Die wichtigsten Maßnahmen bei der<br />
Entwicklung von Bestandsimmobilien<br />
Nachverdichtung, beispielsweise durch Bebauung freier Flächen<br />
Ausbau von Dachgeschossen und Aufstockungsmaßnahmen schaffen<br />
hochwertigen Wohnraum<br />
Balkonanbau erhöht den Wohnwert und generiert zusätzlich vermietbare Flächen<br />
Neue, größere und damit zeitgemäße Grundrisse durch Zusammenlegung<br />
kleinerer Einheiten<br />
Sanierung der Gemeinschaftsflächen<br />
Neue Bäder und Bodenbeläge für modernes, zeitgemäßes Wohnen<br />
Aufwertung des gesamten Wohnumfeldes durch Infrastrukturmaßnahmen
40 Die Welt der Immobilien<br />
Unsere Wohnanlage in Berlin-Zehlendorf,<br />
vor und nach unserer Sanierungsmaßnahme<br />
Due Diligence Drum prüfe ... Wie groß ist ein Objekt?<br />
Welche baurechtlichen Rahmenbedingungen existieren?<br />
Gibt es Entwicklungspotenzial? Wie ist es um die Infrastruktur<br />
bestellt? Ist Mietsteigerungspotenzial vorhanden?<br />
Das sind einige der wichtigen Fragen, die es im Rahmen der<br />
Due Diligence, das heißt der Prüfung eines Akquise-Objektes<br />
mit „gebotener Sorgfalt“, zu beantworten gilt. „Grundsätzlich hat<br />
jeder Altbau Potenzial“, sagt Erhard Flint. Doch erst, wenn das<br />
Baurecht Anbauten oder Aufstockungen zulässt, handelt es sich<br />
um ein interessantes Objekt. Manchmal zeigen sich die Behörden<br />
auch kompromissbereit. Im Falle der denkmalgeschützten<br />
Bärenparksiedlung in Berlin wurden erst nach entsprechenden<br />
Verhandlungen Dachgauben und -terrassen genehmigt. Optimal<br />
für die Bestandsentwicklung ist die Bündelung mehrerer Objekte,<br />
denn sie bieten vielfältige Optionen: von der einfachen Renovierung<br />
über die Zusammenlegung mehrerer Einheiten bis zur<br />
Aufstockung und Nachverdichtung, um auf dem gleichen Boden<br />
mehr Wohnfläche zu schaffen. Wichtig ist auch die Anbindung,<br />
zum Beispiel Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Kindergärten oder<br />
Sportvereine. Fehlt es an der Nahversorgung, lässt sich unter<br />
Umständen Abhilfe schaffen, etwa indem auf dem eigenen Grundstück<br />
ein Markt eröffnet wird.<br />
Für die technischen Aspekte im Rahmen der Due Diligence ist<br />
Dietmar Busse, Prokurist bei der TAG Asset Management GmbH,<br />
mit seinem Team zuständig. Wie alt ist das Objekt? Welche Risiken<br />
in Form von Altlasten, beispielsweise mit Asbest verkleidete<br />
Leitungen, gibt es? Welche Chancen stehen dem gegenüber?<br />
Die Beurteilung von Alter, Größe und Zustand führt zur Bewertung<br />
eines Objekts. Jüngster Coup von Busse und seinen Kollegen:<br />
Das Siemens-Gewerbeportfolio im Wert von 180 Millionen Euro<br />
mit Liegenschaften in Berlin, München, Köln, Fürth sowie Mannheim.<br />
Für die Due Diligence braucht es viel mehr als technischen und<br />
kaufmännischen Sachverstand. „Die besondere Herausforderung<br />
ist es, an die wirklich interessanten Informationen zu kommen“,<br />
erzählt Busse. „Das erfährt man nur in informellen Gesprächen<br />
von Techniker zu Techniker, zum Beispiel mit dem Hausmeister.<br />
Eine Hälfte der Arbeit betrifft Zahlen und Bilanzen, die andere<br />
Hälfte besteht aus menschlichem Einfühlungsvermögen und<br />
Fingerspitzengefühl.“
Objekte nachgefragt werden. Während sich<br />
in schlechten Lagen jede Planung der Maßgabe<br />
„möglichst günstig“ unterordnen muss,<br />
ist bei begehrteren Objekten eine größere<br />
Vielfalt an Ausstattungen möglich, „und das<br />
wiederum verringert das Vertriebsrisiko“, so<br />
Flint. Dabei macht es keinen Unterschied,<br />
ob Mietwohnungen geplant sind oder die<br />
Einheiten verkauft werden sollen. „Mieter<br />
sind fast so anspruchsvoll wie Eigentümer“,<br />
so Flint.<br />
Eine Frage des Teamworks<br />
Eine große Bedeutung hat auch die gute<br />
Zusammenarbeit mit den Behörden und<br />
Politikern. „<strong>Wir</strong> müssen Überzeugungsarbeit<br />
leisten. Das ist nicht immer leicht, weil für die<br />
Entscheider wirtschaftliche Argumente oft<br />
nicht erste Priorität haben“, so Flint. In den<br />
meisten Fällen allerdings gäbe es eine gute<br />
Kooperation mit den Stadtplanungs- und<br />
Genehmigungsämtern. „Die weisen auf ihre<br />
Belange hin, zeigen sich aber auch durchaus<br />
kompromissbereit und sind dabei behilflich,<br />
Wege zu finden“, so die Erfahrung des Bauingenieurs.<br />
Für den Bauingenieur und Projektentwickler<br />
beim Bau-Verein zu Hamburg AG, Tobias<br />
Heeschen, ist es immer wieder eine besondere<br />
Herausforderung, „in einem bestimmten<br />
wirtschaftlichen Rahmen ein Projekt zu <strong>entwickeln</strong>,<br />
das wirklich in die Landschaft passt<br />
und nicht den eigenen Geschmack, sondern<br />
den der Zielgruppe trifft“. Er vermeidet Einheitsplanungen<br />
nach „Schema x“. Auch das<br />
ist ein Grund, weshalb er mit unterschiedlichen<br />
Architekturbüros zusammenarbeitet.<br />
Der Mix macht’s<br />
Ziel ist es immer, für die gute Mischung zu<br />
sorgen: Ein Mix von Wohnungen mit unterschiedlichen<br />
Grundrissen spricht im Idealfall<br />
möglichst zahlreiche Zielgruppen an.<br />
Einfache Geschosswohnungen, größere<br />
Maisonettewohnungen oder hochwertige<br />
Dachwohnungen mit Terrassen locken unterschiedliche<br />
Käufer oder Mieter. Doch nicht<br />
nur in Hinblick auf die Vertriebsoptimierung<br />
ist es wichtig, dass die Mischung stimmt.<br />
„Dadurch wird ein Quartier lebendig“, ergänzt<br />
Flint, der dabei nicht nur die Neubauprojekte,<br />
sondern auch die Bestandsentwicklungen im<br />
Auge hat. „<strong>Wir</strong> brauchen möglichst verschiedene<br />
Alters- und Einkommensstrukturen. Im<br />
besten Falle ist auch die Nutzung gemischt,<br />
so dass Gewerbeflächen neben Wohneinheiten<br />
bestehen. Wenn das gelingt, lässt<br />
auch die positive gewerbliche Entwicklung<br />
nicht auf sich warten.“ Und das wiederum<br />
belebt das Straßenbild, so dass wieder neue<br />
Interessenten angezogen werden.<br />
Bei dem innovativen Neubauprojekt Alte Wöhr am Stadtpark in<br />
Hamburg entstehen auf dem Gesamtareal (gelb markiert) 750 Wohneinheiten<br />
und ca. 14.000 Quadratmeter Gewerbeflächen. Der Bau-Verein<br />
hat Anfang 2007 vier Areale erworben (rot markiert). Dort entstehen<br />
315 Wohneinheiten.<br />
Die Welt der Immobilien 41<br />
Besser im Team<br />
Für jedes Bauvorhaben wird ein eigenes<br />
Planungsteam geschaffen. Das besteht<br />
aus Vermesser, Baugrundgutachter,<br />
Architekt, Statiker sowie Haustechnikplaner.<br />
Unter Umständen werden noch<br />
Sondergutachten, wie etwa für Brandschutz,<br />
fällig. Dafür gibt es Extra-Fachleute.<br />
Bei dem Projekt HafenCity waren<br />
Lärmschutz-Experten mit an Bord – wegen<br />
des Lärms, den die Hafenarbeiter<br />
verursachten. Beim Projekt Alte Wöhr in<br />
Hamburg geht es im ersten Abschnitt<br />
um 164 Wohnungen. Das Team dafür<br />
besteht aus 14 Mitarbeitern, die Leitung<br />
erfolgt durch Projektentwickler<br />
der TAG.
