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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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Wo liegen die Gründe dafür, daß eine Branche, die über Jahrzehnte hinweg relativ ungestört ihren<br />

Geschäften nachgehen konnte und der stabile Rahmenbedingungen gesetzlich garantiert wurden, so stark<br />

unter Druck gerät, daß ihre ordnungspolitischen und rechtlichen Grundlagen in Frage gestellt und<br />

weitreichende Veränderungen <strong>als</strong> zwangsläufig betrachtet werden?<br />

Die Antwort darauf läßt sich zugespitzt in drei Problemkomplexen zusammenfassen:<br />

a) Umwelt- und Sicherheitsprobleme<br />

Die überwiegende Mehrheit der Klimawissenschaftler ist sich einig, daß ein ungebremster Ausstoß<br />

von klimarelevanten atmosphärischen Spurengasen eine durchschnittliche globale Erwärmung um<br />

mehrere Grade Celsius nach sich ziehen wird ("Treibhauseffekt"). 5 Zur Hälfte wird allein<br />

Kohlendioxid (CO2 ) für den drohenden Temperaturanstieg verantwortlich gemacht, ein Spurengas,<br />

das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe (Kohle, Öl und Gas) freigesetzt wird.<br />

Eine theoretische CO2-freie Alternative - die Atomenergie - ist spätestens seit der Reaktorkatastrophe<br />

von Tschernobyl im Jahr 1986 vor allem unter Sicherheitsaspekten in den meisten Staaten<br />

inakzeptabel geworden. 6 Hinzu kommen das ungelöste Problem des über Jahrtausende sicher zu<br />

lagernden Atommülls, die häufig vernachlässigten Gefahren des Uranabbaus für die einheimische<br />

Bevölkerung, Standortprobleme für neue Kraftwerke sowie eine explosionsartige Verteuerung dieser<br />

Technologie infolge erhöhter Sicherheitsauflagen.<br />

Solange regenerative Energiequellen (Sonne, Wind, Wasser, Biomasse, Erdwärme) <strong>als</strong> umfassende<br />

Alternativen nicht konkurrenzfähig sind, wächst der politische Druck für eine erheblich effizientere<br />

Energienutzung in allen Verbrauchsbereichen und Anwendungsfeldern. Dazu gehört<br />

notwendigerweise ein sparsamer und rationeller Einsatz von Strom und damit verbunden ein<br />

Abknicken der Stromzuwächse bis hin zu einem absoluten Rückgang des Stromverbrauchs.<br />

5 Aus einer nahezu unüberschaubaren Fülle an Publikationen zu diesem Thema sei hier auf folgende<br />

deutschsprachigen Standardwerke verwiesen: Crutzen/Müller (Klimakollaps), 1989;<br />

Schönwiese/Diekmann (Treibhauseffekt), 1989; Leggett (Global Warming), 1991. Vgl. insbesondere<br />

auch die umfassende Darstellung der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages<br />

"Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre" in Enquête-Kommission (Dritter Bericht), 1990.<br />

6 Vgl. dazu beispielsweise eine Umfrage innerhalb der EG, bei der sich in allen Mitgliedsländern<br />

eine Mehrheit dahingehend äußerte, daß für sie die Risiken der Atomenergie untragbar seien<br />

(Energie in Europa Nr. 15, August 1990).

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