Ausgabe 9 - FACC
Ausgabe 9 - FACC
Ausgabe 9 - FACC
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9<br />
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
take off<br />
Juli 2001<br />
Neues Interiorwerk<br />
Prozessorientierung<br />
Le Bourget<br />
Kooperationen<br />
<strong>FACC</strong><br />
FISCHER ADVANCED COMPOSITE COMPONENTS AG
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
Liebe Leserin!<br />
Lieber Leser!<br />
takeoff2<br />
take<br />
off<br />
In den letzten Jahren haben immer mehr Industrieunternehmen<br />
den Druck eines sich ständig verändernden<br />
Marktes erfahren. Auch <strong>FACC</strong> sieht sich als<br />
erfolgreiches Unternehmen vor neuen Herausforderungen<br />
und reagiert mit der Umgestaltung der<br />
Unternehmenstrukturen auf prozessorientierte<br />
Verantwortungsbereiche auf die Anforderungen des<br />
Marktes. Über die Umstrukturierung selbst berichten<br />
wir in diesem take off und stellen Ihnen zwei kundenbezogene<br />
Produkt Teams – sogenannte<br />
Integrated Product Teams – vor.<br />
Die Luftfahrtanalysten weltweit stimmen darin überein:<br />
Der Flugverkehr wird sich mit einem prognostizierten<br />
jährlichen Wachstum von 5 % in den nächsten 20<br />
Jahren annähernd verdreifachen. Die Zeit ist reif für<br />
die Einführung von Großraumflugzeugen zur<br />
Bewältigung dieses steigenden Aufkommens. Airbus<br />
Industrie bietet mit ihrem Airbus A380 – bis zu 555<br />
Passagieren können an Bord Platz nehmen - eine<br />
neue Form des Fliegens. Dass ein Flugzeug dieser<br />
Größe auch neue Standards bei der Entwicklung leistungsfähiger<br />
Triebwerke fordert, liegt auf der Hand.<br />
Hurel-Hispano, der durch den Zusammenschluss von<br />
Hispano-Suiza Aerostructures und Hurel-Dubois neu<br />
geschaffene Konzern, verfügt über das technische<br />
Know-how und die industriellen Kapazitäten, innovative<br />
Lösungen für die neuen Triebwerke anzubieten.<br />
Mehr darüber auf Seite 5.<br />
Das neue <strong>FACC</strong> Interior-Werk ist erfolgreich in Betrieb<br />
gegangen. Das war Anlass genug, mit Kunden,<br />
Lieferanten, Geschäftspartnern und Freunden von<br />
<strong>FACC</strong> ausgiebig zu feiern. Wir berichten über das<br />
gelungene Fest.<br />
<strong>FACC</strong> geht eine Partnerschaft mit dem britischen<br />
Triebwerkshersteller Rolls-Royce ein. take off informiert<br />
über die neuen Aufgaben von <strong>FACC</strong> als Supply-<br />
Chain-Manager für Composite-Bauteile, die in<br />
Triebwerke von Rolls-Royce eingebaut werden.<br />
Mit diesen und noch vielen anderen Informationen<br />
hoffen wir, dass Ihnen take off interessante, erholsame<br />
Urlaubsstunden bereitet.<br />
Manfred Neuböck/Andrea Schachinger<br />
Redaktion<br />
Titelbild: Einbau eines A319 Gepäckablagefaches<br />
Inhalt:<br />
Partnerschaften: Gemeinsam die<br />
Aufgaben der Zukunft bewältigen 3<br />
Hurel-Hispano und<br />
die strategische<br />
Partnerschaft mit <strong>FACC</strong> 4<br />
<strong>FACC</strong> übernimmt<br />
das Rolls-Royce<br />
Composite-Business 6<br />
Engineering-Team<br />
weiter ausgebaut 8<br />
Let’s celebrate! 10<br />
IPT<br />
Fit For Our Future 12<br />
Eine strategische<br />
Allianz 16<br />
Technisches Colloqium 17<br />
Die etwas andere Art<br />
des Fliegens:<br />
Red Bull Flugtage 19<br />
Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: FISCHER ADVANCED COMPOSITE<br />
COMPONENTS AG, Fischerstraße 9, A-4910 Ried/Austria. Redaktion: (verantwortlich) Manfred<br />
Neuböck, Walter Stephan, Petra Gaggl, Andrea Schachinger. Fotos: Lang & Lang Klagenfurt, <strong>FACC</strong><br />
Ried, Red Bull, Furtner Ried, Hurel-Hispano Le Havre, Airbus Industrie Toulouse, JAMCO Tokio,<br />
Layout und Druckabwicklung: Oskar Pointecker, 4941 Mehrnbach.
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
Partnerschaften:<br />
Gemeinsam die Aufgaben der<br />
Zukunft bewältigen!<br />
Die Artikel dieser <strong>Ausgabe</strong> bringen wieder<br />
viel Neues aus und um die Luftfahrt und<br />
natürlich viel Interessantes über <strong>FACC</strong>. Ich<br />
will meinen Beitrag dazu verwenden, die<br />
wichtigsten Highlights kurz zu kommentieren<br />
und neueste Entwicklungen aufzuzeigen.<br />
Ein Ereignis ist zwar zeitlich nicht mehr ganz<br />
aktuell, aber für <strong>FACC</strong> umso bedeutender:<br />
Im Dezember 2000 haben wir mit Rolls-<br />
Royce eine Vereinbarung zur Übernahme<br />
der Supply Chain für Composite-<br />
Bauteile der zivilen Triebwerke getroffen<br />
(s. dazu auch Artikel auf Seite 7). Wir sind<br />
stolz, dass <strong>FACC</strong> es ist, den Rolls-Royce als<br />
seinen Partner in einem beispielgebenden<br />
Szenario gewählt hat. Rolls-Royce ist der<br />
erste der großen Luftfahrtzulieferanten, der<br />
sich offen dazu bekannt hat, dass für ihn<br />
Composite-Bauteile zukünftig "nur" Waren<br />
sind. Damit verstärkt Rolls-Royce das<br />
Bestreben, sein Know-how und seine<br />
Kapazitäten gezielt auf die Entwicklung von<br />
Triebwerken anzuwenden. Auf dem Gebiet<br />
der Composites setzt Rolls-Royce mit <strong>FACC</strong><br />
einen Spezialisten ein, der sich auf<br />
Composite-Bauteile, deren Entwicklung und<br />
Produktion, konzentriert und durch eine<br />
entsprechende Kostenstruktur wettbewerbsfähige<br />
Bauteile liefern kann.<br />
Diese Strategie - Spezialisten einzusetzen<br />
und sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren<br />
– wird schon seit Jahren am<br />
Handy-Markt angewandt. Leiterplatten sind<br />
hier – genauso wie Composites im<br />
Flugzeugbau – High-Tech. Spezialisten konzentrieren<br />
sich auf die Entwicklung und<br />
Fertigung der Leiterplatten und erzielen so<br />
das beste Preis-/Leistungsverhältnis. Diese<br />
Spezialisten sind aber keineswegs identisch<br />
mit denen, die die Handys vermarkten und,<br />
um auf die Luftfahrtindustrie zurückzukommen,<br />
mit denen, die Flugzeuge zusammenbauen<br />
und vermarkten. Bleibt abzuwarten,<br />
ob in der Luftfahrtindustrie eine ähnliche<br />
Entwicklung einsetzen wird. Wann werden<br />
die Flugzeughersteller sich von ihrer Interior-<br />
Produktion trennen oder die Fertigung einzelner<br />
Flügelsektionen ausgliedern oder verkaufen?<br />
In der letzten <strong>Ausgabe</strong> von take off haben<br />
wir an dieser Stelle noch das Bild einer<br />
A3XX gezeigt. Das Flugzeug hat nun einen<br />
offiziellen Namen: A380. Das Projekt<br />
"Großraumflugzeug" ist offiziell<br />
gestartet worden. Mit dem<br />
Launch des Airbus A380<br />
kommt eine der größten<br />
Aufgaben der Zukunft auf die<br />
Zulieferindustrie zu. Airbus<br />
Industrie hat ein neues Modell<br />
der Zusammenarbeit mit den<br />
Zulieferanten eingeführt –<br />
diese werden zukünftig nicht<br />
nur ihre eigenen Werkzeugund<br />
Entwicklungskosten finanzieren,<br />
sondern sich durch die<br />
Zahlung eines Cash-Betrages zusätzlich an<br />
den allgemeinen Kosten für Launch,<br />
Marketing und Entwicklung der A380 beteiligen<br />
müssen. Diese Form der Beteiligung –<br />
von Airbus Industrie als Contribution<br />
bezeichnet – ist neu, wird aber meiner<br />
Meinung nach in der Industrie die Runde<br />
machen, vor allem dann, wenn die<br />
Zulieferindustrie mit diesem "Experiment”<br />
vertraut ist und es finanziell bewältigen<br />
kann. <strong>FACC</strong> hat als potentieller Zulieferant<br />
für die A380 bei Airbus Industrie vor wenigen<br />
Monaten den Status "New Participant"<br />
erlangt: Wenn <strong>FACC</strong> wettbewerbsfähige<br />
Preise anbietet und Bedingungen wie die<br />
zuvor genannte Contribution erfüllt, kann<br />
<strong>FACC</strong> einen Anteil von bis zu 1 Prozent am<br />
A380 Flugzeug übernehmen. Wir können<br />
Airbus Industrie mit technologischen<br />
Weiterentwicklungen unterstützten. Unsere<br />
Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />
arbeitet seit einiger Zeit an einer neuen<br />
Technologie, die Bauteile aus hochfesten<br />
Aluminiumlegierungen durch Kunststoffteile<br />
in RTM-Technologie (Resin Transfer Molding<br />
Process) ersetzen wird. Mit dieser Technik<br />
wird bei verbesserten Leistungen eine enorme<br />
Gewichtseinsparung erzielt werden. Das<br />
wäre im Falle einer Auftragsvergabe an<br />
<strong>FACC</strong> ein kleiner, aber wichtiger Beitrag für<br />
eine konkurrenzfähige A380.<br />
Vor wenigen Wochen ist die Paris Airshow<br />
zu Ende gegangen, ein Zusammenkommen<br />
der gesamten Luftfahrtindustrie, deren<br />
Abschluss Anlass für Börseanalysten war,<br />
den Status der Industrie unter die Lupe zu<br />
nehmen. Übereinstimmend sind sie zu<br />
dem Entschluss gekommen, dass sich die<br />
Luftfahrtindustrie aufgrund des wirtschaftlichen<br />
Umfelds leicht abschwächen wird.<br />
Unsere Kunden haben zwar bis jetzt noch<br />
keine Produktionsratenanpassungen vorgenommen.<br />
Wir bei <strong>FACC</strong> erwarten allerdings<br />
noch für 2002 einen geringen Rückgang<br />
der Produktionsraten. Die prognostizierte<br />
Abschwächung wird bei <strong>FACC</strong> zwar teilweise<br />
durch die zuvor genannten Aufgaben für<br />
