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Ausgliederungen und Beteiligungen des Bundes

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<strong>Ausgliederungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Beteiligungen</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es<br />

1. Einstieg<br />

Dieser Bericht erfasst nach § 35a BHG neben <strong>Ausgliederungen</strong><br />

auch alle sonstigen 100%-<strong>Beteiligungen</strong> <strong>des</strong><br />

B<strong>und</strong>es.<br />

<strong>Ausgliederungen</strong> von Verwaltungseinheiten aus<br />

der unmittelbaren B<strong>und</strong>esverwaltung sind ein wesentliches<br />

Element der Reform der staatlichen Aufgabenerfüllung.<br />

Sie ermöglichen die Konzentration der staatlichen<br />

Leistungen auf Kernaufgaben <strong>und</strong> sind ein Instrument<br />

zur Verbesserung der staatlichen Leistungen.<br />

<strong>Ausgliederungen</strong> sollen Effizienzsteigerungen in der<br />

Aufgabenerfüllung bewirken <strong>und</strong> damit zu Budgetentlastungen<br />

für den B<strong>und</strong> führen (gemäß § 59 BHG). Die<br />

bisherigen Erfahrungen zeigen, dass durch <strong>Ausgliederungen</strong><br />

der für die Weiterentwicklung eines leistungsfähigen<br />

Staates erforderliche Veränderungsdruck erreichbar<br />

ist.<br />

Bei einer Ausgliederung überträgt der B<strong>und</strong> eine<br />

Aufgabe, die er bisher selbst erfüllt hat, auf einen<br />

Rechtsträger öffentlichen oder privaten Rechts. Es handelt<br />

sich dabei im Regelfall um eine neu geschaffene juristische<br />

Person, die in einem Nahverhältnis zum B<strong>und</strong><br />

bleibt.<br />

Die Aufgabenerfüllung unterliegt privatwirtschaftlichen<br />

Strukturen <strong>und</strong> Managementpraktiken bei<br />

gleichzeitiger Bindung an den B<strong>und</strong>. Die <strong>Ausgliederungen</strong><br />

beschränken sich nicht auf die bloße Überführung<br />

von behördlichen in betriebliche Rechtsformen.<br />

Damit ist vielmehr ein tief greifender Kulturwandel<br />

verb<strong>und</strong>en: weg von der Verwaltung, hin zum Markt.<br />

Die Hauptziele von <strong>Ausgliederungen</strong> sind insbesondere:<br />

• Bedarfsgerechtere <strong>und</strong> wirtschaftlichere Leistungserbringung<br />

• Änderung von der Input- zur Outputorientierung<br />

• Erhöhung der Flexibilität für die Leistungserbringung<br />

• Schaffung von Kostentransparenz<br />

• Entlastung <strong>des</strong> B<strong>und</strong>eshaushaltes<br />

• Mobilisierung von geb<strong>und</strong>enem B<strong>und</strong>esvermögen.<br />

<strong>Ausgliederungen</strong> gibt es beim B<strong>und</strong> bereits seit vielen<br />

Jahren. In den 60-er Jahren wurde z.B. die Finanzierung<br />

der Autobahnen <strong>und</strong> Schnellstraßen an die ASFINAG<br />

übertragen. Ab 1989 wurden auch der Bau <strong>und</strong> die Fi-<br />

4<br />

nanzierung von Eisenbahnstrecken ausgegliedert. Seit<br />

Anfang der 90-er Jahre wurden die <strong>Ausgliederungen</strong><br />

von Aufgaben intensiviert <strong>und</strong> auf unterschiedliche<br />

Aufgabenbereiche wie Verkehrs- <strong>und</strong> Telekommunikationswesen,<br />

Kultur, Immobilienbereich, Wissenschaft,<br />

Forschung <strong>und</strong> Finanzbereich ausgedehnt.<br />

Einerseits wurden Einrichtungen ausgegliedert,<br />

die typische unternehmerische Tätigkeiten erbringen,<br />

wie z.B. die Österreichischen B<strong>und</strong>esbahnen, die Österreichischen<br />

B<strong>und</strong>esforste oder die Flugsicherung.<br />

Andererseits wurden Einrichtungen ausgegliedert,<br />

die ihre Leistungen anderen B<strong>und</strong>esstellen zur Verfügung<br />

stellen <strong>und</strong> den Charakter von Hilfseinrichtungen<br />

haben (z.B. B<strong>und</strong>esrechenzentrum, Statistik Austria,<br />

B<strong>und</strong>esimmobilien GesmbH oder Österreichische<br />

B<strong>und</strong>esfinanzierungsagentur).<br />

Daneben wurden Einrichtungen ausgegliedert, die<br />

genuine gemeinwirtschaftliche Leistungen erbringen<br />

(z.B. Universitäten, B<strong>und</strong>esmuseen <strong>und</strong> B<strong>und</strong>estheater).<br />

Der Großteil der 80 in die Beilage aufgenommenen<br />

Unternehmungen hat die Unternehmensform einer<br />

GmbH oder einer Anstalt öffentlichen Rechts.<br />

Die Evaluierung von ausgewählten Ausgliederungsprojekten<br />

zeigt für die Unternehmungen <strong>und</strong><br />

für den B<strong>und</strong>eshaushalt wirtschaftliche <strong>und</strong> budgetäre<br />

Verbesserungen. Erfolgsfaktoren für erfolgreiche<br />

<strong>Ausgliederungen</strong> sind insbesondere die Erteilung eines<br />

klaren gesetzlichen Auftrages mit einer eindeutigen<br />

Zielvorgabe, die Erstellung eines Unternehmenskonzeptes<br />

durch das für die Umsetzung verantwortliche<br />

Management, die rasche Umsetzung der notwendigen<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> die Einrichtung eines effizienten<br />

Controlling.<br />

In den tabellarischen Übersichten werden für die<br />

ausgegliederten Einrichtungen <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es wesentliche<br />

Daten über die Vermögens- <strong>und</strong> Ertragslage dargestellt<br />

(z.B. Bilanzsumme, Anlagevermögen, Nennkapital, Eigenmittel,<br />

Verbindlichkeiten, Umsatzerlöse, Personalaufwand,<br />

Betriebserfolg). Diese Unternehmenskennzahlen<br />

beruhen auf den Geschäftsberichten bzw. Jahresabschlüssen<br />

der Gesellschaften.<br />

Angeführt werden auch sonstige Kennzahlen wie<br />

Investitionen oder Anzahl der Mitarbeiter.<br />

Darüber hinaus erfolgen Angaben über die finanziellen<br />

Verflechtungen zwischen dem B<strong>und</strong>eshaushalt<br />

<strong>und</strong> den ausgegliederten Einrichtungen. Bei den Ausgaben<br />

<strong>des</strong> B<strong>und</strong>es für ausgegliederte Einrichtungen

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