42 Die Welt der Immobilien<br />
Traumprojekt HafenCity<br />
Tobias Heeschen<br />
Projektentwickler bei der Bau-Verein zu Hamburg AG<br />
Gibt es für Projektentwickler so etwas wie ein Traumprojekt?<br />
Das gibt es schon. Für mich war das sicherlich die Hafen-<br />
City. Dort haben wir mit dem Dock 4 ein Wohn- und Geschäftshaus<br />
mit 18 Einheiten und 2.500 Quadratmetern<br />
Gewerbe gebaut.<br />
Das ist für Ihre Verhältnisse nicht sehr groß!<br />
Nicht groß, dafür aber sehr besonders. Immerhin waren wir<br />
mit dabei, als der Startschuss für die HafenCity als Stadtentwicklungsprojekt<br />
mit weltweiter Dimension am Sandtorkai<br />
begann. Schon die Planungsphase war spannend. Da<br />
ging es etwa darum, wie man z. B. ein Grundstück in der<br />
Freihandelszone bildet. Und dann die Lage: die historische<br />
Speicherstadt im Rücken, direkt am Wasser, dabei ragen<br />
die Gebäude über das Sandtorbecken hinaus. Da entsteht<br />
ein komplett neuer Stadtteil in unmittelbarer Innenstadtnähe.<br />
Das ist schon faszinierend.<br />
Also lieber klein und fein als groß und imposant?<br />
Nein, so kann man das nicht sagen. Das Projekt Alte Wöhr<br />
am Stadtpark in Hamburg mit mehr als 750 Wohneinheiten<br />
und 14.000 Quadratmetern Gewerbefläche ist auch ein<br />
Traumprojekt für mich.<br />
Was würden Sie noch gerne planen?<br />
Die Wohnungen bei der in Hamburg entstehenden Elbphilharmonie,<br />
da würde ich gerne mitmachen.<br />
Dock 4<br />
Das Prinzip der guten Mischung ist erfolgreich,<br />
das zeigen die Erfahrungen des <strong>Unternehmen</strong>s,<br />
beispielsweise in Zehlendorf. In dem<br />
Berliner Stadtteil wurden zwei Wohnanlagen<br />
mit je rund 640 Einheiten entwickelt. Der Bau-<br />
Verein erwarb das Ensemble und ließ Fassaden,<br />
Dächer, Fenster und Türen erneuern.<br />
Durch Aufstockung von Dachgeschossen<br />
und Anbauten wurde die Fläche um fast 50<br />
Prozent vergrößert. Attraktive Dachgeschosswohnungen<br />
und durch Zusammenlegung<br />
mehrerer Einheiten vergrößerte Wohnungen<br />
zogen eine neue Klientel an, die heute in<br />
Nachbarschaft zu den alten Mietern wohnt.<br />
Insgesamt profitierte die gesamte Anlage, sie<br />
ist heute eine nachgefragte Wohngegend.<br />
Durch Entwicklungsmaßnahmen nachhaltig<br />
aufgewertet wurde auch die Lenbach-<br />
Siedlung in Ottobrunn bei München. Bereits<br />
1996 erwarb der Bau-Verein zu Hamburg die<br />
Anlage, die sich in einem sozial schwachen<br />
Umfeld befand. Nach einer zehnjährigen Entwicklung<br />
des Projekts ist Ottobrunn heute<br />
eine bevorzugte Wohnlage.<br />
Verantwortung übernehmen<br />
Wohnraum zu <strong>entwickeln</strong> bedeutet für Erhard<br />
Flint auch, Verantwortung gegenüber dem<br />
Bestand zu übernehmen. „Mit dem Kauf ist<br />
es nicht getan, wir müssen uns aktiv um die<br />
Substanz kümmern. Allerdings ist das auch<br />
in unserem eigenen Interesse: Nur wenn wir<br />
aktiv werden, bekommen wir die Mieter, die<br />
bereit sind, einen höheren Preis zu zahlen.<br />
Und die helfen wiederum mit, dass das Umfeld<br />
attraktiv bleibt. Das ist ein Kreislauf, den<br />
wir einmal anstoßen müssen.“
So soll das Stuttgarter „Südtor“ nach der<br />
Fertigstellung im Winter 2009/2010 aussehen.<br />
Quartier Stuttgarter „Südtor“ Es entstehen<br />
in einem vitalen städtischen Umfeld<br />
neben 85 Mietwohnungen moderne,<br />
flexible Büroflächen, großflächige<br />
Einzelhandelsflächen und ein Hotel mit<br />
ca. 180 Zimmern.<br />
Das Großprojekt „Südtor“ ist mit einem<br />
Investitionsvolumen von rund 65 Mio. Euro<br />
ein von der TAG projektiertes innerstädtisches<br />
Quartier mit vielfältigen Nutzungen.<br />
Das Objekt<br />
Das Projekt in der Innenstadt am „Südtor“<br />
wird alle Nutzungen so miteinander verbinden,<br />
dass daraus ein lebendiges Miteinander<br />
entsteht. Der Erfolg des Konzeptes der TAG<br />
beruht auf einer optimalen Abstimmung der<br />
Nutzungen untereinander und einer flexiblen,<br />
aber dabei auch nutzerspezifischen, bedarfsgerechten<br />
Planung aller Gebäudeteile.<br />
Das auf einer Grundstücksfläche von insgesamt<br />
6.750 Quadratmetern geplante Bauvorhaben<br />
wird über etwa 5.000 Quadratmeter<br />
Bürofläche und 2.900 Quadratmeter Einzelhandelsflächen<br />
verfügen sowie ein Hotel<br />
der Kategorie 3–4 Sterne beherbergen. Die<br />
ca. 85 freifinanzierten, gehobenen Mietwohnungen<br />
entstehen auf einer Wohnfläche von<br />
6.900 Quadratmetern.<br />
