Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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Wenn nicht alles täuscht, ist der Beschränkung auf vermeintlich neutrale betriebswirtschaftliche
Grundsätze bei der Strompreisgenehmigung durch dieses Urteil die Grundlage entzogen. 878
Ausgelöst durch eine Änderung der LSP879 überlegen die Preisreferenten der Länder zur Zeit (Frühjahr
1993), die Abschreibungen in Zukunft nur noch auf die tatsächlichen Anschaffungs-/Herstellungskosten
zu genehmigen und den Inflationsausgleich über die Verzinsung des bnK zu ermöglichen. Eine solche
Regelung wäre ein großer Schritt hin zu einer Rentabilitätsregulierung nach amerikanischem Vorbild.
5.2.2.4 Die Praxis der Preisaufsicht am Beispiel Nordrhein-Westfalens
In NRW gibt es seit einigen Jahren einen eigenen Erhebungsbogen, der in seiner Detailliertheit über den
K-Bogen hinausgeht und ständig weiterentwickelt wird. Er enthält ca. 300 technische und wirtschaftliche
Daten des Unternehmens für jeweils drei aufeinanderfolgende Geschäftsjahre. 880 .
Außerdem gibt es in NRW seit 1987 keine Erstreckungsgenehmigungen mehr, nachdem ein Urteil des
Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen vom 5. April 1984 diese als rechtlich problematisch einstufte. 881
In NRW werden ca. 100 EVU auf der Grundlage des NRW-Erhebungsbogens kontrolliert. Sie sind nach
der Höhe ihrer Umsätze zu insgesamt acht Größenklassen
878 Zur "harten" betriebswirtschaftlichen Sicht der Strompreisaufsicht vgl. Kern (Preisaufsicht), 1983;
Schmitt/Düngen/Bergschneider (Bewertungsprobleme), 1990.
879 VO PR Nr.1/89 v. 13. Juni 1989.
880 Für das zurückliegende, das aktuelle und das kommende Geschäftsjahr.
881 Vgl. dazu mit gleicher Aussage das Urteil des OVG Münster vom 9. Dezember 1985, dokumentiert
und kommentiert bei Studentkowski (Preisrecht), 1986, S.145-150.