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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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Tariffestsetzung liegt, soll durch zahlreiche Verweise auf die amerikanische Regulierungspraxis der<br />

Versuch unternommen werden, den Charakter der "Regulierungskunst" <strong>als</strong> kontinuierlichen<br />

Interessenabwägungsprozeß und "Entdeckungsverfahren" zu verdeutlichen (vgl. dazu die<br />

Charakterisierung von Regulierung in Kapitel 2). Im Mittelpunkt steht dabei die Preis- und<br />

Rentabilitätskontrolle, und dort wiederum die Preishöhenkontrolle. Allerdings werden auch andere<br />

Eingriffe im Kontext der Preis- und Rentabilitätskontrolle wie die Investitionskontrolle, Marktzutrittsbeschränkungen<br />

und die Kontrolle der Liefer- und Leistungsbedingungen an den entsprechenden<br />

Stellen berücksichtigt. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die empirische Darstellung und Analyse der<br />

amerikanischen Untersagungspraxis von Investitionskosten gelegt, die seit Mitte der 70er Jahre den<br />

Regulierungsprozeß durch die Einführung eines beträchtlichen regulatorischen Risikoelements<br />

grundlegend verändert hat (s. dazu Abschnitt 4.2.3.3). Insgesamt sollen die Ausführungen das in Kapitel 2<br />

theoretisch entwickelte Verständnis von EVU-Regulierung mit der amerikanischen Praxis konfrontieren,<br />

um anschließend entsprechende Schlußfolgerungen für eine Weiterentwicklung des<br />

Regulierungsprozesses ziehen zu können.<br />

4.2.3.2 Die klassische Rentabilitätsregulierung: Konzeptionelle Grundlagen und praktische<br />

Umsetzung<br />

Die klassische612 Rentabilitätsregulierung (Rate of Return Regulation/ROR) ist in ihrer reinen Form eine<br />

indirekte Form der Monopolpreiskontrolle. Die Preise sollen so festgesetzt werden, daß das regulierte<br />

Unternehmen die Möglichkeit erhält, alle für die Erfüllung des Unternehmensauftrages notwendigen<br />

Kosten zurückzuerlangen sowie eine angemessene Verzinsung (fair rate of return) auf sein eingesetztes<br />

Kapital zu bekommen.<br />

Bei der Strompreisfestsetzung (rate case) sind zwei Stufen zu unterscheiden:<br />

1. Ermittlung der Preishöhe bzw. der "Erlösanforderungen" (revenue requirements) des EVU für die<br />

kommende Periode<br />

2. Festlegung der Preisstruktur (rate structure)<br />

a) Zuordnung der Kosten auf die unterschiedlichen Kundengruppen (cost allocation)<br />

b) Ausgestaltung der Tarife für die unterschiedlichen Kundengruppen (rate design)<br />

Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich im wesentlichen auf die ausführliche Darstellung und<br />

Diskussion der ersten Stufe. Dahinter steht nicht der Wunsch, den zahlreichen Darstellungen der<br />

612 Unter "klassisch" soll hier die insbesondere nach der Hope-Entscheidung von 1944 bis heute in<br />

Theorie und Praxis weiterentwickelte Rentabilitätsregulierung in der amerikanischen Elektrizitätswirtschaft<br />

verstanden werden, die sich auf eine einheitliche konzeptionelle Grundlage stützt.<br />

Darüber hinaus reichende Ansätze und Vorschläge werden in Abschnitt 4.2.3.4 diskutiert.

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