30.12.2012 Aufrufe

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

-211-<br />

Insbesondere wegen des ersten Nachteils sind einige Bundesstaaten dazu übergegangen, Anreizelemente<br />

in die Brennstoffanpassungsklausel einzubauen. 697 So können in Kalifornien beispielsweise nur<br />

zwischen 78 und 92% der Differenz zwischen den prognostizierten und den tatsächlichen<br />

Brennstoffkosten auf die Strompreise umgelegt werden. Bei einer positiven Differenz trägt <strong>als</strong>o das EVU<br />

8-22% der zusätzlichen Kosten, bei einer negativen Differenz erwirtschaftet es einen zusätzlichen Erlös in<br />

Höhe von 8-22% der Differenz. 698 Eine ähnliche Regelung gibt es in New York, wo die Differenz mit<br />

80% festgelegt wurde. 699<br />

Weitere Anreizprogramme in Bezug auf den Brennstoffeinsatz legen die durchschnittliche Verfügbarkeit<br />

des Kraftwerks (Capacity Factor) bzw. den durchschnittlichen Wirkungsgrad (Heat Rate) zugrunde und<br />

honorieren Abweichungen nach oben bzw. sanktionieren Abweichungen nach unten in Relation zu den<br />

durchschnittlichen Brennstoffkosten. 700<br />

Die jährlichen Abschreibungen <strong>als</strong> zweite Komponente der Betriebskosten werden im Einklang mit der<br />

Bewertung des betriebsnotwendigen Vermögens auf der Grundlage der Anschaffungs-<br />

/Herstellungskosten ermittelt, um die Inflationsrate nicht doppelt zugunsten der EVU zu berücksichtigen.<br />

Sie erfolgen i.d.R. linear, falls steuerlich nicht ausdrücklich eine beschleunigte Abschreibung begünstigt<br />

wird (accelerated depreciation). 701 Weit verbreitet ist auch die gruppenweise Zusammenfassung und<br />

Abschreibung vom betriebsnotwendigen Vermögen (group depreciation).<br />

Die dritte Komponente der Betriebskosten umfaßt sämtliche Bundes-, bundesstaatlichen und lokalen<br />

Steuern, die das EVU zu entrichten hat. Den größten Anteil an den Steuern haben die Einkommensteuern,<br />

deren Höhe im Zuge des Tax Reform Act von 1986 von 46% auf 34% gesenkt wurde. 702 Bei der<br />

beschleunigten Abschreibung stellt sich hier die Frage, ob die Steuern auf dieser Basis oder auf der Basis<br />

von linearen Abschreibung erhoben werden sollen ("flow through" vs. "normalization"). Die meisten<br />

Bundesstaaten sind dazu übergegangen, die lineare Abschreibung <strong>als</strong> Bemessungsgrundlage für die<br />

Steuern anzuerkennen und damit den EVU quasi ein zinsfreies Darlehen auf die Differenz zwischen den<br />

zu zahlenden und den tatsächlich gezahlten Steuern zu gewähren. 703<br />

4.2.3.2.4 Zusammenfassende Darstellung der Rentabilitätsregulierung<br />

697 Vgl. Burns/Eifert/Nagler (FAC Practices), 1991, S.158-164.<br />

698 Vgl. CPUC (ECAC), 1989, S.A-1.<br />

699 Vgl. NYPSC (89-29: DSM Rate Incentives), 1989, S.77f.<br />

700 Nach einer Untersuchung im Jahr 1985 gab es 22 dieser Programme in 12 Bundesstaaten. Vgl.<br />

Joskow/Schmalensee (Incentive Regulation), 1986, S.48f. Heute unterliegen viele der in Betrieb<br />

befindlichen Atomkraftwerke einer solchen Regelung. Vgl. NARUC (1990 Annual Report), 1991,<br />

S.755f., Tabelle 172.<br />

701 Vgl. Weber/Johnson (Tax Act), 1982.<br />

702 Vgl. Phillips (Regulation), 1988, S.275.<br />

703 Ebenda, S.274.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!