Rolls-Royce kompensiert werden, wird aber<br />
auch zusätzliche Kapazitäten für neue<br />
Entwicklungs- und Fertigungsprojekte wie<br />
die A380 freisetzen.<br />
Kürzlich abgeschlossen haben wir auch ein<br />
großes internes Projekt – unsere<br />
Umorganisation sowie die Trennung<br />
in die beiden Geschäftsbereiche<br />
"Structures" und "Interiors". Sechs<br />
erfahrene Leute stehen heute an der Spitze<br />
von <strong>FACC</strong>. Unseren Finanzbereich haben<br />
wir im Frühjahr dieses Jahres mit Hrn. Klaus<br />
Dieter Zojer besetzt. Der Vorstand wird wie<br />
gehabt von Hrn. Manfred Neuböck und von<br />
mir gebildet. Der Geschäftsbereich<br />
"Structures" wird von Hrn. Robert<br />
Machtlinger und Hrn. Neuboeck (PU),<br />
der Geschäftsbereich "Interiors" von Hrn.<br />
Gerhard Mörtenhuber und Hrn. Fritz<br />
Hofwartner geführt.<br />
Mit einem intensiven Trainingsprogramm<br />
haben wir in den vergangenen Monaten<br />
rund 300 neue Mitarbeiter ausgebildet, die<br />
nun ihr erworbenes Spezialwissen in den<br />
einzelnen kundenbezogenen Teams der<br />
neuen prozessorientierten Organisation von<br />
<strong>FACC</strong> einbringen.<br />
Mit diesen und einer Vielzahl anderer<br />
strategischer Pläne wollen wir<br />
uns den Weg in eine erfolgreiche<br />
Zukunft ebnen. Wir sind bereit für<br />
die neuen Aufgaben!<br />
Walter A. Stephan<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
3 takeoff
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
Im April 2001 haben Hurel-Hispano und <strong>FACC</strong> einen Rahmenvertrag unterzeichnet, der<br />
die Lieferungen von Schubumkehr-Komponenten für das Triebwerk Trent 500 regelt.<br />
Gleichzeitig vereinbarten Hurel-Hispano und <strong>FACC</strong> eine langfristige Zusammenarbeit am<br />
Entwicklungssektor, die auch die Kooperation auf dem Großraumflugzeug Airbus A380<br />
einschließt.<br />
Hurel-Hispano ist als Partner des britischen<br />
Triebwerkherstellers Rolls-Royce für die<br />
Entwicklung und Fertigung der Schubumkehr<br />
des Trent 500, des Triebwerks, das<br />
auf der A340-500/-600 zum Einsatz<br />
kommt, verantwortlich. <strong>FACC</strong> hat bereits seit<br />
1999 gemeinsam mit Hurel-Hispano an der<br />
Entwicklung von Komponenten für die<br />
Schubumkehr dieses Triebwerks, den sogenannten<br />
Blocker Doors, mitgearbeitet. Mit<br />
der Vertragsunterzeichnung ist es fix, dass<br />
<strong>FACC</strong> nun auch mit der Fertigung der<br />
Blocker Doors beauftragt ist. In den kommenden<br />
zehn Jahren sollen 350 Großraumflugzeuge<br />
des Typs A340-500/-600<br />
produziert werden, was für <strong>FACC</strong> im<br />
Rahmen des gegenständlichen Vertrags<br />
einen Auftragswert von rund 800 Mio.<br />
Schilling bedeutet.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen Hurel-<br />
Hispano und <strong>FACC</strong> hat im Jahr 1992 begonnen.<br />
Damals öffnete Austrian Airlines mit<br />
dem Ankauf von Airbus-Flugzeugen, die mit<br />
CFM-Triebwerken ausgestattet waren, Gegengeschäftmöglichkeiten.<br />
Hurel-Hispano produziert<br />
die Schubumkehr für diese<br />
Triebwerke und hat, seinerzeit noch unter<br />
dem Firmennamen Hispano Suiza, <strong>FACC</strong><br />
mit der Fertigung von Komponenten für die<br />
CFM 56-5 Triebwerke sowie des Outer<br />
Bypass Ducts für das Rolls-Royce Triebwerk<br />
AE3007 beauftragt.<br />
takeoff<br />
4<br />
Hurel-Hispano<br />
und die strategische<br />
Partnerschaft mit <strong>FACC</strong><br />
Bei der Entwicklung der Blocker Doors für<br />
das Triebwerk Trent 500 hat <strong>FACC</strong> neue<br />
Wege beschritten: Durch die Weiterentwicklung<br />
am Materialsektor und den<br />
Einsatz neuer Materialien konnte das<br />
Gewicht der Bauteile um rund 20 % verringert<br />
werden. Die Vergrößerung der akustischen<br />
Fläche, die mittels winziger<br />
Bohrungen den Schall im inneren Sandwichbereich<br />
aufnimmt und in viele niedrige<br />
Schallwellen zerteilt, trägt wesentlich zur<br />
Geräuschreduktion bei.<br />
In Kooperation mit Rolls-Royce und Hurel-<br />
Hispano arbeitete <strong>FACC</strong> während der<br />
gesamten Designphase daran, die<br />
Wettbewerbsfähigkeit des Triebwerks zu<br />
erhöhen. Rolls-Royce konnte dabei die<br />
Leistungsfähigkeit des Trent 500 Triebwerks<br />
bei deutlich reduziertem Treibstoffverbrauch<br />
steigern. Hurel-Hispano und <strong>FACC</strong> arbeiteten<br />
ein Redesign des Blocker Doors aus,<br />
um das Bauteil den dementsprechend<br />
höheren Belastungen anzupassen. Ein<br />
gemeinsam entwickelter Produktvorteil, der<br />
den hohen Standards der A340-500/-600<br />
gerecht wird.<br />
Die guten Erfahrungen aus dieser<br />
Zusammenarbeit haben Hurel-Hispano<br />
überzeugt. Das Unternehmen hat <strong>FACC</strong><br />
eine Zusammenarbeit auf dem weltgrößten<br />
Passagierflugzeug, dem Super-Airbus A380,<br />
und dessen Triebwerken Trent 900 und<br />
GP7200 angeboten. Trifft das Airbus-<br />
Konsortium die Entscheidung zugunsten<br />
von Hurel-Hispano, so ist es sehr wahrscheinlich,<br />
dass auch <strong>FACC</strong> ihr Know-how<br />
und ihre neuen Technologien auf dem<br />
Mega-Airliner A380 einsetzen kann.<br />
Gemeinsam mit Hurel-Hispano sieht <strong>FACC</strong><br />
gespannt der Airbus-Entscheidung entgegen.<br />
Christian Knapp, Präsident von Hurel-Hispano, und Walter A. Stephan,<br />
<strong>FACC</strong> -Vorstandsvorsitzender, bei der Vertragsunterzeichnung.
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
Der neue Konzern<br />
Hurel-Hispano<br />
Gestern noch Konkurrenten auf dem Nacelle-Komponentenmarkt für Flugzeugtriebwerke,<br />
haben sich die Firmen Hispano-Suiza Aerostructures und Hurel-Dubois zu<br />
einer Einheit, Hurel-Hispano, zusammengeschlossen, welche dem Snecma-Konzern<br />
angegliedert ist. Hier ein Interview mit ihrem Präsidenten, Christian Knapp, um<br />
mehr über diese Fusion und die Zukunftsaussichten bezüglich der Angebote zum<br />
A380-Programm zu erfahren.<br />
Wie positioniert sich<br />
Hurel-Hispano jetzt?<br />
Mit 2500 Angestellten und einem Umsatz<br />
von rund 500 Millionen Euro nimmt Hurel-<br />
Hispano eine europäische Spitzenposition<br />
ein und liegt weltweit an zweiter Stelle auf<br />
dem Nacelle-Komponentenmarkt. Zu den<br />
Zielen der neuen Firma zählen unter<br />
anderen die Ausweitung ihrer Präsenz auf<br />
allen offenen Nacelle-Komponentenmärkten<br />
und die Verbesserung von<br />
Kundendienst, Wartung und Reparatur von<br />
Nacelle-Komponenten.<br />
Welche Art von<br />
Organisation haben Sie<br />
gewählt?<br />
Die Dachgesellschaft Hurel-Hispano<br />
koordiniert die Aktivitäten dreier Betriebsgesellschaften:<br />
Hurel-Hispano Le Havre,<br />
Hurel-Hispano Meudon und Hurel-Hispano<br />
UK. Jede dieser Firmen verfügt über eigene<br />
Entwicklungs- und Fertigungsressourcen<br />
sowie über die für ihren Geschäftsbereich<br />
notwendigen Vermarktungsstrukturen.<br />
Ebenso behält jede Firma ihre spezifischen<br />
Allianzen und Partnerschaften bei, um die<br />
Anforderungen eines weltweiten, diversifizierten<br />
Kundenstocks bestmöglich erfüllen<br />
zu können.<br />
Christian Knapp<br />
Präsident von Hurel-Hispano<br />
Wie sehen die Perspektiven<br />
für neue Programme, insbesondere<br />
den Airbus A380,<br />
aus?<br />
Mit den technologischen und industriellen<br />
Errungenschaften der beiden ursprünglichen<br />
Firmen verfügt Hurel-Hispano nun<br />
über Kapazitäten, Kompetenzen und Knowhow,<br />
welche es dem Unternehmen ermöglichen,<br />
innovative Lösungen für sich bereits<br />
in Entwicklung befindliche oder künftige<br />
Programme wie A380, A400M anzubieten.<br />
Was das Airbus A380-Programm betrifft, so<br />
beteiligt sich Hurel-Hispano an den von<br />
AIRCELLE unterbreiteten Angeboten für<br />
Nacelle-Komponenten. AIRCELLE ist eine<br />
Joint-Venture Firma von Hurel-Hispano und<br />
Airbus Industrie und ist auf den Einbau von<br />
Nacelle-Komponenten spezialisiert. Die<br />
Angebote beziehen sich auf die beiden<br />
Triebwerke, das Trent 900 von Rolls-Royce<br />
und das GP 7000 der Allianz Pratt &<br />
Whitney mit GE. Beide Triebwerke werden<br />
für den Airbus A380 angeboten.<br />
Was sind Ihre Stärken in<br />
diesem Wettbewerb?<br />
Hurel-Hispano hat sowohl mit Airbus-<br />
Programmen, die sich in Serienproduktion<br />
befinden, wie dem A330 Trent 700, dem<br />
A340 und A320 CFM-56, aber auch mit<br />
Entwicklungsprogrammen wie dem A340-<br />
500/-600 und dem A318 Erfahrung.<br />
Mit unserer neuen Dimension, insbesondere<br />
500 Ingenieuren und Technikern in<br />
unseren Forschungs- und Entwicklungsabteilungen,<br />
verfügen wir über ein Potential,<br />
mit dem wir die Anforderungen eines<br />
Programms in der Größenordnung des<br />
A380 sehr gut bewältigen können.<br />
Hurel-Hispano kann somit seinen guten Ruf<br />
als technologisch innovatives Unternehmen<br />
bekräftigen. So haben wir während der Le<br />
Bourget Airshow einen Vertrag mit Snecma<br />
Control Systems und Honeywell Aerospace<br />
bezüglich der Entwicklung eines sogenannten<br />
