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SPD-Chronik für die Orte der heutigen Gemeinde - SPD-Ortsverein ...

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Die Sozialdemokratie in den <strong>Orte</strong>n <strong>der</strong> <strong>heutigen</strong> <strong>Gemeinde</strong> Bomlitz<br />

___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Als Kantinengebäude <strong>für</strong> <strong>die</strong> zahlreichen Wolff-Mitarbeiter entsteht <strong>der</strong> Hindenburgsaal. 62 Er wird<br />

auch mit einer Bühne ausgestattet, „um <strong>der</strong> Arbeiterschaft in ihrer angespannten Tätigkeit einige geistige<br />

Genüsse verschaffen zu können.“<br />

Der Bomlitzer Bahnhof wird gebaut.<br />

1917 – Erster Arbeiterausschuss bei Wolff und Spaltung <strong>der</strong> <strong>SPD</strong><br />

01.01.1917: Der nördliche Teil <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> Uetzingen wird mit 25 Wohngebäuden nach Bomlitz<br />

eingemeindet. In Uetzingen sind damit nur noch 28 Wohnhäuser. Die Firma Wolff hatte mittlerweile<br />

mehrere Gebäude dort gebaut und bekommt so einfachere Verwaltungsstrukturen. Außerdem hatte<br />

<strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong> Uetzingen Angst, in Konjunkturkrisen <strong>die</strong> dort lebenden Wolff-Arbeiter versorgen zu<br />

müssen. 63<br />

März 1917: Gemäß einem Reichsgesetz wird bei Wolff & Co. Der erste Arbeiterausschuss gegründet.<br />

Erster Vorsitzen<strong>der</strong> wird <strong>der</strong> kriegsverletzte Arbeiter Lustig, <strong>der</strong> gemeinsam mit den an<strong>der</strong>en Ausschussmitglie<strong>der</strong>n<br />

auch während <strong>der</strong> Kriegsjahre vermittelnd und ausgleichend wirkt. 64<br />

08.04.1917: DIE UNABHÄNGIGE SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS (U<strong>SPD</strong>)<br />

SPALTET SICH IN GOTHA VON DER <strong>SPD</strong> AB.<br />

07.11.1917: LENINS BOLSCHEWISTEN PUTSCHEN IN RUSSLAND.<br />

1918 – Scheidemann ruft Deutsche Republik aus<br />

Januar 1918: Mit etwas Abscheu erinnert sich Oskar Wolff in seiner „<strong>Chronik</strong> <strong>der</strong> Pulverfabrik Bomlitz“<br />

an <strong>die</strong> Vorkommnisse <strong>die</strong>ser Zeit: 65 „Der im Januar 1918 in vielen Teilen Deutschlands ausbrechende,<br />

von den Sozialisten angestiftete landesverräterische Streik <strong>der</strong> Munitionsarbeiter trat in Bomlitz<br />

nicht in Erscheinung. Nur ein kaum halbtägiger Streik einer beträchtlichen Zahl von Arbeiterinnen<br />

ereignete sich einige Monate später in Kiebitzort. Er war unter dem Vorwande von Lohnfor<strong>der</strong>ungen<br />

von einigen sozialistischen Arbeitern angestiftet, <strong>die</strong> <strong>für</strong> sich selbst nichts zu unternehmen wagten, da<br />

sie als Heerespflichtige unter Kriegsrecht standen. Auf einiges Zureden hin gingen <strong>die</strong> Frauen und<br />

Mädchen wie<strong>der</strong> an <strong>die</strong> Arbeit.“<br />

Juli 1918: Die Firma Wolff & Co. Hat 2.800 Mitarbeiter. 66 Nach Kriegsende sinkt <strong>die</strong> Belegschaft auf<br />

wenige Hun<strong>der</strong>t. Die Siegermächte verbieten <strong>die</strong> Herstellung von Militärpulver und <strong>die</strong> Ausfuhr von<br />

Kriegsmaterial. Wolff & Co. Blickt in eine ungewisse Zukunft. 67<br />

Das Wohlfahrtsgebäude <strong>der</strong> Firma Wolff & Co. Mit Krankenstation und öffentlichen Duschen wird erbaut.<br />

Die Bevölkerung macht im letzten Kriegsjahr eine beson<strong>der</strong>s schlimme Zeiten mit: „Die Menschen<br />

waren auch mit ihrer körperlichen Kraft am Ende. Walsro<strong>der</strong> Zeitung, 18. Oktober 1918: ‚Die Grippe<br />

herrscht in Stadt und Land. Sie ist überaus ansteckend und wird von Mensch zu Mensch übertragen.‘<br />

Es bestehe jedoch keinerlei Grund zur Sorge – am gleichen Tag erschien <strong>die</strong> Todesanzeige von Otto<br />

Meyerhoff aus Kroge, <strong>der</strong> mit zehn Jahren an <strong>der</strong> Infektion starb. Offensichtlich verbreitete <strong>die</strong> Zeitung<br />

nur noch <strong>die</strong> Propaganda des Militärs. (...) Täglich erschienen sehr viele Todesanzeigen, in denen<br />

das Ableben von jungen Frauen und Kin<strong>der</strong>n ‚nach kurzer, schwerer Krankheit‘ mitgeteilt wurde.“<br />

68<br />

Seine Sicht auf das Ende des Ersten Weltkrieges schreibt Oskar Wolff in seiner „<strong>Chronik</strong> <strong>der</strong> Pulverfabrik<br />

Bomlitz“. Er zeigt sich als reaktionärer Vertreter <strong>der</strong> „Dolchstoßlegende“: 69 „Der Krieg war im<br />

Herbst verloren, daß er aber unter einem solchen moralischen Zusammenbruche verloren ging, und<br />

daß wir uns auf Gnade und Ungnade ergaben unter <strong>der</strong> trügerischen Hoffnung auf <strong>die</strong> vom nordamerikanischen<br />

Präsidenten Wilson zu gesagten Bedingungen, jene berüchtigten 14 Punkte, ist nur <strong>die</strong><br />

Folge <strong>der</strong> seit Jahren betriebenen Unterwühlung und Verhetzung des schwer leidenden und darben-<br />

© <strong>SPD</strong> Bomlitz www.spd-bomlitz.de 21

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