Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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Verbraucher attraktiv und werden z.B. von Haushaltskunden kaum wahrgenommen. 532
Der starke Anstieg des realen Strompreisniveaus in den 70er Jahren hatte eine Reihe unterschiedlicher
Gründe:
- Die beiden Ölpreiskrisen 1973 und 1979 führten zu einem explosionsartigen Anstieg der Brennstoffpreise.
Der Preis für schweres Heizöl beispielsweise stieg nominal zwischen 1970 und 1981 um
1.300%.
- Hohe Inflationsraten bedingten ein hohes Zinsniveau. Während der Zinssatz für langfristige Anleihen
in den 60er Jahren noch 6% betragen hatte, erhöhte er sich bis 1980 auf über 16%. 533
- Eine erhebliche Abschwächung des Verbrauchswachstums führte zu Überkapazitäten.
- Strengere Umweltschutzauflagen für neue Kraftwerke und wachsender Widerstand gegen
Atomkraftwerke trieben die Kraftwerkskosten in die Höhe. Die durchschnittlichen Kosten pro kW
Leistung stiegen für Atomkraftwerke innerhalb von 20 Jahren um mehr als 2.300%. Tabelle 4.5 zeigt
die Entwicklung.
Tab.4.5: Entwicklung der durchschnittlichen Leistungskosten für Atomkraftwerke in den
USA (Nominalkosten)
Zeitraum der Kosten Zeitraum der Kosten
Inbetriebnahme US$/kW Inbetriebnahme US$/kW
1968-71 161 1979-84 1.373
1972-73 217 1985 2.466
1974-75 404 1986 2.765
1976-78 623 1987* 3.776
* geschätzt
Quelle: Joskow (Structural Change), 1989, S.151, Tabelle 2.
Das Fallen der (realen) Strompreise ab Mitte der 80er Jahre hatte seinen Grund in den gesunkenen
Brennstoffkosten, dem allgemein niedrigeren Zinsniveau sowie dem stärkeren Verbrauchswachstum, das
einen Teil der Überkapazitäten aufzehrte.
Die finanzielle Situation der EVU während der letzten 20 Jahre läßt sich an einer Reihe von Indikatoren
ablesen:
- Die Verzinsung des Eigenkapitals (return on equity/roe) stagnierte während der 70er Jahre bei knapp
532 Vgl. Helle (Strompreisgestaltung), 1987, S.30f.
533 Vgl. Praul/Marcus/Weisenmiller (Energy Services), 1982, S.374f.