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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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nein, wie ist der Nutzen von Einsparinvestitionen vor dem Hintergrund zurückliegender<br />

Fehlentscheidungen zu bewerten?<br />

Erschwert wird die Beantwortung dieser Fragen noch dadurch, daß ein Bündel von Einsparprogrammen<br />

in der Summe zusätzliche Wirkungen gegenüber der Betrachtung von Einzelprogrammen aufweist.<br />

Ähnliche grundsätzliche Fragen stellen sich in den USA seit vielen Jahren auch bei der Festlegung der<br />

Einspeisevergütungen für Qualifying Facilities nach der PURPA-Gesetzgebung. 386 Knapp 15 Jahre nach<br />

Verabschiedung dieses Gesetzes gehen die meisten Bundesstaaten bei der Bestimmung der vermiedenen<br />

Kosten ("avoided costs") <strong>als</strong> Pflichtgröße für die Höhe der Vergütung allerdings immer noch sehr<br />

pragmatisch vor: 387<br />

- Mindestens 18 Bundesstaaten setzen <strong>als</strong> Hilfsgröße ("proxy") die durchschnittlichen<br />

Erzeugungskosten eines neuen Kraftwerkes an, wobei zwischen Grund-, Mittel- und<br />

Spitzenlastkraftwerk bzw. "dem nächsten zu bauenden" Kraftwerk unterschieden wird.<br />

- Nur 7 Bundesstaaten benutzen komplexe Produktionskostenmodelle und Simulationsverfahren. 388<br />

- In vielen der übrigen Bundesstaaten gibt es entweder keinen einheitlichen Ansatz, oder es werden<br />

lediglich die vermiedenen Brennstoffkosten berücksichtigt.<br />

In sechs Bundesstaaten werden die vermiedenen Kosten mittlerweile marktförmig durch<br />

Ausschreibungsverfahren für neue Kapazitäten ("Bidding") ermittelt. 389<br />

Obwohl allokationstheoretisch der Nutzen von Einsparinvestitionen durch die langfristig vermiedenen<br />

Systemgrenzkosten im Versorgungsgebiet des EVU bestimmt ist, ist auch hier eine pragmatische<br />

Veranschlagung der vermiedenen Kosten in einer Welt überdimensionierter Kraftwerksparks,<br />

unzureichender Informationen und verzögerter Anpassungsprozesse häufig unumgänglich. Als Beispiel<br />

für die Praxis mag der Ansatz des Northwest Power Planning Councils aus dem Jahr 1986 dienen, der die<br />

vermiedenen Kosten mit den spezifischen Kosten eines neuen Kohlekraftwerks plus einem Aufschlag von<br />

10% ansetzte. 390<br />

Die Kosten eines konkreten EVU-Einsparprogramms (EK) (s. dazu dann Abschnitt 3.2.3.2) errechnen<br />

386 Vgl. dazu Johnson (Innovative Gesetzgebung), 1984, S.40ff; Parmesano (Avoided <strong>Cost</strong>), 1987;<br />

Schulz/Wilhelm (Stromwirtschaftliche Zusammenarbeit), 1988; s. auch Kapitel 4.1.3.1.<br />

387 Vgl. NARUC (1990 Annual Report), 1991, S.731, Tabelle 156. Vgl. auch EUW, May 11, 1992,<br />

S.11.<br />

388 Zum Vorgehen in Kalifornien s. Abschnitt 3.1.6.2.<br />

389 Vgl. NARUC (1990 Annual Report), 1991, S.731, Tabelle 156.<br />

390 Dieser Aufschlag sollte einerseits den eingesparten Transportverlusten, andererseits der umweltpolitischen<br />

Vorteilhaftigkeit von Einsparinvestitionen Rechnung tragen. Vgl. NWPPC (Power<br />

Plan), 1986, Vol.I., S.3-6.

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