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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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-154-<br />

Darüber hinaus wird von der Behörde ein Ansatz verfolgt, der <strong>als</strong> qualitatives Punkten ("scoring")<br />

bezeichnet wird. Er ist <strong>als</strong> Orientierungshilfe zu verstehen, anhand derer die EVU in Wisconsin bei<br />

der Auswahl von Angebotsoptionen die Einbeziehung externer Umwelteffekte beim LCP zu leisten<br />

haben. 476<br />

Der Scoring-Ansatz des EVU Wisconsin Power & Light (WP&L) beispielsweise beruht auf einem<br />

dimensionslosen Punktesystem für externe Effekte, das u.a. Umwelteffekte berücksichtigt. Es ist so<br />

aufgebaut, daß negative Umwelteffekte, unterteilt nach einzelnen Umweltkategorien (z.B.<br />

Grundwasserqualität), die Punktzahl 0, geringe oder gar keine Umweltbeeinträchtigungen hingegen<br />

die Punktzahlen 1 rsp. 2 erhalten. Die Summe dieser "Umweltpunkte" wird dann bei Kosten-Nutzen-<br />

Kalkulationen zu den Angebotsoptionen berücksichtigt. Dadurch können beispielsweise auch solche<br />

Angebotsoptionen ausgewählt werden, die erst aufgrund einer hohen Umwelt-Punktzahl ein günstiges<br />

Nutzen-Kosten-Verhältnis erreichen - es werden <strong>als</strong>o faktisch "teurere" Optionen gewählt. 477<br />

c) New England Electric System (NEES)<br />

NEES ist eine Holding-Company im Nordosten der USA. 1989 berücksichtigte sie erstm<strong>als</strong><br />

Umwelteffekte im Rahmen ihrer langfristigen Ressourcenplanung. Man entschied sich für ein Bewertungsverfahren,<br />

bei dem die einzelnen Angebotsoptionen im Hinblick auf ihren Beitrag zu 10<br />

ausgewählten Problemfeldern der Umweltpolitik untersucht wurden (Saurer Regen, Flächenverbrauch<br />

etc.). Mit Hilfe einer "Externalitäten-Matrix", die für die einzelnen Problemfelder Verursachungsfaktoren<br />

unterschied (beim Sauren Regen beispielsweise SO2 und NOx ) und auf einer<br />

Punkteskala bewertete, wurden Umweltpunkte zwischen 0 und 4 vergeben, wobei 0 Punkte für keinen<br />

grundlegenden Einfluß auf das Problem, 4 Punkte für maximalen Problemeinfluß standen. Die<br />

Problemfelder wurden zudem untereinander gewichtet (z.B. wurden dem Sauren Regen 14% am<br />

Gesamtproblem beigemessen).<br />

Die Punkte für die einzelnen Verursachungsfaktoren wurden dann zunächst mit ihren Anteilen zum<br />

einzelnen Problemfeld gewichtet (z.B. wurde für SO2 ein Anteil von 50% am Problemfeld "Saurer<br />

Regen" festgelegt), anschließend noch einmal mit dem Anteil des Problemfeldes am gesamten<br />

erfaßten Umweltproblem. (Beim Aufaddieren der auf diese Weise gewichteten Umweltpunkte ergibt<br />

sich theoretisch <strong>als</strong> Maximalpunktzahl 40, <strong>als</strong> Minimalpunktzahl 0.)<br />

Die Maximalpunktzahl aller untersuchten Ressourcen bildete dann im Rahmen der Bewertung der<br />

einzelnen Angebotsoptionen den Standard für einen Kostenzuschlag in Höhe von 15%, d.h. eine<br />

Ressource, die vorher mit 5 cts/kWh notiert war, wurde nunmehr mit 5,75 cts/kWh angesetzt, was<br />

u.U. dazu führen konnte, sie wegen fehlender Kosteneffektivität aus dem Ressourcenmix des EVU zu<br />

entfernen. Die Maximalpunktzahl und damit den Kostenzuschlag in Höhe von 15% erhielt bei NEES<br />

476 Solche Scoring-Modelle werden in der Betriebswirtschaftslehre schon seit längerem unter dem<br />

Stichwort "Nutzwert-Analyse" diskutiert. Vgl. z.B. Schmidt (Organisation), 1981, S.284ff.<br />

477 Vgl. WP&L (Update), 1989; Fagan/Stevenson (Incorporation), 1991, S.522f.

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