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generalversammlung - ÖAS

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AS<br />

netzwerke<br />

2012<br />

nummer 1<br />

3 editorial<br />

4 aus dem vorstand<br />

6 einladung zur <strong>generalversammlung</strong><br />

7 nachruf: horst-eberhard richter (1923–2011)<br />

9 rezensionen: multidimensionale familientherapie;<br />

menschen zwischen krise und trauma; nasses bett<br />

14 bildungswerkstatt<br />

16 schreibcoaching<br />

17 öas bibliothek<br />

jour fixe termine<br />

<strong>ÖAS</strong><br />

Österreichische<br />

netzwerke Arbeitsgemeinschaft<br />

3 -11 1<br />

für systemische Therapie<br />

und systemische Studien


offenlegung & hinweise<br />

Medieninhaber und Herausgeber<br />

<strong>ÖAS</strong> – Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Systemische Therapie und Systemische Studien,<br />

Obmann: Mag. Dominik M. Rosenauer, Redaktion: Dr. Johannes Rubenz<br />

ZVR: 204223903, DVR: 595 161, UID-Nr.: ATU66226504<br />

Konto BAWAG 14000 01110 665 365, Gerichtsstand Wien.<br />

Diese Zeitschrift ist eine kostenlose und parteipolitisch unabhängige Mitgliederzeitschrift, die vierteljährlich<br />

erscheint und über Vorgänge im Verein berichtet. Kommentare und Beiträge der Mitglieder<br />

müssen sich nicht mit der Meinung der <strong>ÖAS</strong> oder der Redaktion decken.<br />

Satz, Layout & Grafik<br />

design.rubenz, Mag.art. Dr. Johannes Rubenz, Salzburg, design@rubenz.at<br />

Redaktionsschluss für die nächsten netzwerke 2012:<br />

netzwerke 2-12 8. Juni 2012<br />

netzwerke 3-12 17. September 2012<br />

netzwerke 4-12 3. Dezember 2012<br />

2 netzwerke 4-11


Im Anfang war das (Vor-)Wort<br />

editorial<br />

Der Frühling als Metapher. Und als Frühling.<br />

„Der Frühling kommt – merken Sie es auch schon?“ frage<br />

ich derzeit gerne meine KlientInnen beiläufig zur Begrüßung.<br />

Und neulich sagte eine Klientin zu mir: „Sie arbeiten<br />

gerne mit dem Frühling, stimmt‘s?“<br />

Ja, es stimmt. Mit dem Frühling arbeitet es sich nämlich<br />

ganz leicht. Er ist voller Implikationen, die Freude bereiten.<br />

Wer kann sich schon dem „Sonne-auf-der-Nase-Kitzeln“-Bild widersetzen?<br />

Der Frühling steht gut und gerne für den Anfang, den beginnenden Durchbruch<br />

von etwas Schönem – und in diesem Kontext wird auch oft das<br />

zauberhafte Zitat von Hermann Hesse herangezogen.<br />

Dem Zauber von Anfängen kann man sich ja tatsächlich kaum erwehren.<br />

Der erste Zug, die Eröffnung, muss einem Schachspieler viel bedeuten.<br />

Und einer/m systemischen Psychotherapeutin/-en? Ebenso.<br />

Wie beginnen Sie einen Therapieprozess im Erstgespräch? Wie stellen<br />

Sie sich vor? Wie erfragen Sie den Überweisungskontext? Erklären Sie<br />

„Spielregeln“ und schließen Sie Kontrakte? Wie teilen Sie die Redezeit<br />

auf? Lassen Sie sich zu Prognosen hinreißen? Wie beantworten Sie die<br />

Frage, ob und wie und warum Psychotherapie wirkt?<br />

Ich stelle hier keine rhetorischen Fragen – ich frage aus Interesse! Wollen<br />

Sie uns in den netzwerken ein bisschen an Ihren guten Anfangsritualen<br />

teilhaben lassen?<br />

Aller Anfang ist schwer. Aber der Frühling? Der macht‘s sich wieder leicht.<br />

Er kommt einfach. Auch zu Ihnen. Denn: Er ist ganz groß im Kommen.<br />

Johannes Rubenz<br />

redaktion@rubenz.at<br />

netzwerke 1 -12 3


4 netzwerke 1 -12<br />

aus dem vorstand<br />

Die <strong>ÖAS</strong> veranstaltet wieder einen Kongress.<br />

Nachdem der letzte Kongress der <strong>ÖAS</strong> schon eine Weile<br />

her ist („Blinde Flecken“ 2006) entstand in einer kleinen<br />

Runde, die den aufmerksamen LeserInnen bekannt sein<br />

wird (Salon), die Idee, etwas auf die Beine zu stellen. In<br />

einem längeren Prozess entwickelte sich aus der Idee einer<br />

Tagung schön langsam und organisch (autopoietisch?!)<br />

das Vorhaben, einen Kongress zu organisieren. Und zwar<br />

einen, der sich wohltuend von der schon ziemlich abgenutzten<br />

Form abheben würde. Etwas ganz Neues. Neue Themen. Interessante<br />

Vortragende. Ein toller Ort. All das soll ein Meilenstein werden, ein<br />

Beginn von etwas Wegweisendem. Professionelle Unterstützung für die<br />

Organisation war bald notwendig und dann schälte sich aus dem Team<br />

des Salons ein Kongress-Organisationsteam, das sich seit dem ersten<br />

Brainstorming beinahe monatlich trifft und das Projekt weiter entwickelt.<br />

Da einige Punkte noch offen sind, kann für‘s Erste nur verraten werden,<br />

dass sich der Kongress nicht mit Themen beschäftigen wird, die immer<br />

wieder auf anderen Kongressen zur Systemischen Therapie zu finden und<br />

hören waren, sondern auf neue Art mit Themen auseinandersetzt, die<br />

auf den ersten Blick nicht im Zentrum systemisch-psychotherapeutischer<br />

Arbeit stehen, bei denen wir aber davon ausgehen, dass sie entweder<br />

wichtig für unsere Arbeit sind oder noch werden.<br />

Da Sie nun wahrscheinlich schon ganz neugierig geworden sind, lade<br />

ich Sie ein, die Augen und Ohren offen zu halten und die kommenden<br />

Wochen und Monate nach Neuigkeiten zum <strong>ÖAS</strong>-Kongress Ausschau zu<br />

halten. Da wir Sie, als unsere treuen und interessierten Mitglieder wieder<br />

einmal belohnen wollen, werden Sie bald die Möglichkeit haben, sich für<br />

den Kongress zu Konditionen anzumelden, die es Ihnen leicht machen,<br />

im Voraus zu planen. In diesem Sinn halten Sie sich im Kalender schon<br />

einmal den<br />

16.–18. Mai 2014<br />

frei. Das ist nämlich früher, als es scheint. Wir jedenfalls sind jetzt schon<br />

voller Vorfreude!


