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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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-119-<br />

Die Frage, ob das EDU ein privates oder ein öffentliches Unternehmen sein sollte, ist für die enge<br />

Aufgabenstellung, einen funktionsfähigen Wettbewerb zwischen Energie und Technologie zu<br />

ermöglichen, irrelevant. Beide Unternehmenstypen sind unter den entsprechenden Rahmenbedingungen<br />

dafür geeignet.<br />

Unberührt von dieser Frage bleibt auch die Festlegung, die Bereitstellung von EDL <strong>als</strong> "öffentliche<br />

Aufgabe" zu definieren375 und es den öffentlichen Entscheidungsträgern zu überlassen, wen sie mit<br />

dieser Aufgabe betrauen wollen. Die Frage, ob sich öffentliche Unternehmen nicht grundsätzlich eher für<br />

die Durchführung öffentlicher Aufgaben eignen, soll im Rahmen dieser Arbeit allerdings nicht behandelt<br />

werden.<br />

Soll das EDU eine Integrationsfunktion für den EDL-Markt übernehmen, ergeben sich eine Reihe von<br />

Anreizproblemen, die heutige EVU daran hindern, sich aus eigenem Interesse heraus zum EDU zu<br />

wandeln. Die Kapitel 6.1 und 7.2.2 greifen dieses fundamentale Problem auf und entwickeln<br />

entsprechende Lösungsmöglichkeiten.<br />

3.1.5.3 LCP <strong>als</strong> Prozeß und Multikriterienkonzept<br />

Man würde das Potential des LCP-Konzeptes und seine ökonomischen und gesellschaftlichen<br />

Konsequenzen völlig verkennen, wenn man es <strong>als</strong> "ökonomistisches" Konzept einer reinen<br />

Allokationsverbesserung volkswirtschaftlicher Ressourcen im wohlfahrtsökonomischen Sinne definierte.<br />

Den tatsächlichen Charakter von LCP spiegelt folgende gebräuchliche Definition wider, die von der<br />

Regulierungsbehörde in Wisconsin formuliert wurde. Danach ist LCP<br />

"a process in which all reasonable options for both supply and demand are assessed<br />

against an array of cost and benefit considerations which are defined as broadly as<br />

possible". 376<br />

Dieser "Prozeß" wird von Krause <strong>als</strong> politisch-institutioneller Lernprozeß charakterisiert, der eine<br />

sukzessive Verbesserung der Planungsgrundlagen und Rahmenbedingungen sowie ein besseres<br />

Verständnis für die Interessen der an diesem Prozeß Beteiligten ermöglicht. 377 <strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Planning ist<br />

nach diesem Verständnis die Endstufe eines "<strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Doing", bei dem die theoretischen Überlegungen<br />

des Konzepts in praktische Handlungsanleitungen übersetzt, operationalisiert, sukzessive umgesetzt und<br />

verbessert werden. Planung in Form von Unternehmens- und regulatorischer Planung wird auf diese<br />

Weise zum "Entdeckungsverfahren", 378 dessen wichtigste Bestandteile "die drei C's" sind:<br />

375 Dies sieht beispielsweise die SPD in ihrem Entwurf für ein neues Energiewirtschaftsgesetz vor.<br />

Vgl. SPD (Energiegesetz), 1990, §1 Abs.1.<br />

376 Zitiert in Hobbie/McKellar (Integrated Planning), 1988, S.8.118.<br />

377 Vgl. Krause (<strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Planning), 1991, S.25ff.<br />

378 Hennicke spricht hier von "Entdeckungs-Planung" und wendet sich damit sowohl inhaltlich <strong>als</strong><br />

auch rhetorisch gegen die Monopolisierung dieses Begriffs durch marktradikale Vertreter<br />

Hayek'scher Prägung. Vgl. Hennicke (Energiedienstleistungen), 1991, S.3. S. auch Exkurs in<br />

Kapitel 2 zu "Regulierung <strong>als</strong> Entdeckungsverfahren".

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