E-TRAS-Systems (Electromechanical<br />
Thrust Reverser Actuation System) unterzeichnet,<br />
das es ermöglichen wird, die<br />
Leistungen zu verbessern und gleichzeitig<br />
die Wartungsprozeduren zu vereinfachen.<br />
5 takeoff
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
<strong>FACC</strong> übernimmt<br />
das Rolls-Royce Composite-Business<br />
Rolls-Royce und <strong>FACC</strong> bauen Zusammenarbeit weiter aus. <strong>FACC</strong> übernimmt die Funktion<br />
eines Supply-Chain-Managers für Composite-Bauteile auf Rolls-Royce Triebwerken.<br />
PRESSEKONFERENZ<br />
Am 06. März 2001 war es soweit: Rolls-<br />
Royce und <strong>FACC</strong> unterzeichneten einen<br />
Fünfjahresvertrag, der die langfristige<br />
Zusammenarbeit der beiden Unternehmen<br />
auf dem Sektor der Composite-Bauteile bei<br />
zivilen Triebwerken regelt. Entsprechend<br />
dem Vertrag übernimmt <strong>FACC</strong> die komplette<br />
Supply-Chain für Kunststoffleichtbauteile,<br />
die auf den von Rolls-Royce für Zivilflugzeuge<br />
gefertigten Triebwerken zum<br />
Einsatz kommen. Zu den Aufgaben des<br />
Supply-Chain Managers zählen u.a. die<br />
Fertigung der Composite-Bauteile, die<br />
Auswahl und Administration von<br />
Zulieferanten und die Entwicklung von<br />
Komponenten für die neuen Generationen<br />
von Rolls-Royce Triebwerken. Im Rahmen<br />
dieser Partnerschaft liegt auch der Ersatz<br />
von metallischen Strukturen durch leichte<br />
Verbundwerkstoffstrukturen im Verantwortungsbereich<br />
von <strong>FACC</strong>.<br />
Das britische Vorzeigeunternehmen Rolls-<br />
Royce plc. ist auf die Entwicklung und<br />
Fertigung von Antriebssystemen spezialisiert.<br />
Die Produkte des Unternehmens, das<br />
43.000 Mitarbeiter in 48 Ländern beschäftigt,<br />
finden unter anderen Anwendung in<br />
Zivil- und Militärflugzeugen, Hubschraubern<br />
und Schiffen. Gasturbinen und Dieselmotoren<br />
von Rolls-Royce werden weltweit<br />
zur Gewinnung von Öl und Gas aber auch<br />
zur Stromerzeugung verwendet.<br />
Im zivilen Luftfahrtbereich deckt Rolls-Royce<br />
mit seiner Variantenvielfalt von Gasturbinentriebwerken<br />
einen breiten Einsatzbereich<br />
ab, von kleinen Businessjets bis zu<br />
Großraumflugzeugen. 500 Fluglinien und<br />
2400 Unternehmen zählen in diesem<br />
Bereich zu den Kunden von Rolls-Royce.<br />
Im Einklang mit den Flugzeugherstellern<br />
misst auch Rolls-Royce in der Entwicklung<br />
seiner Triebwerke der Verwendung von<br />
Verbundwerkstoffen<br />
takeoff6<br />
mehr und mehr<br />
Bedeutung zu. Gewichts- und in Folge<br />
Treibstoffeinsparungen, ein erweiterter thermischer<br />
Einsatzbereich sowie effektive<br />
Lärmreduktion zählen zu den großen<br />
Vorteilen der Anwendung von Composites<br />
in der Triebwerksfertigung. Rolls-Royce<br />
suchte verstärkt die Zusammenarbeit mit<br />
erfahrenen Composite-Spezialisten, um<br />
gemeinsam die besten Lösungen zum<br />
Einsatz von Verbundwerkstoffen zu finden.<br />
Die guten Erfahrungen aus derartigen<br />
Partnerschaften bewegten Rolls-Royce zu<br />
einem Schritt weiter in diese Richtung. Im<br />
Herbst 2000 schließlich traf das<br />
Unternehmen die Entscheidung, dass<br />
Rolls-Royce<br />
zukünftig die Entwicklung und Produktion<br />
von Composite-Bauteilen für zivile<br />
Triebwerke nicht mehr zu den eigenen<br />
Kernkompetenzen zählen werden, sondern<br />
dass diese Aufgaben einem Partner aus der<br />
Kunststoffleichtbauindustrie übertragen<br />
werden. Der Partner wird die Funktion eines<br />
Supply-Chain Managers innehaben, der die<br />
gesamten Composite-Aktivitäten für Rolls-<br />
Royce Triebwerke im Zivilluftfahrtbereich<br />
eigenverantwortlich übernehmen wird. Im<br />
Zuge dieses Vorhabens wird sich Rolls-<br />
Royce sukzessive von der In-House-<br />
Produktion – einer Fertigungsstätte in Derby<br />
- trennen.<br />
<strong>FACC</strong><br />
FISCHER ADVANCED COMPOSITE COMPONENTS AG
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
Mehrere internationale Anbieter von<br />
Composite-Bauteilen für Triebwerke bewarben<br />
sich bei Rolls-Royce in der Folge um<br />
die Supply-Chain. <strong>FACC</strong> wurde am Ende<br />
eines langfristigen Auswahlverfahrens als<br />
Partner gewählt. Ausschlaggebend für diese<br />
Entscheidung seitens Rolls-Royce war die<br />
innovative Composite-Technologie sowie<br />
die Kompetenz in Bezug auf Qualität<br />
der Lieferungen und Liefertreue, die <strong>FACC</strong><br />
im Laufe einer langjährigen Geschäftsbeziehung<br />
mit Rolls-Royce bereits unter<br />
Beweis gestellt hatte.<br />
Seit 1998 hat <strong>FACC</strong> direkten<br />
Geschäftskontakt mit der Rolls-Royce<br />
Gruppe. Entsprechend einem Mehrjahresvertrag<br />
mit der Rolls-Royce Deutschland<br />
GmbH sind von <strong>FACC</strong> Komponenten für das<br />
BR715 Triebwerk entwickelt worden, die<br />
nun seit zwei Jahren in Ried gefertigt werden.<br />
Bei den Komponenten handelt es sich<br />
um die HPC und Splitter Fairings des BR715<br />
Triebwerkes sowie um die Access Doors<br />
des Outer-Bypass Ducts des selben<br />
Triebwerkes. <strong>FACC</strong> fertigt allerdings als<br />
Zulieferant eines Rolls-Royce Partners schon<br />
seit 1994 Composite-Bauteile für Produkte<br />
von Rolls-Royce.<br />
In diesen Jahren einer erfolgreichen<br />
Zusammenarbeit hatte <strong>FACC</strong> auch die<br />
Möglichkeiten genutzt, Rolls-Royce in mehreren<br />
Angebotsanfragen die Wettbewerbsfähigkeit<br />
ihrer Produkte und Dienstleistungen<br />
am Composite-Sektor im internationalen<br />
Umfeld nachzuweisen.<br />
Rolls-Royce<br />
Der Auftragswert des Composite-Business ,<br />
das <strong>FACC</strong> von Rolls-Royce übernommen hat<br />
und das in den nächsten fünf Jahren ausgeliefert<br />
werden wird, beträgt mehr als US $<br />
100 Mio. Die Mitarbeit von <strong>FACC</strong> als<br />
Entwicklungspartner von Rolls-Royce bei<br />
der Entwicklung der neuen Triebwerke Trent<br />
900 für die A380 und Tay2000 für die<br />
Gulfstream sowie zusätzlicher Einsatz von<br />
Leichtbaukomponenten bei bestehenden<br />
Triebwerken lassen eine Steigerung der<br />
Umsätze aus diesem Vertrag erwarten.<br />
Derzeit arbeitet <strong>FACC</strong> daran, die einzelnen<br />
Projekte nach und nach vom Rolls-Royce<br />
Werk in Derby zu übernehmen und bei<br />
<strong>FACC</strong> in die Fertigung einzuführen. Im Juli<br />
2001 produziert <strong>FACC</strong> bereits 50 % des<br />
Volumens, im Oktober 2001 wird <strong>FACC</strong> laut<br />
Plan alle Composite-Aktivitäten von Rolls-<br />
Royce übernommen haben.<br />
Ein Meilenstein in der<br />
Produkt-Geschichte von <strong>FACC</strong><br />
Vor fast genau 10 Jahren am 03. Juli 1991<br />
unterzeichnete <strong>FACC</strong> einen bedeutenden<br />
Vertrag mit dem spanischen Airbus Industrie<br />
Mitglied Construcciones Aeronauticas S.A.<br />
(CASA) über die Fertigung von 600 Shipset<br />
Main Landing Gear Doors der Airbus A320<br />
Familie. Bereits am 27. November 1992<br />
konnte das erste Bauteil an den neu<br />
gewonnenen Kunden geliefert werden. Das<br />
Main-Landing-Gear-Door (Fahrwerkstor)<br />
erweiterte die <strong>FACC</strong> Produkt Palette dahingehend,<br />
als dass es das erste installationsfertige<br />
Strukturbauteil war und mit seinen<br />
Dimensionen alle anderen bis zu diesem<br />
Zeitpunkt gefertigten <strong>FACC</strong> Produkte weit<br />
übertraf.<br />
Neue Investitionen wurden für dieses<br />
Bauteil getätigt und neue<br />
Fertigungsprozesse konnten erfolgreich bei<br />
<strong>FACC</strong> integriert werden. Das entsprechende<br />
Erfahrungspotential und das Engagement<br />
der Mitarbeiter führte folglich dazu, dass<br />
sich das Main-Landing-Gear-Door zu einem<br />
qualitativ erfolgreichen und beeindruckenden<br />
Produkt entwickelte, welches sich<br />
heute stolz mit dem 1000sten Stück präsentiert.<br />
Durch dieses Schlüsselbauteil konnte <strong>FACC</strong><br />
seine Fähigkeiten im Bereich komplexer<br />
Strukturbauteile auf dem Composite-Sektor<br />
dauerhaft unter Beweis stellen. Im<br />
Nachhinein betrachtet ist es somit nicht<br />
verwunderlich, dass das Main-Landing-<br />
Gear-Door sich heute als Wegbereiter darstellt,<br />
mit dem sich <strong>FACC</strong> zu einem kompe-<br />
tenten Design- und Entwicklungspartner für<br />
komplexe Strukturbauteile der Airbus<br />
Industrie entwickeln konnte. Es geht somit<br />
als Meilenstein in die <strong>FACC</strong><br />
Produktgeschichte ein.<br />
Gratulation an das MLGD-Team , herzlichen<br />
Glückwunsch <strong>FACC</strong> !<br />
7<br />
takeoff
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
Anfang Mai 2001 nahm das neue <strong>FACC</strong>-<br />
Büro im soeben fertiggestellten Wissenschafts-<br />
und Technologiepark Tech Gate<br />
Vienna seinen Betrieb auf. Vorerst wird es<br />
die zentrale Engineering-Abteilung bei <strong>FACC</strong><br />
Ried auf den Gebieten Konstruktion und<br />
Statik unterstützen.<br />
Der konkrete Entschluss, die schon länger<br />
