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SPD-Chronik für die Orte der heutigen Gemeinde - SPD-Ortsverein ...

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Die Sozialdemokratie in den <strong>Orte</strong>n <strong>der</strong> <strong>heutigen</strong> <strong>Gemeinde</strong> Bomlitz<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

1914 – Der Erste Weltkrieg bricht aus<br />

28.06.1914: DER ÖSTERREICHISCHE THRONFOLGER FRANZ FERDINAND WIRD IN SARAJE-<br />

WO ERMORDET. MIT DEN REAKTIONEN AUF DIESES ATTENTAT BEGINNT DER ERSTE<br />

WELTKRIEG.<br />

In seinem Buch „<strong>Chronik</strong> <strong>der</strong> Pulverfabrik Bomlitz“ stellt <strong>der</strong> Fabrikbesitzer Oskar Wolff dar, wie er<br />

sich den Ausbruch des Krieges erklärt. Er zeigt sich dabei nicht nur als Rüstungslobbyist, son<strong>der</strong>n<br />

auch als Militarist seiner Zeit: 57 „Der einzige und wirkliche schwere Fehler, den Deutschland in den<br />

Jahren vor dem Kriege gemacht hat, besteht darin, daß <strong>die</strong> Wehrkraft zu Lande nicht so ausgebaut<br />

wurde, wie <strong>die</strong>s gut möglich war. Für <strong>die</strong>sen schweren Fehler ist in <strong>der</strong> Hauptsache das deutsche<br />

Volk selbst, vertreten durch seinen Reichstag bzw. dessen Mehrheit aus Sozialdemokraten, Freisinnigen<br />

und Zentrum, verantwortlich. Diese drei mehr o<strong>der</strong> weniger international und pazifistisch eingestellten<br />

Parteien haben das Geld <strong>für</strong> <strong>die</strong> militärische Ausbildung aller Waffenfähigen und <strong>für</strong> ausreichendes<br />

Rüstzeug nicht bewilligen wollen.<br />

Wäre man in Deutschland in bezug auf den Ausbau <strong>der</strong> Wehrkraft auch nur annähernd so eifrig und<br />

opferwillig gewesen wie in Frankreich, so wäre <strong>der</strong> Krieg 1914 nach wenigen Monaten siegreich beendet<br />

gewesen, o<strong>der</strong> aber, er wäre vielleicht gar nicht ausgebrochen.“<br />

August 1914: Die Firma Wolff & Co. hat 567 Mitarbeiter und ist damit seit Jahrzehnten wirtschaftlicher<br />

Mittelpunkt <strong>der</strong> Heide-Region. 58<br />

In Bomlitz explo<strong>die</strong>rt ein mit 18 Fässern Schießpulver beladener Wagen. Der Knall ist noch in Walsrode<br />

zu hören, <strong>der</strong> 22-jährige Fuhrmann stirbt später an seinen Verbrennungen. 59<br />

10.12.1914: Carl Bartels sendet einen Feldpostbrief von <strong>der</strong> Front an den Vorstand des Schützenvereins<br />

Bomlitz. 60 Bereits nach etwas mehr als fünf Monaten hat er keine Illusionen mehr über <strong>die</strong> Brutalität<br />

des Krieges: „Liebe Kameraden und Freunde! Für das mir gesandte Weihnachtspaket sage ich<br />

allen meinen herzlichsten Dank, ich habe mich da sehr zu gefreut, ist auch alles gut angekommen.<br />

Hoffentlich ist <strong>der</strong> Krieg bald zu Ende, denn er hat schon Menschenleben genug gekostet, und ich<br />

glaube auch noch, daß er da oben am Kanal noch sehr viel kosten wird. Sonst geht es mir noch sehr<br />

gut, wie ich es von Euch allen auch noch hoffe. Mit herzlichem Gruß an alle Schützenbrü<strong>der</strong> verbleibe<br />

ich herzlichst Euer Carl Bartels!“<br />

1915 – Bahnstrecke bis Bomlitz fertiggestellt<br />

Juni 1915: Die Bahnstrecke über Kiebitzort bis Bomlitz ist fertiggestellt. Das Schießpulver <strong>der</strong> Firma<br />

Wolff kann so direkt Weg <strong>die</strong> Weltkriegsfront gebracht werden.<br />

Der 27-jährige Edgar Hirsch, <strong>der</strong> als Ingenieur bei Wolff & Co. Arbeitet, wird bei Hamwiede tot aufgefunden.<br />

Er stammte aus Ludwigshafen und ist <strong>der</strong> einzige Jude, von dem bekannt ist, dass er im Gebiet<br />

<strong>der</strong> <strong>heutigen</strong> <strong>Gemeinde</strong> Bomlitz gearbeitet hat.<br />

Zum 100-jährigen Bestehen <strong>der</strong> Pulvermühle Wolff wird ein Gedenkstein errichtet, <strong>der</strong> noch heute am<br />

Gutshof steht.<br />

1916 – Schlacht von Verdun<br />

21.02.1916: DIE SCHLACHT UM VERDUN BEGINNT. SIE DAUERT BIS ZUM DEZEMBER, ES<br />

FALLEN INSGESAMT 700.000 FRANZÖSISCHE UND DEUTSCHE SOLDATEN.<br />

Ahrsens <strong>Gemeinde</strong>vorsteher Friedrich Fuhrhop kommt an <strong>die</strong> Front nach Frankreich: „Zuerst hat er<br />

vor Verdun mitgekämpft. (...) zuletzt hat er an <strong>der</strong> Somme in Frankreich gekämpft, wurde am 19. Oktober<br />

durch einen Volltreffer im Unterstande verschüttet und durch Granatsplitter am Kopf, Schulter,<br />

Arm und Fuß verwundet.“ 61<br />

20 www.spd-bomlitz.de © <strong>SPD</strong> Bomlitz

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