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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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-354-<br />

verbundene Bundestarifordnung Elektrizität. 1087<br />

Entsprechende Vorstöße in diese Richtung unternahmen letztmalig im Jahr 1990 die SPD und die<br />

GRÜNEN, deren Gesetzentwürfe jedoch seinerzeit keine Mehrheit im Bundestag fanden. 1088<br />

Die aktuelle Diskussion (Frühjahr 1993) über die Novellierung des EnWG ist geprägt von<br />

wettbewerblichen Überlegungen. Bei genauerem Hinsehen jedoch zielt bislang keiner der relevanten<br />

Vorschläge auf die Abschaffung geschlossener Versorgungsgebiete für Tarifkunden und damit auf die<br />

Abschaffung der Tarifaufsicht. 1089<br />

In dem von der Umweltministerkonferenz am 5./6. Mai 1993 zur Kenntnis genommenen Bericht des<br />

Arbeitskreises "Energie und Umwelt" über Möglichkeiten zur nationalen Umsetzung des EG-<br />

Richtlinienvorschlages zum Elektrizitätsbinnenmarkt und dessen Umweltauswirkungen beispielsweise<br />

heißt es:<br />

"Im Interesse einer sparsamen, rationellen und ressourcenschonenden Energieversorgung<br />

durch regionale und lokale Verteiler-EVU ist sicherzustellen, daß ... eine Aufsicht über<br />

Preise und Tarife die kostengerechte und wirtschaftliche Versorgung der vom<br />

Verteilungsunternehmen versorgten Verbrauchergruppen gewährleistet, dabei aber auch<br />

das Ziel des ressourcenschonenden Umgangs mit Energie ... berücksichtigt." 1090<br />

Daher erscheint die Forderung nach der gesetzlichen Verankerung einer LCP-, wettbewerbs- und<br />

risikoorientierten Regulierung zumindest für den Bereich der Tarifkunden keinesfalls unrealistisch,<br />

sondern sie ist <strong>als</strong> komplementäre Forderung zu den Bestrebungen zu sehen, im Bereich der<br />

Stromerzeugung und der Versorgung von Großkunden zu wettbewerblicheren Strukturen zu kommen.<br />

Unterstützung scheint dieser Gedanke auch auf EG-Ebene zu finden, wo im Rahmen eines<br />

Förderprogramms über fünf Jahre hinweg LCP-Programme in den Mitgliedsstaaten mit insgesamt 70<br />

Mio. DM gefördert werden und wo an einer LCP-Richtlinie gearbeitet wird. 1091<br />

Ein Indiz für die politische Durchsetzbarkeit dieser Linie mag auch die Position des französischen<br />

Staatskonzerns EDF sein, der zu den größten Stromversorgern in Europa gehört. Ihrer Abteilung<br />

Methodenfragen zumindest erscheint "der Gedanke eines marktgesteuerten Wettbewerbs auf<br />

Erzeugungsebene, der keine Regulierung erfordert, ... <strong>als</strong> Illusion". 1092 Sie sieht vielmehr die<br />

Notwendigkeit,<br />

"Leistungs- und Innovationsanreize durch Einführung oder Verstärkung eines regulierten<br />

Wettbewerbs ... wie auch durch Verbesserung der Anreizqualität der Regulierungen und<br />

1087 So auch Bauerschmidt (<strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Planning), 1991, S.224.<br />

1088 Zum LCP-Charakter dieser Gesetzentwürfe vgl. Leprich (<strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Planning), 1991, S.72-74.<br />

1089 Vgl. Cronenberg (Energierechtsreform), 1991; AG Energie und Umwelt<br />

(Elektrizitätsbinnenmarkt), 1993.<br />

1090 AG Energie und Umwelt (Elektrizitätsbinnenmarkt), 1993, S.39/40.<br />

1091 Vgl. Colling (Förderprogramme), 1993, S.8.<br />

1092 Lederer/Bouttes (Elektrizitätsmonopol), 1991, S.228.

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