diskutierte Idee in die Tat umzusetzen,<br />
wurde im Oktober des Vorjahres während<br />
einer Dienstreise der technisch Verantwortlichen<br />
nach Wien gefasst.<br />
Sie standen vor der Herausforderung, für<br />
<strong>FACC</strong> neue, effektive Wege in der<br />
Erweiterung des Engineering-Teams zu finden,<br />
um erfahrene und kompetente<br />
Techniker zur wirkungsvollen Bewältigung<br />
zukünftiger Herausforderungen für das<br />
Unternehmen zu gewinnen.<br />
Gemäß den Erfahrungen der vorangegangenen<br />
Monate hatte sich die Akquirierung<br />
von technischem Personal aus der Umgebung<br />
Ried als eher schwierig gestaltet.<br />
takeoff<br />
8<br />
Engineering-Team<br />
weiter ausgebaut<br />
Die ausgezeichnete Auftragslage und das dynamisches<br />
Wachstum der <strong>FACC</strong> AG erfordern eine Erweiterung der<br />
Abteilung Engineering und führen zur Gründung eines<br />
Büros in Wien.<br />
Der Standort Wien mit seinem großen industriellen<br />
Umfeld und hervorragenden<br />
Bildungsstätten wie HTL‘s oder Technischer<br />
Universität bietet <strong>FACC</strong> einen großen Pool<br />
an technisch versierten Mitarbeitern. Die<br />
Gründung einer Engineering-Außenstelle in<br />
Wien war daher naheliegend.<br />
Ein qualifiziertes Team<br />
ergänzt durch modernste<br />
Technik<br />
Heute arbeiten im Büro Wien sechs<br />
Mitarbeiter, vier Konstrukteure und zwei<br />
Berechnungsingenieure, von denen der<br />
Großteil über eine fundierte technische<br />
Ausbildung und mehrjährige Berufserfahrung<br />
in branchenähnlichen Bereichen<br />
verfügt. Gleich nach Anstellung der Mitarbeiter<br />
Anfang des Jahres nahmen diese<br />
an einer mehrmonatigen, intensiven<br />
Trainingsphase in Ried teil. Seit Mai 2001<br />
steht nun <strong>FACC</strong> in Wien ein voll einsatzfähiges,<br />
trainiertes Team an Technikern zur<br />
Verfügung.<br />
Die Büroleitung wurde Hrn. Roland<br />
Zeillinger, einem qualifizierten Mann mit<br />
jahrelanger Erfahrung im Raumfahrtbereich,<br />
übertragen. Organisatorisch ist die Außenstelle<br />
in Wien dem Engineeringleiter in Ried<br />
unterstellt. Die Projektleitung verbleibt<br />
ebenfalls in Ried. Die Außenstelle wird<br />
Konstruktions- und Berechnungsarbeiten<br />
unter Führung des zuständigen Projektleiters<br />
in Ried durchführen. Das Büro Wien<br />
wird somit die Abteilung Engineering ergänzen<br />
und stärken.<br />
Dank der Anwendung modernster IT-<br />
Entwicklungen ist die räumliche Entfernung<br />
zum Firmenhauptsitz in Ried kein Problem.<br />
Eine Standleitung bindet das Büro nahtlos<br />
an die Konstruktions- und Berechnungssoftware<br />
der Zentrale an. Zusätzlich zu der<br />
in Ried verwendeten Software Unigraphics<br />
wird in Wien mit CATIA-V5 Konstruktionssoftware<br />
gearbeitet. Als zusätzlicher<br />
Pluspunkt kann nun eine breitere Palette an<br />
Kundenwünschen, basierend auf deren<br />
CAD-Systemen, abgedeckt werden.<br />
<strong>FACC</strong> im Tech Gate Vienna –<br />
in Wiens erster Adresse für<br />
Hightech-Entwicklungen<br />
Der erst kürzlich fertiggestellte<br />
Wissenschafts- und Technologiepark Tech<br />
Gate Vienna ist für <strong>FACC</strong> der ideale<br />
Standort. Es bietet den Mietern eine hochwertige<br />
Infrastruktur mit modernst ausgestatteten<br />
Büro-, Labor- und Seminarräumen.<br />
Einer der Schwerpunkte des Tech Gates ist<br />
die Vernetzung von wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen und innovativen, technologieorientierten<br />
Unternehmen. Einer der vier<br />
Hauptthemenbereiche ist der<br />
Werkstofftechnologie gewidmet. Hier erwartet<br />
sich <strong>FACC</strong> für die Zukunft eine Entfaltung<br />
von Synergien. Ein weiterer Standortvorteil<br />
liegt nicht zuletzt in der geplanten<br />
Ansiedlung der Fakultät Maschinenbau der<br />
Technischen Universität Wien in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft des Tech Gate Vienna.<br />
Das wird für <strong>FACC</strong> zusätzliche Möglichkeiten<br />
bringen, die Zusammenarbeit mit universitären<br />
Forschungseinrichtungen weiter auszubauen.
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
Kunststoff-Tag<br />
der offenen Türen<br />
Die Kunststoff-Branche in Oberösterreich hat seit vielen Jahrzehnten Tradition und<br />
Weltgeltung. Um den Stellenwert dieser innovativen Wachstums-Branche einer breiten<br />
Öffentlichkeit näher zu bringen, hat der oberösterreichische Kunststoff-Cluster einen<br />
gemeinsamen "Kunststoff-Tag der offenen Türen" initiiert. <strong>FACC</strong> sowie 35 andere oberösterreichische<br />
Kunststoff-Unternehmen öffneten ihre Türen.<br />
In den letzten Jahrzehnten haben sich die<br />
Kunststoffe von einfachen Ersatzstoffen zu<br />
Materialien für komplizierte und äußerst<br />
anspruchsvolle Anwendungen entwickelt<br />
und sind aus unserem Leben nicht mehr<br />
wegzudenken. Sie finden sich in einer<br />
hochfesten Flugzeugkomponente, einem<br />
korrosionsbeständigen Autoteil genauso wie<br />
in einer multifunktionellen Verpackung.<br />
Perspektive Kunststoff<br />
Der "Kunststoff-Tag der offenen Türen" am<br />
27. April 2001 war als gemeinsames Event<br />
der Kunststoff-Branche gedacht, um neue,<br />
interessante Einblicke in die Welt des<br />
Kunststoffes zu vermitteln und vor allem<br />
junge Menschen für eine Karriere in dieser<br />
Branche zu begeistern. <strong>FACC</strong> wollte in erster<br />
Linie Schülerinnen und Schüler ansprechen,<br />
die vor ihrer Berufswahl stehen. In weiterer<br />
Folge sollten aber auch deren Lehrer, Eltern<br />
und darüber hinaus die interessierte Öffentlichkeit<br />
erreicht werden.<br />
Sie alle hatten bei dieser Veranstaltung die<br />
ideale Gelegenheit, Oberösterreichs<br />
Kunststoff-Branche "von innen" kennen zu<br />
lernen und alles über die Berufschancen in<br />
dieser Wachstums-Branche zu erfahren.<br />
Kunststoff-Techniker sind die Innovatoren<br />
dieser Hightech-Branche. Ihr Arbeitsfeld ist<br />
so vielseitig wie der Kunststoff, mit dem sie<br />
arbeiten. Ihre beruflichen Perspektiven sind<br />
aufgrund neuer Entwicklungen in der<br />
Werkstofftechnik und in der Fertigungstechnik<br />
ausgezeichnet.<br />
Ein voller Erfolg des<br />
"Kunststoff-Tag der offenen<br />
Türen"<br />
Diese gemeinsame Aktion der gesamten<br />
Branche war ein voller Erfolg. Über 8.000<br />
Besucher konnten in den verschiedenen<br />
Kunststoff-Betrieben begrüßt werden,<br />
über 4.000 davon waren Schülerinnen<br />
und Schüler.<br />
Die Besucherzahlen bei <strong>FACC</strong> übertrafen<br />
selbst die hoch gesteckten Erwartungen.<br />
Insgesamt 400 Besucher – darunter Schüler<br />
aus den umliegenden polytechnischen<br />
Lehrgängen und Hauptschulen, HTL-Schüler,<br />
Uniabsolventen sowie Interessierte aus der<br />
näheren Umgebung – kamen zu <strong>FACC</strong>. Im<br />
Rahmen von Unternehmenspräsentationen<br />
und Betriebsführungen wurden den<br />
Teilnehmern die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />
von Kunststoffen bei <strong>FACC</strong>,<br />
die unterschiedlichen Herstellungsverfahren<br />
von Kunststoff-Leichtbauteilen und vor<br />
allem die beruflichen Chancen und<br />
Perspektiven, die <strong>FACC</strong> jungen Menschen<br />
bieten kann, vorgestellt. Abschließende<br />
Diskussionsrunden boten die Möglichkeit,<br />
spezielle, persönliche Fragen an ausgewählte<br />
<strong>FACC</strong>-Mitarbeiter zu richten.<br />
Ein neues Ausbildungsprogramm von <strong>FACC</strong><br />
sieht ab September 2001 unter anderem<br />
die Ausbildung von Kunststoffverarbeiter-<br />
Lehrlingen – 5 Mädchen und 5 Burschen -<br />
vor. Der "Kunststoff-Tag der offenen Türen"<br />
war für die Lehrlingsbewerber eine gute<br />
Gelegenheit, den Lehrberuf kennenzulernen,<br />
die Arbeitsplätze zu besichtigen und<br />
viel über das Unternehmen und deren<br />
Produkte zu erfahren.<br />
Der große Andrang am "Kunststoff-Tag der<br />
offenen Türen" lässt <strong>FACC</strong> auch hinsichtlich<br />
des Fachkräfte-Nachwuchs mit Zuversicht in<br />
die Zukunft blicken. Man ist sich darüber<br />
einig, dass ein derartiger<br />
Veranstaltungserfolg einer Wiederholung<br />
bedarf. Daher wird zukünftig alle zwei Jahre<br />
ein solcher gemeinsamer "Kunststoff-Tag<br />
der offenen Türen" veranstaltet werden.<br />
Mehr über den "Kunststoff-Tag der<br />
offenen Türen" finden Interessierte<br />
auf der Homepage<br />
http://www.kunststofftag.at.<br />
9 takeoff
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
Es war ein stimmungsvolles Fest, mit dem<br />
<strong>FACC</strong> ihr neues Werk zur Fertigung von<br />
Flugzeug-Interiors einweihte. Im Beisein<br />
von Landeshauptmann Josef Pühringer,<br />
Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl<br />
und hochrangigen nationalen und internationalen<br />
Vertretern aus Wirtschaft und Politik<br />
wurde am 22. Juni 2001 das zweite Werk<br />
von <strong>FACC</strong> in Ort im Innkreis offiziell seiner<br />
Bestimmung übergeben.<br />
"Das Wachstum des Innviertler<br />
Unternehmens <strong>FACC</strong> kann man ohne zu<br />