Erfreuliche Akzeptanz der Neuerungen<br />

Es freut mich ganz besonders, dass Sie die bereits umgesetzten Neuerungen<br />

so begeistert aufnehmen und im Büro so viele Formulare zum Einziehungsauftrag<br />

eingelangt sind. Auch die TherapeutInnenliste wird heuer<br />

ungewöhnlich dick. Selbst die kurzfristig notwendige Korrekturschleife,<br />

die per E-Mail an die InserentInnen ging, brachte ein unglaubliches Feedback<br />

und bestärkt mich und uns in der Vermutung, dass die <strong>ÖAS</strong> besonders<br />

engagierte und interessierte Mitglieder hat. Natürlich freut mich<br />

auch, dass unsere Verbesserungen im Mitgliederservice von Ihnen so gut<br />

aufgenommen werden. Das motiviert uns dazu, immer wieder weitere<br />

Neuerungen in Ihrem Interesse zu überlegen.<br />

Generalversammlung mit Diskussion, Wahl, Fest<br />

Zuletzt noch ein Hinweis auf die ordentliche Generalversammlung der<br />

<strong>ÖAS</strong>, die am<br />

Freitag 27.4. 2012 in Wien (<strong>ÖAS</strong>)<br />

stattfinden wird. Wie zu jeder GV sind Sie als Mitglied natürlich auch<br />

zu dieser sehr herzlich eingeladen. Da es sich um eine ordentliche GV<br />

handelt, wird auch wieder gewählt und ich möchte Sie dazu einladen,<br />

aktiv die <strong>ÖAS</strong> mit zu gestalten und sich vielleicht selbst eine Kandidatur<br />

zu überlegen. Richten Sie Ihre formlose Bewerbung bitte direkt an unser<br />

Büro office@oeas.at.<br />

Aktiv die <strong>ÖAS</strong> mit gestalten können Sie aber auch im Rahmen der Veranstaltung<br />

vor der GV, da es im Rahmen einer Diskussion um die Zukunft<br />

der <strong>ÖAS</strong> gehen wird. Wo wollen Sie die <strong>ÖAS</strong> in ein paar Jahren<br />

sehen? Geht das so wie bisher oder braucht es Änderungen? Wie könnte<br />

die <strong>ÖAS</strong> gesund bleiben und zukünftigen Herausforderungen gewachsen<br />

sein? Kommen Sie und diskutieren Sie mit, bringen Sie Ihre Ideen ein und<br />

geben Sie Ihren Vorstellungen eine Stimme. Nach der GV laden wir Sie zu<br />

einem Fest mit Musik und Tanz, Speisen, Getränken ein! Wir freuen uns,<br />

Sie zu sehen!<br />

Herzlichst Ihr<br />

Dominik M. Rosenauer<br />

für den Vorstand<br />

netzwerke 1 -12 5


ezahlte Anzeige<br />

6 netzwerke 1 -12<br />

<strong>generalversammlung</strong><br />

Einladung zur Generalversammlung<br />

Freitag, 27.4. 2012<br />

in den Räumlichkeiten<br />

der <strong>ÖAS</strong> Wien<br />

1010 Wien, Gonzagagasse 11/19<br />

ab 15 Uhr


Sigismund von Dobschütz / Wikipedia<br />

Horst-Eberhard Richter (1923–2011)<br />

nachruf<br />

Am 19. Dezember 2011 ist mit Horst-Eberhard<br />

Richter eine der Gründerpersönlichkeiten<br />

der Familientherapie im deutschsprachigen<br />

Raum verstorben.<br />

Er hat zusammen mit Hans Strotzka und<br />

Jürg Willi die ersten Konferenzen zum Thema<br />

organisiert, freilich mit psychoanalytischem<br />

Fokus.<br />

Seine Bücher „Eltern, Kind und Neurose“<br />

und „Patient Familie“ sind natürlich Klassiker<br />

geworden, werden aber neben dem<br />

„Gottes-Komplex“ und „Die Gruppe“ kaum<br />

mehr genannt.<br />

Sein Engagement für die Ostpolitik von Willi<br />

Brandt und in weiterer Folge für die Friedensbewegung gegen die atomare<br />

Nachrüstung Westeuropas im Zuge des Nato-Doppelbeschlusses haben<br />

ihn in der Öffentlichkeit vor allem als kritischen Denker bekannt gemacht.<br />

Vielleicht ist es das, was wir uns gerade in der aktuellen Dominanz neoliberaler<br />

Geisteshaltungen und damit verbundener kalkulierter Abstürze<br />

von Staaten und Gemeinwesenstrukturen von Horst-Eberhard Richter<br />

mitnehmen sollten, nämlich die Stimme zu erheben und nicht gleichgültig<br />

hinzunehmen, dass europäische Regierungen „den Märkten“ unsere<br />

staatliche Grundlagen in den Rachen schmeißen und jahrhundertelange<br />

Errungenschaften gesellschaftlicher Entwicklungen auf dem Altar finanzpolitischer<br />

