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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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volkswirtschaftlicher Vergeudung auszugehen wäre. 90<br />

- Ohne Zweifel bestehen bei Investitionen in Stromtransport- und -verteilungsnetze Economies of Scale,<br />

die die Grundlage für ein "natürliches Monopol" 91 bilden. Dies schließt allerdings die<br />

Doppelverlegung einzelner Leitungen (insbesondere im Transportbereich) nicht von vornherein aus<br />

(s.o.) und muß auch nicht generell zu geschlossenen Versorgungsgebieten führen. 92<br />

- Eine gute Durchmischung der Stromnachfrage würde dann für geschlossene Versorgungsgebiete<br />

sprechen, wenn die heutigen Gebiete das Ergebnis eines längerfristigen Optimierungsprozesses wären<br />

und in technischer und ökonomischer Sicht eine "optimale" Einheit bildeten. Dies ist jedoch nicht der<br />

Fall, weil sie nicht "nach dem Kriterium eines 'organischen' Wachstums mit möglichst günstigen<br />

Durchmischungsverhältnissen der Nachfrage, sondern vor allem aufgrund des machtpolitischen<br />

Einflusses der Wegeeigentümer gezogen worden sind...". 93 Darüber hinaus ist das "optimale"<br />

Versorgungsgebiet keine fixe Größe, sondern eine Funktion der technisch-wirtschaftlichen sowie der<br />

nachfragebedingten Veränderungen. 94<br />

- Während Economies of Scale bei der Stromerzeugung früher bereits in Zweifel gezogen wurden, geht<br />

man heute davon aus, daß solche entweder gar nicht mehr bestehen95 oder zumindest bei weitem<br />

nicht ausreichen, um ein natürliches Monopol für EVU und damit geschlossene Versorgungsgebiete<br />

zu begründen. 96<br />

- Die ohne Zweifel hohe Kapitalintensität der Elektrizitätswirtschaft und die Langlebigkeit ihrer<br />

Investitionen kann nicht für die Begründung geschlossener Versorgungsgebiete herangezogen werden,<br />

da andere Branchen (Chemische Industrie, Fahrzeugbau) vergleichsweise kapitalintensiv sind, ohne<br />

daß dort die Einrichtung von Monopolen in Erwägung gezogen würde. 97 Zudem spricht einiges dafür,<br />

daß die Kapitalintensität auf Grund technischer und energiepreislicher Entwicklungen<br />

(Preisgünstigkeit kleinerer Kraftwerke) sowie aktueller Diversifizierungsbemühungen<br />

90 Vgl. Gröner/Smeets (Regulierung), 1988, S.165.<br />

91 S. Abschnitt 2.2.2.1.<br />

92 Vgl. Deregulierungskommission (Marktöffnung), 1991, S.35ff.<br />

93 Gröner (Ordnung), 1975, S.349. Ähnlich auch Emmerich (Ausnahmebereich), 1979, S.81f.<br />

94 Vgl. Deregulierungskommission (Marktöffnung), 1991, S.37f.<br />

95 Vgl. z.B. den Stromgestehungskostenvergleich der Stadtwerke Saarbrücken, der zeigt, daß der<br />

Strom in einem vergleichsweise kleinen Heizkraftwerk kostengünstiger erzeugt werden kann <strong>als</strong> in<br />

konventionellen Großkraftwerken (Klopfleisch (Versorgungskonzept), 1989, S.52).<br />

96 Vgl. Deregulierungskommission (Marktöffnung), 1991, S.35.<br />

97 Vgl. Gröner (Ordnung), 1975, S.344f.; IWG (Marktsteuerung), 1988, S.50f.; Deregulierungskommission<br />

(Marktöffnung), 1991, S.34f.

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