takeoff10<br />
Let’s celebrate!<br />
Glenn Miller-Klänge in modernen Fabrikshallen – ein nicht alltägliches Bild, doch die zahlreichen<br />
Gäste aus aller Herren Länder, die an einem schönen, warmen Junitag der feierlichen<br />
Eröffnung des <strong>FACC</strong>-Interior Werkes beiwohnten, waren begeistert.<br />
Freuten sich über die gelungene<br />
Fertigstellung des Werkes . . .<br />
Das Silberne Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich überreichte<br />
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer dem Vorstandsvorsitzenden<br />
Dipl.-Ing. Walter Stephan.<br />
übertreiben als raketenhaft bezeichnen",<br />
mit diesem symbolischen, aber treffenden<br />
Vergleich lobte der oberösterreichische<br />
Landeshauptmann die Leistungen von<br />
<strong>FACC</strong>. In ähnlich anerkennenden Worten<br />
zeigte sich Wirschaftskammerpräsident<br />
Leitl: "Wir können nur die bestmöglichen<br />
Rahmenbedingungen für unsere Betriebe<br />
schaffen. Erfolgreich arbeiten und am Markt<br />
bestehen, hierfür sind die Unternehmen<br />
selbst verantwortlich. Wie das meisterhaft<br />
bewältigt werden kann, das beweist uns<br />
<strong>FACC</strong>." Da konnten auch Wolf-Dieter<br />
Siebert von European Aerospace and<br />
Defence Industry (EADS) und Harry<br />
Stonecipher von Boeing, Vertreter der beiden<br />
wichtigsten Flugzeughersteller und<br />
zugleich die größten Kunden von <strong>FACC</strong>, mit<br />
ihrer Anerkennung nicht hintan stehen. Die<br />
beiden, die ansonsten am Luftfahrtmarkt<br />
um Marktanteile ringen, brachten in ihren<br />
Reden ihr Lob für <strong>FACC</strong> unisono auf den<br />
Punkt. Sie betonten, dass das, was sie an<br />
ihrem österreichischen Partner so sehr<br />
schätzten und was auch der Grund sei,<br />
wieso sich das Unternehmen in einem steten<br />
Aufwind befindet, leicht erklärt ist: Es<br />
stimmt das Zusammenspiel Preis, Qualität,<br />
Liefertreue und Service, und, was ganz<br />
wichtig ist, <strong>FACC</strong> ist besonders innovativ.<br />
Auf einem Areal von 34 000 m 2 entstand<br />
in einer Bauzeit von nur 10 Monaten eine<br />
der weltweit modernsten Fertigungsstätten<br />
für Flugzeug-Interiors. Mit einer<br />
Investitionssumme von 137 Millionen<br />
Schilling wurden 6 000 m 2 Produktionsfläche<br />
geschaffen und mit fortschrittlichster<br />
Technik ausgestattet. Dank der hervorragenden<br />
Unterstützung von Bund,<br />
Land und Gemeinden und dem optimalen<br />
Zusammenspiel aller am Bau beteiligten<br />
Unternehmen und Mitarbeiter konnte<br />
der äußerst eng gesteckte Zeitrahmen<br />
vom Spatenstich bis zur Inbetriebnahme<br />
eingehalten werden. "Ohne dem großartigen<br />
Einsatz vieler engagierter Menschen<br />
wäre dieses ehrgeizige Ziel nicht realisierbar<br />
gewesen", so Vorstandschef Walter<br />
Stephan bei seiner Eröffnungsrede. Die<br />
Produktion startete <strong>FACC</strong> an ihrem zweiten<br />
Fertigungsstandort exakt nach<br />
Terminplan bereits im August 2000.<br />
Knapp ein Jahr nach Fertigstellung<br />
arbeiten derzeit im <strong>FACC</strong> Interior-Werk<br />
260 Mitarbeiter und erwirtschaften einen<br />
Jahresumsatz von rund 430 Millionen<br />
Schilling.<br />
Vertreter von Jamco und <strong>FACC</strong> feierten die neue Partnerschaft.
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
Stolz auf den österreichischen Musterbetrieb<br />
<strong>FACC</strong> ist Wirtschaftskammerpräsident<br />
Dr. Christoph Leitl.<br />
Plauderten über die<br />
gemeinsamen Erfolge<br />
der letzten Jahre<br />
Wolf-Dieter Siebert (Direktor bei EADS) fesselte<br />
die Gäste mit seiner Vorstellung der<br />
neu gestalteten EADS und ging auf eine<br />
Zusammenarbeit mit <strong>FACC</strong> bei dem neuen<br />
Großraumflugzeug A380 ein.<br />
Harry Stonecipher (stellv. Generaldirektor<br />
von Boeing) würdigte den hervorragenden<br />
Beitrag von <strong>FACC</strong> am Entstehen des B717<br />
Interiors.<br />
Dr. Hannes Androsch (1.v.re.) und Josef Fischer (3.v.re.), die<br />
Miteigentümer von <strong>FACC</strong>, sind mit jährlichen Umsatzsteigerungen<br />
von 25 % zufrieden und blicken gemeinsam mit Harry Stonecipher,<br />
stellv. Generaldirektor von Boeing (2.v.re.), und Landeshauptmann<br />
Dr. Josef Pühringer (li.) optimistisch in die Zukunft.<br />
Harry Stonecipher (stellv. Generaldirektor von Boeing, re.) und Franz Viehböck (Direktor Raumfahrt & Kommunikation, Boeing Europa, mi) bei der<br />
Qualitätskontrolle des B717 Interiors.<br />
11 takeoff
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
takeoff<br />
"Fit For Our Future":<br />
Mit Prozessorientierung zur<br />
transparenten und effektiven Organisation<br />
<strong>FACC</strong> behauptet sich durch eine prozessorientierte Gestaltung der<br />
Unternehmensstrukturen am globalen, sich ständig ändernden Markt. Die Schaffung<br />
von kundenbezogenen Produkt Teams – so genannten Integrated Product Teams<br />
(IPT) - setzt Schwerpunkte in Richtung Kundennähe<br />
Ohne Zweifel sind die letzten Jahre von<br />
<strong>FACC</strong> sehr erfolgreich gewesen, dynamisches<br />
Wachstum mit durchschnittlichen<br />
Jahreszuwachsraten von 25 % Prozent prägen<br />
erfreulicherweise die Geschäftsberichte<br />
der <strong>FACC</strong> AG. Die strategische Zielsetzung<br />
des Managements mit der Konzentration<br />
auf eine fortschrittliche Werkstoff/Fertigungstechnologie<br />
und der Fokussierung auf<br />
den Absatzmarkt Flugzeugindustrie und<br />
Raumfahrt gepaart mit dem Engagement<br />
und dem Know-how der gesamten<br />
Mannschaft sind die Pfeiler dieses Erfolges.<br />
Neue Großkunden sind gewonnen, zukunftsträchtige<br />
Großprojekte an Land gezogen<br />
worden. Mit einhergehen ein rapider<br />
Anstieg der Mitarbeiterzahl sowie intensive<br />
Investitionstätigkeiten. Die strategische<br />
Unternehmensplanung sieht für die nächste<br />
Zukunft weitere Wachstumsschübe vor.<br />
Gleichzeitig werden die Anforderungen an<br />
<strong>FACC</strong> als Systemlieferant und Entwicklungspartner<br />
komplexer. Die Kunden treten<br />
heute mit einer Vielzahl unterschiedlicher<br />
Erwartungen hinsichtlich der Produktentwicklung<br />
und –fertigung und den zu<br />
dem Produkt gehörenden "Zusatzleistungen"<br />
an <strong>FACC</strong> heran. Diesen Anforderungen will<br />
<strong>FACC</strong> mit kunden- bzw. kundengruppenspezifischer<br />
Produktgestaltung und Servicebereitstellung<br />
Rechnung tragen.<br />
Doch in der Vergangenheit zeigte sich mehr<br />
und mehr, dass die bei <strong>FACC</strong> vorhandene<br />
klassisch arbeitsteilig, funktional gegliederte<br />
Organisation bei kundenspezifischen, individuellen<br />
Anforderungen an die Grenzen<br />
ihrer Leistungsfähigkeit stieß. Durch die<br />
erreichte Unternehmensgröße sah sich<br />
<strong>FACC</strong> bei Beibehaltung der funktional,<br />
arbeitsteiligen Strukturen einer erheblichen<br />
Aufstockung der zentralen Planungs-<br />
12 6<br />
abteilung gegenüber, was zu einem unproportionalen<br />
Wachstum der nicht wertschöpfenden<br />
Betriebsteile geführt hätte.<br />
Im Rahmen eines extern begleiteten<br />
Projektes wurde daher im August 2000<br />
begonnen, Maßnahmen zur Gegensteuerung<br />
durchzuführen. Die zur selben Zeit stattfindende<br />
Inbetriebnahme des <strong>FACC</strong> Werk II für<br />
Interiors und die damit verbundene örtliche<br />
als auch organisatorische Trennung der beiden<br />
Produktsparten "Structures" und<br />
"Interiors" begünstigten eine derartige<br />
Organisationsumstellung.<br />
Das Schlagwort Prozessorientierung<br />
zeigt einen<br />
Lösungsweg auf.<br />
Was aber ist unter<br />
Prozessorientierung zu<br />
verstehen?<br />
In funktional arbeitsteiligen Strukturen –<br />
dies war auch die in der Vergangenheit bei<br />
<strong>FACC</strong> angewandte Organisation – liegen<br />
Verantwortlichkeitsbereiche bildlich betrachtet<br />
"senkrecht" zum Auftragsdurchlauf. Die<br />
Konsequenz ist eine Vielzahl von Schnittstellen<br />
zu zentralen Diensten oder sonstigen<br />
organistorischen Einheiten, die zu Liegezeiten<br />
und Abstimmungsbedarf führen. Mit<br />
einer Ausrichtung von Verantwortungsbereichen<br />
"entlang" des Auftragsflusses im<br />
Rahmen einer prozessorientierten<br />
Organisation, die eine "in sich geschlossene<br />
Einheit" darstellt, werden diese Schnittstellen<br />
drastisch reduziert. Liegezeiten und<br />
Koordinationsaufwendungen entfallen weitgehend.<br />
Klare Zielstellungen lassen sich finden<br />
und lösen so die klassische<br />
Konfliktsituation funktionaler Abteilungen.<br />
Wie gestaltete sich<br />
nun bei <strong>FACC</strong> die<br />
Umstrukturierung hin<br />
zur Prozessorientierung?<br />
Das erklärte Ziel des Umstrukturierungsprojektes<br />
war die Erarbeitung und Einführung<br />
einer ziel- und prozessorientierten<br />
Organisation innerhalb des Zeitraumes von<br />
einem Jahr. Die gestalteten Abläufe<br />
(Prozesse) und Strukturen (Zuständigkeiten)<br />
sollten am Ende so ermittelt und<br />
vereinbart sein, dass sie das geplante<br />
