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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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-29-<br />

("Energiedienstleistungsunternehmen") in der Branche zurückgehen wird. 98 Die potentielle<br />

Verhinderung von Überkapazitäten durch vermeintlich zuverlässigere Bedarfsschätzungen in<br />

geschlossenen Versorgungsgebieten wurde in der Vergangenheit ad absurdum geführt und wird heute<br />

nur noch selten <strong>als</strong> Argument ins Feld geführt. 99<br />

2.2.2.3 Bewertung<br />

Die Frage, ob geschlossene Versorgungsgebiete in der Elektrizitätswirtschaft und damit verbunden eine<br />

wettbewerbliche Sonderstellung der EVU aus Sicherheits- und Kostengründen gerechtfertigt sind, läßt<br />

sich heute nicht mehr eindeutig bejahen.<br />

Bedingt durch technische, ökonomische und politische Entwicklungen sind einige vormalige<br />

Besonderheiten nicht mehr oder nur noch teilweise gegeben:<br />

- Die Stromerzeugung ist heute grundsätzlich wettbewerblich organisierbar, da eine Vielzahl<br />

potentieller Wettbewerber zur Verfügung steht. Großkraftwerke, die früher auf Grund vorhandener<br />

Kostendegressionen bevorzugt wurden und deren Auslastung durch eine wettbewerbliche<br />

Sonderstellung ermöglicht werden sollte, sind heute im Vergleich zu kleineren Kraftwerken<br />

(insbesondere Heiz- und Blockheizkraftwerke) nicht a priori kostengünstiger. Zudem wird ihr Bau<br />

unabhängig von Kostenüberlegungen auf Grund umwelt- und raumordnungspolitischer Restriktionen<br />

zunehmend schwerer durchsetzbar. Allerdings müssen bei einem möglichen Erzeugerwettbewerb die<br />

Fragen beantwortet werden, wie dieser Wettbewerb angesichts eines vermachteten und hoch<br />

konzentrierten Erzeugermarktes eröffnet und organisiert werden soll (Entflechtungsdiskussion), wie<br />

die Risiken verteilt werden sollen und wie dem Umweltschutz in ausreichender Weise Rechnung<br />

getragen werden kann. Darüber hinaus sind die schwierigen Fragen des Stromtransports<br />

(Leitungszugang) und der Durchleitung (Gebühren) zu klären. 100<br />

- Durch die Entwicklung im Erzeugungsbereich bedingt verringern sich die Planungs- und<br />

Ausreifungszeiten für Kraftwerksanlagen, und der zentrale Steuerungs- und Regelungsbedarf sowie<br />

die Notwendigkeit überregionaler Transportnetze nimmt tendenziell ab. Dezentrale Möglichkeiten zur<br />

Beeinflussung der Nachfrageseite tragen zur Flexibilität des Systems bei und verringern die<br />

Reserveansprüche.<br />

- Eine Durchmischung der unterschiedlichen Stromabnehmer mit dem Ziel, ländlichen Gebieten das<br />

gleiche Strompreisniveau wie Ballungsgebieten aus regional- und strukturpolitischen Gründen zu<br />

98 S. dazu auch Kapitel 7.2.1.<br />

99 Vgl. schon Gröner (Ordnung), 1975, S.350, mit einer bissigen Einschätzung. Zur Kapazitätssituation<br />

in der Bundesrepublik s. Kapitel 5.1.2.1.<br />

100 S. dazu auch Abschnitt 2.7.4. Zur amerikanischen Wettbewerbsvariante des Bidding s. Kapitel<br />

4.1.4.1.

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