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SPD-Chronik für die Orte der heutigen Gemeinde - SPD-Ortsverein ...

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Die Sozialdemokratie in den <strong>Orte</strong>n <strong>der</strong> <strong>heutigen</strong> <strong>Gemeinde</strong> Bomlitz<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Das Zentrum bekommt reichsweit 19,1 %.<br />

Zum ersten Mal ist eine Stichwahl in <strong>die</strong>sem Wahlkreis nötig, <strong>die</strong> am 24.06.1893 stattfindet. Hier setzt sich <strong>der</strong><br />

welfische Kandidat von <strong>der</strong> Decken durch.<br />

Bei <strong>der</strong> ersten Wahl nach Ablauf des „Sozialistengesetzes“ bekommt zum ersten Mal mit dem Brauer Wiehle<br />

aus Linden ein sozialdemokratischer Kandidat Stimmen aus dem Bereich <strong>der</strong> <strong>heutigen</strong> <strong>Gemeinde</strong> Bomlitz. 38<br />

Den Wahlaufruf von Landrat Heinrichs von <strong>der</strong> freikonservativen Partei zur Landtagswahl unterschreiben<br />

auch Vollhöfner Hoops aus Uetzingen, Gutsinspektor Jakobi aus Bomlitz, Vollhöfner Meyer<br />

aus Jarlingen und Vollhöfner W. Neddenriep aus Elferdingen.<br />

Den Wahlaufruf von Hofbesitzer Durlach von <strong>der</strong> nationalliberalen Partei unterschreibt unter an<strong>der</strong>em<br />

<strong>der</strong> Fabrikant Oskar Wolff aus Walsrode. 39<br />

07.11.1893: Landtagswahlen in Preußen.<br />

Selbst in Hannover beteiligt sich <strong>die</strong> <strong>SPD</strong> nicht an den Landtagswahlen: „Im ersten Jahrzehnt nach <strong>der</strong> Aufhebung<br />

des Sozialistengesetzes hatte <strong>die</strong> <strong>SPD</strong> sich an den Wahlen zum Preußischen Landtag nicht beteiligt. Es<br />

bestand allgemein <strong>die</strong> Auffassung in <strong>der</strong> Partei, daß bei <strong>der</strong> geringen Aussicht auf einen Wahlerfolg <strong>die</strong> hohen<br />

Wahlkosten sich nicht rechtfertigen ließen. Es war auch zu be<strong>für</strong>chten, daß ein Teil <strong>der</strong> Arbeiterschaft Nachteile<br />

durch eine Beteiligung an <strong>der</strong> Wahl haben würde. Die Stimmabgabe war öffentlich.“ 40<br />

Gewählt wird im Wahlkreis Fallingbostel <strong>der</strong> Hofbesitzer Durlach.<br />

1894 – „Affäre Jäger“ wegen Arbeitssicherheit<br />

29.10.1894: FÜRST HOHENLOHE-SCHILLINGSFÜRST WIRD NEUER REICHSKANZLER.<br />

Der Gewerbeinspektor Jäger prüft <strong>die</strong> Anlagensicherheit bei Wolff & Co. und kritisiert scharf <strong>die</strong> mangelnden<br />

Arbeitsschutzmaßnahmen. Es sei ihm unbegreiflich, wie <strong>die</strong>s hätte genehmigt werden können.<br />

Oskar Wolff beschwert sich daraufhin beim Regierungspräsidenten über Jäger und wirft ihm eine<br />

„nachweislich sozialdemokratische Vergangenheit“ vor. Dies muss <strong>für</strong> Jäger nur wenige Jahre nach<br />

Ende des Sozialistengesetzes eine schwere Rufschädigung sein. Er droht eine Klage wegen Beamtenbeleidigung<br />

an, wird aber vom Regierungspräsidenten angehalten, davon Abstand zu nehmen.<br />

Wolff & Co. bekommt erhebliche Auflagen, <strong>der</strong> Beamte Jäger wird nach Berlin versetzt. 41<br />

1895 – Ausbau des Bahnhofs Cordingen<br />

Der Bahnhof Cordingen an <strong>der</strong> Bahnstrecke Walsrode-Visselhövede wird von einem Haltepunkt zum<br />

Güterbahnhof ausgebaut. 42<br />

1896 – Keine Angst vor Arbeitslosigkeit in Bomlitz<br />

Mit <strong>der</strong> Tätigkeit in <strong>der</strong> Pulvermühle ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeiter erhebliche Lebensgefahr verbunden. Trotzdem<br />

nehmen sie <strong>die</strong>ses Risiko auf sich: 43 „Wer seinen Arbeitsplatz in Bomlitz hatte, brauchte in <strong>der</strong> Regel<br />

keine Angst mehr vor Arbeitslosigkeit haben. Entlassungen wegen konjunktureller Krisen waren in<br />

Bomlitz eher <strong>die</strong> Ausnahme, und selbst <strong>die</strong> schlimmen Folgen <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>zeitkrisen mit Massenentlassungen<br />

und großem sozialen Elend waren in Bomlitz kaum zu bemerken.<br />

(...) Zum Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts stellte <strong>der</strong> mit einem Arbeitsverhältnis verbundene Anspruch auf<br />

Sozialleistungen sicherlich einen gewichtigen Grund <strong>für</strong> <strong>die</strong> Risikobereitschaft <strong>der</strong> Bomlitzer Arbeitnehmer<br />

dar. Die Firma verfolgte dabei eine Strategie <strong>der</strong> Betriebsbindung und Loyalitätssicherung,<br />

bei <strong>der</strong> sie gezielt sowohl Verbesserungen <strong>der</strong> Lebens- und Wohnbedingungen als auch <strong>der</strong> Krankheitsbehandlung<br />

einbezog.“<br />

14 www.spd-bomlitz.de © <strong>SPD</strong> Bomlitz

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