Wachstum gemäß Businessplan sicher<br />
abdecken. Als wichtig erachtet wurden<br />
dabei vor allem die Kriterien Transparenz,<br />
Messbarkeit, Effektivität, Qualität, Wirtschaftlichkeit,<br />
Flexibilität und Dynamik.<br />
Unter ständiger Begleitung von externen<br />
Beratern wurden anfangs die Kernkompetenzen<br />
des Unternehmens durchleuchtet<br />
und in Bezug zu den strategischen<br />
Zielen im Rahmen des Businessplans<br />
gesetzt. Wichtig dabei war es, die kritischen<br />
Erfolgsfaktoren (Ressourcenengpässe) zu<br />
ermitteln, zu bewerten und in Beziehung zu<br />
den Zielen zu setzen. Ausgehend von den<br />
zwei Produktsparten und mit Schwerpunkt<br />
auf die Kundenstruktur und Kundenerwartungen<br />
wurden Schlüsselprozesse<br />
benannt und definiert und eine übergeordnete<br />
Unternehmensprozess-Struktur erstellt.<br />
Zuständig für die Durchführung der<br />
Umgestaltung im Unternehmen waren eine<br />
anfangs festgelegte Steuerungsgruppe<br />
sowie einzelne spezialisierte Prozess-<br />
Designteams. Die Prozess-Designteams<br />
arbeiteten an der Verbesserung der<br />
Schlüsselprozesse. In Abstimmung mit der<br />
Steuergruppe setzten sie Prozess-
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
Manfred Neuböck<br />
DER MENSCH IM<br />
MITTELPUNKT<br />
Mit der Umstellung auf eine prozessorientierte<br />
Organisation will <strong>FACC</strong><br />
den Mensch in den Mittelpunkt des<br />
betrieblichen Geschehens rücken.<br />
Die Fertigungsspezialisten – früher oft<br />
nur mit monotonen, immer wiederkehrenden<br />
Arbeitsschritt betraut –<br />
sind sukzessive an die neuen<br />
Aufgaben herangeführt worden. Von<br />
ihnen werden nun nicht nur ausführende,<br />
sondern auch planende<br />
Arbeitsschritte durchgeführt. Mit ihrer<br />
aktiven Mitarbeit und Mitgestaltung<br />
übernehmen sie aber auch automatisch<br />
mehr Verantwortung, was<br />
wesentlich zu ihrer persönlichen<br />
Motivationssteigerung beiträgt.<br />
vereinbarungen fest und<br />
leiteten die Maßnahmen<br />
zur Umsetzung ein. Die<br />
Steuergruppe übernahm<br />
die Koordinierung zwischen<br />
den Prozess-<br />
Designteams und führte<br />
das übergeordnete Projekt-Controlling<br />
durch.<br />
Gleichzeitig arbeitete sie<br />
an den übergeordneten<br />
Geschäftsprozessen und<br />
an der Einbindung in die<br />
Aufbauorganisation in<br />
Abstimmung mit der<br />
Unternehmensstrategie<br />
und den Unternehmenszielen.<br />
Startpunkt der Einführung des neuen<br />
Modells war die Inbetriebnahme des<br />
Werkes II für Interiors im August 2000 und<br />
die ohnehin vorgegebene Notwendigkeit, in<br />
diesem Werk eine Organisationsstruktur<br />
aufzubauen. Nach achtmonatiger erfolgreicher<br />
Arbeit, eingehender Analyse der Ist-<br />
Situation im Werk II und vereinzelten<br />
Anpassungen wurde schließlich auch im<br />
Werk I für Structures eine prozessorientierte<br />
Unternehmensstruktur eingeführt.<br />
Und so sieht<br />
das Ergebnis aus<br />
Das Unternehmen <strong>FACC</strong> ist organisatorisch<br />
in die drei Bereiche Structures, Interiors und<br />
Zentrale Dienstleistungen aufgeteilt (Abb.).<br />
In den beiden Geschäftsbereichen<br />
Structures (Werk I in Ried) und Interiors<br />
(Werk II in Ort im Innkreis,) sind die einzelnen<br />
"Integrated Product Teams" (IPTs) für<br />
den gesamten Produkterstellungsprozess,<br />
einschließlich des Auftragsdurchlaufs vom<br />
Vertrieb, über Produktionsplanung,<br />
Materialbeschaffung, Produkttechnik und<br />
Qualität bis hin zum Versand verantwortlich.<br />
Diese selbständig agierenden<br />
Organisationseinheiten sind im Vorfeld nach<br />
dem Kriterium Kunden bzw. Kundengruppe<br />
gebildet worden. Ihnen obliegen nun<br />
zusätzlich – und das ist der gravierende<br />
Unterschied zur alten Struktur – eine<br />
Geschäftsbereich - STRUCTURES<br />
Hr. Machtlinger<br />
PU M. Neuböck<br />
PRODUCT-<br />
TEAM<br />
BOEING<br />
R.<br />
Berends<br />
PRODUCT-<br />
TEAM<br />
AIRBUS<br />
M.<br />
Schäfer<br />
PRODUKTION - J. Großbötzl<br />
PRODUCT-<br />
TEAM<br />
NACELLE<br />
S.<br />
Preishuber<br />
INDUSTRIAL ENGINEERING - J. Stehrer<br />
QUALITÄTSKONTROLLE - G. Groiss<br />
PRODUCT-<br />
TEAM<br />
ROLLS<br />
ROYCE<br />
ENGINEERING Structures - PU H. Filsegger<br />
NN<br />
WERK: Ried i. I.<br />
VORSTAND<br />
Hr. Stephan Hr. Neuböck<br />
ZENTR. DIENSTE<br />
FINANZEN & CONTROLLING -<br />
K. Zojer<br />
PERSONAL -<br />
P. Wernbacher<br />
EINKAUF -<br />
R. Leitner<br />
IT -<br />
H. Grabner<br />
QUALITÄT -<br />
D. Demetri<br />
ENGINEERING -<br />
H. Filsegger<br />
F & E -<br />
W. Billinger<br />
Vielzahl planender Aufgaben, die zuvor die<br />
zentrale Stelle der Arbeitsvorbereitung<br />
innehatte. Durch die Zusammenführung<br />
aller notwendigen planenden und ausführenden<br />
Aufgaben zur Produkterstellung<br />
sind den neuen prozessorientierten<br />
Verantwortungsbereichen nicht nur erweiterte<br />
Verantwortlichkeiten übertragen, sondern<br />
ihnen auch – und das ist das entscheidende<br />
– alle notwendigen<br />
Kompetenzen zur Ausfüllung der<br />
Verantwortlichkeiten in die Hand gegeben<br />
worden. Es liegen somit wichtige<br />
Verantwortlichkeiten und Kompetenzen "an<br />
der Basis".<br />
Gelenkt werden diese selbständig agierenden<br />
IPTs durch klar formulierte Ziele, die in<br />
Anlehnung an die von der Unternehmensführung<br />
vorgegebenen Grundsatzstrategien<br />
in Zielvereinbarungsworkshops zyklisch mit<br />
den IPT-Verantwortlichen abgestimmt werden.<br />
Die optimale Unterstützung der<br />
Unternehmensziele wird in jedem einzelnen<br />
Verantwortungsbereich in den<br />
Vordergrund gestellt und erreicht so das<br />
"Ziehen an einem Strang".<br />
Durch die konsequente Zielausrichtung sind<br />
bei <strong>FACC</strong> die Prozesse und Strukturen einer<br />
permanenten Überprüfung unterworfen. In<br />
den einzelnen IPTs werden gemäß der vorgegebenen<br />
Ziele die internen Ressourcen –<br />
primär Personen und Betriebsmittel –<br />
ermittelt und der Bedarf kumuliert an den<br />
Vorstand weitergegeben. Dieser wiederum<br />
entscheidet über die Bereitstellung der<br />
Geschäftsbereich - INTERIORS<br />
G. Mörtenhuber<br />
F. Hofwartner<br />
PRODUCT-<br />
TEAM<br />
BOEING<br />
H.<br />
Wiesenberger<br />
PRODUCT-<br />
TEAM<br />
AIRBUS<br />
M. Rinnergschwentner<br />
PRODUKTION - PU F. Hofwartner<br />
PRODUCT-<br />
TEAM<br />
DORNIER<br />
K. Pesl<br />
INDUSTRIAL ENGINEERING - E. Pamminger<br />
QUALITÄTSKONTROLLE - J. Hell<br />
ENGINEERING Interiors - S. Maushammer<br />
WERK: Ort i. I.<br />
Ressourcen und legt somit den einzelnen<br />
Verantwortungsbereichen das Werkzeug zur<br />
selbständigen Bewältigung der Markt- und<br />
Kundenanforderungen in die Hand.<br />
13 takeoff
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
take off stellt an dieser Stelle jeweils ein Produkt-Team aus den Sparten Structures und Interiors vor. Einzelne<br />
Team-Mitarbeiter teilen uns nach mehrmonatiger erfolgreicher Arbeit ihre Erfahrungen mit:<br />
IPT Nacelle<br />
Werk I in Ried - Structures<br />
Leitung: Sabine Preishuber<br />
Kunden: Aermacchi, Alenia Aerospazio,<br />
Goodrich Aerospace, Hurel-Hispano,<br />
Rolls-Royce, Sicamb<br />
Produkte: Verschiedene Komponenten für<br />
die Triebwerke CFM56-5A/-5B/-5C, AE3007,<br />
Trent 500, BR715, Tay 2000<br />
Sabine Preishuber, Leitung IPT (2.v.l.)<br />
"Klare Organisationsstrukturen und klar definierte<br />
Zuständigkeiten ermöglichen eine<br />
Optimierung in den Bereichen Auftragsdurchlauf<br />
und Arbeitsfluss. Ein flexibles<br />
Produkt-Team, bestehend aus Spezialisten<br />
der einzelnen Fachbereiche, kann somit<br />
rasch auf individuelle Kundenanforderungen<br />
takeoff 14<br />
reagieren und eigenständig produktspezifische<br />
Ziele ausarbeiten und verfolgen."<br />
Andrea Hemetsberger, Beschaffung (r.)<br />
"Die Förderung des Prozessdenkens ermöglicht<br />
es mir, mir mehr Wissen über vor- und<br />
nachgelagerte Tätigkeitsbereiche anzueignen."<br />
Robert Heissbauer, QA Kontrolle (4.v.l.)<br />
"Durch klare Richtlinien und durch zentrale<br />
Ansprechpartner, die sich regelmäßig<br />
abstimmen und gemeinsam Ziele verfolgen,<br />
wird ein geschlossenes, professionelles<br />
Auftreten nach außen gewährleistet."<br />
Frank Winkler, Produkttechnik (2.v.r.)<br />
"Mehr Kompetenzen und folglich mehr<br />
Verantwortung wird in jedes einzelne Team-<br />
mitglied gesetzt. Dies birgt ein hohes<br />
Motivationspotential für jedes einzelne<br />
Teammitglied, bringt aber auch die<br />
Notwendigkeit eines fachlichen, IPT-übergreifenden<br />
"Know-how"-Trägers mit sich."<br />
Erwin Aigner, Planung (l.)<br />
"Kurze Wege ermöglichen einen schnelleren<br />
Informationsfluss. Dies bringt für mich<br />
eine wesentliche Arbeitszeitersparnis,<br />
Aufwandsverringerung und ermöglicht eine<br />
Verkürzung der Reaktionszeit."<br />
Kerstin Dorfer, Vertrieb (3.v.r.)<br />
"Mir gefällt besonders die Zusammenarbeit<br />
in der Gruppe. So kann ich mein Wissen<br />
über die verschiedenen Aufgabengebiete<br />
erweitern."
