Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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Festlegung der Parameter
Wie bei der Programmbeschreibung bereits angedeutet, müßten vor der Durchführung des Programms
eine Reihe von Parametern abgeschätzt bzw. festgelegt werden. Im einzelnen handelt es sich um folgende
Größen:
a) jährliche Einsparung pro Gerät
b) durchschnittliche Lebensdauer des Gerätes
c) zusätzliche Teilnehmerkosten
d) geschätzte Teilnahmerate am Programm
e) Prozentsatz der Mitnehmer
f) sonstige Verhaltensänderungseffekte
g) vermiedene Kosten des EVU
Während sich die Größen a) bis c) über Schätzungen bzw. empirisch relativ sicher ermitteln lassen, bedarf
es zur Abschätzung der Größen d) bis f) konkreter Programmerfahrungen, um belastbare Werte zu
gewinnen. Die schwierigste Aufgabe besteht in der Festlegung der vermiedenen Kosten des EVU, da es
sich hier um die langfristig vermiedenen Systemgrenzkosten des EVU handeln soll. Während in den USA
komplexe Computerprogramme heute in der Lage sind, diese Kosten einigermaßen belastbar
abzuschätzen, 1063 stehen die EVU in der Bundesrepublik hier erst am Anfang. Zu überlegen wäre daher
vorerst eine pragmatische Festlegung des Wertes, der auf den Erzeugungskosten eines neuen Kraftwerks
basiert und prozentuale Aufschläge auf Grund vermiedener Transport-, Verteilungs- und Umweltkosten
vorsieht. 1064 Dies wäre jedoch eine typische Fragestellung für einen "runden Tisch", an dem neben den
EVU und der Preisaufsicht auch Interessenverbände und Wissenschaftler sitzen und Vorschläge
unterbreiten könnten (vgl. Abschnitt 7.3.3).
Exkursende
zu c) "Anerkennungsverfahren"
Die Anerkennung der mit LCP-Aktivitäten verbundenen Kosten bedeutet grundsätzlich die aufsichtlich
garantierte Abwälzbarkeit dieser Kosten auf die Stromtarife. Dadurch erfolgt eine Gleichstellung
gegenüber den Kosten der Stromerzeugung und -verteilung. Ob das EVU diese Kosten tatsächlich auf
die Strompreise abwälzt, hängt
1063 Vgl. z.B. PG&E (Partnership Auction), 1991, Appendix E.
1064 Vgl. die Praxis des Northwest Power Planning Councils in den USA, der die vermiedenen
Kosten mit den spezifischen Kosten eines neuen Kohlekraftwerks plus einem Aufschlag von 10%
ansetzte. Dieser Aufschlag sollte einerseits den eingesparten Transportverlusten, andererseits der
umweltpolitischen Vorteilhaftigkeit von Einsparinvestitionen Rechnung tragen. Vgl. NWPPC
(Power Plan), 1986, Vol.I., S.3-6.