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Der Vogelhändler Die Kinder Agamemnons Magisches Kaleidoskop ...

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14<br />

Konzerte<br />

2. Sinfoniekonzert<br />

Ludwig van Beethoven (1770-1827)<br />

Ouvertüre Leonore Nr. 2 op. 72a<br />

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)<br />

Cellokonzert Nr. 1 Es-Dur op. 107<br />

Hector Berlioz (1803-1869)<br />

Symphonie fantastique op. 14<br />

Steven Isserlis, Violoncello<br />

Dirigent Marc Piollet<br />

Hessisches Staatsorchester Wiesbaden<br />

Mittwoch, 12. Oktober<br />

20 Uhr, Kurhaus<br />

19 Uhr Einführung im Dostojewskisaal<br />

Im 2. Sinfoniekonzert widmet sich<br />

Generalmusikdirektor Marc Piollet<br />

wieder einem Hauptwerk der französischen<br />

Musik. <strong>Die</strong> Symphonie fantastique<br />

op. 14 (1830) von Hector Berlioz<br />

gilt als romantische Sinfonie par<br />

excellence. Ihre fünf Sätze sind vom<br />

Komponisten ausdrücklich als „drame<br />

musical“, als musikalisches Drama<br />

bezeichnet, und zwar als Künstlerdrama:<br />

Episode de la vie d‘un artiste<br />

nannte er die Szenen seiner Sinfonie<br />

im Untertitel und veröffentlichte ein<br />

detailliertes Programm, das „wie der<br />

gesprochene Text einer Oper zu betrachten“<br />

sei, der „zu den Musikstücken<br />

hinführt, ihren Charakter und<br />

ihre Aussage erklärt“. <strong>Die</strong> Stationen<br />

seines Instrumentaldramas hat Berlioz<br />

durch unterschiedlichen Klangcharakter<br />

voneinander wirkungsvoll<br />

abgesetzt. Verbunden sind die fünf<br />

Sätze durch die idée fixe, ein Erinnerungsmotiv,<br />

das der Künstler seiner<br />

Geliebten zuordnet, und das in jedem<br />

Satz irrlichternd auftaucht. Wahrhaft<br />

fantastisch ist Berlioz‘ komponierte<br />

Handlung im Stile einer Traumvision<br />

mit Höllensturz: Von Träumereien,<br />

Leidenschaften geht es zum Ball im<br />

Metrum des französischen Walzers.<br />

Nach einer Szene auf dem Lande folgt<br />

direkt ein Marsch zum Schafott, wo<br />

nach erfolgter Hinrichtung ein höhnischer<br />

Hexentanz zu parodiertem<br />

<strong>Die</strong>s Irae stattfindet. Als erstes großes<br />

Orchesterwerk Berlioz‘ wurde es<br />

aufgrund der spektakulären musikalischen<br />

Wirkung auch schnell sein<br />

berühmtestes.<br />

Insgesamt vier Ouvertüren hat<br />

Ludwig van Beethoven für seine<br />

Oper Fidelio geschrieben, wobei Nr.<br />

1-3 den Namen tragen, den Beethoven<br />

eigentlich seiner Oper geben<br />

wollte: „Leonore“, den Namen der<br />

mutigen Titelheldin. <strong>Die</strong> Ouvertüre<br />

Nr. 2 ist die früheste, sie erklang zur<br />

Uraufführung der ersten Fassung des<br />

Fidelio im Jahr 1805. Im Gegensatz<br />

zur letztendlichen Fidelio-Ouvertüre<br />

ist die Leonore Nr. 2 wie eine weitgespannte<br />

sinfonische Dichtung konzipiert,<br />

die den Verlauf der Handlung<br />

nachzeichnet und Motive der Oper<br />

zitiert. Viele Dirigenten geben ihr<br />

deshalb nicht nur im Konzertsaal den<br />

Vorzug.<br />

Das Schaffen von Dmitri Schostakowitsch<br />

(1906-1975) steht im Schatten<br />

und in ständiger Auseinandersetzung<br />

mit der stalinistischen Sowjetunion,<br />

in der der bereits sehr prominente<br />

Künstler unter strenger Aufsicht<br />

stand. Erst nach dem Tode Stalins änderte<br />

sich auch das kulturpolitische<br />

Klima. Ende der 50er Jahre entstehen<br />

eine Reihe von Werken, die vom Abfallen<br />

einer schweren Bürde künden<br />

und eine Phase wiedergewonnener<br />

Kreativität einläuten. Zu ihnen<br />

gehört das Konzert für Violoncello<br />

und Orchester Nr. 1 Es-Dur op. 107. Es<br />

entstand für Mstislav Rostropowitsch<br />

und trägt dessen virtuosen Fähigkeiten<br />

Rechnung.<br />

Solist in Wiesbaden ist der prominente<br />

britische Cellist Steven Isserlis.<br />

Er arbeitet u.a. mit den Berliner Philharmonikern,<br />

dem Mahler Chamber<br />

Orchestra, dem L.A. Philharmonic<br />

und dem Philharmonia Orchestra<br />

London sowie den Dirigenten Colin<br />

Davis, Michael Tilson Thomas, John<br />

Eliot Gardiner und Vladimir Ashkenazy.<br />

Im Jahr 1998 erhielt Steven<br />

Isserlis den Orden „Commander of<br />

the British Empire“ für seine herausragenden<br />

Verdienste um die<br />

Musik. Steven Isserlis spielt auf dem<br />

Stradivari-Instrument Marquis de<br />

Corberon (1726).<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011

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