Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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Kosten, die sich mittel- und unmittelbar dem Projekt zurechnen lassen. Seit 1975 sind immer mehr
Bundesstaaten dazu übergangen, die vollständige oder teilweise Einrechnung von CWIP in das
betriebsnotwendige Vermögen bereits während der Bauzeit zu gestatten. 657
Falls CWIP nicht mit Baubeginn in die rate base aufgenommen werden kann, fallen zusätzliche
Finanzierungskosten (Eigen- und Fremdkapitalkosten) von im Bau befindlichen Anlagen an. Diese
Kosten werden unter dem Begriff Allowance for Funds Used During Construction (AFUDC)
zusammengefaßt. Es handelt sich dabei um den Gegenwartswert von zukünftig zu erstattenden
Finanzierungskosten, 658 der als Produkt von CWIP mit den durchschnittlichen Kapitalkosten des EVU
ermittelt wird. 659 Nach diesem Konzept weisen die EVU in jeder Periode AFUDC in der Gewinn- und
Verlustrechnung (Income Statement) als (fiktive) Einnahmen aus, 660 kumulieren die Beträge über den
Bauzeitraum und beantragen nach Fertigstellung der Anlage die Aufnahme von AFUDC plus CWIP in
die rate base. 661
Tabelle 4.8 illustriert an einem Beispiel den Grundgedanken von AFUDC.
Tab.4.8: Das Prinzip der Allowance for Funds Used During Construction/AFUDC
JahrCWIP (kumuliert) Zinssatz AFUDC
US$ % US$
1 5.000 10 500
2 10.000 10 1.000
3 15.000 10 1.500
4 20.000 10 2.000
5 25.000 10 2.500
7.500
Mit Beginn des 6. Jahres wird die rate base des EVU um insgesamt 32.500 US$
aufgestockt.
657 1990 untersagten nur noch 15 Bundesstaaten die Berücksichtigung von CWIP im betriebsnotwendigen
Vermögen der EVU; allein in den Bundesstaaten Idaho, Illinois, New Hampshire und
Oregon ist dies per Gesetz untersagt. Vgl. NARUC (1990 Annual Report), 1991, S.452, Tabelle
25. In Ohio ist die Berücksichtigung von CWIP an die Auflage gebunden, daß das Projekt zu
mindestens 75% fertiggestellt sein muß, in Wisconsin darf CWIP nicht mehr als 10% des
betriebsnotwendigen Vermögens betragen (vgl. Howe (Cancellation Costs), 1983, S.53). Die
Kosten für Rauchgasreinigungsanlagen werden nahezu immer umgehend als CWIP in das
betriebsnotwendige Vermögen des EVU eingestellt. Vgl. Phillips (Regulation), 1988, S.355, Fn
194.
658 Vgl. Kahn (Regulation), 1988, S.69.
659 Vgl. Rodgers/Gray (Cancellation Costs), 1985, S.448, Fn 30.
660 Vgl. Kahn (Regulation), 1988, S.68, der am Beispiel der Southern California Edison Company in
der Gewinn- und Verlustrechnung zwischen AFUDC, die dem eigenfinanzierten Anteil der
Investitionen zugerechnet werden kann (Allowance for Equity Funds Used During Construction),
und der, die dem fremdfinanzierten Anteil zugerechnet werden kann, unterscheidet.
661 Vgl. Kahn (Regulation), 1988, S.67ff. Anfang der 80er Jahre betrug der Anteil von AFUDC an
den Nettoerlösen der EVU über 50% (vgl. Joskow (Structural Change), 1989, S.156, Tabelle 3),
was zu starken Liquiditätsproblemen führte, da AFUDC wie beschrieben lediglich ein Non-Cash-
Einkommen darstellt.