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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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-247-<br />

Bruttostromverbrauch mit 76,3 TWh lediglich 17% des Verbrauchs in den alten Bundesländern. 843<br />

Die Stromerzeugung stützt sich zu über 90% auf Braunkohle, die in zwei heimischen<br />

Braunkohlenrevieren im Tagebau abgebaut wird. Den Rest steuern Erdgas-, Öl-, Wasser- und sonstige<br />

Kraftwerke bei. Die installierte Kraftwerksleistung der öffentlichen Versorgung beträgt nach dem<br />

Abschalten der Atomkraftwerke in Greifswald nur noch rund 17.000 MW.<br />

Mit der Unterzeichnung des Stromvertrags am 22. August 1990 zwischen der damaligen Regierung der<br />

DDR und den drei westdeutschen Verbund-EVU RWE, PreussenElektra und Bayernwerk ist die<br />

westliche Struktur der Elektrizitätswirtschaft im wesentlichen auf die neuen Bundesländer übertragen<br />

worden. 844 Ein Verbundunternehmen (Vereinigte Energiewerke AG), an dem RWE (26%),<br />

PreussenElektra (26%) und Bayernwerk (23%) zu 75% beteiligt sind (der restliche Anteil liegt bei den<br />

übrigen Verbund-EVU), besitzt das Hochspannungsnetz und die Braunkohlenkraftwerke. 845 15<br />

Regionalversorger haben die Versorgungsfläche mit Hilfe von Demarkationsverträgen unter sich<br />

aufgeteilt und besitzen das Mittelspannungsnetz und große Teile des Niederspannungsnetzes. An ihnen<br />

sind die westdeutschen Verbund-EVU ebenfalls mehrheitlich beteiligt. Auf lokaler Ebene werden nach<br />

Beilegung des 1992 noch nicht abgeschlossenen Verfassungsstreites in Zukunft neben den<br />

Regionalversorgern verstärkt Stadtwerke für die Stromversorgung zuständig sein, da eine Reihe von<br />

Stadtwerksgründungen zu erwarten ist.<br />

Exkursende<br />

5.1.3 Ausblick auf die Entwicklung der bundesdeutschen Elektrizitätswirtschaft in den 90er<br />

Jahren<br />

Wie in der Einleitung dieser Untersuchung bereits ausgeführt, steht die bundesdeutsche<br />

Elektrizitätswirtschaft vor einer Vielzahl neuer Herausforderungen, von denen die Ziele des<br />

Umweltschutzes und die Einführung wettbewerblicher Elemente die gravierendsten sein dürften.<br />

Da die Zeiten großer Verbrauchszuwächse der Vergangenheit angehören und der bundesdeutsche<br />

Kraftwerkspark immer noch durch große Überkapazitäten gekennzeichnet ist, gehört die Sicherung der<br />

Stromversorgung in diesem Jahrzehnt zu den geringsten Problemen der Elektrizitätswirtschaft. In den<br />

alten Bundesländern werden daher vermutlich in diesem Jahrzehnt - wenn überhaupt846 - nur noch<br />

843 Vgl. WestLB (Stromwirtschaft), 1992, S.2f.<br />

844 Vgl. z.B. Heck (DDR-Stromvertrag), 1990, S.612; vgl. auch FAZ vom 23.08.1990, S.11.<br />

845 Vgl. WestLB (Stromwirtschaft), 1992, S.10.<br />

846 Ein gutes Anschauungsbeispiel für die Schwierigkeiten der Durchsetzbarkeit eines Kraftwerksneubaus<br />

liefert das vom Bayernwerk geplante Kohlekraftwerk Franken III in Erlangen, dem u.a.<br />

die Stadt Erlangen selbst massiven Widerstand entgegensetzt. Vgl. Brüggemann (Volldampf),<br />

1991.

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