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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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-72-<br />

Ein aussagefähiger Vergleich zwischen Regulierung und Wettbewerb muß daher sehr genau die<br />

bestehende und zu erwartende Marktsituation im jeweiligen Sektor analysieren und demonstrieren, daß<br />

die Ablösung der unvollkommenen Institution Regulierung durch die unvollkommene Institution<br />

Wettbewerb zu realistischen Verbesserungen führen würde. Dabei sind insbesondere auch jene Kosten zu<br />

untersuchen und zu ermitteln, die der Gesellschaft durch Nichtregulierung, d.h. durch den zu erwartenden<br />

unvollkommenen Wettbewerb entstehen. 254<br />

2.6.2 Theorien des Regulierungsverhaltens<br />

Die ursprüngliche Regulierungstheorie, wonach Regulierungskommissionen vom Staat mit dem Ziel<br />

geschaffen werden, die Verbraucher vor monopolistischem Machtmißbrauch zu schützen (Public Interest<br />

Theory), indem Effizienz kontrolliert und auf Verteilungsgerechtigkeit hingewirkt wird, ist in dieser<br />

idealisierten Form seit Jahrzehnten kritisiert und <strong>als</strong> unrealistisch charakterisiert worden. Es wurde zu<br />

Recht bemerkt, daß nicht nur der Markt, sondern auch der Staat im Hinblick auf die Erreichung<br />

wirtschaftspolitischer Ziele versagen kann ("Staatsversagen"). 255<br />

Die Suche nach einer "positiven" Theorie, die versucht, die Entstehung von Regulierung und das<br />

Regulierungsverhalten realitätsnäher zu erklären, hat eine Reihe unterschiedlicher Einzeltheorien<br />

hervorgebracht, die im folgenden kurz beleuchtet werden sollen. 256<br />

Die Theorien lassen sich grob in folgende Kategorien einteilen:<br />

1) Theorien, die die Einführung von Regulierung erklären<br />

2) Theorien, die das Verhalten der Regulierungskommissionen erklären<br />

a) passive Verhaltenstheorien<br />

b) aktive Verhaltenstheorien<br />

zu 1)<br />

Wenn man die Einführung von Regulierung nicht einem wie auch immer artikulierten öffentlichen<br />

Interesse zuschreiben will, das an der Lösung konkreter Probleme interessiert ist, muß man andere,<br />

partikulare Interessen identifizieren, denen an Regulierung gelegen ist.<br />

254 Miller beklagt zu Recht, daß dieser Aspekt bei den Deregulierungsbefürwortern kaum beachtet<br />

wird. "They do not attempt to identify any costs of nonregulation." (Miller (Social Economy),<br />

1985, S.138).<br />

255 Vgl. Kruse (Regulierungsbereich), 1986, S.25; zum Staatsversagen in Bezug auf die bundesdeutsche<br />

Elektrizitätswirtschaft vgl. Jänicke (Staatsversagen), 1986, S.86-94.<br />

256 Zur positiven Theorie der Regulierung vgl. ausführlich Trebing (Chicago School), 1976;<br />

Müller/Vogelsang (Regulierung), 1979, S.101-120; Joskow/Noll (Regulation), 1981.

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