Das Stuttgarter Südtor wird unterschiedlichen<br />
Bevölkerungsgruppen – Familien,<br />
Singles, Paaren und Senioren – urbanes<br />
Wohnen im Zentrum Stuttgarts bieten. Entsprechend<br />
angepasst sind die angebotenen<br />
Wohnungen: Sie zeichnen sich durch<br />
individuelle Grundrisse mit Dachterrasse,<br />
großzügigen Balkonen oder Privatgärten,<br />
einer Rarität in der Innenstadt, aus.<br />
Diese Wohneinheiten werden dem Trend<br />
gerecht, dass zunehmend wieder junge Familien<br />
in der Stadt wohnen wollen. Die Dachgeschosswohnungen<br />
sind mit drei bis fünf<br />
Zimmern auf einer Ebene angelegt. Große<br />
Dachterrassen mit 20 bis 30 Quadratmetern<br />
machen diese Wohnungen, welche auch als<br />
großzügige Loftwohnungen ausgestattet<br />
werden können, besonders attraktiv. Das<br />
Konzept sieht darüber hinaus in den übrigen<br />
Geschossen barrierefreie Wohnungen<br />
mit zwei bis drei Zimmern für Singles und<br />
Paare vor. Durch die bewusste Anordnung<br />
der Baukörper wird ein großzügiger und<br />
ansprechender Innenhof entstehen, der im<br />
Zentrum der Anlage einen grünen Ort der<br />
Ruhe schafft. Die geplanten Einzelhandelsflächen<br />
im Quartier werden den Mietern,<br />
Mitarbeitern der Büros und Hotelgästen ermöglichen,<br />
Produkte des täglichen Bedarfs<br />
direkt im Quartier einzukaufen. Der Baubeginn<br />
des Quartiers ist für das Frühjahr 2008<br />
vorgesehen. Fertig gestellt werden soll die<br />
Anlage im Winter 2009/2010.<br />
Die Lage<br />
Das erste und wichtigste Kriterium für den<br />
Erfolg eines Projekts ist die Lage: Das Quartier<br />
im Stuttgarter Süden zeichnet sich besonders<br />
durch seine zentrale innerstädtische<br />
Lage und die räumliche Nähe zu den beliebten<br />
Wohnquartieren Heusteigviertel und<br />
Lehenviertel aus.<br />
Am nahe gelegenen Marienplatz und an der<br />
Böblinger Straße – und damit in unmittelbarer<br />
Nähe zur Anlage – befinden sich zahlreiche<br />
weitere Einkaufsmöglichkeiten. Die Haupteinkaufsstraße<br />
Stuttgarts, die Königstraße,<br />
und damit das Zentrum Stuttgarts ist zu Fuß<br />
in etwa 10 Gehminuten zu erreichen. Die U1<br />
und die U14 sowie die Zahnradbahn nach<br />
Degerloch haben ihren Haltepunkt am Marienplatz.<br />
Von dort erreicht man in ca. 3 Minuten<br />
das Stadtzentrum. Die neue Messe<br />
und der Flughafen sind in 12 Kilometern<br />
oder ca. 15 Fahrminuten erreichbar. In ca.<br />
10 Kilometern ist man vom Südtor aus am<br />
Autobahnkreuz Stuttgart und damit am Autobahnkreuz<br />
der A 8 (Stuttgart–München)<br />
und der A 81 (Singen–Würzburg).<br />
Die Potenziale<br />
Die Welt der Immobilien 43<br />
Zur Sicherung der langfristigen Werthaltigkeit<br />
des Objekts ist das Konzept für die Gebäude<br />
möglichst flexibel und zeitlos, gleichzeitig aber<br />
auch wertbeständig ausgerichtet. Die Verwendung<br />
qualitativ hochwertiger und nachhaltiger<br />
Baustoffe vermeidet die kostspielige Wartung<br />
und Instandsetzung der Materialien.<br />
Das Objekt „Südtor“ eignet sich durch seine<br />
hervorragende Lage und das Mischkonzept<br />
aus Hotel, Wohn- und Büroimmobilien ideal<br />
als kompaktes und lebendiges Stadtquartier.<br />
Diese Merkmale sowie die begrenzten<br />
Baulandreserven im Stuttgarter Innenstadtbereich<br />
garantieren ein langfristiges Wertsteigerungspotenzial<br />
des Objekts in einer<br />
prosperierenden Stadt.<br />
Die von der TAG in Auftrag gegebenen<br />
Marktstudien über die Positionierung und<br />
Erfolgsaussichten des geplanten Hotels<br />
lassen auch für die Zukunft Wertsteigerungschancen<br />
erwarten. Neben den steigenden<br />
Übernachtungszahlen (von 2.500<br />
Tausend Übernachtungen pro Jahr auf ca.<br />
3.000 Tausend Übernachtungen pro Jahr)<br />
wird insbesondere die besondere Lage unseres<br />
Standortes als Potenzial angesehen.<br />
Auch die fußläufige Nähe zu den Versicherungen<br />
mit ihren ca. 20.000 Arbeitsplätzen<br />
sowie die Nähe zur Messe, welche trotz der<br />
Innenstadtlage gegeben ist, überzeugen.
44 Die Welt der Immobilien<br />
Wohnst du<br />
noch ...? Erst mit<br />
Möbelstücken wird<br />
eine Wohnung zum<br />
Leben erweckt.<br />
Unsere Modellwohnungen<br />
geben<br />
einen Eindruck, wie<br />
das neue Zuhause<br />
aussehen kann.<br />
Unser Wohnprojekt<br />
Quartier 208 in der<br />
Behrenstraße, Berlin,<br />
verbindet alle Vorteile<br />
einer zentralen Lage<br />
mit modernem Wohnkomfort.
