Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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Betriebsausgaben (Brennstoffe, Servicegebühren etc.) einer intensiveren Kontrolle durch die
Aufsichtsbehörden. Geprüft werden hier die Fragen, ob die Ausgaben tatsächlich angefallen sind, ob es
sich um notwendige Ausgaben handelte und ob die Höhe der Ausgaben angemessen war. 693
Die Brennstoffkosten als größter Teil der Betriebsausgaben werden in den weitaus meisten Bundesstaaten
seit den siebziger Jahren über eine Brennstoffkosten-Anpassungsklausel erstattet. 694 Eine solche Klausel
hat zwei Vorteile: Schutz der EVU bei steigenden bzw. Schutz der Verbraucher bei sinkenden
Brennstoffpreisen und Vermeidung von zeitaufwendigen und teuren Genehmigungsverfahren.
Diesen Vorteilen stehen allerdings folgende Nachteile gegenüber: 695
- Verminderter Anreiz für EVU, günstige Bezugsverträge mit dem Brennstoffhandel abzuschließen
bzw. den Brennstoffeinsatz unter Kostenkriterien zu optimieren.
- Gefahr des Mißbrauchs, wenn die EVU direkte oder indirekte Kontrolle über die Brennstoffpreise
ausüben. Beispiele dafür sind der Besitz von entsprechenden Tochterunternehmen durch die EVU
oder Geschäftsbeziehungen zu Brennstofflieferanten, die über den Bezug von Brennstoffen
hinausgehen (konzerninterne Querverrechnungen).
- Unerwünschte Substitutionseffekte gegenüber Maßnahmen, deren Kostenabwälzung erst genehmigt
werden muß (z.B. Brennstoffeinsatz versus Wartungskosten zur Verringerung des
Brennstoffeinsatzes). 696
692 Vgl. Nagelhout (Survey), 1990, S.53, Fn 8, wo dokumentiert ist, daß z.B. der Florida Power &
Light Company bei ihrem rate case 1989 die Anerkennung einer "charitable contribution" untersagt
wurde.
693 Vgl. CPUC (89-12-057: PG&E General Rate Case), 1989, S.9.
694 1990 war in insgesamt 41 Bundesstaaten eine Brennstoffkosten-Anpassungsklausel (Fuel Adjustment
Clause/FAC) in Kraft. Neben den fossilen Brennstoffkosten enthält die FAC in 32 Bundesstaaten
auch die nuklearen Brennstoffkosten; in 40 Bundesstaaten sind die Strombezugskosten
ebenfalls in der FAC enthalten. Vgl. Burns/Eifert/Nagler (FAC Practices), 1991, S.106, 131 und
135.
695 Vgl. dazu Blair/Kaserman (Adjustment Clauses), 1982, S.28-31.
696 Vgl. Ziering (3R-Report), 1986, S.70.