Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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Ist das Nutzen-Kosten-Verhältnis größer als 1, ist das Einsparprogramm volkswirtschaftlich gesehen
kosteneffektiv (Total Resource Cost Test/TRC). 392
Das Kriterium der "Kosteneffektivität" ist der Schlüssel zur Beurteilung von Einsparinvestitionen. Der
TRC-Test dient in den USA in den meisten Bundesstaaten als primärer Vorauswahl-Test für
kosteneffektive Einsparprogramme. 393 Wird er nicht bestanden, können die EVU die Programmkosten
nicht an die Kunden weitergeben.
Aus einzelwirtschaftlicher Sicht (Utility Cost Test) 394 ergeben sich die Einsparkosten als Summe aus den
(abdiskontierten) EVU-Programmkosten (PKE) und den Anreizkosten wie z.B. Prämien über die Laufzeit
des Programms. Die zusätzlichen Teilnehmerkosten (TK) werden nicht berücksichtigt. Dieser Test muß
in den meisten Staaten der USA ebenfalls bestanden werden, damit die Kosten von Einsparprogrammen
anerkannt werden. Er ist zusätzlich zum TRC-Test sinnvoll, weil zum einen durch diesen Test die Höhe
der Transferzahlungen begrenzt wird und weil zum anderen die Teilnehmerkosten häufig nur schwer
ermittelbar sind.
Abbildung 3.7 gibt einen Überblick über die gängigen Nutzen-Kosten-Perspektiven von EVU-
Einsparinvestitionen mit ihren jeweiligen Nutzen-/Kosten-Komponenten.
Abb.3.7: Nutzen-Kosten-Perspektiven von Einsparinvestitionen
ökonomische Nicht- Volks-
Perspektive Teilnehmer EVU wirtschaft
Nutzenkomponenten
*vermiedene EVU-Kosten X X X
*Ersparnis Teilnehmer
*EVU-Anreizzahlung
Kostenkomponenten
*EVU-Programmkosten X X X
*EVU-Anreizzahlung X X
*direkte Teilnehmerkosten X
*Ersparnis Teilnehmer X
Quelle: Krause/Eto (Handbook), 1988, S.III-2 (zzgl. eigener Aufschlüsselung der EVU-
Kosten).
Bei der Finanzierung von Einsparmaßnahmen durch EVU ergeben sich verteilungspolitische
392 Werden zusätzlich noch die vermiedenen externen Kosten berücksichtigt, spricht man vom
"Societal Cost Test". Vgl. Krause/Eto (Handbook), 1988, S.III-12. Einen Überblick über gängige
Nutzen-Kosten-Tests für Einsparinvestitionen und ihre Verwendung in der Praxis gibt Burkhart
(Cost-Benefit Analysis), 1990; vgl. auch Woychik (Standard Practice Approach), 1987.
393 Vgl. Chamberlin/Hanser (Regulatory Techniques), 1991, S.5; Hirst (Effects), 1991, S.2.
394 Diese Sichtweise ist keinesfalls zu verwechseln mit der betriebswirtschaftlichen Sichtweise des
EVU, die in Bezug auf die Bewertung von Einsparprogrammen nicht nur von Kostenelementen,
sondern vor allem von der jeweiligen Regulierungspraxis abhängt. Vgl. dazu ausführlich Kapitel
6.2.