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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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-227-<br />

Regulierung wird vielmehr häufig <strong>als</strong> ein evolutionärer Prozeß angesehen, der sich zwar nicht in jedem<br />

Fall zielstrebig und widerspruchsfrei entwickeln muß, der aber in der Lage ist, neue wichtige Elemente<br />

aufzunehmen, zu verarbeiten und sich gegebenenfalls zu korrigieren. 774<br />

Vor dem Hintergrund der in Kapitel 2.4 diskutierten z.T. neuen Zielsetzungen von Regulierung sind<br />

Ökonomen gut beraten, ihr Augenmerk verstärkt auf den Prozeßcharakter von Regulierung richten, um<br />

u.a. folgenden Fragestellungen nachzugehen:<br />

- Bietet der Regulierungsprozeß institutionell die Voraussetzung, flexibel auf veränderte<br />

gesellschaftliche Zielvorstellungen zu reagieren? Beinhaltet er die Möglichkeit, einen Konsens für alle<br />

Beteiligten darüber zu erzielen?<br />

- Bietet er die Möglichkeit, neue wissenschaftliche Erkenntnisse im Hinblick auf die Dauerhaftigkeit<br />

von Entwicklungspfaden rasch zu implementieren?<br />

- Beinhaltet er ausreichende Partizipationsmöglichkeiten für die Öffentlichkeit, um die Akzeptanz und<br />

Akzeptabilität von Entscheidungen im Bereich der Strombedarfsdeckung zu erhöhen?<br />

Im folgenden wird der kalifornische Regulierungsprozeß in groben Zügen nachgezeichnet, der innerhalb<br />

der USA in vielerlei Hinsicht <strong>als</strong> vorbildlich anzusehen ist. Es wird dabei zwischen dem formellen<br />

administrativen/politischen Prozeß und einem informellen Prozeß unterschieden, der jedoch ungleich<br />

schlechter dokumentiert ist775 und bei dessen Erläuterung auf eigene empirische Erfahrungen<br />

zurückgegriffen werden soll. Ziel ist es, diejenigen Ansatzpunkte herauszuarbeiten, die für die obigen<br />

Fragestellungen relevant sind.<br />

4.3.2 Die kalifornische Elektrizitätswirtschaft und ihre Regulierungsinstitutionen<br />

Für die Elektrizitätsversorgung Kaliforniens sind im wesentlichen drei private EVU und zwei größere<br />

Stadtwerke verantwortlich. 776 Dies sind im einzelnen Pacific Gas & Electric (PG&E), Southern<br />

California Edison (SCE) und San Diego Gas & Electric (SDG&E) <strong>als</strong> private EVU sowie Los Angeles<br />

Department of Water and Power (LADWP) und Sacramento Municipal Utility District (SMUD) <strong>als</strong><br />

Stadtwerke. PG&E und SCE vereinigen insgesamt mehr <strong>als</strong> drei Viertel der verfügbaren Erzeugungskapazitäten<br />

auf sich, wobei PG&E das größte private EVU in den USA ist.<br />

Der Regulierung durch die California Public Utilities Commission (CPUC) unterliegen nur die privaten<br />

EVU; die Stadtwerke werden kommunal kontrolliert.<br />

Die CPUC ist eine von Regierung und Parlament unabhängige Behörde. Sie beschäftigt zur Zeit etwas<br />

774 Vgl. Phillips (Regulation), 1988, S.7 und 807. S. dazu auch die Kapitel 2.3.3 und 2.4.<br />

775 Vgl. Howe/Rasmussen (Economics), 1982, S.64, die dies ebenfalls beklagen.<br />

776 Hinzu kommen einige kleinere Stadtwerke und Genossenschaften <strong>als</strong> reine Weiterverteiler, das<br />

California Department of Water Resources <strong>als</strong> öffentlicher Wasserkraftwerksbetreiber sowie zwei<br />

private EVU aus benachbarten Bundesstaaten. Vgl. CEC (Electricity Report), 1990, S.1-4.

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