Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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untersagen waren.
b) Der Kraftwerksanteil, der nach dem physischen Konzept eine Überkapazität konstituiert, wurde
mit 50% ermittelt. Zugrundegelegt wurde dabei eine Lastprognose für die folgenden fünf
Jahre727 sowie die gebräuchliche Faustregel, nach der rund 20% Reserveleistung728 für eine
sichere Versorgung ausreichend sind. Während die Abwälzung der Investitionskosten dieser
physischen Überkapazität genehmigt wurde, untersagte die KCC eine Verzinsung ("the
Commission allowed a return of the costs, but no return on the costs"). Allerdings genehmigte
die KCC zusätzlich Finanzierungskosten ("carrying costs") auf den "Wert" (s.u.) der physischen
Überkapazität, die in etwa bei den Kapitalkosten für Fremdkapital und Vorzugsaktien
lagen.
c) Nach einem ökonomischen Konzept729 der Ermittlung von Überkapazitäten befand die KCC,
daß der Bau eines Kohlekraftwerkes erheblich preiswerter gewesen wäre. 730 Der "Wert" des
Atomkraftwerkes wurde daher mit den Leistungskosten eines neuen Kohlekraftwerks in Höhe
von 1.290 US$/kW angesetzt, obwohl tatsächlich 2.729 US$/kW ausgegeben wurden.
Verbunden damit war die Untersagung einer Verzinsung von weiteren 15% der Investitionskosten,
wobei auf diesen Teil auch keine Finanzierungskosten gewährt wurden.
727 Dieser Zeitraum entspricht in etwa der Planungs- und Bauzeit einer Gasturbine und wurde aus
diesem Grunde von der PUC gewählt.
728 Die Reserveleistung ist definiert als die Differenz zwischen der installierten Kapazität des EVU
und der Jahreshöchstlast, geteilt durch die Jahreshöchstlast. Vgl. Yokell/Larson (Excess Capacity),
1986, S.600. Eine andere Faustregel geht von einer notwendigen Reseveleistung in Höhe von 15%
nach Ausfall des größten Blocks im Versorgungsgebiet des EVU aus. Ebenda, S.601.
729 Zu diesem Konzept führen Rosen/Low/Moline aus: "... a plant may be economically inefficient
because it is the wrong type of generation (e.g., baseload rather than peaking) or has excessive
capital costs compared to alternatives (e.g., nuclear rather than coal)". Vgl. Rosen/Low/Moline
(Risk Sharing), 1986, S.195. Vgl. auch Yokell/Larson (Excess Capacity), 1986.
730 Mit der gleichen Begründung untersagte die Louisiana Public Service Commission dem EVU Gulf
State Utilities insgesamt 1,4 Mrd. US$ des AKW River Bend, das im Vergleich zu einem
Braunkohlekraftwerk gleicher Größenordnung um diesen Betrag teurer gewesen sei. Vgl. Studness
(Disallowances), 1991, S.41.