Hochwertige Materialien und sinnvolle Raumaufteilung<br />
kennzeichnen unsere Wohnungen in der<br />
der Auguste-Viktoria-Straße, Berlin.<br />
Die Welt der Immobilien 45
46 Die Welt der Immobilien<br />
Unsere Immobilie in der Planckstraße,<br />
Hamburg, erfüllt die Anforderungen an moderne<br />
Büroflächen.<br />
Kochen, arbeiten, duschen, schlafen auf<br />
gut sechs Quadratmetern: der Wohnwürfel.<br />
Studentenbude der Zukunft?<br />
Wie leben wir 2020? Wie leben wir<br />
morgen? Kommunikationstechnologien,<br />
demografische und ökologische Entwicklungen<br />
verändern die Wohnwelten<br />
der Menschen.<br />
Die Bevölkerung in Deutschland nimmt<br />
ab – und trotzdem steigt die Zahl der Haushalte<br />
noch um etwa drei Prozent an, das<br />
bedeutet einen Zuwachs von über einer Million<br />
Wohneinheiten im Jahr 2020. Singles<br />
und Paare ohne Kinder setzen sich durch:<br />
Der Anteil der kleinen Haushalte steigt auf<br />
über 75 Prozent, Haushalte mit drei und vier<br />
Personen werden zunehmend zur Seltenheit.<br />
Das berechnete das Bundesamt für Bauwesen<br />
und Raumordnung in der aktuellen<br />
Raumordnungs- und Wohnungsprognose.<br />
Entsprechend werden hierzulande bis 2020<br />
noch 3,4 Millionen Neubauwohnungen benötigt,<br />
pro Jahr im Schnitt knapp 226.000<br />
Wohnungen. Der Raum für den Einzelnen<br />
wird dabei immer größer: Einer Prognose<br />
des Statistischen Bundesamtes zufolge wird<br />
die Wohnfläche pro Kopf im Jahr 2020 bei<br />
54 Quadratmetern liegen. In der ersten Hälfte<br />
der Neunziger betrug sie noch 40 Quadratmeter.<br />
Das entspricht einem Anstieg von<br />
35 Prozent.<br />
Wunderwelt Technologie<br />
Unser heutiger Lebensstil wird sich auch<br />
durch Mikroelektronik und Internet weiter<br />
verändern. Neue Technologien stellen vielfältige<br />
Kommunikationsdienste bereit, elektronisches<br />
Hausmanagement über ein einziges<br />
Gerät wird zur Selbstverständlichkeit werden.<br />
Türöffnen per Fingerabdruck statt mit<br />
dem Schlüssel, eine Waschmaschine, die<br />
per Handy den Schleudergang ankündigt,<br />
und der Kühlschrank, der sich per Internet-<br />
bestellung beim nächsten Supermarkt selbst<br />
darum kümmert, dass er stets schön gefüllt<br />
ist. Wer in modernen Bürobauten arbeitet,<br />
bekommt schon heute einen kleinen Vorgeschmack:<br />
Hier reguliert moderne Gebäudetechnik<br />
den Energieverbrauch, dosiert Licht<br />
und Lüftung, übernimmt den Brandschutz,<br />
kontrolliert den Hauseingang und steuert die<br />
Alarmanlage.<br />
Mehr Effizienz<br />
Umfassende Veränderungen stehen uns<br />
auch in Sachen Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit<br />
ins Haus. Ein Vorbild sind<br />
die so genannten Passivhäuser, die bereits<br />
heute zahlreich in Schweden, Österreich,<br />
Frankreich und der Schweiz gebaut werden.<br />
Eine perfekte Wärmedämmung, passive<br />
Sonnenenergienutzung und Lüftung<br />
mit Wärmerückgewinnung sind die Vorzüge<br />
der Häuser, die ganz ohne herkömmlichen<br />
Heizkessel auskommen und auch bei winterlicher<br />
Kälte innen noch angenehme Temperaturen<br />
verbreiten. Zunehmend durchsetzen<br />
werden sich Alternativen für die mit fossilen<br />
Brennstoffen betriebenen Gas- und Ölheizkessel,<br />
wie moderne Holzheizungen und<br />
Wärmepumpen. Geringe Heizkosten und<br />
niedriger Schadstoffausstoß entlasten nicht<br />
nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.<br />
Schon heute gehören in Neubauten<br />
teilweise automatische Lüftungsanlagen<br />
zum Standard. Sie ersetzen das Lüften per<br />
Hand, sorgen für gute Raumluftqualität und<br />
können durch Wärmerückgewinnung viel<br />
Heizluftenergie sparen.
Zukunftsmotto „Energie sparen“<br />
Allein in den vergangenen drei Jahren haben<br />
nach Berechnungen der LBS 30 Prozent der<br />
Eigenheimbesitzer ihre Heizungs- und Warmwasseranlage<br />
an moderne Standards angepasst,<br />
rund zwanzig Prozent Fenster erneuert<br />
oder das Dach gedämmt. Bei den geplanten<br />
Energiesparmaßnahmen liegt die Solaranlage<br />
mit elf Prozent bereits auf Platz zwei.<br />
Experten gehen davon aus, dass im Jahr<br />
2020 Neubauten standardmäßig mit Sonnenkollektoren<br />
und Solarzellen ausgestattet<br />
sein werden. Im holländischen Amersfoort ist<br />
das bereits Realität: Der Stadtteil Nieuwland<br />
ist mit rund 5.000 Einwohnern die weltweit<br />
größte Solarsiedlung. Sonnenenergie kann<br />
übrigens auch zur Raumheizung verwendet<br />
werden. Die in Österreich entwickelte solare<br />
Fassadendämmung besteht aus Zellulosewaben<br />
hinter Glas. Bereits normales Tageslicht<br />
begünstigt die Entstehung einer warmen<br />
Temperaturzone im Winter.<br />
Energie sparende Innovationen betreffen<br />
auch einzelne Bauteile, wie etwa die Fenster.<br />
Moderne Wärmedämm- und Schallschutzfenster<br />
halten nicht nur Kälte und übermäßige<br />
Hitze, sondern auch Straßenlärm<br />
draußen. Spezielle Schutzplatten und Abschirmputze<br />
bieten Schutz vor elektromagnetischer<br />
Strahlung, die sie zu 99 Prozent<br />
refl ektieren.<br />
EG<br />
Diele/Flur 6,0 m 2<br />
Gäste-WC 2,3 m 2<br />
Küche 8,4 m 2<br />
Esszimmer 34,2 m 2<br />
Freisitz 0,6 m 2<br />
Energie standards<br />
OG<br />
Flur 5,2 m 2<br />
Kind 1 11,3 m 2<br />
Kind 2 12,0 m 2<br />
Schlafen 16,5 m 2<br />
Bad 7,7 m 2<br />
Modernes Bauen ist auch immer Energie<br />
sparendes Bauen. Dabei genügt es nicht,<br />
die Energiesparverordnung einzuhalten,<br />
gefragt sind bei Neubauten mindestens<br />
die Standards KfW 60 oder KfW 40 (siehe<br />
Kasten) und damit die Unterschreitung<br />
der geltenden Aufl agen aus dem Jahr<br />
2002. Die Energie sparende Bauweise<br />
und ein optimierter Energieverbrauch<br />
sind auch für modernisierte Altbauten<br />
unerlässlich. Moderne Heizungsanlagen<br />
sind ein Muss, zunehmend werden auch<br />
beim Altbau moderne Lüftungstechnologien<br />
eingesetzt.<br />
Die Welt der Immobilien 47<br />
Beispielhafter Grundriss des Reihenhaus typs 1, Dalbek-Hof aus unserem Portfolio<br />
DG<br />
Studio 31,5 m 2<br />
Dachterrasse 2,7 m 2<br />
Modern und zeitlos Energiestandards<br />
und Raumbedarf haben<br />
sich gewandelt.<br />
Aber nicht nur der Energiestandard, auch<br />
die Grundrisse haben sich mit der Zeit<br />
verändert. Zimmer, die kleiner sind als<br />
zehn Quadratmeter, werden heute selten<br />
gebaut, und wenn, dann gelten sie<br />
als halbes Zimmer. Selbst Kinderzimmer<br />
werden heute mit einer Fläche von etwa<br />
elf Quadratmetern geplant, ein Elternschlafzimmer<br />
verfügt in der Regel über<br />
16 Quadratmeter. Die Zeiten der „guten<br />
Stube“ sind endgültig vorbei, vor allem<br />
bei Familien setzt sich das Konzept des<br />
„offenen Wohnens“ mit großen Räumen,<br />
die von allen Familienmitgliedern genutzt<br />
werden, durch. Herausforderung der Planer<br />
ist es, sich diesen Trends zu stellen<br />
und dennoch zeitlos zu bauen.<br />
KfW 40 Der Jahres-Primärenergiebedarf für Warmwasser und Heizung liegt bei<br />
weniger als 40 kWh pro Quadratmeter im Jahr. Der Flächenbezugswert ist die<br />
Gebäudenutzfl äche. Bei KfW-40-Häusern muss der so genannte spezifi sche Transmissionswärmeverlust<br />
immer mindestens 45 Prozent unter dem in der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) angegebenen Höchstwert liegen.<br />
KfW 60 Der Jahres-Primärenergiebedarf für Warmwasser und Heizung liegt bei weniger<br />
als 60 kWh pro Quadratmeter im Jahr. Der spezifi sche Transmissionswärme verlust<br />
muss künftig – unabhängig von der Wahl der Heizungsanlage – immer mindestens<br />
30 Prozent unter dem in der Energieeinsparverordnung (EnEV) angegebenen Höchstwert<br />
liegen.
