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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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jedoch dürfte sich ein solcher Index keinesfalls auf die (spezifischen) Preise beziehen, sondern auf die<br />

Gesamtkosten, die dem EVU bei der Befriedigung des Bedarfs an Energiedienstleistungen aller<br />

Verbraucher im Versorgungsgebiet entstehen. Vorstellbar wäre beispielsweise ein Index, der die dem<br />

EVU zu erstattenden betriebsnotwendigen Kosten pro Kunde über einen Zeitraum von 3-5 Jahren<br />

dynamisiert, wobei das Abwälzungsprocedere dieser Kosten auf die Kunden gesondert zu regeln ist.<br />

Voraussetzung dafür wäre jedoch die vorherige Festlegung eines Kostenbetrages pro Kunde sowie<br />

eine Einschätzung darüber, wie sich beispielsweise die Bevölkerungszahl im Versorgungsgebiet und<br />

die Geräteausstattung der einzelnen Kunden entwickelt. Überlegungen über die konkrete<br />

Ausgestaltung eines solchen Index und seiner Bemessungsgrundlage können an dieser Stelle jedoch<br />

nicht weiter vertieft werden (s. dazu auch Kapitel 6.3).<br />

- Verkleinerung des Adressatenkreises<br />

Es wäre zu überlegen, inwieweit rein kommunale EVU (Eigenbetriebe bzw. Eigengesellschaften),<br />

deren Geschäftspolitik im Prinzip von den Kommunalparlamenten kontrolliert werden kann und deren<br />

Satzungen von demokratischen Mehrheiten gestaltbar sind, mittelfristig von der staatlichen Strompreis-<br />

und Kartellaufsicht ausgenommen bzw. einem vereinfachten Rechenschaftsprocedere<br />

unterworfen werden können. In den USA jedenfalls, wo Stadtwerke nur in Ausnahmefällen der<br />

Regulierung unterliegen (vgl. Kapitel 4.2.2.3), hat diese Regelung offensichtlich bislang zu keinen<br />

größeren Beanstandungen seitens der Verbraucher geführt.<br />

Letztendlich jedoch wird an einer erheblichen Aufstockung der personellen und finanziellen Ausstattung<br />

der Aufsichtsbehörden kein Weg vorbeiführen, wenn das elektrizitätswirtschaftliche Wettbewerbskonzept<br />

des <strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Planning in der Bundesrepublik umfassend praktiziert werden soll. Die Kosten, die der<br />

Gesellschaft durch den Aufbau eines entsprechenden Regulierungssystems entstehen, sind jedoch<br />

denjenigen Kosten gegenüberzustellen, die entstehen, wenn der Bereich der Elektrizitätsversorgung<br />

weiterhin nur sehr rudimentär reguliert wird und sich weitgehend selbst überlassen bleibt. Angesichts der<br />

enormen Fehlinvestitionen in der Vergangenheit, der bestehenden erheblichen "Effizienzlücke" und der<br />

drohenden Gefahr einer weltweiten Klimakatastrophe dürfte sich der Aufbau eines solchen<br />

Regulierungssystems <strong>als</strong> eine äußerst kosteneffektive Investition herausstellen.

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