30.12.2012 Aufrufe

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

-68-<br />

c) Qualitäts- und Konditionenregulierung<br />

Die Einhaltung bestimmter Qualitäts- und Servicestandards ist <strong>als</strong> Folge der Preis-<br />

/Rentabilitätsregulierung zu betrachten, da das Unternehmen zumindest kurzfristig einen Anreiz<br />

besitzt, durch Einsparungen beim Kundenservice sein Unternehmensergebnis zu verbessern. Diesem<br />

Verhalten kann entweder mit Hilfe von Qualitätsnormen und Versorgungsbedingungen oder mit Hilfe<br />

von Anreizmechanismen entgegengewirkt werden. 236<br />

Im Rahmen dieser Untersuchung liegt der Schwerpunkt auf der Auseinandersetzung mit dem<br />

Instrumentarium der Preis-/Rentabilitätskontrolle, und dort weniger mit der Preisstruktur-, sondern in<br />

erster Linie mit der Preishöhenkontrolle. Allerdings werden auch die anderen Eingriffe im Kontext dieses<br />

Instrumentariums entsprechend berücksichtigt.<br />

Eher <strong>als</strong> regulatorische Vorschrift denn <strong>als</strong> Instrument ist der Kontrahierungszwang anzusehen, der<br />

sicherstellen soll, daß ein bestimmter Leistungsumfang flächendeckend angeboten werden muß und von<br />

jedermann genutzt werden kann. EVU unterliegen i.d.R. einer allgemeinen Versorgungspflicht für alle<br />

Kunden in ihrem Versorgungsgebiet und bekommen im Gegenzug dort das ausschließliche<br />

Versorgungsrecht, <strong>als</strong>o die Gewährung einer weitreichenden Marktzutrittsbeschränkung. Würde vom<br />

Kontrahierungszwang befreiten Unternehmen der uneingeschränkte Marktzutritt gewährt, so wird<br />

argumentiert, würden diese in die Lage versetzt, sich die rentabelsten Marktsegmente herauszusuchen<br />

("Rosinenpicken") und auf diese Weise die EVU in die Rolle des "Ausputzers" ("supplier of the last<br />

resort" 237 ) zu drängen. 238<br />

2.6 Allgemeine Regulierungskritik und Reformansätze<br />

Regulierung im allgemeinen und EVU-Regulierung im besonderen ist häufig scharf kritisiert worden.<br />

Abgesehen davon, daß die Notwendigkeit von Regulierung generell in Frage gestellt wurde (s. Abschnitt<br />

2.3.1), bezog sich die Kritik insbesondere auf die Regulierungsergebnisse und das Regulierungsverfahren.<br />

Systemimmanent betrachtet liefert sie wichtige Hinweise auf Reformansätze und prozedurale Verbesserungen.<br />

2.6.1 Ökonomische und administrative Kritikpunkte<br />

Die wesentlichen Kritikpunkte zur Regulierung beziehen sich auf die Effizienz der<br />

236 Vgl. Müller/Vogelsang (Regulierung), 1979, S.96-99; Schröter (Energiewirtschaft), 1986, S.66.<br />

237 Vgl. Kahn (Structural Evolution), 1990, S.13.<br />

238 Ein weiterer Grund für Marktzutrittsbeschränkungen liegt darin, dem EVU die Ausnutzung vorhandener<br />

economies of scale zu ermöglichen. S. dazu ausführlich Abschnitt 2.3.2.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!