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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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ihnen angelegten Anreizstrukturen. Insbesondere für die Bundesrepublik gilt es dabei, eine Lücke zu<br />

füllen, die in der Literatur schon häufig beklagt wurde. 43<br />

Das Zielsystem des Institutionalismus unterscheidet sich vom neoklassischen Zielsystem dahingehend,<br />

daß es nicht eindimensional auf eine abstrakte ökonomische Effizienz fixiert ist, sondern eine Reihe<br />

zusätzlicher gesellschaftlicher und wirtschaftspolitischer Ziele gleichrangig verfolgt. Eine wichtige<br />

Aufgabe dieser Untersuchung besteht demnach darin, Regulierung <strong>als</strong> ein ökonomisches Instrumentarium<br />

zur Verfolgung mehrdimensionaler Zielsetzungen zu identifizieren und daraus ein Regulierungsleitbild<br />

für die Elektrizitätswirtschaft abzuleiten.<br />

Die Fundierung des <strong>Least</strong> <strong>Cost</strong>-Planning-Konzeptes zur Operationalisierung des Ziels Energiesparen folgt<br />

zunächst der neoklassischen Allokationstheorie und damit dem herkömmlichen Effizienzkriterium. Seine<br />

institutionelle Umsetzung und seine konkrete Ausgestaltung jedoch orientieren sich an einem breiteren<br />

Spektrum gesellschaftlicher Zielsetzungen, die im einzelnen abgeleitet und begründet werden.<br />

Auf der Grundlage der empirischen Analyse und eines im wesentlichen institutionalistisch begründeten<br />

Regulierungsleitbildes versucht die vorliegende Untersuchung dann, Kriterien und Ansatzpunkte für die<br />

Integration des LCP-Konzeptes in das bundesdeutsche Regulierungssystem zu entwickeln, die sich aus<br />

den amerikanischen Integrationserfahrungen ableiten lassen.<br />

1.3 Abgrenzung der Fragestellung und Aufbau der<br />

Untersuchung<br />

Das Konzept des <strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Planning hat seinen Ursprung in einer Weiterentwicklung der traditionellen<br />

Unternehmensplanung der Energieversorgungsunternehmen. Unter einer betriebswirtschaftlichen<br />

Perspektive ist es für EVU in bestimmten Situationen durchaus rational, die Stromnachfrage zu begrenzen<br />

oder zumindest zu verlagern ("Last-Management") und dadurch das unternehmerische Handlungsfeld zu<br />

erweitern. LCP <strong>als</strong> <strong>Regulierungskonzept</strong> löst sich von dieser EVU-Perspektive und beurteilt<br />

Energiesparaktivitäten der EVU ausschließlich aus einer gesamtwirtschaftlichen Perspektive. Die<br />

relevante Fragestellung lautet dann nicht mehr, wann Energiesparen unter heutigen Rahmenbedingungen<br />

für EVU sinnvoll ist, sondern vielmehr, in welchem Umfang es volkswirtschaftlich erwünscht ist und wie<br />

die Rahmenbedingungen angepaßt werden müssen, damit die EVU entsprechende Aktivitäten entfalten.<br />

Im Rahmen dieser Untersuchung soll nur am Rande darauf eingegangen werden, wie sich das Verhältnis<br />

von <strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Planning zu den Reformvorstellungen einer deregulierten Elektrizitätswirtschaft darstellen<br />

könnte. 44 Die Symbiose der beiden derzeit wohl relevantesten Reformströmungen ist m.E. erst dann<br />

fundiert möglich, wenn das LCP-Konzept in Bezug auf das bestehende Regulierungssystem einmal<br />

43 Vgl. Stumpf (Staatliche Lenkung), 1979, S.289; Bücker (Niedersachsen), 1985, S.222.<br />

44 Ein wissenschaftliches Interesse an einer solchen Untersuchung bekundet z.B. UNIPEDE (<strong>Least</strong>-<br />

<strong>Cost</strong> Planning), 1992, S.3.

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