48 Die Welt der Immobilien<br />
Rettungsaktion Paradieshof Das älteste Barockmietshaus<br />
Hamburgs prägt den Bau-Verein zu Hamburg – schließlich<br />
ist der markante Doppelgiebel des Paradieshofs am Alten<br />
Steinweg Bestandteil des <strong>Unternehmen</strong>slogos.<br />
Fast wäre das historische Baudenkmal den Abrissbirnen zum<br />
Opfer gefallen, zuletzt hatte im Jahr 1984 die SAGA als Verwalterin<br />
der städtischen Immobilie den Abbruchantrag gestellt. So<br />
weit kam es glücklicherweise nicht – 1989 engagierte sich der<br />
Bau-Verein als erhaltungswilliger Investor. Es brauchte noch den<br />
Einsatz von Konservatoren und Studenten der Kunstgeschichte,<br />
die sich auch vor einer kurzfristigen Besetzung des Gebäudes<br />
nicht scheuten, um das Bauwerk endgültig zu retten. Rund fünf<br />
Millionen Mark investierte der Bau-Verein zu Hamburg 1992,<br />
anlässlich des 100-jährigen Bestehen der Firma, in das 1762<br />
errichtete Backsteingebäude. Es entstanden acht Wohnungen,<br />
zwei Büros, zwei Läden und ein Bierkeller.<br />
Keine Angst vor Denkmalschutz<br />
Häufig schrecken Investoren vor dem Kauf von Gebäuden zurück,<br />
die unter Denkmalschutz stehen. Grund sind die damit verbundenen<br />
behördlichen Auflagen. Nicht so die TAG. Die Bärenparksiedlung<br />
in Berlin zum Beispiel steht nicht nur unter Denkmalschutz,<br />
sondern wurde darüber hinaus auch zum Gartendenkmal erklärt.<br />
Auch die beiden Wohnanlagen in Zehlendorf genießen Ensembleschutz.<br />
Dieser soll sicherstellen, dass historisch gewachsene<br />
Ortsteile und Platzgestaltungen in ihrer ursprünglichen Struktur<br />
und Gruppierung erhalten bleiben. In Zusammenarbeit mit den<br />
örtlichen Behörden gelingt es oftmals, Lösungen zu finden, die<br />
den Ansprüchen aller Parteien gerecht werden.
„Das alte Barockhaus in der Hamburger<br />
Neustadt ist praktisch das Wahrzeichen<br />
des Bau-Vereins. Hier – im so genannten<br />
Paradieshof – hat seit 1992 die Paradies-<br />
Optik ihren Sitz. Unser Stadtteil hat sich<br />
zu einem angesagten Viertel mit Ateliers,<br />
jungen Designern und vielen Restaurants<br />
entwickelt. Wenn das Wetter schön ist,<br />
sitzen bei uns alle draußen im Innenhof.<br />
Dank der großen Wiese und den Bäumen<br />
hat man fast das Gefühl in der Natur zu<br />
sein, dabei ist die Hamburger Innenstadt<br />
direkt um die Ecke.“<br />
Günther Harries, seit 1992 Mieter des<br />
Bau-Vereins, Alter Steinweg, Hamburg<br />
Unsere Mieter Wie zufrieden<br />
sind unsere Mieter?<br />
<strong>Wir</strong> haben nachgefragt.<br />
„<strong>Wir</strong> sind gerade aus dem Schanzenviertel nach Ottensen<br />
gezogen. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich mit diesem<br />
Umzug nicht gleichzeitig auch meinen Vermieter wechseln<br />
musste. Denn ich fühle mich durch den Bau-Verein sehr gut<br />
betreut. Irgendwie gelingt es den Mitarbeitern immer, die<br />
richtige Mischung an Mietern zu fi nden. Meine kleine Tochter<br />
und ich fühlen uns auch in unserer neuen Wohnung wieder<br />
sehr wohl: Die Gegend ist ruhig, vor dem Haus gibt es einen<br />
Spielplatz und die Kita ist nah.“<br />
Alexandra Hachmeister, seit 2003 Mieterin des Bau-Vereins,<br />
Holstentwiete, Hamburg<br />
Die Welt der Immobilien 49<br />
„<strong>Wir</strong> „<strong>Wir</strong> wohnen bereits seit Ende Ende der 70er Jahre Jahre in der der Schwalben burg. Was<br />
ich hier besonders schätze, ist die die zentrale und trotzdem so ruhige Lage: Ich<br />
bin in 12 Minuten in der Hamburger Innenstadt, in 10 Minuten an meinem<br />
Arbeits platz und in nur wenigen Minuten im Stadtpark. Außerdem haben<br />
sich sich über die vielen Jahre hinweg in unserem Haus sehr gute nachbarschaftliche<br />
Beziehungen entwickelt. Der eine gießt gießt die Blumen, der andere<br />
hütet hütet die Katze und alle achten auf die älteren Leute unter unter uns.“<br />
Karin Karin Meininger, Meininger, seit 1982 Mieterin des Bau-Vereins, Schwalbenburg, Hamburg
50 Die Welt der Immobilien<br />
Das Pegasus Business Center in Unterschleißheim bei München<br />
ist eine optimale Kombination aus Individualität und <strong>Wir</strong>tschaftlichkeit.<br />
Der Bürokomplex überzeugt durch perfekte Raumaufteilung, hohe<br />
Bauqualität und sorgfältig angelegte Grünbereiche.<br />
Kombibüro<br />
Das klassische Kombibüro verbindet<br />
die Vorteile eines Zellenbüros mit denen<br />
eines Großraumbüros. So wird der<br />
Grundriss in zwei Zonen aufgeteilt.<br />
Die üblicherweise an den Fassaden liegenden<br />
Einzelzellen sind dabei in ihrer<br />
Größe auf einen Einzelarbeitsplatz reduziert.<br />
Je nach Konzept variieren die Größen<br />
zwischen 5 und 8 Quadratmetern.<br />
Damit ist es dem Mitarbeiter möglich,<br />
konzentrierte Tätigkeiten, ähnlich wie in<br />
einem Einzelbüro, in dieser Zelle auszuüben.<br />
Alle Akten, Regale und gemeinschaftliche<br />
Arbeitsmittel wie Kopierer, Drucker<br />
etc. sind in einer Mittelzone angeordnet.<br />
Diese dient auch als interne Begegnungsfläche<br />
mit kleineren, internen<br />
Konferenzbereichen sowie für die<br />
Servicebereiche wie WC-Anlagen und<br />
Teeküchen.<br />
Durch die klare Zonierung der Grundrisse,<br />
insbesondere in den Bereichen<br />
der Gebäudeinstallation und damit die<br />
Grundbedürfnisse eines Büronutzers<br />
betreffend – Daten, Licht, Luft, Wärme,<br />
Kälte –, sind variable Raumaufteilungen<br />
schnell und problemlos zu realisieren.<br />
Problematisch sind in jüngster Zeit insbesondere<br />
die schlechte Belichtung der<br />
Innenzonen durch die tiefen Gebäudegrundrisse<br />
und die geringe Aufenthaltsqualität<br />
im „Bauch der Immobilie“.<br />
Lebensraum Büro Ade, Yucca-Palme,<br />
