30.12.2012 Aufrufe

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

-207-<br />

zwischen 12 und 13%. 677 Aus der Höhe dieser Zinssätze folgt unmittelbar, daß die betreffenden<br />

Aufsichtsbehörden das betriebsnotwendige Vermögen der EVU zu den historischen Kosten angesetzt<br />

haben (s.o.) und der Inflationsausgleich über die Verwendung von Nominalzinssätzen erfolgt.<br />

Da die von der Aufsicht gewährte Eigenkapitalverzinsung keinesfalls garantiert wird, 678 kann sie sich<br />

deutlich von der tatsächlich erzielten Verzinsung unterscheiden.<br />

Das beschriebene Vorgehen zur Bestimmung einer zulässigen Kapitalverzinsung überläßt die Festlegung<br />

der Kapit<strong>als</strong>truktur weitgehend dem EVU. 679 Da die Kapitalmärkte zur Unternehmensfinanzierung in<br />

vielfacher Hinsicht unvollkommen sind (Informationsbeschaffungs-, Haftungs- und Steuerprobleme etc.),<br />

bleibt die Suche nach einer optimalen Kapit<strong>als</strong>truktur - entgegen der bekannten These von Modigliani-<br />

Miller - für die EVU relevant. 680<br />

Tendenziell werden die EVU bestrebt sein, den Eigenkapitalanteil auszuweiten, da auf diesen eine höhere<br />

Verzinsung gewährt wird <strong>als</strong> auf das Fremdkapital. Dieser Anreiz ist in den USA aber nicht von aktueller<br />

Relevanz, da Kraftwerksinvestitionen zunehmend von Nicht-EVU durchgeführt werden und<br />

Diversifizierungsbestrebungen der EVU in unregulierte Bereiche eine Zunahme des betriebsnotwendigen<br />

Vermögens im Sinne der Regulierung eher unwahrscheinlich machen.<br />

4.2.3.2.3 Kontrolle der Betriebskosten (operating expenses)<br />

Die Betriebskosten des EVU umfassen drei Kostenblöcke:<br />

a) laufende Betriebsausgaben wie Verwaltungskosten, Löhne und Gehälter, Brennstoffkosten,<br />

Strombezugskosten, Wartungskosten, Forschung und Entwicklung, Werbung, Spenden<br />

b) jährliche Abschreibungen<br />

c) Steuern<br />

Die Betriebskosten stellen den mit Abstand größten Anteil an den Erlösanforderungen des EVU dar: Er<br />

liegt i.d.R. zwischen drei Viertel und vier Fünftel der Gesamterlöse. 681 Innerhalb der Betriebskosten sind<br />

die laufenden Betriebsausgaben mit rund drei Viertel beteiligt, der restliche Kostenblock verteilt sich auf<br />

677 Vgl. Nagelhout (Survey), 1990, S.51ff.<br />

678 In der Formulierung des Massachusetts Department of Public Utilities: "The ratepayers are not the<br />

guarantors of a company's success". MDPU (D.P.U. 85-270: Millstone 3), 1986, S.26.<br />

679 Die Aufsichtsbehörden haben in der Vergangenheit nur bei exzessiver Verschuldung sowie<br />

Überkapitalisierung eingegriffen, wobei letzteres Problem eher der Vergangenheit angehört,<br />

während Verschuldungsprobleme im Zusammenhang mit Untersagungen in den letzten 20 Jahren<br />

durchaus eine Rolle spielten. Vgl. Phillips (Regulation), 1988, S.222-231.<br />

680 Vgl. Müller (Einleitung), 1988, S.34.<br />

681 Bei PG&E betrug der Anteil der Betriebskosten (total operating expenses) an den Erlösanforderungen<br />

im Jahr 1990 rund 87%. Vgl. CPUC (89-12-057: PG&E General Rate Case), 1989,<br />

Appendix B, S.28.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!