30.12.2012 Aufrufe

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

-120-<br />

communication, cooperation and consensus. 379<br />

LCP <strong>als</strong> Prozeß hat heute bereits den Elektrizitätssektor in den USA mehr verändert, <strong>als</strong> die zuweilen<br />

akademisch anmutende Diskussion über einen fiktiven Endzustand, in dem der<br />

Energiedienstleistungsmarkt "im Gleichgewicht" ist und alle EDU "perfekte" <strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Pläne verfolgen,<br />

vermuten läßt. Konkrete Auswirkungen dieses Prozesses sind beispielsweise<br />

- erhebliche Anstrengungen zur Verbesserung der Prognose zukünftiger Bedarfsent-<br />

-<br />

wicklungen/Einbeziehung von Unsicherheit in den Planungsprozeß<br />

verstärkte Forschung zur Effizienzverbesserung der Angebotstechnologien<br />

- Verschärfung des Wettbewerbs durch günstigere Verträge beim Strombezug<br />

- Neubewertung und -verteilung von Risiken der Unternehmensplanung. 380<br />

Grundlegend für den LCP-Prozeß ist die breite und umfassende Einbeziehung der Öffentlichkeit, ohne die<br />

eine solche Entdeckungsplanung der Gefahr ausgesetzt wäre, durch partikuläre Gruppeninteressen<br />

vereinnahmt zu werden. Die Tariffestsetzungen (rate-cases) für die EVU durch die Aufsichtsbehörden<br />

sind grundsätzlich öffentliche Verfahren (s. Kapitel 4.3). Die Anhörungen im Zuge der Tariffestsetzungen<br />

sind zu Foren geworden, in denen Versorgungs- und Einsparexperten, Umwelt-<br />

/Verbraucherschutzverbände und Interessenverbände der Großkunden, Regulierungskommissionen und<br />

unabhängige Stromerzeuger den LCP-Prozeß vorantreiben, indem sie ihre Argumente und Ideen<br />

einbringen. Ein Beispiel für ein kooperatives Forum wird in Kapitel 4.3.4 vorgestellt.<br />

LCP ermöglicht die qualitative und quantitative Einbeziehung eines breiten Spektrums ("broad array") an<br />

Kosten-Nutzenüberlegungen, die weit über die betriebswirtschaftliche Ebene des EDU sowie über eine<br />

enge ökonomische Perspektive hinausgehen. Neben der Einbeziehung von Umweltkosten der<br />

Strombereitstellung (s. Abschnitt 3.3.3) sind dies vor allem: 381<br />

- die Erschöpfkarkeit von Ressourcen<br />

- Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von Ressourcen (z.B. bei Importabhängigkeit)<br />

- relative Sicherheit von Anlagen<br />

- lokale und regionale Kaufkraft-/Arbeitsmarkteffekte<br />

- Akzeptanzaspekte.<br />

Die Frage der Gewichtung dieser zusätzlichen Aspekte im Planungsprozeß des EVU wird durch LCP<br />

transparent und damit einem öffentlichen Diskurs zugänglich gemacht. Als Hilfsmittel dienen häufig<br />

Computersimulationsprogramme, die für unterschiedliche Ressourcenpläne die Kostenauswirkungen<br />

ermitteln ("Multikriterien-Analyse"). 382 Die Ressourcenpläne können beispielsweise so<br />

zusammengestellt werden, daß sie jeweils eine Zielsetzung möglichst optimal erfüllen (Ökonomie-Plan,<br />

379 Vgl. Goldman/Hirst/Krause (Challenges), 1989, S.7.<br />

380 Vgl. Wellinghoff (Unsell), 1988.<br />

381 Vgl. dazu Goldman/Hirst/Krause (Challenges), 1989, S.16f.<br />

382 Vgl. Stanton (Multiple Objectives), 1988.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!