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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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darunter nicht leidet. Seine Kunden dabei zu unterstützen, zum Konkurrenten zu wechseln, erscheint<br />

psychologisch gesehen eine noch viel höhere Hürde zu sein, die schwierig zu überwinden sein dürfte.<br />

Brennstoffwechsel-Programme finden in den USA daher zur Zeit nur dort statt, wo<br />

Querverbundunternehmen sowohl Strom <strong>als</strong> auch Gas anbieten, wobei insbesondere die Umstellung von<br />

Stromanwendungen im Wärmebereich (Heizung, Warmwasser, Kochen) auf Gas unter LCP-<br />

Gesichtspunkten häufig kosteneffektiv ist. 471<br />

3.3.3 Internalisierung externer Effekte im Rahmen von LCP<br />

Die Forderung nach einer Einbeziehung externer Effekte in die Preise ist unter Ökonomen seit vielen<br />

Jahren unumstritten. Die weitgehende Wirkungslosigkeit dieser Forderung im Strombereich resultiert u.a.<br />

aus der Schwierigkeit, externe Effekte zu quantifizieren und sie darüber hinaus noch zu monetarisieren.<br />

Im Rahmen von LCP wurden eine Reihe von Ansätzen entwickelt, um mit diesen Schwierigkeiten<br />

pragmatisch umzugehen. 472 Zu unterscheiden sind Ansätze, die den EVU-Planungsprozeß betreffen, von<br />

solchen, die beim EVU-Ressourcenauswahlprozeß im Rahmen von Ausschreibungsverfahren (Bidding)<br />

wirksam werden. Eine dritte Kategorie umfaßt die Beeinflussung der vermiedenen Kosten des EVU<br />

dahingehend, daß sich die Einspeisevergütung für qualifying facilities dadurch erhöhen kann. Ziel aller<br />

Ansätze ist es, die Einbeziehung insbesondere von Umweltaspekten in den Entscheidungs- und<br />

Bewertungsprozeß der EVU-Ressourcenplanung und -auswahl objektiver und transparenter zu machen<br />

und somit einer größeren Öffentlichkeit den Zugang zur Diskussion zu ermöglichen. Quantitativ bedeutet<br />

dabei nicht automatisch die monetarisierte Einbeziehung externer Kosten, sondern ein nachvollziehbares<br />

Verfahren, das über eine EVU-interne, auf Expertenbefragungen und eigenen Einschätzungen beruhende<br />

Vorgehensweise hinausgeht.<br />

Zwölf Bundesstaaten der USA haben Vorschriften zur quantitativen Einbeziehung externer Kosten in den<br />

Ressourcenplanungs- und -auswahlprozeß der EVU entweder bereits verabschiedet oder ziehen solche in<br />

Erwägung. 473 Die daraus resultierende Praxis der EVU illustrieren folgende Beispiele:<br />

a) Bonneville Power Administration<br />

Im Nordwesten der USA wird die Internalisierung von Umwelteffekten seit Anfang der 80er Jahre<br />

aktiv vorangetrieben. Ein Gesetz ("Power Act") fordert dabei vom regionalen EVU Bonneville Power<br />

Administration (BPA) explizit, nur solche Energieressourcen zu nutzen, die unter Einbeziehung der<br />

quantifizierbaren Umweltkosten kosteneffektiv sind.<br />

Um dieser Forderung nachzukommen, führte BPA 1980 in einem ersten Schritt einen Umweltbonus in<br />

Höhe von 10% auf die Kosten aller Energieeinsparressourcen ein, der pauschal mit den vermiedenen<br />

471 Vgl. dazu Chernick/Espenhorst/Goodman (Fuel Switching), 1990; vgl. auch VPSB/State of<br />

Vermont Public Service Board (5270-CV-1: Investigation), 1990, S.33.<br />

472 Vgl. dazu ausführlicher Fritsche/Leprich (Internalisierung), 1991.<br />

473 Vgl. Pace (Environmental <strong>Cost</strong>s), 1990, S.565.

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