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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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In mehreren aktiven <strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Planning-Bundesstaaten wird die Einführung eines ERAM kalifornischer<br />

Prägung bereits praktiziert oder zunehmend stärker in Erwägung gezogen. Aber offenbar stellen die<br />

entgangenen Deckungsbeiträge nicht für alle EVU ein Problem dar: So sahen weder die EVU in<br />

Wisconsin noch die in Illinois die Notwendigkeit für die Einführung eines ERAM, 962 und auch die New<br />

Yorker EVU Consolidated Edison, Niagara Mohawk und Orange & Rockland hatten zunächst erhebliche<br />

Vorbehalte gegen seine Einführung in New York. 963<br />

Die Gründe dafür waren vielfältiger Natur und meist nur aus der spezifischen Regulierungspraxis des<br />

jeweiligen Bundesstaates heraus zu verstehen. So findet in Wisconsin beispielsweise ein jährliches<br />

Strompreisgenehmigungsverfahren für alle EVU statt, und darüber hinaus bestehen positive finanzielle<br />

Anreize für die EVU, LCP-Programme durchzuführen (s.u.). Zudem ist die Aufsicht in Wisconsin auch<br />

bekannt für eine konsequent einsparorientierte Haltung, was die Politik der EVU ganz wesentlich<br />

beeinflußt. Generell befürchten die EVU eine Reduzierung der Eigenkapitalverzinsung seitens der<br />

Aufsicht, da sich mit ERAM das Unternehmensrisiko verringert und dadurch die Interessenvertreter der<br />

Verbraucher auf eine solche Reduzierung drängen könnten.<br />

6.2.3 Positive Anreizprogramme<br />

Sowohl die verläßliche und zügige Erstattung der Einsparkosten <strong>als</strong> auch die Entkopplung von<br />

Stromabsatz und Erlösen dient letztlich nur dazu, die wichtigsten finanziellen Negativanreize für die<br />

Durchführung von LCP-Programmen seitens der EVU aufzuheben. Aber darüber hinaus gibt es - wie<br />

bereits angedeutet - noch weitere Punkte, die die Zurückhaltung der EVU gegenüber solchen<br />

Programmen begründen (vgl. Abschnitt 6.1).<br />

Daher gingen und gehen immer mehr Bundesstaaten dazu über, den EVU positive Anreize und<br />

zusätzliche Profitmöglichkeiten einzuräumen, um die bestehende Zurückhaltung gegenüber<br />

Einsparprogrammen und damit gegenüber LCP zu überwinden.<br />

Im folgenden sollen die wichtigsten in den USA praktizierten Ansätze ("DSM Incentives") vorgestellt<br />

werden. Sie lassen sich grob drei Kategorien von positiven Anreizprogrammen zuordnen:<br />

1. Gewährung einer zusätzlichen Verzinsung<br />

Innerhalb dieser Kategorie von Anreizprogrammen sind folgende Ansätze zu finden:<br />

* Zusätzliche Verzinsung der kapitalisierten Kosten von LCP-Programmen<br />

* Zusätzliche Verzinsung des Eigenkapitalanteils am betriebsnotwendigen Vermögen.<br />

2. Shared-Savings-Programme<br />

Bei diesem Ansatz wird der sogenannte Nettonutzen, der bei der Durchführung von LCP-Programmen<br />

entsteht (Net Resource Value), zwischen den Stromkunden und dem EVU in einem bestimmten<br />

962 Vgl. Kihm (Mechanisms), 1990, S.16 und 18.<br />

963 Vgl. Orange & Rockland (Comments), 1990; vgl. auch Niagara Mohawk Power Corporation<br />

(Comments), 1990.

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