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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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-288-<br />

Um der Befürchtung zu begegnen, daß durch einen Entkopplungsmechanismus wie ERAM die Qualität<br />

des Kundenservice leiden könnte (s.o.), wurde ein zusätzliches Anreizprogramm eingeführt. Das mit<br />

"Customer Service Incentives" bezeichnete Programm ermöglicht es dem EVU, eine zusätzliche<br />

Verzinsung seines Eigenkapit<strong>als</strong> um maximal 0,16% zu erreichen, wenn verschiedene Service-Standards,<br />

die mit Hilfe eines Punktsystems bewertet werden, erfüllt worden sind. Gelingt dies nicht befriedigend,<br />

kann dem EVU die Eigenkapitalverzinsung um bis zu 0,16% reduziert werden. 954<br />

6.2.2.3 Revenue Per Customer (RPC)-Ansatz in Oregon<br />

Im April 1991 genehmigte die Washington Utilities and Transportation Commission dem EVU Puget<br />

Sound Power & Light Company eine Vorgehensweise, die ebenfalls zum Ziel hat, die Erlöse des<br />

Unternehmens vom Absatz zu entkoppeln: den Revenue Per Customer-Ansatz.<br />

RPC wird <strong>als</strong> Experiment angesehen und besteht aus zwei Komponenten: 955<br />

- Das EVU erhebt pro Kunde eine Basis-Komponente (base component), die die Nicht-Brennstoffkosten<br />

enthält (Investitionskosten für Kraftwerke und Netze, Personalkosten, Gebäude etc.). Diese<br />

Komponente wird beim Strompreisgenehmigungsverfahren ermittelt, indem die Basiskosten durch die<br />

Anzahl der Kunden geteilt wird. Die Höhe dieser Komponente pro Kunde bleibt zwischen den Genehmigungsverfahren<br />

konstant. Jährliche Anpassungen jedoch gleichen die Differenz zwischen den von<br />

der Aufsicht insgesamt genehmigten Erlösen und dem Produkt aus den genehmigten Erlösen pro<br />

Kunde und der (durchschnittlichen) Anzahl der Kunden aus. Falls sich <strong>als</strong>o die Anzahl der Kunden<br />

verringert, kann das EVU im nächsten Jahr einen Zuschlag (surcharge) erheben, im anderen Fall muß<br />

es eine Rückvergütung (refund) geben.<br />

- Die sogenannte "Ressourcen-Komponente" (resource component) enthält die Brennstoff-, laufenden<br />

Unterhaltungs- und Strombezugskosten sowie die Kosten für LCP-Programme. Jährliche<br />

Anpassungen sorgen dafür, daß das EVU sämtliche anfallenden Kosten erstattet bekommt.<br />

Der Hauptvorteil des Verfahrens wird darin gesehen, daß das EVU einen Anreiz erhält, die Basiskomponente<br />

pro Kunde durch Erhöhung der Ressourcenkomponente zu reduzieren, da es auf diese Weise<br />

einen Extraprofit erwirtschaftet. Zudem führen Einsparaktivitäten in keinem Fall zu Erlösausfällen, da die<br />

genehmigten Erlöse pro Kunde konstant gehalten werden. Auch führt eine steigende Anzahl von Kunden<br />

zu Extraprofiten, da die jährliche Anpassung der Differenz in den Erlösen aus den Basiskosten von der<br />

durchschnittlichen Kundenzahl in diesem Zeitraum ausgeht.<br />

Wie die konkrete Tarifgestaltung von Puget aussehen wird, ist noch nicht dokumentiert. Fest steht nur,<br />

daß man weiterhin Preise für Kilowattstunden in Rechnung stellen will. 956 Seit Oktober 1991 kann Puget<br />

954 Ebenda, S.21.<br />

955 Vgl. Eachus (Energy Efficiency), 1991, S.227-229.<br />

956 Vgl. Harrison (Tail Fin), 1991, S.12.

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