adios, grün-braune Teppichwelt, auf<br />
Nimmerwiedersehen, Kaffeeecke mit<br />
der glucksenden Kaffeemaschine. Willkommen,<br />
Business-Club mit Coffee-<br />
Lounge und Workstations. Das Büro der<br />
Zukunft ist eine neue Lebenswelt.<br />
Hochgerechnet 80.000 Stunden seines<br />
Lebens verbringt der Büromensch durchschnittlich<br />
an seinem Arbeitsplatz – das sind<br />
fast zehn komplette Lebensjahre. Die direkte<br />
Umgebung und das entsprechende Wohlbefinden<br />
des Mitarbeiters hat maßgeblich<br />
Einfluss auf seine Kreativität, Motivation,<br />
Leistung und Gesundheit. Doch das ist nur<br />
ein guter Grund, sich Gedanken über ein<br />
professionelles Bürokonzept zu machen. Ein<br />
anderer ist die Effizienz: Die Bürofläche ist<br />
nach dem Personal der größte Kostenblock<br />
in einem <strong>Unternehmen</strong>. Jeder Quadratmeter<br />
ist teuer – und dabei ist das durchschnittliche<br />
Büro gerade mal zu 19 Prozent ausgelastet.<br />
„New Work“ heißt das Schlagwort für Konzepte,<br />
die sich zukunftsweisend mit diesen<br />
und anderen Aspekten der Arbeitswelt befassen.<br />
Merkmale dieser neuen Arbeitskultur<br />
sind beispielsweise das Desk-Sharing, bei<br />
dem sich mehrere Mitarbeiter einen Arbeitsplatz<br />
teilen, oder auch „Free addressable<br />
Workstations“, bei dem die Arbeitsplätze<br />
je nach Verfügbarkeit zugewiesen werden.<br />
Wichtiger Bestandteil sind größere Gemeinschaftsflächen,<br />
sie sollen eine kommunikative<br />
Atmosphäre fördern. Der große<br />
Besprechungstisch mit den darum gruppierten<br />
Bürostühlen macht dabei bequemen<br />
Club-Sesseln und kleinen Beistelltischchen<br />
Platz.<br />
Das Forschungsinstitut Fraunhofer Gesellschaft<br />
entwickelte entsprechend den<br />
Erkenntnissen der Kreativitätsforschung<br />
ein zukunftsfähiges Büro. Im „OFFICE 21<br />
Interactive Creativity Landscape“ wurde<br />
eine uneinheitliche, in drei Zonen unterteilte<br />
Umgebung geschaffen. Die Aktionszone im<br />
Eingangsbereich bietet Strukturen für die<br />
informelle Kommunikation. Darauf folgt die<br />
Interaktionszone; sie ist möbliert mit einer<br />
Synthese aus herkömmlichem Schreibtisch<br />
und Computerarbeitsplatz. Diese Arbeitsstationen<br />
und ein versenkbarer Konferenztisch<br />
bieten für jede Arbeitssituation<br />
das gewünschte Umfeld. Eine Sitz-/Liege-<br />
Landschaft für Kreativmeetings soll für geistig<br />
stimulierende Atmosphäre sorgen. Die<br />
Rückzugszone schließlich ist ein kokonar-
tiger Raum, der durch individuell steuerbare<br />
Farb- und Lichtverhältnisse, digitale Projektionen,<br />
Sauerstoffdusche und spezielle Klimatechnik<br />
die unbewusste Lösungssuche<br />
unterstützen soll.<br />
Der Entwurf scheint visionär. Doch schon<br />
heute machen zahlreiche <strong>Unternehmen</strong> gute<br />
Erfahrungen mit vergleichbaren Konzepten,<br />
die auf unterschiedlichen Zonen basieren.<br />
Die Light-Version ist das bereits heute verbreitete<br />
Kombibüro: Jeder Mitarbeiter hat<br />
seinen eigenen kleinen Raum, daneben gibt<br />
es aber Bereiche, die gemeinschaftlich als<br />
Kommunikationsräume genutzt werden. Dabei,<br />
das betonen Büroplaner, braucht jede<br />
Firma ihre maßgeschneiderte Lösung.<br />
Unerlässlich ist es, die Mitarbeiter auf dem<br />
Weg von der „Old Work“ zur „New Work“<br />
mitzunehmen. Für das <strong>Unternehmen</strong> entsteht<br />
mit dem individuellen Büro gleichzeitig<br />
ein sichtbares Aushängeschild, das viel über<br />
das Wesen der Firma aussagt. Auf diese<br />
Weise merken auch Bewerber schnell, ob<br />
sie zum <strong>Unternehmen</strong> passen.<br />
Future Work<br />
Die Welt ist im Umbruch – das Büro auch.<br />
Von den historischen Nomaden lernen<br />
(nomad offices) bis zu den futuristischen<br />
Weltallbildern der Satellitenbüros. Überall<br />
greifen neuzeitliche Begriffe nach der Gunst<br />
der Mieter. Ob Business-Club, Hotelling,<br />
Desk-Sharing oder Free addressable<br />
Workstations: Alle haben nur das eine im<br />
Sinn – die elektronische Erreichbarkeit in<br />
der Welt der Netze sicherzustellen. Die<br />
Qualität eines Arbeitsplatzes bemisst sich<br />
dabei zum einen immer weniger über die<br />
Lage in einer Stadt, einem Ortsteil, einer<br />
Straße oder einem Geschoss, sondern<br />
immer mehr über seine Anbindung an die<br />
Datennetze der <strong>Unternehmen</strong>, der Kunden<br />
– des Marktes an sich.<br />
Die Welt der Immobilien 51<br />
Moderne Büroplanung Wenn Büroräume<br />
entworfen werden, gilt es,<br />
viele Ansprüche zu erfüllen.<br />
Moderne <strong>Unternehmen</strong> planen effizient. Effizient in ihrer Personalstruktur und zunehmend<br />
auch im zweitgrößten Fixkostenblock – den Büro- und Produktionsflächen.<br />
Während sich bei den Produktionsflächen die Nutzung der Immobilie – 24 Stunden<br />
am Tag und 365 Tage im Jahr – durch die hohen Investitionskosten der Produktionslinien<br />
bereits zwangsläufig durchgesetzt hat, stehen Büroimmobilien immer noch<br />
die meiste Zeit leer.<br />
Der Schichtbetrieb im Büro, die Belegung gleicher Flächen durch mehrere<br />
<strong>Unternehmen</strong>, all dies findet – noch – nicht statt. Gleichwohl setzen aktuelle, moderne<br />
Bürokonzepte an diesem Punkt an.<br />
Verwaiste, großzügig bemessene Konferenzräume stehen tagelang leer, müssen<br />
aber erstellt, beheizt und belüftet werden. Der Staub auf den festen Arbeitsplätzen<br />
der Außendienstmitarbeiter muss wöchentlich mehrmals beseitigt werden, ohne<br />
dass dieser Platz benutzt wurde. Durch die Konzentration auf das Wesentliche und<br />
die Schaffung neuer, flexibler Arbeitswelten lassen sich die Raumkosten erheblich<br />
