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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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-226-<br />

Elektrizitätswirtschaft, so daß hier keine Erfahrungen ausgewertet werden konnten. 768<br />

zu 3.<br />

Traditionelle und weit zurückreichende Ansätze der Anreizregulierung stellen auf eine Erhöhung der<br />

Produktivität des EVU ab. Ihnen gemeinsam ist das Erfordernis, Vergleichsgrößen zu finden, an denen<br />

sich die Produktivität des EVU zu messen hat. Mit Hilfe dieser Vergleichsgrößen werden dann die<br />

anrechenbaren Kosten oder die Eigenkapitalverzinsung des EVU festgelegt.<br />

Eindimensionale theoretische Produktivitätsindizes wie beispielsweise die sogenannte Total Factor<br />

Productivity bzw. Partial Factor Productivity769 oder statistische Kostenfunktionen haben sich dabei <strong>als</strong><br />

extrem unzuverlässige Vergleichsgrößen herausgestellt. 770<br />

Neuere Ansätze setzen daher auf Multikriterien-Konzepte, bei denen kombinierte Indizes aus mehreren<br />

ergebnisorientierten Indikatoren gebildet werden. 771 In Mississippi beispielsweise wird ein solcher <strong>Cost</strong>of-Service<br />

Index aus insgesamt sieben Indikatoren gebildet, mit dessen Hilfe dann die<br />

Eigenkapitalverzinsung festgelegt wird. 772<br />

In der Praxis haben diese Ansätze bislang jedoch keine größere Rolle gespielt.<br />

4.3 Der Regulierungsprozeß am Beispiel Kaliforniens<br />

4.3.1 Zum Prozeßcharakter der EVU-Regulierung<br />

Das amerikanische Regulierungssystem wäre nur unzureichend beschrieben, würde man es bei der<br />

Darstellung des Regulierungsverfahrens und dessen praktischer Umsetzung bewenden lassen. Viele<br />

Entwicklungen gerade in neuerer Zeit lassen sich nur nachvollziehen, wenn man den formellen und<br />

informellen Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozeß der Regulierungskommissionen berücksichtigt.<br />

Nowotny bemerkt dazu mit einem Seitenhieb auf die neoklassische ökonomische Regulierungsdiskussion:<br />

"It would probably be more helpful if analysts would recognize regulation as a process<br />

rather than attempt to fit it into static efficiency considerations". 773<br />

768 Vgl. EEI (Regulatory Trends 1989), 1990, S.14. Die Northern States Power Company hat jedoch<br />

im Juni 1990 bei der South Dakota Public Service Commission erstm<strong>als</strong> einen Price Cap-<br />

Vorschlag eingereicht, der die Höhe der Preise an eine vorher festgelegte Eigenkapitalverzinsung<br />

knüpfte, die bei 80% des Anstiegs des Consumer Price Index liegen sollte. Dieser Vorschlag<br />

wurde jedoch von der Kommission zurückgewiesen. Vgl. Ewers/Musolf (Competitive Regulation),<br />

1991, S. 32-35.<br />

769 Vgl. dazu Wilson (Productivity), 1986, S.795-802; Kjellerup (Total Factor Productivity), 1988.<br />

770 Vgl. Joskow/Schmalensee (Incentive Regulation), 1986, S.31. Anderer Meinung Kjellerup (Total<br />

Factor Productivity), 1988.<br />

771 Vgl. dazu ausführlich Anselin/Henderson (Performance Evaluation), 1985.<br />

772 Vgl. EEI (Regulatory Trends 1989), 1990, S.13; vgl. auch Silverman/Wenner/Peters (Price Caps),<br />

1991, S.30.<br />

773 Nowotny (Economics), 1989, S.23.

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