Pyramidenspiele opfern.<br />

Ferdinand Wolf<br />

netzwerke 1 -12 7


ezahlte Anzeige<br />

soulutions<br />

8 netzwerke 1 -12<br />

Institut für psychosoziale und<br />

psychotherapeutische Lösungen<br />

�Arbeit mit dem System- bzw. Familienbrett<br />

Elke Sengmüller (Salzburg), 27. 04. 2012<br />

�Schwierige Jugendliche!? – Very Important Persons!<br />

Mag.a Marion Herbert & Dr. med Christian Müller, 11. 05. 2012<br />

�Tanz auf dem Vulkan - Beziehungsgestaltung mit traumatisierten<br />

KlientInnen<br />

Mag. Stefan Waldner, 15. 06. 2012<br />

�Deeskalierende Körpersprache in Konfliktsituationen<br />

Thomas Kalkus, 22. 06. 2012<br />

�Paare in Aktion – Erlebnisaktivierende Paarberatung & -therapie<br />

Dr. Dipl. Päd. Roland Weber (Stuttgart), 28. und 29. 9. 2012<br />

�Fehler sind das was uns fehlt (Peter Waterhouse) - Über das<br />

Scheitern und die Scham im psychosozialen Handlungsfeld<br />

Mag.a Tina Deutenhauser, 5. 10. 2012<br />

�Hypnosystemische Aspekte der Borderline-Erkrankung<br />

Dr. Reinhold Bartl (Innsbruck), 9. 11. 2012<br />

�Sex, Drugs and Internet<br />

Dr. med Wolfgang Pale, 16. 11. 2012<br />

�Hypnosystemische Interventionen in der Sexualtherapie<br />

Patrick Wirz (Zürich), 30. 11. und 1. 12. 2012<br />

�Hypnosystemische Arbeit mit Inneren Teilen<br />

Dr. med Jochen Peichl (Nürnberg), 14. und 15. 12. 2012<br />

Informationen, Anmeldung und Newsletter:<br />

www.soulutions.at<br />

soulutions – Institut für psychosoziale und psychotherapeutische Lösungen e.U.<br />

Krummgasse 3/10 � 1030 Wien � T 0660 48 33 336 � M office@soulutions.at


ezensionen<br />

Andreas Gantner, Birgit Spohr, Jeanine<br />

Bobbink, Howard L. Liddle<br />

Mul ti di men sio na le<br />

Fa mi li en the ra pie<br />

Jugendliche bei Drogenmissbrauch und<br />

Verhaltensproblemen wirksam behandeln<br />

Vandenhoeck & Ruprecht<br />

Das Buch gliedert sich in vier große Abschnitte,<br />

in denen theoretische Grundlagen,<br />

Arbeitsweisen, Qualitätssicherung, Leitlinien<br />

und Prinzipien der MDFT zusammengefasst<br />

und behandelt werden. Zwei Therapien<br />

können in ihrem Gesamtverlauf mit begleitet<br />

werden und veranschaulichen nachvollziehbar<br />

das therapeutische Arbeiten in den<br />

einzelnen Phasen, ebenso wie das therapeutische Manual. Auf 207 Seiten<br />

beschreiben die AutorInnen in verständlicher, klarer und lebendiger<br />

Sprache den aktiven und nicht minder direktiven Ansatz. Dadurch eignet<br />

sich das Buch für EinsteigerInnen gleichermaßen wie für Fortgeschrittene,<br />

unabhängig davon, ob sie im Suchtbereich tätig sind oder nicht.<br />

Bei der Multidimensionalen Familientherapie (MDFT) handelt es sich um<br />

ein evidenzbasiertes Behandlungssystem, ein therapeutisches Modell,<br />

das auf die Zielgruppe drogenmissbrauchender Jugendlicher und deren<br />

Familien spezialisiert ist. Der Ansatz wurde bereits 1985 in den USA beschrieben,<br />

seither empirisch überprüft und nun für den deutschsprachigen<br />

Raum kulturell adaptiert.<br />

Konzeptuell liegt der MDFT systemisch orientierte Familientherapie zu<br />

Grunde, die vor allem aus zwei Strömungen – der strukturellen und der<br />

strategischen Familientherapie – gespeist wird. Hinzu gesellt sich eine<br />

breit gefächerte Methodenintegration unterschiedlicher therapeutischer<br />

Traditionen. In einem kurzen Zeitraum, hoher Dichte (mehrmals wöchent-<br />

netzwerke 1 -12 9


lich) und variablen Settings wird auf allen Interventionsebenen parallel gearbeitet<br />

– inklusive das soziale Umfeld. Die TherapeutIn pendelt zwischen<br />

den einzelnen Subsystemen – Multidimensionalität und Intensität der Methode<br />

werden offensichtlich. Die Entwicklungsfähigkeit jedes Einzelnen<br />

sowie die der gesamten Familie steht im Zentrum.<br />

Eine verbreitete Anwendung des Konzepts in Österreich wäre ebenso<br />

wünschenswert wie unwahrscheinlich. Da sich die MDFT auch als<br />

präventives Frühinterventionsangebot sieht, könnte sie in der Lage sein,<br />

die Kluft zwischen beratenden ambulanten Angeboten und stationären<br />

Langzeittherapien zu überbrücken. Das Modell ist in seiner Gesamtdauer<br />

zwar kurz (6 Monate), nachweisbar erfolgreich, aber letztlich doch sehr<br />

(Ressourcen)intensiv und ausschließlich in Teamarbeit zu bewältigen. In<br />

Zeiten der Ressourcenknappheit sind wir TherapeutInnen jedoch gefordert,<br />

rasch gute und preisgünstige Erfolge zu erbringen, was sich u.a.<br />

in der aktuellen (Wiener) Drogenpolitik wieder zu spiegeln scheint. Eine<br />

mögliche Implementierung des Modells bedarf neben etlichen weiteren<br />

Faktoren primär einmal große Bereitschaft Neuland zu betreten.<br />

Alles in allem bietet das Buch einen neuen Blick auf ein altes Thema.<br />

Mit einem differenzierten und umfassenden Überblick zu Grundlagen der<br />

Sucht- und Jugendarbeit verwoben mit der MDFT-Methode sowie zahlreichen<br />

Fallvignetten wurde eine gelungene Form gefunden, dies einem<br />

breiten Publikum verständlich zu machen.<br />

Katja Salomonovic<br />

Psychologische und therapeutische Arbeit mit<br />

Menschen zwischen Krise und Trauma 1<br />

Journal für Psychologie, Jg. 19 (2011), Ausgabe 3<br />

Trauma und Traumatisierung haben als Begriffe Eingang in die Umgangssprache<br />

gefunden. Betroffene finden heute ein – diese gesellschaftliche<br />

Akzeptanz widerspiegelnd – breites, oft nicht nur für KlientInnen unüber-<br />

10 netzwerke 1 -12


schaubares Behandlungs- und Therapie-Angebot vor. Dennoch werden<br />

immer noch zu viele Betroffene in ihrer Traumatisierung nicht erkannt<br />

und/oder nicht adäquat behandelt.<br />

Wie jede Diagnostik birgt diese auch im Fall einer Traumatisierung nicht<br />

nur die Chance auf passende hilfreiche Angebote, sondern auch individualisierende<br />

