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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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-139-<br />

2. Anreizprogramme für Industrie- und Gewerbekunden<br />

Bei diesen Anreizprogrammen sind Sachprämien (direct rebates) von Kundenprämien (customized<br />

rebates) zu unterscheiden. Erstere unterstützen ähnlich wie im Haushaltssektor die Anschaffung<br />

effizienter Geräte mit Prämiengutscheinen, wobei damit in erster Linie kleine und mittlere Gewerbeund<br />

Landwirtschaftskunden unterstützt werden. Die Kundenprämien hingegen zielen vor allem auf<br />

Großkunden, die umfangreichere Einsparprojekte realisieren wollen. Hier wird dann die eingesparte<br />

Arbeit und/oder Leistung prämiert, die durch Schätzungen bzw. Messungen ermittelt wird.<br />

Kostenlose Ressourcenprogramme<br />

In diese Kategorie fallen zunächst einmal Programme für sozial schwache Haushalte wie z.B. kostenlose<br />

Wärmedämmaßnahmen, die kostenlose Abgabe von wassersparenden Duschköpfen, Isoliermaterial für<br />

Leitungen und Warmwasserbereiter und - in Ausnahmefällen - von effizienten Haushaltsgeräten im<br />

Austausch gegen die Altgeräte ("direct assistance programs"). Die EVU werden von den<br />

Aufsichtsbehörden aus sozialen und Verteilungsgründen zur Durchführung dieser Programme angehalten.<br />

Das Kriterium der Kosteneffektivität spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.<br />

Immer häufiger jedoch werden in die Kategorie der kostenlosen Ressourcenprogramme sogenannte "free<br />

or direct installation programs" aufgenommen, die sowohl für die Gesellschaft <strong>als</strong> auch<br />

einzelwirtschaftlich äußerst kosteneffektiv sind. Es handelt sich dabei meistens um die kostenlose Abgabe<br />

von kleineren Energiesparutensilien - Sparlampen, wassersparende Duschköpfe, Isoliermaterial etc. - im<br />

Rahmen von flächendeckenden Vor-Ort-Beratungen für Haushalts- und Gewerbekunden. Die gesamtund<br />

einzelwirtschaftlichen Kosten liegen dabei häufig unter denen, die ein Prämien- oder ein<br />

zinsbegünstigtes Verkaufsprogramm incl. Informations- und Marketingaufwand umfaßt hätte. 433<br />

Meß- und Evaluierungsprogramme<br />

Je weiter die EVU bei der Umsetzung von LCP voranschreiten und die Phase von Pilotprogrammen<br />

verlassen, desto wichtiger wird die Verläßlichkeit der Einsparprogramme <strong>als</strong> Teil des EVU-<br />

Ressourcenplans. Bei der Evaluierung der Programme und Maßnahmen werden grundsätzlich zwei<br />

Formen unterschieden: Die Auswirkungsanalyse ("impact evaluation") und die Prozeßanalyse ("process<br />

evaluation"). 434<br />

Die Auswirkungsanalyse untersucht das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Einsparmaßnahmen, das von den<br />

technischen und administrativen Kosten der Maßnahmen, den Teilnahmeraten sowie der erzielten<br />

Einsparung abhängt. Die erzielte Einsparung kann auf unterschiedliche Arten ermittelt werden: 435<br />

433 Vgl. Clinton/Geller/Hirst (Conservation Programs), 1986, S.135; vgl. auch Hirst (Possible<br />

Effects), 1991, S.19.<br />

434 Vgl. dazu beispielsweise Hirst/Reed (Introduction), 1991, S.2f.<br />

435 Vgl. Hirst (Data) 1990, S.24.

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