30.12.2012 Aufrufe

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

-239-<br />

Gas-, Fernwärme- und/oder Wassersparten betreiben. 812 Kommunale EVU nutzen zudem häufig den<br />

steuerlichen Querverbund, bei dem die Gewinne aus den Energiesparten mit den Verlusten aus dem<br />

öffentlichen Personennahverkehr und den Bädern verrechnet werden, um Körperschaftssteuer zu<br />

sparen.<br />

c) Hohe Unternehmenskonzentration und Verflechtungen<br />

Auf den ersten Blick erscheint die deutsche Elektrizitätswirtschaft pluralistisch strukturiert: Rund 470<br />

EVU sind in den alten Bundesländern mit der Stromversorgung befaßt, 813 davon 422 im Verband<br />

kommunaler Unternehmen (VKU) organisierte Stadtwerke, 814 41 in der Arbeitsgemeinschaft<br />

regionaler Energieversorgungs-Unternehmen (ARE) zusammengefaßte Regionalversorger815 und<br />

acht Verbundunternehmen. 816<br />

Diese Zahlen verdecken jedoch die ungeheure horizontale Konzentration dieses Sektors: Die acht<br />

Verbundunternehmen vereinigen allein 84% der gesamten nutzbaren Stromabgabe auf sich und<br />

beliefern 39% aller Endverbraucher direkt. RWE und PreußenElektra produzieren zusammen rund<br />

50% des westdeutschen Stromaufkommens, wobei das RWE allein rund 34% auf sich vereinigt. 817<br />

Doch diese Zahlen reichen noch nicht aus, das gesamte Ausmaß der Konzentration deutlich zu<br />

machen. Hinzu kommt ein Maß an Kapitalverflechtungen zwischen den EVU, wie es in der<br />

bundesdeutschen Wirtschaft wohl einmalig sein dürfte. Abbildung 5.1 demonstriert beispielhaft die<br />

Verflechtungen zwischen den Verbund-EVU. 818 Zu beachten ist, daß sie nicht nur wie dargestellt an<br />

vielen Regionalversorgern, sondern auch an einer Reihe von Stadtwerken beteiligt sind.<br />

812 260 kommunale EVU betreiben neben der Strom- noch eine Gassparte, davon 107 noch zusätzlich<br />

eine Fernwärmesparte. Vgl. VKU/Verband kommunaler Unternehmen (Querverbund), 1992, S.3.<br />

813 Insgesamt gibt es sogar mehr <strong>als</strong> 900 EVU, von denen 679 im Interessenverband der Elektrizitätswirtschaft<br />

(VDEW) organisiert sind. Vgl. IZE/Informationszentrale Elektrizitätswirtschaft<br />

(Energiewirtschaft), 1991. Bereinigt man diese Zahlen jedoch um Kleinstversorger und Gemeinschaftskraftwerke<br />

und konzentriert sich auf die in VKU und ARE organisierten EVU, so liegt<br />

deren Summe unter 500.<br />

814 Vgl. VKU (Nutzbare Abgabe), 1992.<br />

815 Vgl. ARE (Tätigkeitsbericht 1990-1991), 1992, S.2<br />

816 Dies sind - geordnet nach ihrer Größe - RWE, PreußenElektra (PREAG), Bayernwerk, VEW,<br />

EVS, Badenwerk, HEW und BEWAG.<br />

817 Vgl. WestLB/Westdeutsche Landesbank (Stromwirtschaft), 1992, S.8.<br />

818 Vgl. Hennicke u.a. (Energiewende), 1985, S.350; vgl. dazu auch die detaillierte Graphik<br />

"Verflechtungen in der deutschen Energiewirtschaft", die im Herbst 1989 von der Zeitschrift für<br />

kommunale Wirtschaft erstellt wurde (ZfK, Oktober 1989, S.12f.).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!