Stigmatisierung, Genesung absprechende Etikettierung,<br />

Ressourcen aus dem Blick verlierende Viktimisierung und eventuell sogar<br />

Retraumatisierung.<br />

Nicht alle Personen, die ein sogenanntes traumatisches Ereignis erleben,<br />

erleiden eine Traumatisierung. Gleichzeitig können verschiedenste Belastungen<br />

bzw. Krisen für Betroffene traumatisierend wirken. Die Genese<br />

von Traumen spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle, ebenso<br />

die Diagnose, ob es sich um eine Akutbelastung, eine einmalige Traumatisierung<br />

oder mehrere voneinander unabhängige Hochstress-Erfahrungen,<br />

sequenzielle Traumatisierung mit Beginn in der Kindheit oder später oder<br />

eine Chronifizierung von Folgeerkrankungen nach Traumatisierung handelt.<br />

Im ersten Teil dieses Heftes des open access Journals für Psychologie<br />

(www.journal-fuer-psychologie.de) wird zunächst ein Überblick über die<br />

wesentlichen empirischen Erklärungsmodelle zu Entstehung und Aufrechterhaltung<br />

der Posttraumatischen Belastungsstörung (Gernot Brauchle)<br />

geboten.<br />

Den Fokus auf zumeist vernachlässigte kulturelle Dimensionen legt Olga<br />

Kostoula in ihrem Beitrag. Ausgewählte Aspekte von Traumatisierung<br />

in ihren individuellen und kollektiven Zusammenhängen behandelt auch<br />

Michael Lindenthal und stellt damit allumfassende Traumadefinitionen in<br />

Frage. Die Dialektik von Widerstand und Anpassung im Brückner’schen<br />

Sinn ist Ausgangspunkt für Klaus Ottomeyers Beschäftigung mit Traumatherapie<br />

und –therapeutInnen. Die Analyse von Viktimisierung aufgrund<br />

erlebter sexueller Gewalt und die der individuellen Bedeutung von Traumatisierung<br />

sind Themen des Beitrags von Bodil Pedersen. Roland Urban<br />

bricht in seinem Beitrag eine Lanze für eine konsequente Implementierung<br />

gesundheitsfördernder Rahmenbedingungen als Mittel der Prävention von<br />

Traumafolgeerscheinungen.<br />

Die Ansätze international führender Psychotrauma-TherapeutInnen be-<br />

netzwerke 1 -12 11


schreiben sinngemäß alle unterschiedliche Therapiephasen, wobei als –<br />

bei komplex Traumatisierten – zeitlich umfangreichste Phase diejenige der<br />

Stabilisierung unterstrichen wird. Hier geht es um das Fördern des Sich-<br />

Verstehens, Aufbau von Selbst-Kompetenzen und Ressourcen.<br />

Gabriele Kastner (frauenspezifisch-psychodramatische Therapie), Reiner<br />

Seibold (Ego-State-Therapie) und Wolfgang Till (Psychoanalyse) diskutieren<br />

in ihren Beiträgen theoretisch-praktische Perspektiven, die zu einem<br />

hilfreichen Verstehen von Traumatisierung führen.<br />

Trauma-Konfrontation ist eine späte(re) Psychotrauma-Therapie-Phase,<br />

die bereits eine gewisse Stabilisierung voraussetzt. Eine relativ junge,<br />

standardisierte und validierte Methode ist das EMDR (Eye Movement Desensitization<br />

and Reprocessing).<br />

Martina Hopfner und Christine Gruber bzw. Romana Tripolt stellen zwei<br />

experimentelle Anwendungen des EMDR zur Diskussion: die Kombination<br />

mit craniosakraler Körperarbeit bei vor allem präverbaler Traumatisierung<br />

einerseits und die Einbeziehung bzw. Vollendung von als Fragmente im<br />

Körpergedächtnis eingefrorener Bewegungen anderseits. Eva Münker-<br />

Kramer stellt EMDR den verhaltenstherapeutischen Haltungen und Techniken<br />

gegenüber bzw. zur Seite. Anhand von anschaulichen Praxisbeispielen<br />

gelingt es den Autorinnen ihr theoretisch fundiertes Vorgehen<br />

begreifbar zu machen.<br />

Dass Psychotrauma-spezifische Perspektiven, Ansätze und Vorgehen<br />

in der Praxis hilfreich sind, kann sowohl bei Primär-Opfern (Betroffene),<br />

Sekundär-Opfern (Angehörige, EinsatzleiterInnen) als auch bei Tertiär-Opfern<br />

(Einsatzkräfte) beobachtet werden.<br />

Clemens Hausmann beschreibt dies anhand von Entlastungsgesprächen<br />

für Pflegepersonen, Ruth Heidinger stellt ein Konzept für Asylwerberinnen<br />

vor, und Barbara Juen beschreibt gemeinsam mit Heidi Siller und Susanne<br />

Gstrein die Vielfalt psychosozialer Akutinterventionen und deren Wirksamkeit.<br />

Theresia Gabriel<br />

1 Editorial der Herausgeberinnen Andrea Birbaumer und Theresia Gabriel<br />

12 netzwerke 1 -12


Sigrun Eder, Elisabeth Marte, Hedda<br />

Christians<br />

Nasses Bett<br />

Nächtliches Einnässen bei Kindern: Prävention<br />

und Behandlung, edition riedenburg<br />

„Nasses Bett“ soll professionelle Helfer-<br />

Innen unterstützen, durch umfassende<br />

Sachinformation, nächtliches Einnässen<br />

im psychologischen, psychotherapeutischen<br />

und ärztlichen Setting kindgerecht<br />

besprechbar und verstehbar zu machen. Es soll betroffene Jungen und<br />

Mädchen ab etwa 6 Jahren ermutigen, auf vielen kreativ gestalteten Mit-<br />

Mach-Seiten, das „Problem“ zu veröffentlichen und Hilfe anzunehmen<br />

und sich selbst an der Lösung aktiv zu beteiligen. Reich illustriert, mit<br />

umfangreichem Materialangebot, ist dieses Buch verständlich für große<br />

und kleine Leser gestaltet.<br />

Sigrun Eder und Elisabeth Marte (die Grafiken sind von Hedda Christians)<br />

gelingt es, viele nützliche Informationen, sowohl an Theorie wie auch<br />

an kreativem Umgang, zu bringen. Für PsychotherapeutInnen, die mit<br />

Kindern und der ihnen zugeschriebenen Diagnose „Enuresis nocturna“ arbeiten,<br />

liefert es einen sehr umfassenden Überblick über „das Problem“<br />

und dessen Behandlungsmöglichkeiten. Mir persönlich wird zu viel problemorientiertes,<br />

diagnostizierendes Denken in den Vordergrund gestellt<br />

und der systemische Zugang steht – zugunsten des ärztlichen/psychologischen<br />

