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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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-147-<br />

Beim obigen Beispiel geht PG&E in Absprache mit der Aufsichtsbehörde auf Grund von Erfahrungswerten<br />

mit dieser Art von Programmen davon aus, daß rund 30% der Haushaltskunden die effizienteren<br />

Kühlschränke auch ohne EVU-Anreiz gekauft hätten. Im Vergleich zu anderen Einsparprogrammen liegt<br />

dieser Wert sicherlich an der oberen Grenze, da hier der Verbraucher auch ohne Prämienprogramm durch<br />

ein gut sichtbares "Energy Label" 450 ein Signal für den Kauf des effizienteren Gerätes erhält.<br />

Ein dem Mitnehmereffekt entgegenwirkender Effekt ist der sogenannte "Freifahrereffekt" (free driver<br />

effect), bei dem Kunden durch das Programm zu Einsparmaßnahmen angeregt werden, es aber nicht in<br />

Anspruch nehmen. 451 Unter diesen Effekt fällt auch die durch das Programm induzierte bessere<br />

Ausstattung des Handels mit effizienteren Geräten. Im obigen Programm jedoch wurde dies nicht<br />

berücksichtigt.<br />

e) Unsicherheit über Programmkosten und -teilnahme<br />

Neben der Unsicherheit hinsichtlich des Anteils der Mitnehmer in der anvisierten Zielgruppe ergeben sich<br />

weitere Unsicherheiten bei der Programmplanung, da das EVU i.d.R. auf externe Akteure (z.B. Händler,<br />

Handwerker) angewiesen ist, die das Programm umsetzen.<br />

Die Programmkosten können sich durch einen notwendigen Überprüfungs- oder Reorganisationsaufwand<br />

erhöhen und unterliegen damit vor allem im administrativen Bereich unvorhersehbaren Schwankungen.<br />

PG&E setzt die Programmkosten im Beispiel auf Grund von Erfahrungswerten mit knapp 17% der<br />

Prämiensumme an. Eine Untersuchung des Oak Ridge National Laboratory ergab Programmkosten in<br />

Höhe von 10-15% im Verhältnis zu den technischen Einsparkosten bei Beleuchtungsprogrammen im<br />

Gewerbebereich, von rund 20% im Bereich der wärmetechnischen Gebäudesanierung und von 25-35%<br />

bei gewerblichen Vor-Ort-Beratungen. 452<br />

Die Unsicherheit bezüglich einer Kundenteilnahme läßt sich z.B. durch eine gezielte Vor-Ort-Beratung,<br />

die die Kundenbedürfnisse und erreichbare Einsparraten abstimmen kann, und eine zielgruppenorientierte<br />

Programm- und Werbestrategie abschwächen (im Gegensatz zu Programmen mit Gießkanneneffekt, z.B.<br />

im Informations- und Finanzierungsbereich).<br />

Insgesamt ist das von PG&E geplante Kühlschrankprämien-Programm unter den getroffenen Annahmen<br />

sowohl aus einzelwirtschaftlicher Sicht (Utility <strong>Cost</strong> Test, vgl. Tabelle 3.10) <strong>als</strong> auch aus<br />

gesellschaftlicher Sicht (Total Resource <strong>Cost</strong> Test) deutlich kosteneffektiv.<br />

3.2.3.3.3 Anreizprobleme<br />

450 Auf dem Label sind neben den jährlichen Energiekosten des Gerätes (errechnet aus dem Stromverbrauch<br />

mal durchschnittlicher Kilowattstundenpreis) auch die jährlichen Energiekosten des<br />

marktschlechtesten und des marktbesten Gerätes deutlich ausgewiesen. Vgl. zum Label<br />

Clinton/Geller/Hirst (Conservation Programs), 1986, S.102.<br />

451 Vgl. EPRI (Impact Evaluation), 1991, S.2-16f.<br />

452 Vgl. EW, March 1990, S.20.

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