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Vredener Anzeiger. - Druckerei Franz Gescher

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Liebe Gemeindemitglieder von St. Georg,<br />

liebe Leserinnen und Leser!<br />

Mitte der Nacht — Anfang des Tages<br />

Viele Spitzenstars, Spitzenfunktionäre, Spit -<br />

zensportler oder Topmanager, auch „Shoo -<br />

ting Stars“ in der Politik haben sie schon erlebt<br />

— die Mitte der Nacht.<br />

„Gestern noch auf hohen Rossen, heute in die<br />

Brust geschossen“ heißt es in einem Lied. Man<br />

hatte nicht daran gedacht, dass man auf der<br />

Woge des Erfolges plötzlich auch abstürzen kann.<br />

Aber das Leistungstief, eine Medienhetze, die<br />

„Der Auferstandene“ – Szene aus einem Bildstock an<br />

der Zwillbrocker Barockkirche<br />

Verletzung, der Auftrieb der Konkurrenten oder<br />

die fehlende Nachfrage haben den Sturz bewirkt.<br />

Und jetzt kommt die Mitte der Nacht.<br />

Dieses Absinken in die Tiefe ist ein Bild für das<br />

Leben: Es gilt nicht nur für Spitzenkräfte, sondern<br />

für jeden von uns: plötzlich bleibt der berufliche<br />

Erfolg aus, eine Fehlkalkulation zwingt die<br />

Bilanz in die roten Zahlen. Krankheit bedroht<br />

unser Leben, Liebe wird nicht erwidert, der Tod<br />

greift in unsere Nähe, Schuld drückt uns nieder.<br />

In diesen Augenblicken tiefster Dunkelheit, in<br />

denen keiner weiß, wie es weitergehen soll,<br />

erfahren wir die Mitte der Nacht. Wir sollten sie<br />

aus unserem Leben nicht wegstreichen; sie ist<br />

eine Wirklichkeit.<br />

Viele Spitzensportler und -mannschaften haben<br />

aber noch eine andere Erfahrung gemacht: In<br />

der Mitte der Nacht, in der Tiefe ihres sportlichen<br />

Misserfolges haben sie sich besonnen, sie haben<br />

ihr Leben neu formiert, andere Mitspieler hinzugewonnen,<br />

einen Trainer gefunden, der sie<br />

motivieren konnte – und aus der Tiefe der Nacht<br />

wächst langsam das Licht des Tages. Es geht wieder<br />

bergauf. Manchmal erleben wir mitten im<br />

Alltag ein Fest der Auferstehung.<br />

Das Osterfest beruht nicht auf der eigenen Leis -<br />

tung, sondern wird uns geschenkt! Es hat einen<br />

tiefen Grund: Die Mitte der Todes nacht Christi<br />

ist gleichzeitig der Anfang des Ostertages.<br />

Der Glaubende gewinnt für sein Leben eine neue<br />

Erkenntnis: Es gibt für ihn keine Situation mehr,<br />

die ihn in der Dunkelheit halten könnte; immer<br />

ist für ihn die Mitte der Nacht wirklich auch der<br />

Anfang des Tages.<br />

Jeder Tod, wie er auch aussehen mag – sei es leibliches<br />

Sterben oder Niederlage oder Verlust –‚<br />

hat für den österlichen Menschen eine Rückseite,<br />

die Gott Leben nennt. „Der Tod ist die uns zugewandte<br />

Seite jenes Ganzen, dessen andere Seite<br />

Auferstehung heißt“ (Romano Guardini).<br />

Weil wir daran glauben, haben wir auch eine<br />

Hoffnung, die uns hilft zu leben. Diese österliche<br />

Hoffnung sollte bei uns Christen im Alltag<br />

durchscheinen.<br />

Mit Blick auf den Gekreuzigten und Auferstan -<br />

denen dürfen wir unser Leben immer wieder neu<br />

und voller Hoffnung angehen. Auch wenn wir<br />

tief fallen, birgt uns der Herr in seinen barmherzigen<br />

Armen.<br />

Ihnen allen wünsche ich – auch im Namen unseres<br />

Seelsorgeteams – ein frohes und gesegnetes<br />

Osterfest 2011 in der Freude des Auferstandenen!<br />

Ihr Norbert Weidemann, Pfr.<br />

Auf den Spuren Jesu durchs Heilige Land wandelten die Teilnehmer der Israel-Wallfahrt unserer Pfarrgemeinde,<br />

die am gestrigen Dienstag nach Vreden zurückkehrten. Ob See Genezaret (Bild), Kafarnaum, Nazaret, Berg der<br />