– im Hintergrund.<br />

Robert Koch<br />

<strong>ÖAS</strong> Generalversammlung am<br />

Freitag, 27.4. 2012<br />

netzwerke 1 -12 13


14 netzwerke 1 -12<br />

öas bildungswerkstatt<br />

Eija-Liisa Rautiainen (Finnland)<br />

is a clinical psychologist (PhD) and a family-therapy trainer<br />

and supervisor from Finland. She has a long experience<br />

with working with depressed persons and their spouses.<br />

She is interested in dialogical and reflective ideas and<br />

practices in family therapy field. Eija-Liisa has been active<br />

in association work, both in Finland and in European level<br />

too. She is the former chairperson of The Chamber of National<br />

Family Therapy Organisations (NFTO) of European Family Therapy<br />

Association (EFTA).<br />

I‘m depressed. And what about my partner?<br />

The idea of the workshop is to talk about couple therapy and depression.<br />

How depression effects the couple relationship and how problems in relationship<br />

in turn make recovering from depression more difficult.<br />

Results from a PhD-study concerning clients‘ and therapists‘ experiences<br />

of couple therapy for depression as well as dialogical and reflective ways<br />

of working with couples with depression are explored.<br />

Short lectures, group discussions and exercises are used to collaboratively<br />

learn from each other.<br />

Termin: 6.6. (16–21 Uhr) & 7.6. 2012 – in Englisch, OHNE Übersetzung!<br />

Fr., 8.6. (16–21 Uhr) & Sa., 9.6. 2012 – MIT dt. Übersetzung!<br />

neuer Ort: SFU, Schnirchgasse 9a, 1030 Wien<br />

Kosten: EUR 265,- für <strong>ÖAS</strong>-Mitglieder<br />

EUR 295,- für Nicht-Mitglieder<br />

Anmeldung im <strong>ÖAS</strong>-Sekretariat<br />

office@oeas.at,<br />

Tel.: 01/212 41 35


Mag. Dominik M. Rosenauer<br />

ist systemischer Familientherapeut und past president der<br />

International Society for Mental Health Online (ISMHO) und<br />

hat einen Beitrag zum Thema in „Lehrbuch Systemische<br />

Therapie“ (Hg. Tom Levold; in Druck) verfasst. Er arbeitet<br />

seit 2001 auch im Internet unter www.psycheonline.at.<br />

Online Beratung – Wie soll denn das funktionieren?!<br />

Mit dem Seminar wird erstmals der Versuch unternommen, sich intensiv<br />

und kritisch mit den Möglichkeiten auseinanderzusetzen, die sich uns<br />

PsychotherapeutInnen im Internet bieten. In einem zweitägigen Einführungsseminar<br />

in den Räumen der <strong>ÖAS</strong> Wien werden die TeilnehmerInnen<br />

gemeinsam über rechtliche Gegebenheiten, theoretische Grundlagen,<br />

Studien zur Wirksamkeit von OB, Gefahren und Chancen, internationale<br />

Entwicklungen, Studien und Trends, sowie mögliche therapeutische Zugänge<br />

im Internet diskutieren. Im Anschluss an dieses Seminar „in real<br />

life“ werden die Gruppenmitglieder die Möglichkeit haben, über einen längeren<br />

Zeitraum „in vivo“ auszuprobieren, wie das geht und wirkt. Über<br />

die gesammelten Erfahrungen wird dann wiederum „in real life“ diskutiert<br />

werden können. Es ist geplant, dass dieses Seminar die Grundlage für<br />

weitere theoretische Entwicklung und Forschung werden könnte, dass<br />

sich die TeilnehmerInnen untereinander vernetzen und auch auf längere<br />

Sicht von den Erfahrungen miteinander bzw. im Umgang mit „echten“<br />

KlientInnen reflektieren können. Dieser Prozess wird von Dominik M. Rosenauer<br />

begleitet werden.<br />

Voraussetzung ist lediglich Interesse am Thema. Technisches Wissen ist<br />

von Vorteil, aber keine Notwendigkeit.<br />

neuer Termin: 1.-2. Juni 2012<br />

Zeit: Freitag 13–19h, Samstag 10–16h<br />

Ort: <strong>ÖAS</strong> Wien sowie im Internet<br />

Kosten: EUR 240,- für <strong>ÖAS</strong>-Mitglieder<br />

EUR 280,- für Nicht-Mitglieder<br />

Anmeldung im <strong>ÖAS</strong>-Sekretariat, max. 16 TeilnehmerInnen!<br />

netzwerke 1 -12 15


Foto: Stock.XCHNG<br />

16 netzwerke 1 -12<br />

schreibcoaching<br />

Carmen Unterholzer<br />

Systemische Familientherapeutin (Mitarbeiterin am Institut für Systemische<br />

Therapie, Wien), Lehrtherapeutin der <strong>ÖAS</strong>, Literatur- und Erziehungswissenschafterin,<br />

