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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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-346-<br />

Nachteile des Verfahrens:<br />

* Die Anwendung des Verfahrens setzt eine vorherige intensive Diskussion über die einzelnen<br />

Testverfahren und die Festlegung der Parameter voraus.<br />

* Die Akzeptanz für Prämienprogramme und Direktinvestitionen seitens des EVU könnte<br />

darunter leiden, daß diese Kosten nicht in die Ermittlung des Nettonutzens einfließen (nach<br />

Total Resource <strong>Cost</strong> Test).<br />

* Die zusätzlichen Teilnehmerkosten lassen sich i.d.R. nur schwer ermitteln.<br />

Von allen drei vorgestellten Anreizprogrammen belohnt der Shared-Savings-Anreiz effizient<br />

durchgeführte und erfolgreiche Einspar- und Substitutionsprogramme am stärksten. Nicht zuletzt aus<br />

diesem Grund findet er in den USA mehr und mehr Verbreitung (vgl. Kapitel 6.2.3.2). Allerdings wird er<br />

i.d.R. nur dort angewendet, wo schon vielfältige Erfahrungen mit LCP-Aktivitäten vorliegen und die<br />

Parameter einigermaßen belastbar abgeschätzt werden können. In der Bundesrepublik erscheint er<br />

deshalb zur Zeit noch nicht praktikabel.<br />

7.3.1.4 Zur Wirkung einer Anreizregulierung<br />

Sämtliche Elemente einer Anreizregulierung im Rahmen der Strompreisaufsicht führen zu einer<br />

Erhöhung der Stromtarife. Diese Erhöhung ist in Anbetracht der gesamten Kosten- und Erlöslage des<br />

EVU unter Beachtung einer elektrizitätswirtschaftlich rationellen Betriebsführung zwar erforderlich und<br />

aus Verbrauchersicht sogar wünschenswert ("niedrige Rechnungen statt niedrige Preise"), stößt aber u.U.<br />

auf eine Reihe von Problemen, die einer tatsächlichen Inanspruchnahme der Anreizregulierung durch die<br />

EVU entgegenstehen:<br />

- Die EVU sehen derzeit keine Veranlassung, den Kontakt zur Strompreisaufsicht über das bestehende<br />

Maß hinaus zu intensivieren, da ihre Gewinnsituation durchaus zufriedenstellend ist und sie sich von<br />

der Anreizregulierung keine Gewinnverbesserung erwarten.<br />

- Erzeuger-EVU haben kein Interesse, ihr betriebsnotwendiges Kapital für die Stromversorgung mit<br />

Hilfe von Einspar- und Substitutionsprogrammen zurückzuschrumpfen, solange dieses Kapital über<br />

die betriebsübliche Lebensdauer sicher verzinst wird und daher eine entsprechende Sicherheit für die<br />

Aufnahme neuen Kapit<strong>als</strong> bietet.<br />

- Verbund- und Regionale EVU werben mit niedrigen Strompreisen für die Übernahme neuer bzw. den<br />

Erhalt der vorhandenen Versorgungsgebiete. Sie befürchten, bei der Durchführung von LCP-<br />

Programmen in Verbindung mit einer Anreizregulierung ihre Wettbewerbschancen mittelfristig zu<br />

verschlechtern.<br />

- Kommunale EVU orientieren sich in ihrer Tarifgestaltung häufig an den benachbarten regionalen<br />

EVU. Liegen deren Tarife bereits niedriger, ist eine zusätzliche Tarifanhebung kommunalpolitisch nur

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