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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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Personal einstellen bzw. Schulungsprogramme für vorhandenes Personal entwickeln und anbieten; sie<br />

müßten die Datengrundlagen für die erfolgreiche Durchführung dieser Programme schaffen, und sie<br />

müßten Erfahrungen mit Hilfe von Pilotprogrammen sammeln, um die mit der Erschließung von<br />

Einsparpotentialen verbundenen Unsicherheiten (Umsetzungskosten, Teilnahmeraten etc.) einschätzen<br />

und bewältigen zu können. Viele EVU scheuen diesen Aufwand, weil ihnen bislang keine eindeutige<br />

Perspektive im LCP-Bereich geboten wird.<br />

Gezielte Einspar- und Substitutionsprogramme, die über das übliche Beratungsangebot hinausgehen,<br />

werden daher augenblicklich in der Bundesrepublik nur dann von den EVU durchgeführt werden, wenn<br />

- durch die Einsparung der Lastverlauf des EVU günstig beeinflußt wird<br />

- insbesondere öffentliche EVU das Ziel des Umweltschutzes über ihre reinen Geschäftsinteressen<br />

stellen<br />

- die (Preis-)Aufsicht das Ziel eines sparsamen und rationellen Umgangs mit Energie aus politischen<br />

Gründen verbal unterstützt und die EVU das Verhältnis zur Aufsicht nicht verschlechtern wollen<br />

- dem schlechten Image in der Öffentlichkeit entgegengewirkt werden soll.<br />

b) Situation bei ausgelasteten Kapazitäten<br />

In dieser Situation sind alle Einspar- und Substitutionsprogramme einzelwirtschaftlich sinnvoll, deren<br />

durchschnittliche Kosten beim EVU unter den (finanzmathematischen) Durchschnittskosten eines neuen<br />

Kraftwerkes und/oder einer neuen Stromleitung liegen. Bei volkswirtschaftlicher Betrachtung besteht kein<br />

Unterschied zur Situation mit Überkapazitäten.<br />

Unter den gegebenen Bedingungen - insbesondere auf Grund der Praxis von Investitions- und<br />

Preisaufsicht - ist es für das EVU hingegen betriebswirtschaftlich rational, den in Zukunft durch die<br />

bestehenden Anlagen nicht mehr abdeckbaren Bedarf durch den Bau eines möglichst kapitalintensiven<br />

Kraftwerks zu sichern, da auf diese Weise die Höhe des betriebsnotwendigen Kapit<strong>als</strong> maximiert wird.<br />

Das EVU wird seine Investitionsentscheidung i.d.R. <strong>als</strong>o zugunsten des kostengünstigsten<br />

Großkraftwerks treffen1032 und sich unter Bezug auf die "Versorgungssicherheit" am oberen Rand einer<br />

Bedarfsprognose orientieren. LCP-Programme und/oder eine Vielzahl kleinerer Erzeugungsanlagen (z.B.<br />

Heiz- und Blockheizkraftwerke) werden <strong>als</strong> Beschaffungsalternativen nicht in Erwägung gezogen.<br />

Als Fazit läßt sich festhalten, daß die Erzeuger-EVU in der derzeitigen Situation, in der Überkapazitäten<br />

bestehen, aber auch bei ausgelasteten Kapazitäten nur in Ausnahmefällen ein betriebswirtschaftlich<br />

begründbares Interesse an Einspar- und Substitutionsprogrammen haben. Die Ankurbelung des Absatzes<br />

zum Abbau der Überkapazitäten und zum Hineinwachsen in neuen Bedarf ist aus ihrer Sichtweise<br />

rational. Einzel- bzw. volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Interessen klaffen weit aus-<br />

1032 Voraussetzung dafür ist allerdings eine Standortgenehmigung, die zunehmend schwieriger zu<br />

bekommen ist und mit vielen Auflagen insbesondere im Hinblick auf den Umwelt-, Natur- und<br />

Landschaftsschutz verknüpft ist.

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