Wissenschaftsjournalistin, Zusatzausbildung in<br />

Poesie- und Bibliotherapie<br />

Schreibcoaching für die Abschlussarbeit<br />

Das Schreibcoaching richtet sich an alle<br />

Ausbildungskandidat Innen, die sich<br />

Beratung und Unterstützung beim Schreiben<br />

ihrer Abschlussarbeit wünschen. Es<br />

soll vom Druck, den Schreiben auf viele<br />

ausübt, entlasten – durch kreatives<br />

Training, konkrete Anleitung und konstruktives<br />

Feedback. Es soll ermöglichen, die<br />

Arbeit besser, schneller und lustvoller zu beenden und dabei die eigene<br />

Schreibkompetenz weiterzuentwickeln.<br />

Inhalte<br />

• die verschiedenen Phasen eines Schreibprozesses<br />

• Methoden, um Ideen zu sammeln und zu strukturieren<br />

• Ideen, wie eine Abschlussarbeit aufgebaut werden kann<br />

• sich Schreibwiderstände bewusst werden, sie aktiv und kreativ nutzen<br />

• den Schreibfluss beibehalten<br />

• Tipps zum Überarbeiten und zum Abschließen<br />

Ort: <strong>ÖAS</strong>, kleiner Raum<br />

Datum: Donnerstag, 3. Mai 2012, 17.00-20.00 Uhr<br />

Die Schreibcoachingtermine finden nur statt bei einer Mindestteilnehmer-<br />

Innenzahl von 5.<br />

Anmeldung spät. 10 Tage vor Termin schriftlich im <strong>ÖAS</strong>-Sekretariat!<br />

Kosten: für <strong>ÖAS</strong>-Studierende keine Teilnahmegebühr


open clipart library<br />

<strong>ÖAS</strong> bibliothek<br />

Die <strong>ÖAS</strong> Bibliothek in der Gonzagagasse geht<br />

mit der Zeit!<br />

Mit Mitte Februar hat die altmodische Bibliotheksverwaltung<br />

mit Karteikarten ausgedient und wurde auf<br />

EDV-Basis umgestellt. Die Buch- und Schlagwortsuche,<br />

Entlehnung und Vorreservierung von Büchern ist jetzt mittels<br />

einer computerunterstützten Form möglich.<br />

Allen <strong>ÖAS</strong>-KollegInnen, die mehr über die neue Bibliotheksverwaltung Bescheid<br />

wissen wollen, wird am<br />

Do. 29.3.2012 um 18.30 Uhr<br />

eine halbstündige Info-Veranstaltung in der Gonzagagasse angeboten.<br />

Um 19.00 findet dann der Jour Fixe zum Thema „Die therapeutischen<br />

Geschichten um Harry Potter: Die Verwendung von Literatur in der Psychotherapie“<br />

mit Dr. Patricia Bohrn statt (s. unten).<br />

MÄRZ<br />

29<br />

19.00<br />

jour fixe termine<br />

Wien<br />

Elfriede Feichtinger: 0664/73 83 39 46<br />

Andreas Höher: 0650/35 68 464<br />

<strong>ÖAS</strong>, Gonzagagasse 11/19, 1010 Wien<br />

Dr. Patricia Bohrn<br />

Die therapeutischen Geschichten um<br />

Harry Potter: Die Verwendung von Literatur<br />

in der Psychotherapie<br />

Die Referentin berichtet kurz über die Ergebnisse bei der Erforschung<br />

systemischer Anteile in den regelmäßig stattfindenden<br />

Gesprächen zwischen Harry Potter und Albus Dumbledore; dabei<br />

richtet sich der Fokus auf die indirekte Utilisation von Literatur<br />

innerhalb therapeutischer Prozesse.<br />

netzwerke 1 -12 17


APRIL<br />

19<br />

19.00<br />

18 netzwerke 1 -12<br />

In weiterer Folge geht es um die direkte Nutzbarmachung eines<br />

literarischen Prozesses für den therapeutischen Prozess: die<br />

Verwendung von Geschichten und Literatur in der psychotherapeutischen<br />

Begegnung: Es folgen Überlegungen zur und Erfahrungen<br />

mit der Verwendung der Harry Potter Romane in Therapieprozessen.<br />

Zur Referentin:<br />

Patricia Bohrn (www.bohrnpatricia.net) unterrichtet Französisch<br />

und Englisch an einer Wiener AHS, ist Systemische Familientherapeutin<br />

und Beraterin an der Beratungsstelle Courage.<br />

Die Referentin ist zudem begeisterte Vielleserin und Cineastin.<br />

Mag. a Eva Kudrnovsky<br />

Family Group Conference – In Österreich:<br />

Familienrat fgc ist eine radikale Form der Angehörigenbeteiligung<br />

in Entscheidungsverfahren, die 1989 ihren Ursprung in<br />

Neuseeland hat. In vielen europäischen Ländern wird damit bereits<br />

erfolgreich gearbeitet. In Österreich steckt es noch in den<br />

Kinderschuhen.<br />

Beim Familienrat geht es nicht nur um ein Problemlöseverfahren,<br />

sondern vielmehr um ein Konzept der Demokratisierung und<br />

der Idee des „ownership“ der Rückgewinnung lebensweltlicher<br />

Kompetenzen unter Einbindung möglichst vieler Personen aus<br />

dem privaten Umfeld. Die Referentin hatte 2011 die Möglichkeit<br />

als Koordinatorin Familienräte im Auftrag der Jugendwohlfahrt<br />

durchzuführen und möchte Ihnen sowohl einen theoretischen<br />

Einblick als auch ihre praktischen Erfahrungen mit diesem spannenden<br />

Ansatz vermitteln.<br />

Einsatzmöglichkeiten dafür sind in vielen verschiedenen Bereichen<br />

(Schule, Psychiatrie, Geriatrie, Bewährungshilfe, ...)<br />

möglich. Die „Hauptrolle“ beim Familienrat spielt natürlich die<br />

Familie. ExpertInnen (PsycholgInnen, TherapeutInnen, LehrerInnen,<br />

PolizistInnen,...) werden allerdings in einer ganz be-


MAI<br />

24<br />

19.00<br />

stimmten Form eingebunden. Die Grundsätze des Familienrats<br />

sind vollständig kompatibel mit den systemischen Grundsätzen.<br />

Die Idee des Expertentums der KlientInnen wird aber noch einen<br />

entscheidenden Schritt weiter geführt. Lassen Sie sich überraschen...<br />

Mag. a Eva Kudrnovsky: systemische Familientherapeutin (LASF),<br />

Psychologin. Langjährige Mitarbeiterin in der Sozialpädagogischen<br />

Familienhilfe Rettet das Kind NÖ. Psychotherapeutin in<br />

eigener Praxis. Familienrat-Koordinatorin beim Pilotprojekt „Familienrat<br />

in NÖ“ (Amt der NÖ Landesregierung in Kooperation<br />

mit der FH St. Pölten).<br />

Robert Koch<br />

Helfen Pferde in der systemischen<br />

Psychotherapie?<br />

Der Kontakt mit Pferden ermöglicht KlientInnen,<br />

wichtige Rückmeldungen über<br />

ihr eigenes Verhalten zu erkennen. Pferden<br />

wird nachgesagt, ein Spiegel der<br />

menschlichen Seele zu sein. Eine wissenschaftliche<br />

Arbeit über das Spiegeln<br />

ist ein Teil der von Robert Koch durchgeführten<br />

Studie, ob und wie Pferde in der<br />

systemischen Therapie helfen.<br />

Mit 20 KlientInnen, die nach ICD diagnostiziert<br />

waren, wurde je eine Pferdeeinheit<br />

durchgeführt und 2 Monate später ein Interview, entsprechend<br />

einem Leitfadeninterview nach Merton & Kendall über die Nachhaltigkeit<br />

und die Transfermöglichkeit in den Therapieprozess<br />

geführt. Die Transkripte wurden mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse<br />

