Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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Tab.2.2: Regulierungsgründe und -ziele aus Sicht der neoklassischen normativen Regulierungstheorie
Ursache für wesentliche Regulierungs- Wirkung
Marktversagen Merkmale eingriff
Natürliches Subadditivität der Marktzutritts- * Kostenminimie-
Monopol Kostenstruktur beschränkung rung/Verhinde-
(hohe Marktaustritts- rung von
schranken) "Rosinenpicken"
Preis-/Rendite- * Sicherung von Al-
kontrolle lokationseffizienz
* Verhinderung von
Monopolprofiten
Kontrahie- * Sicherung eines
rungszwang ausreichend. Lei-
stungsangebotes
Qualitäts- * Sicherung des
kontrolle Standards
Ruinöse * hohe Marktaustritts- Marktzutritts- Verhinderung des
Konkurrenz schranken (hohe Fix- beschränkung Ausscheidens effi-
kosten) zienter Wett-
* langfristige bewerber
Überkapazitäten
Öffentliche * nichtrivalisierender Bereitstellung Wohlfahrts-
Güter Konsum durch den Staat verbesserung
* Unmöglichkeit des
Ausschlusses
Meritorische suboptimale Nach- unterschiedliche Wohlfahrts-
Güter frage/Angebot staatliche verbesserung
Eingriffe
Externe * Unmöglichkeit des unterschiedliche Wohlfahrts-
Effekte Ausschlusses staatliche Ein- verbesserung
* Nichtberücksichti- griffe
gung im Preis
Hohe Trans- suboptimale Nach- staatliche Verbesserung
aktionskosten frage/Angebot Maßnahmen der Markt-
koordination
Die Notwendigkeit einer Regulierung von Energieversorgungsunternehmen ist in der Vergangenheit
meist mit dem pauschalen Hinweis auf das Vorliegen eines "natürlichen Monopols" begründet
worden. 147 Mittlerweile jedoch werden die Einzelfunktionen eines (vertikal integrierten) EVU -
Erzeugung, Transport, Verteilung - getrennt betrachtet, und es setzt sich zunehmend die Einsicht durch,
daß lediglich die Transport- und Verteilungsfunktion die Merkmale eines natürlichen Monopols erfüllen.
148 Aus der neoklassischen normativen Theorie der Regulierung kann daher allenfalls die
Notwendigkeit abgeleitet werden, EVU als Verteilungsunternehmen mit einer subadditiven
Kostenstruktur und hohen Marktaustrittsschranken staatlich zu regulieren. Der Regulierungsbedarf, so
147 Vgl. Gröner (Ausnahmebereiche), 1981, S.425; Weber (Wirtschaftsregulierung), 1986, S.100f. mit
einer Fülle weiterer Quellen.
148 So bereits Mitchell/Müller (Regulierung), 1979, S.630; Eickhof (Wettbewerbsordnung), 1986,
S.206f. Vgl. zu den Besonderheiten der Elektrizitätswirtschaft auch Abschnitt 2.2.2.