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
IPT Airbus<br />
Kunden:<br />
EADS Airbus, EADS Elbe Flugzeugwerke,<br />
Dasell Cabin Interior, Airbus Industrie<br />
Produkte:<br />
Gepäckablagefächer, Deckenverkleidungen,<br />
Toilettenrückwände, Frachtraumverkleidungen<br />
und verschiedene andere Innenverkleidungsteile<br />
für die Flugzeuge<br />
A318/A319/A320/A321, A330/A340 und<br />
A300-600<br />
Margit Rinnergschwentner, Leitung IPT(l.)<br />
"Es macht viel Spaß, sich gemeinsam mit<br />
einem engagierten Team voller Spezialisten<br />
aus verschiedenen Fachbereichen den<br />
Anforderungen des Marktes zu stellen. Durch<br />
diese Integration gelingt es uns leichter,<br />
unsere Ziele und die des Kunden zu erreichen.<br />
Wir verzeichnen bereits einige Erfolge:<br />
Werk II in Ort - Interiors<br />
Leitung: Margit Rinnergschwentner<br />
Zum Beispiel konnten wir die<br />
Lieferperfomance auf 99% steigern und parallel<br />
dazu die Durchlaufzeit um 30% senken.<br />
Sabine Schrotzhammer, Planung und<br />
Steuerung (3.v.l.)<br />
"Positiv ist, dass man Einblick in mehrere<br />
Fachbereiche hat. Dadurch entfernt man<br />
sich vom früheren Abteilungsdenken. Den<br />
Wissensverlust zwischen den einzelnen<br />
Mitarbeitern aus früheren Abteilungen kompensieren<br />
wir durch monatliche Fach-<br />
Meetings."<br />
Rudolf Hangl, Produkttechnik (4.v.l.)<br />
"Durch die neue Organistationsform sind<br />
die Aufgaben und Pflichten jedes Einzelnen<br />
genau definiert, wodurch eventuelle<br />
Zweigleisigkeiten im Vorfeld vermieden werden."<br />
Maximilian Fischer, Beschaffung (2.v.l.)<br />
"Aufgrund der räumlichen Zusammenfassung<br />
aller Funktionen wurde in den letzten<br />
6 Monaten eine termingerechtere<br />
Disposition möglich. Dadurch konnten wir<br />
die Lagerbestände um rund 30% reduzieren."<br />
Johann Hell, Qualitätssicherung (4.v.r.)<br />
"Wichtige Entscheidungen werden nun<br />
durch die direkte Absprache in der Gruppe<br />
schneller getroffen."<br />
Erwin Bichl, Produktion(r.)<br />
"Ich finde es positiv, dass nun<br />
Informationen vom Kunden durch die örtliche<br />
Nähe der IPT’s zur Produktion und der<br />
Spezialisierung auf einen Kunden schneller<br />
und korrekter übermittelt werden."<br />
15 takeoff
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
Eine strategische<br />
Allianz<br />
JAMCO und <strong>FACC</strong> gehen eine Allianz ein, um gemeinsam den Fluglinien<br />
die besten Interior-Systeme und volles Service anbieten zu können.<br />
Im Februar 2001 beschließen die japanische<br />
Firma JAMCO und <strong>FACC</strong>, auf dem<br />
Gebiet der Aircraft Interiors eine intensive<br />
Zusammenarbeit einzugehen. Der erste<br />
Schritt dieser Allianz konzentriert sich auf<br />
den Retrofit-Markt von Zivilflugzeugen.<br />
Gemeinsam wollen die beiden Interior-<br />
Spezialisten den Fluglinien bei der<br />
Entwicklung und Fertigung von neuen<br />
Kabinen zur Auf- und Umrüstung von bestehenden<br />
Flugzeugen innovative Lösungen<br />
anbieten. Mit dem Aufbau eines weltweiten<br />
Liefernetzes planen JAMCO und <strong>FACC</strong> den<br />
Airline-Kunden zusätzliche Dienstleistungen<br />
anzubieten, die eine umfangreiche technische<br />
Unterstützung vor Ort und eine rasche<br />
Ersatzteilversorgung beinhalten werden.<br />
JAMCO ist eines der weltweit führenden<br />
Unternehmen, die sich mit der Entwicklung<br />
und Fertigung von Interior-Produkten für<br />
die Luftfahrtindustrie beschäftigen. Zur<br />
Produktpalette der in Tokio ansässigen<br />
Firma zählen Ausstattungen für Küchen,<br />
Toiletten und Waschräume sowie<br />
Ruheräume für Besatzungsmitglieder,<br />
Bordunterhaltungssysteme (Monitore und<br />
Projektoren) und andere Innenverkleidungsbauteile.<br />
Die fortschrittlichen<br />
Designs und Entwicklungen von JAMCO finden<br />
sich in nahezu allen Kurz- und<br />
Langstreckenflugzeugen.<br />
Die Stärken und Fähigkeiten der beiden<br />
Firmen ergänzen sich perfekt: Die<br />
Erfahrungen von <strong>FACC</strong> im Industriedesign,<br />
das Know-how einer ausgereiften<br />
Materialtechnologie, effiziente Entwicklungen<br />
bei der Lärmreduktion in der<br />
Passagierkabine komplettiert durch die<br />
takeoff 16<br />
Erfahrungen von JAMCO beim Entwurf von<br />
Galleys, Lavatories, Toiletten, etc. Die<br />
Partnerschaft ermöglicht es <strong>FACC</strong>, den<br />
Kunden eine noch umfangreichere Palette<br />
an innovativen Produkten, kurzen<br />
Lieferzeiten und weltweite Unterstützung<br />
anzubieten.