reduzieren. Daneben bieten diese kompakten Arbeitswelten durch die offenen Bürostrukturen<br />
verbesserte Kommunikationsmöglichkeiten und kürzere Wege.<br />
Die am Arbeitsmarkt bereits eingeforderte Flexibilität, welche durch die Globalisierung<br />
weiter forciert wird, gewinnt nun auch Einfluss auf die lange Zeit von tradierten<br />
Vorstellungen geprägte Gestaltung der Lebenswelt Büro.<br />
Daneben fließen auch Softfacts zunehmend in die Planung ein. Von der <strong>Wir</strong>kung<br />
von Farben, lange Zeit vernachlässigt, über die Materialanmutung von Oberflächen<br />
bis zu zonierten und motivierend eingesetzten, unterschiedlichen Lichtstimmungen<br />
reichen die Planungsinstrumente moderner Architekten und Fachplaner.<br />
Diese Wandelung des klassischen Zellenbüros mit dem Charme einer Gefängniszelle<br />
hin zur Lebenswelt Büro, die ähnlich akzentuiert und aufmerksam geplant sein sollte<br />
wie unsere eigene Wohnung, ist nicht nur ein Trend. Sie spiegelt vielmehr die Anforderungen<br />
an unser heutiges Arbeitsumfeld wider. Ideen und Konzepte brauchen<br />
kreative Räume zur Entfaltung ihrer Potenziale. <strong>Wir</strong> sorgen dafür, dass die Ideen<br />
unserer Mieter sich entfalten können.<br />
Zum anderen aber auch immer mehr an<br />
den Faktoren, die für eine Lebens(um)welt<br />
Büro entscheidend sind: Kreativität und<br />
Flexibilität, Team und Gruppe, Konzentration<br />
und Entspannung, Image des<br />
<strong>Unternehmen</strong>s und Selbstdefinition des<br />
Mitarbeiters.<br />
Welches der Konzepte sich durchsetzt,<br />
wird regional sehr unterschiedlich sein. Der<br />
sich durch die elektronischen Medien und<br />
deren Vernetzung abzeichnende Effekt des<br />
Cocooning des Individuums kann durch<br />
diese aktuellen, modernen Bürokonzepte<br />
vermieden werden. Eine Aufgabe, der sich<br />
immer mehr <strong>Unternehmen</strong> stellen.
52 Die Welt der Immobilien<br />
„Gut gerüstet für alle Möglichkeiten.“<br />
Christian Ruhdorfer<br />
Niederlassungsleiter der TAG in München<br />
Herr Ruhdorfer, Büros werden zunehmend individuell geplant<br />
– die Spannbreite reicht von der herkömmlichen Zellenstruktur<br />
bis zum Business-Club. Wie stellen Sie sich als Bauträger<br />
darauf ein?<br />
Optimalerweise finden wir den Mieter, bevor die Entwicklungs-<br />
oder Baumaßnahme abgeschlossen ist, so dass wir seine Wün-<br />
sche bei der Gebäudekonzeption oder im individuellen Ausbau<br />
der Flächen berücksichtigen können. Wenn uns das nicht gelingt,<br />
schaffen wir bewusst einen möglichst nutzungsneutralen Raum.<br />
Da gibt es internationale und nationale Erfahrungswerte: Bestimmte<br />
Rastermaße lassen eine besonders hohe Variabilität in<br />
den Raumzuschnitten zu. <strong>Wir</strong> bauen unsere Gebäude bewusst<br />
möglichst zeitlos, denn die Trends der internationalen Architekturszene<br />
sind meist kurzlebiger als die Nutzungszeiträume unserer<br />
Immobilien.<br />
Wie modern muss denn die Ausstattung eines Büros sein?<br />
Da sind die Ansprüche in den vergangenen Jahren deutlich ge-<br />
stiegen. Gefragt sind hohe Flexibilität und Variabilität sowie<br />
beispielsweise intelligente Klimakonzepte. So vermeiden wir bei<br />
unseren Planungen die in der Vergangenheit beliebte Vollverglasung<br />
der Bürogebäude, da sich diese Gebäude im Sommer leicht<br />
aufheizen. Um eine möglichst große Behaglichkeit für die Mieter<br />
zu erzielen, setzen wir Teilklimaanlagen ein, die die Temperatur im<br />
Gebäudeinneren gegenüber der Außenluft um ca. 6 bis 7 Grad<br />
absenken. Daneben haben sich auch die Anforderungen an die<br />
Datennetze in den Mietflächen, aber auch an die Vernetzung des<br />
Gebäudes, ich nenne hier das Stichwort Bus-Systeme, vervielfacht.<br />
Das Vorhalten von Funktionen und Funktionalitäten für zukünftige<br />
Anforderungen nimmt immer mehr Raum bei der Projektentwicklung<br />
ein.<br />
Dabei ergänzen sich Ökologie und Ökonomie?<br />
Genau. Das moderne Büro ist natürlich nicht nur hinsichtlich des<br />
Wärme- und Schallschutzes auf dem neuesten Stand. Vielmehr<br />
ist es eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen, die ein erfolgreiches<br />
Gebäudekonzept ausmachen. So ist beispielsweise auch das Beleuchtungskonzept<br />
zunehmend Energie sparend ausgerichtet. Die<br />
herkömmliche Deckenbeleuchtung wird dabei durch eine Einzelplatzbeleuchtung<br />
ersetzt, die auch für die Menschen angenehmer<br />
ist. Moderne Büroleuchten sind Standleuchten als Deckenfluter<br />
mit einem Anteil von auf die Schreibtischfläche gerichtetem,<br />
direktem Licht, die darüber hinaus über einen Annährungssensor<br />
verfügen und die im Raum vorhandene Lichtstärke messen. Sie<br />
gehen automatisch an, wenn Menschen in der Nähe sind oder<br />
die Umgebung zu dunkel wird. Verlässt der Mitarbeiter den Raum,<br />
schalten sie sich auch selbst wieder ab.<br />
In der jüngsten Vergangenheit beobachten wir verstärkt den<br />
Trend, Gebäude auch einem Öko-Audit zu unterziehen. In<br />
unseren neueren Projekten haben wir diese Entwicklung bereits<br />
berücksichtigt.<br />
Was muss ein Büroplaner noch beachten?<br />
Einige Punkte sind so naheliegend – und trotzdem werden sie oft<br />
übersehen. Zwei Punkte als Beispiel: Die Adressenbildung eines<br />
Gebäudes muss zum Beispiel ganz eindeutig sein. Nichts ist<br />
schlimmer als herumirrende Besucher oder Kunden, die den Eingang<br />
zu einem Gebäude nicht finden. Wichtig ist auch die Stellplatzsituation.<br />
Parkplätze sind sowohl in der Erstellung als auch<br />
in der Miete teuer. Zwischenzeitlich gibt es aber auch hier bereits<br />
intelligente Nutzungssysteme, die den tatsächlichen Bedarf und<br />
die täglichen Nutzungsprofile genau berechnen können.