ausgewertet. Die Ergebnisse dieser systemischen<br />

erlebnisorientierten Pferdearbeit sind überraschend.<br />

Der Referent arbeitet als Lehrtherapeut der <strong>ÖAS</strong>, Lehrbeauftragter<br />

der Sigmund Freud Universität Wien und ist Reteaming-<br />

netzwerke 1 -12 19


JUNI<br />

28<br />

19.00<br />

20 netzwerke 1 -12<br />

Coach nach Ben Furman. Er ist als Familientherapeut, Supervisor<br />

und Coach in eigener Praxis tätig. 2011 Gründung des<br />

Institutes für pferdeunterstützte Kommunikation.<br />

Mag. Ulrike Schiesser<br />

2012 – APOKALYPSE NOW?<br />

…vielleicht Ihr letzter Jour Fixe…!?<br />

Seit Beginn des Jahres häufen sich in den Medien Berichte über<br />

einen angeblichen Weltuntergang am 21.12.2012. Für viele<br />

Menschen ist das ein Grund zur Heiterkeit, ein guter Nährboden<br />

für witzige Werbungen und satirische Kommentare. Andere<br />

schlagen aus dem Thema Kapital, verkaufen Bücher, bieten Survivalkurse<br />

an oder versprechen spirituellen Beistand. Und dann<br />

sind da auch noch jene Menschen, die durch die apokalyptische<br />

Stimmung zumindest Unbehagen verspüren, verunsichert sind<br />

aber mitunter auch unter massiven Ängsten leiden.<br />

Was fasziniert am Thema Weltuntergang? Warum begleitet<br />

die Menschheit Erzählungen über ein befürchtetes Weltenende<br />

durch alle Kulturen und alle Zeiten? Welche Faszination geht<br />

von den „letzten Dingen“ aus? Wofür steht die Angst vor der<br />

Apokalypse? Was macht ihre schaurige Faszination aus? Was<br />

sind mögliche Zugänge in der therapeutischen Arbeit mit Ängsten<br />

dieser Art? Welche Chancen und Möglichkeiten bieten sich<br />

dadurch?<br />

Mag. Ulrike Schiesser: Psychologin und systemische Psychotherapeutin<br />

(C18), Mitarbeiterin der Bundesstelle für Sektenfragen,<br />

der Beratungsstelle COURAGE und in freier Praxis.<br />

Bei jedem Jour Fixe werden auf Wunsch Teilnahmebestätigungen ausgeteilt. Für StudentInnen<br />

der <strong>ÖAS</strong> können einzelne Veranstaltungen – in Absprache mit den jeweiligen<br />

AusbildungsleiterInnen – als Ersatz für in der Ausbildung versäumte Theoriestunden<br />

angerechnet werden.


MAI<br />

10<br />

Salzburg<br />

Mag. Gertraud Wiener-Schneider: 0664 / 21 35 961,<br />

gertraud.wiener@aon.at<br />

Bergstr. 22/5, 5020 Salzburg, Praxis Dr. Gerhard Walter<br />

19.30<br />

Dipl. Päd. Werner Eder, MSC<br />

Short & Simple – but not easy: Steve de<br />

Shazers Lösungsorientierte Therapie<br />

Wir laden ein, gemeinsam eine kurzweilige Reise durch die<br />

Denk- und Handlungsweise des systemisch-lösungorientierten<br />

Ansatzes zu machen.<br />

Anhand von praktischen Beispielen von lösungsorientierten<br />

Begegnungen, die Werner Eder erleben durfte, möchte er auf<br />

Anwendungsfelder, Grundhaltung, Ablauf und Methodik und<br />

im Speziellen auf das Herstellen einer konstruktiven therapeutischen<br />

Beziehung eingehen.<br />

Zum Referenten:<br />

Dipl. Päd. Werner Eder, MSC ist Diplompädagoge, Psychotherapeut,<br />

Supervisor, Lehrtherapeut der Systemischen Gesellschaft<br />

Berlin, Lehrbeauftragter für Kinder und Jugendlichentherapeuten,<br />

Dozent an der Pädagogischen Hochschule Linz und<br />

Ich-schaffs-Ausbildner<br />

<strong>ÖAS</strong> Generalversammlung am<br />

Freitag, 27.4. 2012<br />

15 Uhr<br />

netzwerke 1 -12 21


MAI<br />

22<br />

22 netzwerke 1 -12<br />

Steiermark<br />

Mag. Ursula Schober-Selinger: 0316/49 17 91,<br />

0676/41 14 050, u.schober@postfach.at, Praxisgemeinschaft<br />

Schober-Selinger: Keesgasse 9, Graz<br />

19.00<br />

MÄRZ<br />

28<br />

18.00<br />

Mag. Ursula Schober-Selinger<br />

Systemische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen<br />

und Familien im „Zwangskontext“<br />

des Jugendamtes.<br />

Mag. a Ursula Schober-Selinger ist systemische Psychotherapeutin<br />

und arbeitet im Ambulatorium Mosaik und in freier Praxis.<br />

Kärnten<br />

Dr. Claudia Scheiber & Mag. Dr. Petra Arnusch:<br />

petra.arnusch@gmx.at<br />

Ort: Ambulatorium für Drogenkranke Klagenfurt,<br />

Rudolfsbahngürtel 30, 9020 Klagenfurt<br />

1. Kurzbericht von der Internationalen Fachtagung zur Systemischen<br />

Therapie der Magersucht<br />

2. Vernetzung, Neuigkeiten, Anliegen,…<br />

redaktionsschluss<br />

für die nächste Ausgabe der netzwerke 2-12<br />

ist der 8. Juni 2012!<br />

Bitte senden Sie Ihre Beiträge an redaktion@rubenz.at!


INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR SYSTEMISCHE SYSTEMISCHE THERAPIE,<br />

THERAPIE,<br />

SUPERVISION, SUPERVISION, AUSBILDUNG AUSBILDUNG UND UND FORSCHUNG FORSCHUNG -<br />

STAF STAF<br />

UNSERE UNSERE ANGEBOTE ANGEBOTE 2012 2012<br />

Fachtag: Fachtag: "Den "Den Kindern Kindern eine eine Stimme Stimme geben geben in in der Trennungs- Trennungs- und und Scheidungsberatung"<br />

Scheidungsberatung"<br />

Leitung; Leitung; Dipl.psych. Dipl.psych. Gertrud Gertrud Wölke Wölke (Freilassing-Salzburg)<br />

(Freilassing-Salzburg)<br />

Ort: Salzburg Salzburg Zeit: Zeit: Freitag, Freitag, 11. Mai Mai 2012 2012 (8 (8 AE)<br />

Teilnahmegebühr Teilnahmegebühr € € 160 € € 1200 1200 bei Anmeldung Anmeldung und Einzahlung Einzahlung bis bis 11. März März 2012 2012<br />

Anmeldeschluss: Anmeldeschluss: 11. April April 2012 2012<br />

Seminar: Seminar: „Ressourcenarbeit „Ressourcenarbeit in in der Traumatherapie Traumatherapie mit Kindern, Kindern, Jugendlichen Jugendlichen und und<br />

Erwachsenen“.<br />

Erwachsenen“.<br />

Leitung: Leitung: Dipl.psych. Dipl.psych. Dagmar Dagmar Eckers Eckers (Berlin) (Berlin)<br />

Ort: Salzburg Salzburg Zeit: Zeit: Freitag, Freitag, 22.Juni 22.Juni 2012 2012 (8 (8 AE)<br />

Teilnahmegebühr: Teilnahmegebühr: € € 160 € € 120 bei Anmeldung Anmeldung und Einzahlung Einzahlung bis bis 22. April April 2012 2012<br />

Anmeldeschluss: Anmeldeschluss: 22. Mai 2012 2012<br />

Supervisionstag: Supervisionstag: „Traumatherapie „Traumatherapie mit Kindern, Kindern, Jugendlichen Jugendlichen und und Erwachsenen“.<br />

Erwachsenen“.<br />

Leitung: Leitung: dipl.psych. dipl.psych. Dagmar Dagmar Eckers Eckers (Berlin) (Berlin)<br />

EMDR EMDR Trainerin Trainerin für für Kinder Kinder und Jugendlichen-Therapie, Jugendlichen-Therapie, Supervisorin Supervisorin für für Erwachsenentherapie<br />

Erwachsenentherapie<br />

Ort: Salzburg Salzburg Zeit: Zeit: Samstag, Samstag, 23.Juni 23.Juni 2012 2012 (8 (8 AE)<br />

Teilnahmegebühr: Teilnahmegebühr: € € 160 € € 120 bei Anmeldung Anmeldung und Einzahlung Einzahlung bis bis 23. April April 2012 2012<br />

Anmeldeschluss: Anmeldeschluss: 23. Mai 2012 2012<br />

Workshop: Workshop: „Hypnosystemische „Hypnosystemische Interventionen: Interventionen: Ressourcen, Ressourcen, Kraft Kraft und und den den Weg Weg zum zum Ziel Ziel von von<br />

Innen Innen erleben" erleben"<br />

Leitung: Leitung: Mag. Mag. Ulrike Ulrike Russinger Russinger (Wien) (Wien)<br />

Ort: Salzburg Salzburg Zeit: Zeit: Freitag, Freitag, 21. September September 2012 2012 (8 (8 AE)<br />

Teilnahmegebühr: Teilnahmegebühr: € € 160 € € 120 bei Anmeldung Anmeldung und Einzahlung Einzahlung bis bis 21. Juli 2012 2012<br />

Anmeldeschluss: Anmeldeschluss: 21. August August 2012 2012<br />

Seminar: Seminar: „Paartherapeutische „Paartherapeutische Interventionen"<br />

Interventionen"<br />

Leitung: Leitung: Univ.Doz. Univ.Doz. Dr. Konrad Konrad Peter Peter Grossmann Grossmann (Linz/Wien)<br />

(Linz/Wien)<br />

Ort: Salzburg Salzburg Zeit: Zeit: Freitag, Freitag, 7. 7. Dezember Dezember 2012 2012 (8 (8 AE)<br />

Teilnahmegebühr: Teilnahmegebühr: € € 160 € € 120 bei Anmeldung Anmeldung und Einzahlung Einzahlung bis bis 7. 7. Oktober Oktober 2012 2012<br />

Anmeldeschluss: Anmeldeschluss: 7. 7. November November 2012 2012<br />

***<br />

VORSCHAU VORSCHAU 2013 2013<br />

3-teiliges 3-teiliges Curriculum Curriculum "EMDR "EMDR und und Traumatherapie Traumatherapie mit Kindern Kindern und und<br />

Jugendlichen" Jugendlichen" mit Dagmar Dagmar Eckers Eckers (Berlin) (Berlin)<br />

1.-2.2. 1.-2.2. 2013; 2013; 19.-20.4.2013 19.-20.4.2013 und 15.-16.11.2013<br />

15.-16.11.2013<br />

Weitere Weitere Informationen Informationen unter unter<br />

www.staf.or.at<br />

www.staf.or.at<br />

Anmeldung Anmeldung erbeten erbeten unter unter<br />

office@staf.or.at<br />

office@staf.or.at<br />

bezahlte Anzeige<br />

netzwerke 3 -11 23


Medieninhaber und Herausgeber:<br />

<strong>ÖAS</strong> – Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Systemische Therapie und Systemische Studien<br />

20 netzwerke 4-11<br />

<strong>ÖAS</strong>-Sekretariat:<br />

1010 Wien, Gonzagagasse 11/3/19, Telefon: +43/1/212 41 35, Fax: +43/1/218 25 68, E-Mail: office@oeas.at<br />

www.oeas.at<br />

Ö

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