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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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-345-<br />

a) Einstellung der Einsparinvestitionen in das betriebsnotwendige Vermögen (Ratebasing) und Extra-<br />

Verzinsung<br />

Derjenige Teil der LCP-Programmkosten, der aktiviert und in das betriebsnotwendige Kapital des<br />

EVU eingestellt wird, wird mit einem höheren Zinssatz <strong>als</strong> das sonstige betriebsnotwendige Kapital<br />

verzinst ("LCP-Bonus" 1075 ).<br />

Der Vorteil des Verfahrens liegt in seiner einfachen Umsetzung. Zudem wird das betriebsnotwendige<br />

Kapital der EVU zumindest gegenüber der Preisaufsicht stabilisiert, auch wenn dies für den<br />

Kapitalmarkt keine größere Rolle spielt. Von Nachtteil erscheint ein möglicher Anreiz für EVU,<br />

möglichst teure und ineffiziente Einsparprogramme durchzuführen ("Averch-Johnson-Effekt" für die<br />

Nachfrageseite).<br />

b) Bonus für jede eingesparte Kilowattstunde<br />

Bei diesem Verfahren wird zunächst unterstellt, daß noch kein Ausgleichskonto eingerichtet wurde<br />

und nur eine programmspezifische Entkopplung stattfindet. Über entgangene Deckungsbeiträge<br />

hinaus wird <strong>als</strong> Anreiz ein zusätzlicher Bonus für jede eingesparte Kilowattstunde gewährt. Die Höhe<br />

des Bonus könnte sich z.B. an den durchschnittlichen Emissionsvermeidungskosten des jeweiligen<br />

Kraftwerksparks orientieren oder aber einfach pauschal festgelegt werden.<br />

Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in seinem geringen Mehraufwand gegenüber den ohnehin zu<br />

ermittelnden entgangenen Deckungsbeiträgen. Von Nachteil ist, daß die Abschätzung der durch die<br />

Programme tatsächlich erreichbaren Einsparung ein noch größeres Gewicht erhält, was insbesondere<br />

in einer Anfangsphase, wo entsprechende Programmerfahrungen nicht vorliegen, zu überhöhten bzw.<br />

zu nicht ausreichenden Anreizen führen kann.<br />

c) Shared Savings-Ansatz<br />

Bei diesem Ansatz wird der gesellschaftliche Nettonutzen, der bei der Durchführung von LCP-<br />

Programmen entsteht, zwischen den Stromkunden und dem EVU in einem bestimmten Verhältnis<br />

aufgeteilt. Der Nettonutzen ist definiert <strong>als</strong> Barwert der Nutzen-Kosten-Differenz des Programms,<br />

wobei <strong>als</strong> Diskontierungsfaktor der kalkulatorische Zinssatz des EVU angesetzt wird (vgl. dazu<br />

ausführlich Kapitel 6.2.3.2).<br />

Vorteile des Verfahrens:<br />

* Das Verfahren ist theoretisch bestechend und befindet sich im Einklang mit dem LCP-Ansatz.<br />

* Der Anreiz zur Minimierung der Programmkosten des EVU ist ebenso wie der Anreiz zur<br />

Minimierung der Kosten beim Teilnehmer im Verfahren angelegt.<br />

* Es besteht ein Anreiz für EVU, die langfristig vermiedenen Kosten möglichst genau<br />

abzuschätzen.<br />

1075 In Nordrhein-Westfalen beispielsweise soll in Zukunft ein Bonus in Höhe von 1-2% auf alle<br />

aktivierten LCP-Programmkosten gewährt werden (Pers. Auskunft vom Preisreferenten Dr.<br />

Schulte Janson am 2. Juni 1993).

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