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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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-246-<br />

Ein wichtiger Indikator für die finanzielle Situation der EVU ist der Anteil der Innenfinanzierung an<br />

diesen Investitionen. Während dieser Anteil vor 1970 zwischen 70 und 80% schwankte, sank er während<br />

der ersten Phase des Baus von Atomkraftwerken Mitte der 70er Jahre auf rund 40%, um dann in den 80er<br />

Jahren auf 80 bis 90% zu steigen. Anfang dieses Jahrzehnts stieg der Anteil sogar auf über 100%, was in<br />

erster Linie auf die hohen Rückstellungen für die künftige Atommüllbehandlung ("Entsorgung")<br />

zurückzuführen ist. 837 Beim RWE beispielsweise betrugen diese Rückstellungen 1989 bereits 5,9 Mrd.<br />

DM, bei der PreußenElektra 4,6 Mrd. DM. 838<br />

Eine Reihe von Untersuchungen hat ergeben, daß die Gewinnsituation in der Elektrizitätswirtschaft im<br />

Vergleich zur übrigen Wirtschaft deutlich günstiger ist. Ein wichtiger Indikator ist in diesem<br />

Zusammenhang die Höhe der Umsatzrendite (Gewinn durch Umsatz). Dazu lassen sich folgende<br />

Aussagen finden:<br />

- "Die Differenz zwischen Erlösen und Kosten erreichte in Relation zu den Gesamterlösen mit<br />

Ausnahme des Jahres 1980 stets Werte von über 10 vH. Im Vergleich dazu lag die so definierte<br />

Umsatzrendite in der Chemie bei 8 vH, im Maschinenbau bei 5,6 und in der Elektrotechnik bei 0,9<br />

vH." 839<br />

- "Jedenfalls erzielen die inländischen Versorgungsunternehmen beachtliche Gewinne. So liegt die<br />

Umsatzrendite mit 3,1 v.H. (1989) deutlich über dem Durchschnitt der Industrie (2,5 v.H.)." 840<br />

- "Dennoch liegt die Umsatzrendite bei den acht [Verbund-, U.L.] EVU im Jahr 1986 mit 5,4% über der<br />

Rendite aller Unternehmen mit 4,9%. Der Gewinnanteil am Umsatz ist <strong>als</strong>o bei den acht EVU immer<br />

noch größer <strong>als</strong> bei den Unternehmen in der Gesamtwirtschaft." 841<br />

Bei aller (z.T. berechtigten) Kritik des Interessenverbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) an den<br />

Aussagen über die Umsatzrendite842 läßt sich doch festhalten, daß die finanzielle Situation der EVU im<br />

allgemeinen und der Verbund-EVU im besonderen äußerst günstig ist und daher beispielsweise die<br />

Erschließung neuer Märkte (neue Bundesländer, Osteuropa, EG-Binnenmarkt) aktiv vorangetrieben wird.<br />

Exkurs: Die elektrizitätswirtschaftliche Situation in den neuen Bundesländern<br />

Der Stromverbrauch ist in den neuen Ländern von 1989 bis 1991 um mehr <strong>als</strong> ein Drittel gefallen, was<br />

vor allem auf die Stillegung eines großen Teils der Wirtschaft zurückzuführen ist. 1991 betrug der<br />

837 Vgl. Kroll (Investitionen), 1990, S.1021.<br />

838 Vgl. Wintermann (Stille Reserven), 1989, S.38.<br />

839 RWI (EG-Binnenmarkt), 1991, S.135.<br />

840 WestLB (Stromwirtschaft), 1992, S.27. Möglicherweise wurde hier mit dem Gewinn nach Steuern<br />

gerechnet.<br />

841 Bontrup/Troost (Preisbildung), 1988, S.14. Hier wurde mit dem Gewinn vor Steuern gerechnet.<br />

842 Vgl. im einzelnen Wunderlich/Zybell (Preisbildung), 1989; N.N. (Umsatzrendite), 1991.

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