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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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Mit zunehmender Verbreitung des <strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Planning-Konzeptes in den USA trat ein Problem immer<br />

deutlicher zutage: Die (privaten) EVU verfolgen dieses Konzept oftm<strong>als</strong> nur auf Druck der<br />

Aufsichtsbehörden und dementsprechend halbherzig. Es bestehen offenbar eine Reihe negativer Anreize<br />

für sie, Einsparprogramme durchzuführen und sie systematisch in die Unternehmensplanung<br />

einzubeziehen.<br />

Abgesehen von realen finanziellen Belastungen für das EVU, die seine Substanz berühren und in Kapitel<br />

6.1 eingehend erörtert werden, gibt es noch eine Reihe von weiteren negativen Anreizen, die das<br />

Verhalten der Entscheidungsträger (Management) beim EVU betreffen und z.T. psychologischer Natur<br />

sind. Dazu gehören u.a. folgende Punkte:<br />

- Wie in vielen anderen Wirtschaftsunternehmen auch fallen die Interessen des Managements nicht<br />

unbedingt mit den Interessen der Eigentümer (Aktionäre) zusammen. Diese Tatsache wird in der<br />

ökonomischen Entscheidungstheorie <strong>als</strong> "Principal-Agent"-Problem behandelt. 453 Neben dem<br />

Wunsch, die persönliche Macht und das eigene Ansehen zu steigern, hängt v.a. auch das Einkommen<br />

des Managements häufig vom Umsatz des Unternehmens ab. 454 Jede Strategie, die eine Stagnation<br />

oder Schrumpfung des Umsatzes zur Folge hätte - und sei sie auch im Interesse der Aktionäre455 -<br />

läuft daher den Interessen des Managements zuwider.<br />

- Der Einsparmarkt befindet sich erst in der Aufbauphase, während die Infrastruktur des<br />

Erzeugungsmarktes gut ausgebaut ist. Ein risikoscheues Management wird daher versuchen, so weit<br />

wie möglich auf bewährte Märkte zurückzugreifen.<br />

453 Vgl. z.B. Ross (Agency), 1973, S.134-139.<br />

454 Vgl. dazu Kihm (Mechanisms) 1990, Appendix A, S.4f., der zeigt, daß Verkaufszahlen und<br />

Managereinkommen bei EVU stark positiv korreliert sind. Vgl. auch Faull (Conflicts), 1988,<br />

S.661f.<br />

455 Ein Wallstreet-Analytiker hat beispielsweise herausgefunden, daß zwischen 1969 und 1987 das<br />

Umsatzwachstum von EVU negativ mit ihrem Aktienertrag korreliert war, d.h. daß diejenigen<br />

EVU an der Börse am besten abschnitten, die geringe Wachstumsraten hatten. Vgl. Jones (Factor<br />

Models), 1990, S.28. Die für den Zeitraum von 1972-1988 profitabelste Aktie war die des New<br />

Yorker EVU Consolidated Edison Company, dessen Verkaufszuwächse in dem betrachteten<br />

Zeitraum erheblich unter dem Durchschnitt der Branche lagen. Vgl. Kihm (Mechanisms), 1990,<br />

Appendix A, S.2.

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