Seligpreisungen und Ort der Brotvermehrung, Totes Meer, Jerusalem und Betlehem – viele heilige Stätten gehörten<br />

zum Programm der Pilgergruppe, die von Dechant Wachtel und Jutta Winkelhaus begleitet wurde.<br />

VREDENER KIRCHEN-ANZEIGER<br />

16. Ausgabe, 13. April 2011<br />

Geht – er ist schon dort!<br />

M it diesem<br />

Wort wurde<br />

ich 2002 zum ersten<br />

Mal in eine<br />

Gemeinde unseres<br />

Bistums ge -<br />

sandt: als Prak -<br />

tikant nach Gro -<br />

nau St. Antonius.<br />

Fast zehn Jahre ist<br />

das jetzt her. Seit<br />

Mitte Februar bin<br />

ich jetzt hier in<br />

Vreden St. Georg.<br />

Und ich erinnere<br />

mich an das Wort<br />

von damals, weil es meinen ersten Eindruck wiedergibt:<br />

er ist schon dort! Hier in Vreden gibt es<br />

Menschen, bei denen Er eine Heimat hat,<br />

Menschen die ihn suchen, an ihn glauben, ihm<br />

folgen, ihn lieben! Diese Erfahrung stärkt und<br />

motiviert mich in meinem Dienst als Kaplan! Und<br />

macht mich neugierig auf weitere Begegnungen<br />

mit den <strong>Vredener</strong>n. Die ersten Kontakte sind<br />

geknüpft und sie sind vielversprechend: hier kann<br />

ich gut leben und arbeiten! Auch wenn die fusionierte<br />

Gemeinde mit ihren vielen verschiedenen<br />

Kirchdörfern mich vor eine gewaltige Heraus -<br />

forderung stellt.<br />

Ich bin es noch nicht gewohnt, in einer so großen<br />

Pfarrei zu arbeiten. Die vielen Kreisverkehre<br />

um unsere Stadt erleichtern mir nicht die Orien -<br />

tierung. Aber wer sucht, der findet. Den richtigen<br />

Weg zu den Menschen und damit zu Ihm.<br />

Geh, er ist schon dort! Beispielsweise bei denen,<br />

die sich auf die Erstkommunion vorbereiten. Der<br />

Aktionstag zum Sakrament der Versöhnung hat<br />

mich sehr beeindruckt!<br />

Oder der Tag zur Sinusstudie. Schön, dass es hier<br />

Jugendliche gibt, die mit viel Freude und Engage -<br />

ment einen Jugendgottesdienst vorbereiten. Den<br />

haben wir am 9. April gefeiert.<br />

Wie Menschen in St. Georg mit Krankheit, Leiden<br />

Trauer und Tod umgehen, habe ich in der ersten<br />

Kranken- und Beerdigungswoche erlebt. Und bin<br />

sehr dankbar für das Lob, das trauernde Ange -<br />

hörige ausgesprochen haben.<br />

Wieder zeigt sich: er ist schon dort! Er lässt niemanden<br />

im Stich, dem das Leben schwer geworden<br />

ist. Weil er alle Last des Lebens mit seinem<br />

Kreuz auf sich genommen hat. Und seinen Weg<br />

bis zum bitteren Ende weiter gegangen ist, bis<br />

in den Tod. Hier passiert das Wunderbare: er<br />

bleibt nicht im Tod. Die Liebe des Vaters ist stärker.<br />

Kann auch im Tod neues Leben schaffen. In<br />

dieses Leben wird Er auferweckt, der geliebte<br />

Sohn, Jesus. Unser Bruder und Heiland. Jesus<br />

behält dieses Leben nicht für sich. Er will es verschenken,<br />

teilen mit allen, die sich von ihm rufen<br />

und beschenken lassen. Auch heute, auch in unserer<br />

Pfarrei St. Georg, auch in Vreden.<br />

In diesem Sinne freue ich mich auf viele weitere<br />

Begegnungen und wünsche Ihnen von Herzen<br />

ein frohes und gesegnetes Osterfest!<br />

Kaplan Ingo Struckamp

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