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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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es in der Praxis eine Reihe von Argumenten gibt, die auch in diesen Fällen eine separate EVU-<br />

Regulierung begründen können. Öffentliche Beteiligungen und die Einführung wettbewerblicher<br />

Elemente können eine separate EVU-Regulierung ebenfalls nicht ersetzen, ihre Schwerpunkte und ihre<br />

Intensität aber beeinflussen.<br />

(5) <strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Planning (LCP) ist ein in den USA entwickeltes und dort seit rund 10 Jahren praktiziertes<br />

Unternehmensplanungs- und <strong>Regulierungskonzept</strong>, das u.a. den Anspruch hat, die wirtschaftpolitische<br />

Zielsetzung der Energieeinsparung im Bereich elektrischer Energie zu operationalisieren und sie im Sinne<br />

einer integrierten Ressourcenplanung systematisch und gleichberechtigt gegenüber den<br />

Angebotsressourcen zu berücksichtigen. Makrotheoretisch läßt sich das dahinter stehende Prinzip über<br />

die (langfristigen) Grenzkostenkurven der Strombereitstellung und der Stromeinsparung fundieren, die im<br />

Optimum der Stromnutzung übereinstimmen müssen. Ein vorgebenenes gesellschaftliches<br />

Energiedienstleistungs-Niveau wird dann durch die Kombination einer optimal angepaßten und<br />

ausgelasteten Angebots-Konfiguration (Kraftwerke und Netze) mit einem optimal zusammengestellten<br />

Einspar-Technologiemix befriedigt. Wie zahlreiche Analysen von Markthemmnissen aus Sicht der<br />

Verbraucher gezeigt haben, wird sich das Optimum der Stromnutzung nicht bzw. nicht rasch genug in<br />

konkurrenzgesteuerten Marktprozessen einstellen. Die Hauptgründe dafür liegen in Kenntnismängeln,<br />

Nutzer-/Investor-Problemen und in der Disparität der Wirtschaftlichkeitskalküle von Angebotsakteuren<br />

und Verbrauchern.<br />

(6) Wettbewerbspolitisch besteht die Aufgabe des LCP darin, für einen aus Teilmärkten<br />

zusammengesetzten und bislang ausschließlich durch den Verbraucher integrierten<br />

Energiedienstleistungsmarkt einen funktionsfähigen Substitutionswettbewerb zwischen Energie und<br />

Technologie herzustellen. Es wird davon ausgegangen, daß EVU in ihrer Funktion <strong>als</strong> Stromverteiler<br />

besonders geeignete Akteure sind, diesen märkteübergreifenden Abwägungsprozeß durchzuführen und<br />

die Teilmärkte zu integrieren. EVU, die ihre Unternehmensaufgabe im Einklang mit dem LCP-Konzept<br />

definieren, verändern ihren Unternehmenstypus und wandeln sich zu einem Energiedienstleistungsunternehmen<br />

(EDU), dessen Ziel in der volkswirtschaftlich effizienten sowie ökologisch und sozial<br />

verträglichen Befriedigung des Bedarfs an nachgefragten Energiedienstleistungen besteht. Die<br />

Aufwendungen, die dem EDU für seine Integrationsleistung entstehen, sind dann Teil seines<br />

Unternehmensauftrages und damit bei der Strompreisgenehmigung zu berücksichtigen. Hierin liegt der<br />

Anknüpfungspunkt für LCP <strong>als</strong> <strong>Regulierungskonzept</strong>.<br />

(7) LCP ist allerdings nicht nur ein Konzept zur Verbesserung der gesellschaftlichen<br />

Ressourcenallokation und zur Integration von Teilmärkten, sondern auch ein politisch-institutioneller<br />

Lernprozeß, der eine sukzessive Verbesserung der Planungsgrundlagen und Rahmenbedingungen der<br />

EVU sowie ein besseres Verständnis für die Interessen der an diesem Prozeß Beteiligten ermöglichen<br />

soll. LCP bietet zudem die Möglichkeit, ein breites Spektrum an Kosten-Nutzenüberlegungen qualitativ

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