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SPD-Chronik für die Orte der heutigen Gemeinde - SPD-Ortsverein ...

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Die Sozialdemokratie in den <strong>Orte</strong>n <strong>der</strong> <strong>heutigen</strong> <strong>Gemeinde</strong> Bomlitz<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

09.04.1942: Ein polnischer Zwangsarbeiter wird in Jarlingen gehenkt, weil er ein deutsches Bauernmädchen<br />

bei einem Erntefest zum Tanz aufgefor<strong>der</strong>t hat.<br />

Im Jahr 1942 wird <strong>der</strong> Benefel<strong>der</strong> Sportplatz fertiggestellt.<br />

Der 1897 gegründete Konsumverein Bomlitz wird aufgelöst und in <strong>die</strong> Deutsche Arbeitsfront eingeglie<strong>der</strong>t.<br />

97<br />

1943 – Feuer zerstört Schulbaracke in Bomlitz<br />

02.02.1943: DIE 6. DEUTSCHE ARMEE KAPITULIERT IN STALINGRAD.<br />

06.07.1943: Der Wolff/Eibia-Komplex wird zum zweiten Mal aus <strong>der</strong> Luft angegriffen.<br />

01.09.1943: Im Alter von 85 Jahren stirbt Oskar Wolff. Er war 56 Jahre Leiter <strong>der</strong> Firma Wolff & Co.<br />

und gab <strong>die</strong>se Position erst am 01.01.1943 ab.<br />

Bei <strong>der</strong> Eibia werden zunehmend Zwangsarbeiter eingesetzt. Die Belegschaft besteht aus 14 Nationen<br />

und hat eine so große Fluktuation, dass sie in sechs Monaten fast komplett ausgewechselt wird:<br />

„Bei vollem Betrieb waren 1943/44 inzwischen mehr als 12.000 Arbeiter bei <strong>der</strong> Mutter- und Tochterfirma<br />

[Wolff und Eibia] beschäftigt (...). Zu etwa 70 bis 80 % waren es Auslän<strong>der</strong>, <strong>die</strong> im Verlaufe <strong>der</strong><br />

Ausweitung des Krieges aus den besetzten Län<strong>der</strong>n ins Reich zunächst angeworben, später als<br />

Zwangsarbeiter verschleppt worden waren.“ 98<br />

30.11.1943: Durch einen Brand wird in Bomlitz eine Schulbaracke zerstört. Die Schulbücherei, <strong>die</strong><br />

Schülerkartei und <strong>die</strong> Zeugnisbücher seit 1886 gehen in <strong>die</strong>sem Feuer verloren.<br />

1944 – KZ-Aussenkommando in Bomlitz<br />

1944 muß <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong> Bomlitz 94.000 RM Kreisumlage und 865.000 RM Kriegsbeteiligung aus<br />

dem Haushalt zahlen. Der Haushalt hat aber nur ca. 450.000 RM an Einnahmen. Deshalb wir <strong>der</strong><br />

Gewerbesteuerhebesatz etwa verdoppelt.<br />

08.05.1944: Auf Bomlitz wird <strong>der</strong> mittlerweile dritte Luftangriff geflogen.<br />

06.06.1944: DIE ALLIIERTEN TRUPPEN LANDEN IN DER NORMANDIE.<br />

20.07.1944: DAS BOMBENATTENTAT AUF HITLER SCHLÄGT FEHL.<br />

04.08.1944: Auf <strong>die</strong> Wolff-Werke wird ein weiterer Luftangriff geflogen.<br />

03.09.1944: In Bomlitz wird ein KZ-Aussenkommando <strong>für</strong> 600 Frauen aus dem KZ Auschwitz eingerichtet,<br />

<strong>die</strong> einen Monat später in das KZ Bergen-Belsen gebracht werden. 99<br />

Ein Zeitzeuge erinnert sich: „Nur aus <strong>der</strong> Ferne haben wir <strong>die</strong> kahlgeschorenen Frauen bei ihrer<br />

schweren Arbeit [Gleisbauarbeiten] sehen können. Die Bewacherinnen saßen in ihren grauen Uniformen<br />

mit Pistole und Le<strong>der</strong>peitsche in unserem Kino immer in <strong>der</strong> ersten Reihe, und ich kann mich<br />

erinnern, wie sich meine Mutter immer über ihr ordinäres Benehmen geärgert hat.“ 100<br />

1945 – Briten befreien <strong>die</strong> Heide-Region<br />

22.02.1945: Der letzte Luftangriff auf Bomlitz verursacht zum ersten Mal größeren Schaden.<br />

16.04.1945: Die britische Armee kommt über Jarlingen nach Benefeld und befreit <strong>die</strong> Zwangsarbeiter<br />

<strong>der</strong> Eibia. Einen Tag später wird auch Bomlitz befreit. Die Gefallenen <strong>die</strong>ses Tages sind in Jarlingen<br />

und auf dem Borger Friedhof beigesetzt.<br />

In <strong>der</strong> Jarlinger <strong>Chronik</strong> steht zu <strong>die</strong>sem Tag: „Sehr früh am Morgen rückte SS im Ort ein und zwang<br />

<strong>die</strong> Einwohner, Häuser und Höfe zu verlassen. Die Häuser wurden zur Verteidigung durch SS eingerichtet.<br />

(...) Morgens um 7 Uhr rollten dann Panzer von Kol. Hünzingen über das Feld kommend an<br />

38 www.spd-bomlitz.de © <strong>SPD</strong> Bomlitz

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