Facility Management Mietern, Eigentümern<br />
und Wohneigentümergemeinschaften<br />
bietet die Hausverwaltung der<br />
TAG umfassenden Service.<br />
Wer mit Häusern zu tun hat, muss auch<br />
mit den Menschen, die dort wohnen und<br />
arbeiten, umgehen. „<strong>Wir</strong> brauchen nicht nur<br />
kaufmännisches Know-how und technischen<br />
Sachverstand, sondern auch oft genug<br />
psychologisches Einfühlungsvermögen“,<br />
erklärt Karin Tarantino, Geschäftsführerin der<br />
Bau-Verein zu Hamburg Hausverwaltungsgesellschaft<br />
mbH. Rund 50 Mitarbeiter der<br />
TAG-Tochter kümmern sich um den Immobilienbestand<br />
des Konzerns in Hamburg, Leipzig,<br />
Berlin und München. Darüber hinaus<br />
verwalten sie auch Immobilien für die Kunden<br />
des Konzerns und für Wohnungseigentümergemeinschaften,<br />
meist in Mehrfamilienhäusern,<br />
die in Eigentum umgewandelt<br />
wurden. Insgesamt betreut die Hausverwaltung<br />
15.000 Wohneinheiten.<br />
Immer ein offenes Ohr<br />
Tarantino und ihre Kollegen rechnen Strom<br />
und Wasser ab, kümmern sich um die Gartenpflege<br />
und laufende Instandsetzungen,<br />
führen Mieterhöhungen durch und vermieten<br />
leer stehende Wohnungen. „Unsere Aufgabe<br />
ist es, Mieter wie Eigentümer zufrieden zu<br />
stellen“, so Tarantino. Und das ist manchmal<br />
gar nicht so einfach: Für die Mieter ist die<br />
Hausverwaltung die erste Adresse, wenn<br />
sie sich beeinträchtigt fühlen – ganz gleich,<br />
ob es um ein schmutziges Treppenhaus, um<br />
Baumaßnahmen oder einen lauten Nachbarn<br />
geht. Immer ein offenes Ohr und eine<br />
freundliche Antwort parat haben, lautet<br />
hier die Devise. Für den Eigentümer stehen<br />
dagegen die Zahlen eher im Vordergrund:<br />
Geringere Betriebskosten bei höherer Miete<br />
und möglichst wenig Leerstand sind ihm<br />
besonders wichtig. Da sind manchmal gute<br />
Argumente gefragt, um eine fällige Investition<br />
durchzusetzen.<br />
Leistungen, die Tarantino mit ihrem Team<br />
gerne erfüllt: „Unser Anspruch ist es, unseren<br />
unterschiedlichen Kunden und Partnern<br />
umfassenden Service nach Maß zu<br />
bieten. Dabei legen wir besonders viel Wert<br />
auf eine vertrauensvolle Beziehung.“<br />
Für die Zukunft ist viel geplant: Die Optimierung<br />
der Bestände in Hinsicht auf niedrigere<br />
Bewirtschaftungskosten sowie die Einführung<br />
einer leistungsstärkeren EDV-Software<br />
stehen auf der Agenda und die neuen Ankäufe<br />
der TAG bedeuten wieder jede Menge<br />
neue Aufgaben und Herausforderungen.<br />
Die Welt der Immobilien 53<br />
Herr Reimers betreut seit mehreren<br />
Jahren Immobilien der TAG.<br />
Hier ist er unterwegs im Innenhof<br />
der Schwalbenburg in Hamburg.
54 Vorstellung des Managements<br />
Kirsten Schleicher<br />
Generalbevollmächtigte, Dammtor-Bahnhof, Hamburg<br />
„Hamburg-Dammtor“ ist kein Bahnhof wie jeder andere. Das Jugendstilgebäude<br />
wurde mit viel Liebe zum Detail restauriert. Einerseits ist der<br />
Bahnhof eine Art Denkmal der Stadt Hamburg, andererseits aber sehr<br />
modern und zeitgemäß – kürzlich ist er sogar zum besten Großstadtbahnhof<br />
gekürt worden.<br />
Peter Losen<br />
Niederlassungsleiter Berlin, Auguste-Viktoria-Straße, Berlin<br />
Die Revitalisierung eines wunderschönen Altbaus ist immer wieder ein Erlebnis.<br />
Nach jahrelangem Schattendasein im Berliner Stadtbild erstrahlt nun die Auguste-<br />
Viktoria-Straße 62 im neuen/alten Glanz.
Dr. Harboe Vaagt<br />
Jurist, Speicherstadt, Hamburg<br />
Der größte Lagerhauskomplex der Welt verbindet für mich Industriearchitektur und Hafenromantik auf einmalige Weise. Die<br />
Speicherstadt prägt das Antlitz Hamburgs auf außergewöhnliche Art. Sie ist nicht nur aus historischer Sicht eines der spannendsten<br />
Stadtviertel Hamburgs. Auch wenn es für Besucher auf den ersten Blick so scheinen mag: Die Zeit ist hier nicht<br />
stehen geblieben. Das Viertel ist nach wie vor ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Stadt.<br />
Karin Tarantino<br />
Geschäftsführerin der Bau-Verein zu Hamburg<br />
Hausverwaltungsgesellschaft mbH, Planten un Blomen, Hamburg<br />
Hamburg ist die grünste Stadt Deutschlands, voll mit Alleen, Parks und<br />
Wäldern. Überall findet man grüne Oasen. Für mich ist das ein wichtiges<br />
Stück Lebensqualität. Planten un Blomen ist deshalb als eine der schönsten<br />
Parkanlagen im Herzen Hamburgs ein Paradebeispiel für intelligente<br />
Stadtplanung.<br />
Vorstellung des Managements 55
56 Vorstellung des Managements<br />
Christian Ruhdorfer<br />
U3<br />
Niederlassungsleiter München, Olympiastadion, München<br />
Mit dem Englischen Garten oder dem jährlichen Oktoberfest hat<br />
München zahlreiche traditionelle Aspekte, die nicht nur Münchner<br />
schätzen. Das Olympiastadion brachte die Welt nach München,<br />
es ist das gebaute Zeichen für eine moderne, weltoffene Stadt. Die<br />
Geburtsstunde des Mottos mit „Laptop und Lederhose“.<br />
Johannes Zech<br />
Vorstand der TAG Gewerbeimmobilien-AG, Siemens-Gebäude, Berlin<br />
Der Industrie-Baustil des Siemens-Gebäudes in Berlin spricht mich als<br />
Architekten besonders an. Darüber hinaus ist es Teil einer der wichtigsten<br />
Akquisitionen der TAG. Die Transaktion habe ich betreut – bei derart umfangreichen<br />
Projekten ist es nicht selten, dass man zu den Gebäuden eine<br />
Beziehung aufbaut.
Impressum<br />
Konzeption und Design<br />
Kirchhoff Consult AG, Hamburg<br />
Druck<br />
Peschke Druck, München<br />
Bildnachweis<br />
Getty images (7, unten)<br />
Markus Altmann (9, 10, 11, 22, 23, 24, 32, 36, 42, 54, 55, 56 unten)<br />
Krauss-Maffei Werksarchiv (12, rechts)<br />
Adalbert Boemmel & Sohn (13, links)<br />
Seehotel zur Post (13, rechts)<br />
Uwe Bacher (16)<br />
Bavaria Luftbild GmbH (34)<br />
Christoph Vohler Photographie (52, 54 oben)<br />
TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-AG (alle weiteren Aufnahmen)<br />
Veröffentlichung<br />
September 2007
TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-Aktiengesellschaft | Steckelhörn 9 | 20457 Hamburg | Telefon +49 40 380 32-300 | Telefax +49 40 380 32-390 | info@tag-ag.com | www.tag-ag.com