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
Technical Colloqium<br />
Unter dem Motto "Let’s Think<br />
Composite" wurde am 21. Juni<br />
2001 erstmals von <strong>FACC</strong> eine technischen<br />
Vortragsreihe in Salzburg<br />
organisiert. Bei dieser Veranstaltung<br />
kamen Partner und befreundete<br />
Wissenschaftler von Universitäten,<br />
Forschungsinstituten, Kunden und<br />
Lieferanten zu Wort.<br />
Der Einladung zu diesem eintägigen Flug in<br />
die Welt der Wissenschaft sind zahlreiche<br />
Gäste gefolgt. Es bekamen aber auch <strong>FACC</strong> -<br />
interne Techniker die Möglichkeit, den<br />
Vorträgen und den Diskussionen beizuwohnen.<br />
Walter A. Stephan eröffnete die Veranstaltung<br />
und begrüßte die Gäste, die<br />
Vortragenden und auch den Chairman,<br />
Herrn Prof. Lang von der Universität Leoben,<br />
recht herzlich.<br />
Die Vorträge waren in 4 Sessions eingeteilt,<br />
wobei die Bereiche<br />
● Basic Composite Research<br />
● Composite Materials<br />
● Design – Engineering – Stress<br />
● Production, Composite – Aircraft<br />
● Manufacturer’s View<br />
behandelt wurden.<br />
In der ersten Session sprach Prof. F.G.<br />
Rammerstorfer, TU-Wien, über eine<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit mit <strong>FACC</strong>.<br />
Das Thema lautete "Computational Material<br />
and Structural Analysis - Example: Acoustic<br />
Laminates". Die Berechnung der akustischen<br />
Laminate ist seit einiger Zeit eines<br />
der zentralen Forschungsthemen bei <strong>FACC</strong>.<br />
Im zweiten Vortrag referierte Dr. Gobec von<br />
der Firma Airvolt Compostites zum<br />
Thema "Phenol-Formaldehyde Resins - New<br />
Areas for Research and Development". Die<br />
Forschungsschwerpunkte für diese<br />
Materialgruppe, die vor allem im Interior-<br />
Bereich eingesetzt wird, werden immer wieder<br />
durch neue Anforderungen der<br />
Behörden geprägt. Interessant ist hier, dass<br />
auch österreichische Firmen, wie die Airvolt<br />
Composites, beachtliche Erfolge erzielen,<br />
die der Sicherheit, aber auch der wirtschaftlichen<br />
Verarbeitbarkeit dienen.<br />
In der zweiten Session konnten wir einen<br />
Gast aus der Automobilzulieferindustrie –<br />
Dr. Fritzl von der Firma Magna -<br />
begrüßen. Sein Vortrag "New developments<br />
of electroluminiscence foils for means of<br />
mass and individual transportation" zeigte<br />
auf, dass für diese neuartigen Folien nicht<br />
nur die Automobilindustrie, sondern auch<br />
die Luftfahrtindustrie zu möglichen<br />
Anwendern zählen kann.<br />
Die nächsten beiden Vorträge waren den<br />
Materialwissenschaften und den Produktionstechnologien<br />
gewidmet. Schwerpunkt war<br />
hier das Resin Transfer Moulding (RTM)<br />
Verfahren. Dr. Deborah Pullen von der<br />
DERA in England sprach zum Thema: „RTM<br />
Technologie Overview with Specific Case<br />
Studies at DERA UK”.<br />
Carmelo Lo Faro von der Firma Cytec<br />
Fiberite sprach über die neuesten<br />
Entwicklungen auf dem RTM Materialsektor:<br />
„RTM Product Developments at<br />
Cytecfiberite”.<br />
Am Nachmittag begann Prof. Seferis von<br />
der University of Washington mit<br />
einem grandiosen Vortrag: „Synergies of<br />
Sporting Goods and Aircarft Composite<br />
Parts”, wobei er zu zeigen versuchte, dass<br />
nicht nur die Sportartikelindustrie von den<br />
Luftfahrtentwicklungen, sondern auch die<br />
Luftfahrtindustrie von den Stärken der<br />
Sportartikelhersteller profitieren kann.<br />
Neueste Trends bei der Auslegung von<br />
Flugzeugstrukturen wurden von Dr. Rolfes<br />
– DLR Braunschweig – im Vortrag:<br />
„Concurrent/Integrated Engineering of<br />
Composite Structures by Fast and Accurate<br />
Simulation in Early Design Phases” aufgezeigt.<br />
Schließlich kamen auch Mitarbeiter von<br />
<strong>FACC</strong> zu Wort. Zuerst sprach Wolfgang<br />
Billinger, <strong>FACC</strong> R&D, der im übrigen auch<br />
die Veranstaltung inhaltlich definierte und<br />
organisierte, zum Thema: „New Generation<br />
Spoiler Development”. Es wurde der Bogen<br />
vom Stand der Technik bis hin zu neuen<br />
Forschungsthemen gespannt, wobei die<br />
Entwicklung der Trailing Edge Extension und<br />
die RTM-Beschlagentwicklung besonders<br />
hervorgehoben wurden.<br />
Erich Pamminger von der <strong>FACC</strong><br />
Verfahrenstechnik sprach über neue<br />
Methoden der Produktionsorganisation:<br />
„5S – Workplace Organisation and<br />
Management” und „Waste Elimimination”.<br />
Diese Methoden werden derzeit verstärkt<br />
im neuen Interiorwerk eingesetzt.<br />
Den letzten Vortrag hielt Mark Wilhelm<br />
von BOEING zum Thema: „Advanced<br />
Composites - Globalization and Technology<br />
Thrusts” in dem in eindrucksvoller Weise die<br />
Entwicklung und der Einsatz von<br />
Composite-Bauteilen dargestellt wurde.<br />
Zum Abschluß der Veranstaltung wurde<br />
nicht nur den Anwesenden, sondern auch<br />
den vielen fleißigen „Geistern” im<br />
Hintergrund gedankt, ohne die diese<br />
Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.<br />
So wurde der Tagesflug mit <strong>FACC</strong> mit den<br />
Worten: „Thank you for flying <strong>FACC</strong>”<br />
beschlossen.<br />
17 takeoff
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
<strong>FACC</strong><br />
auf der Paris Airshow<br />
Vom 17. - 24. Juni 2001 fand auf dem<br />
Flughafengelände LeBourget die 44. Paris<br />
Airshow statt. Wie schon in den vergangenen<br />
Jahren war es auch heuer wieder der<br />
Treffpunkt der Luftfahrtspezialisten.<br />
Natürlich durfte <strong>FACC</strong> bei diesem Luftfahrt-<br />
Event nicht fehlen. Auf dem neu gestalteten<br />
Stand präsentierte <strong>FACC</strong> ihre jüngsten<br />
Entwicklungsprojekte: Die von <strong>FACC</strong> entworfenen<br />
und gefertigten Spoiler der<br />
Langstreckenflugzeuge A340-500/-600, den<br />
Staulufteinlaß der Schmalrumpfflugzeuge<br />
A318/A319/A320 sowie eine Nose Cone<br />
für das Trent 500 Triebwerk, eines jener<br />
Projekte, die <strong>FACC</strong> erst Anfang 2001 im<br />
Zuge der Übernahme der gesamten<br />
Composite-Aktivitäten von Rolls-Royce<br />
erhalten hatte.<br />
Die zahlreichen Mitarbeiter von <strong>FACC</strong>, die<br />
den Stand betreuten, konnten ein reges, die<br />
vorangehenden Jahre bei weitem übersteigendes<br />
Besucherinteresse verzeichnen.<br />
Man traf sich mit langjährigen<br />
Geschäftspartner, nutzte die Gelegenheit,<br />
sich über den Stand gemeinsamer Projekte<br />
auszutauschen und zukünftige Vorhaben<br />
ins Auge zu fassen. Es konnten aber auch<br />
viele neue und interessante Geschäftskontakte<br />
geknüpft werden.<br />
takeoff 18
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
Der Erfolg von Red Bull, das Synonym für<br />
und Begründer der bis Mitte der 80er Jahre<br />
nicht existierenden Getränkekategorie<br />
Energy Drinks, beruht dabei zweifelsfrei auf<br />
der Wirkung, die durch millionenfache<br />
Verbrauchererfahrung und zahlreiche wissenschaftliche<br />
Untersuchungen bestätigt<br />
worden ist: Red Bull belebt, regt an und<br />
erhöht die geistige und körperliche<br />
Leistungsfähigkeit.<br />
Heute ist der Engergiequellen-Geheimtip<br />
aus Österreich als eine der bekanntesten<br />
und erfolgreichsten Produktinnovationen<br />
der letzten Jahrzehnte in aller Munde und in<br />
über 40 Ländern weltweit erhältlich. Und<br />
der kreative Markenauftritt – geprägt von<br />
Individualität, geistreicher Frische und<br />
Unverwechselbarkeit sowie Selbstironie –<br />
ist ebenso einzigartig wie Red Bull selbst:<br />
"Red Bull verleiht Flüüügel." Und wem von<br />
uns ist der Rote Bulle noch nicht begegnet:<br />
In humoristischen, selbstironischen Cartoons<br />
zieht er in Radio und Fernsehen konsequent<br />
und unbeirrt seine Runden. In zu rollenden<br />
Kühlschränken umgebauten Minis –<br />
seit neuestem Beetles – sind Red Bull-<br />
Mädchen unterwegs, um überall dort, wo<br />
man im Alltag mal eben kurz Flüüügel<br />
gebrauchen kann, dem Konsumenten mit<br />
einer Extraportion Energy dazu zu verhelfen.<br />
Ein Bulle, der fliegen kann?<br />
Der Red Bull Flugtag liefert<br />
den Beweis!<br />
Einfach nur ein Produkt ins Regal zu stellen,<br />
das wäre Red Bull niemals in den Sinn<br />
gekommen, denn schließlich wirkt Red Bull<br />
nicht nur, es macht auch Spaß. Und diesen<br />
Spaß will der Rote Bulle sooft wie möglich<br />
mit Menschen, die auch über sich selbst<br />
lachen können, teilen. Und wie macht man<br />
das am besten?<br />
Wie im richtigen Leben: man lädt sich Leute<br />
ein! Zum Beispiel furchtlose Hobbypiloten<br />
zum Red Bull Flugtag, einem seit 1990<br />
alljährlichem Ereignis in der Brigittenauer<br />
Bucht auf der Wiener Donauinsel.<br />
Fliegen ist keine Frage der<br />
Schwerkraft, Fliegen ist eine Frage<br />
der richtigen Einstellung.<br />
Die Idee des Red Bull Flugtages ist einfach.<br />
Das Unternehmen ruft die kühnsten Ikarus-<br />
Jünger auf, ihrem irdischen Dasein zu entschwinden<br />
und sich mit selbstgebauten<br />
Fluggeräten in die Lüfte zu erheben. Frei<br />
nach dem Motto: "Piloten ist nichts verboten"<br />
sind der Kreativität der Kelleringenieure<br />
und Garagenprofessoren dabei fast keine<br />
Grenzen gesetzt. Aber: Es muss auch<br />
schwimmfähig sein, denn jeder Red Bull<br />
Kultur, Kunst, Sport, Innovation, Persönlichkeiten<br />
Die etwas andere Art des Fliegens:<br />
Red Bull Flugtag<br />
Der Energy Drink Red Bull: Ein unverwechselbares Produkt, das durch ein geistreiches,<br />
humoristisches Marketingkonzept zu einer unverwechselbaren Marke wurde.<br />
Himmelstürmer findet in jedem Fall immer<br />
eine sanfte Landung in den Fluten der<br />
Donau, so dass für die Piloten zwar ein nasses,<br />
aber nie unliebsames Wiedersehen mit<br />
Mutter Erde gewährleistet ist.<br />
Dass Fliegen noch immer ein<br />
Menschheitstraum ist, zeigen Jahr für Jahr<br />
die Mengen und die Qualität der<br />
Einsendungen der Flugwilligen, die zu diesem<br />
Flugspektakel eingehen.<br />
Höher - weiter - nasser<br />
Fliegen ist eine Sache der richtigen<br />
Einstellung. Obwohl für die meisten der<br />
Fluggeräte bereits die sechs Meter hohe<br />
Abflugrampe die größte jeweils erreichte<br />
Höhe ihres kurzen Lebens darstellt, legen<br />
sich die Konstrukteure mächtig ins Zeug,<br />
um mit "Schräger Vogel", "Frida" oder "Red<br />
Devil" die Jury zu überzeugen. Gewertet<br />
wird beim Red Bull Flugtag nämlich neben<br />
der Weite des aeronautischen Niedergangs<br />
auch die Originalität des Fluggerätes.<br />
Während Optimisten beim Anlauf also<br />
schnurstracks die Sonne ins Visier nehmen,<br />
versuchen die Realisten, den Absturz so<br />
flach und elegant wie möglich zu halten.<br />
Egal, wie hoch, wie weit, wie nass, Red<br />
Bull beweist einmal mehr: Ein unverwechselbarer<br />
Event für ein unverwechselbares<br />
Produkt.<br />
19 takeoff
Qualität ist unser<br />
gemeinsames Ziel<br />
<strong>FACC</strong><br />
FISCHER ADVANCED COMPOSITE COMPONENTS AG<br />
A-4910 Ried/Austria, Fischerstraße 9, P.O.Box 192<br />
Tel. +43/7752/616-0, Fax +43/7752/616-352<br />
www.facc.co.at, e-mail: info@facc.co.at